Yorkshire Terrier - Aufreiten der Hunde

  • Hallo,

    nachdem mein Schwiegervater erkrankt ist, haben wir seine Hündin (10 Jahre) "komplett" u. dauerhaft übernommen. Sie ist jetzt schon seit 8 Monaten fest in unserem Haushalt. Wir hatten bisher auch eine Hündin (4 Jahre jung). Nach der Geburt unseres Kindes (vor. 2 Jahren) waren beide für einige Zeit bei meinem Schwiegervater, kennen sich also schon auch vom "Alltag" her. Die Kleine Hünding ist sozusagen mit der anderen groß geworden, als wir noch Nachbarn zum Schwiegervater waren.

    Jetzt seit 8 Monaten ist wie gesagt die "ältere" Hündin bei uns im Haushalt. Bisher war auch soweit alles in Ordnung, nur jetzt ist es heute zum 2 mal passiert das die ältere Hündin (größer, älter und schwerer als die Kleine) die andere "aufreiten" möchte. Die Kleine hat sich das nicht gefallen lassen und es kam zum Kampf. Der endet blutig, sodass die Kleinere Hündin Verletzugen am Auge davontrug (2 Kerben im Auge die Eiterten) die Tierärztlich behandelt werden mussten. Als ich gesehen habe das es "ernst" war und Blut fließt wollte ich dazwischen gehen und wurde "getroffen". Zwei "Einstiche" in meinen Arm. Halb so Wild, ist schnell verheilt.

    Jetzt heute passierte es wieder. Wir waren spazieren und mein Sohn spielte mit Steinen am Bach. Die Kleinere Hündin wollte mitspielen, habe sie aber zurückgehalten, da der Stein ja auch mal schnell auf ihren Kopf landen könnte. Dann ging es schon wieder los. Kleine Hündin hat mit wedelnden Schwanz richtung Kind geguckt. Anderer Hund kam von Hinten mit beiden Pfoten vorraus auf den Kleinen Hund drauf und hat direkt zugebissen. Ich sah erneut Blut, an der Schnauze von der Kleinen Hündin. Habe die wieder auseinandergezogen, die waren aber richtig "ineinander" verbissen. Und zack. Erneut wurde ich getroffen. Dieses Mal mehr als beim letzten Mal. Der ganze Finger war "offen" und es blutete. Ich musste die Leine nehmen um die wieder auseinander zu bekommen.

    Was soll man da jetzt nur tun? Ist das noch normales "aufreiten"?

    Vielen Dank!

  • ich seh das auf keinen Fall als normales aufreiten bzw. was danach geschieht. Das Aufreiten kann ja verschiedene Ursachen haben (z.B. sexuell motiviert, dominieren, stress)
    Unser Großer macht das bei fremden Hunden, wenn er sichtlich gestresst ist, ich unterbinde das von Anfang an, nehme ihn zur Seite, ist auch mal vorgekommen, dass er von dem anderen Hund ins Ohr gezwickt wurde, aber dabei ist das auch glücklicherweise geblieben. er lässt dann auch sofort von dem anderen Hund ab

    Das Aufreiten würde ich von vorne herein unterbinden, scheint ja der Grund für die Kämpfe zu sein, und da die ältere Hündin auf das harmlose Ohrenzwicken nicht reagiert hat, beißt die jüngere vermutlich nun direkt zu und dann eskaliert die ganze Situation.

    Und da es doch nun sehr schnell eskaliert ist, könnte ein guter Trainer, der sich das vielleicht mal anschaut oder die Hunde kennenlernt bestimmt helfen, da mir das gerade mit einem Kind gefährlich erscheint.

    Wie läufts denn sonst im Alltag? gibt es sonst Streiterein wegen z.B. Futter oder Spielzeug?

  • Hallo,

    vielen Dank für Deine Antwort.

    Fremde Hunde werden bei uns grundsätzlich angebellt. Selbst Menschen die sich nicht der "Norm" bewegen - Humpeln o.ä. Wenn diese, oder andere Hunde, näher kommen laufen unsere Hunde eher weg als hin.

    Zitat


    Das Aufreiten würde ich von vorne herein unterbinden, scheint ja der Grund für die Kämpfe zu sein, und da die ältere Hündin auf das harmlose Ohrenzwicken nicht reagiert hat, beißt die jüngere vermutlich nun direkt zu und dann eskaliert die ganze Situation.


    Meistens bin ich leider nicht so schnell, wie z.B. heute. Es passiert aus heiterem Himmel.
    Beim letzten Mal war es so gewesen, dass ich die kleine Hündin gestreichelt habe. Sie lag auf den Rücken und hat mir ihren Bauch gezeigt. Den habe ich dann gekrault. Dann wieder aus dem Hintergrund kam die ältere Hündin und griff an. Aber nicht so zu erst friedlich, sondern es geht direkt Rund.

    Der Alltag läuft, so komisch das auch klingt, total locker ab. Die tun sich überhaupt nichts. Spielen aber auch nicht miteinander. Beim fressen läuft es, seit dem wir einen zweiten Napf hinstellen, auch recht friedlich ab.

    Um Spielzeug wird gekämpft, aber friedlich. So wie man es halt kennt. Da wird sich gekniffen, geknurrt etc. aber alles total im Rahmen.

  • Ich persönlich glaube nicht, dass ihr da irgendwas trainieren könnt, denn sobald die ältere Hündin einen Anlass hat, dass sie die jüngere Hündin packen kann, wird sie das auch machen - vorheriges Training samt Trainer hin oder her. Das schlimmste finde ich, dass das anscheinend aus heiterem Himmel passiert und man somit eigentlich nichts trainieren kann.
    Mir wäre das auf Dauer zu gefährlich, vor allem, wenn Kinder im Haushalt leben, denn ich denke, dass solche Situationen in Zukunft immer häufiger vorkommen werden. Ich glaube, ich würde über die Abgabe einer der beiden Hunde nachdenken.

  • Für mich wäre die erste Maßnahme ein Maulkorb für Spaziergänge und strenges Management drinnen. Wenn das nicht gewährleistet werden kann, dann Maulkorb.

    Und dann muss man schauen- aber Ferndiagnose ist schwierig, ein Trainer vor Ort wäre besser. Evtl. macht ihr auch einen Fehler, der das Verhalten begünstigt. Das kann man so halt schlecht sagen.

  • Das ist verdammt ernst! Wenn die Hündinnen sich so richtig gezofft haben, mit ernsten Verletzungen, kann man da nichts mehr trainieren. Das kann jederzeit wieder knallen.
    Ich würde für eine der beiden Hündinnen einen neuen Platz suchen.

  • Das ist verdammt ernst! Wenn die Hündinnen sich so richtig gezofft haben, mit ernsten Verletzungen, kann man da nichts mehr trainieren. Das kann jederzeit wieder knallen.
    Ich würde für eine der beiden Hündinnen einen neuen Platz suchen.

    Stimmt leider.
    Wir hatten den gleichen Fall mit zwei Hündinnen vor ein paar Jahren.
    Eine Verhaltenstherapeutin hat mir dann gezeigt, dass die Angriffe gar nicht so überraschend kommen, wie man glaubt.
    Auch Training hätte die Situation bei uns nicht gerettet. Daher ist eine Hündin ausgezogen. Wir hatten das Glück einen tollen Einzelplatz im Bekanntenkreis zu finden.

  • Das Verhalten geschieht bestimmt nicht aus heiterem Himmel, ich tippe dass ihr das Verhalten eurer Hunde grundsätzlich an vielen Stellen falsch interpretiert.
    Holt euch jemanden , der euch hündische Interaktion erklärt.
    Vielleicht spielt auch das Kind eine Rolle in der ganzen Dynamik.

  • "Stutenbissigkeit" ist bei Hündinnen leider ein ernstes Problem.
    Ernst aus 2 Gründen: a) geht das oft blutig ab (dagegen ist das Pöbeln von Rüden harmlos) und b) kriegt man das nur schwer in den Griff.

    Ich hatte mal eine Hündin, die auf manche anderen Hündinnen aggressiv reagierte. Da das 50% der Hündinnen betraf, war da viel Management angesagt: vorausschauendes Spazierengehen usw.
    Diese Hündin mit einer anderen Hündin zusammen zu halten ... never!

    Ich kenne auch Hündinnen, die damit keine Probleme haben. Aber das war eben immer schon so, ohne Management.

    Von daher würde ich an Deiner Stelle auch in Erwägung ziehen, eine der Hündinnen abzugeben ... wenn Ihr nicht noch den ultimativen Tipp kriegt.

  • "Stutenbissigkeit" ist bei Hündinnen leider ein ernstes Problem.
    Ernst aus 2 Gründen: a) geht das oft blutig ab

    Das geht nicht nur blutig ab, es kann sogar für eine von beiden Hündinnen tödlich enden!
    Selbst im Bekanntenkreis gehabt und das waren keine großen Hunde, sondern zwei Jack Russelterrier.
    Die Besitzerin macht sich heute noch Vorwürfe.

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