Hund - ja oder nein? Wie so oft die gleichen Fragen

  • Hallo ihr lieben :smile:
    (und immer komme ich mit neuen Fragen an :fear: )

    Wie so oft stellt sich jeder (noch-nicht-) Hundehalter die Frage "Ist der Zeitpunkt der Richtige?", "habe ich genügend Zeit?", "kann ich einem Hund gerecht werden?".
    So auch mir und ich wäre über jede EHRLICHE (auch kritische) Meinung zufrieden.

    Also meine Vorraussetzung, so dass ich mir selbst weitere Gedanken mache sind 1. dass ich BAföG bekomme und 2. eine eigene Wohnung/WG habe wo auch der Vermieter Hundehaltung erlaubt.

    Eines der so oft auftretenden Probleme: das ALLEINE BLEIBEN

    Lucy konnte es maximal 2-3Stunden, musste es aber auch nie länger, aber
    mein Wochenplan sieht jetzt so aus:

    1. Woche Mo-Do 7:30 bis 15Uhr Schule, Freitag 7:30 - 11:30Uhr Schule
    2. Woche Mo-Do 7:30 - 15 Schule, Freitag 7:30-13Uhr Schule
    3. und 4. Woche 7:30Uhr bis 15:30Uhr arbeiten.

    Während der Schule habe ich zwischen den einzelnen Blöcken auch mal 30Minuten Pause wo ich zum Mittag kurz mal mit dem Hund eine 10Minuten Runde gehen könnte.
    Bei der Arbeit hätte ich entweder zum Mittag 30Minuten Pause und dann nur bis 15Uhr Arbeit oder ich nehme mir eine Stunde Pause (d.h. ich könnte schnell eine Runde mit dem Hund gehen) und muss dann bis 15:30Uhr arbeiten.
    Meint ihr man kann es einem erwachsenen Hund (vermutlich Tierschutz) zumuten so lange alleine zu bleiben? Das wäre nämlich das Hauptproblem.

    Und dann natürlich noch die Ungewissheit. Ich mache zur Zeit 2 Jahre Fachoberschule, aber was kommt danach? Am liebsten ein Studium, aber wenn ich es nicht schaffe? Dann muss eine Ausbildung her. Meine Mutter würde aber -wenn alle Stricke reißen- mich auch wieder "aufnhemen".

    Hm, das 3. Problem.. ich bin Minderjährig :/ Klar, wer denkt schon eine Minderjährige hat soviel Verantwortungsbewusstsein und kann sich alleine um einen Hund kümmern? Was meint ihr dazu? Ich lebe Mittlerweile über 6 Jahre mit einem Hund zusammen, habe mich immer gekümmert (okay, es gab eine 2monatige Phase wo ich auf nichts Lust hatte, aber die kennt glaube/hoffe jeder). Bevor ich Lucy bekam bin ich auch regelmäßig Gassi gegangen und JA, ich vermisse einen treuen Freund an meiner Seite. Lucy bei meinem Vater und Luna ist nicht mein eigener und ich darf nicht so mit ihr umgehen (und ja sie tut mir hier auch leid, aber ich kann nichts ändern) wie ich möchte.

    Mir fällt es extrem schwer an ein Leben und an eine eigene Wohnung ohne Hund zu denken, so dass ich mir immer wieder Gedanken mache ob ich nicht vielleicht doch über einen Hund nachdenken kann und es vllt. doch irgendwie geregelt werden kann.

    Monatlich an Geld habe ich jetzt ca. 100-150€ eingeplant, wenn irgendwas Gesundheitliches als OP, etc. kommen sollte wollen auch meine Eltern einspringen und mir mit den Kosten behilflich sein. Dadurch, dass ich Minderjährig bin steht natürlich auch ein Elternteil in den Papieren drin und schließen die Versicherungen ab, etc. aber zahlen muss ich.

    Habe ich noch was vergessen? Es war jetzt auch ein ziemlich langer Text und ich hoffe dennoch auf Antworten.
    Achso klar, vor der Schule wäre mindestens eine halbe Stunde Gassi gehen drin und andere Hobbys außer Hunde habe ich eigtl nicht wirklich, deswegen wäre auch der Nachmittag (so wie zur Zeit auch) dem Hund und Hausaufgaben gewidmet. Ich bin es gewohnt bei Wind und Wetter mit dem Hund rauszugehen und mache es gerne. Für mich ist das Gassi gehen wie für andere das TV schauen, einfach mal raus und abschalten. Gerne auch mit Hundesport am Wochenende.

    Vielleicht könnt ihr mir Tipps/Ratschläge geben und einfach eure Meinungen schreiben.

    Ganz liebe Grüße und schon jetzt ein riesen Danke für eure Antworten.

  • Hallo,

    der Hund müsste täglich 8 bis 9 Stunden alleine sein. Auch für einen erwachsenen Hund finde ich das zu lang, zumindest wenn es in dieser Regelmäßigkeit der Fall ist. Den Hund dann täglich acht Stunden in Betreuung zu geben, finde ich persönlich auch nicht optimal. Und finanziell wird das für dich als Schüler/in kaum möglich sein. Eventuell könntest du einen Gassigeher für den Mittag organisieren?

    Finanziell finde ich 100 bis 150€ monatlich auch sehr optmistisch. Wenn ich alles zusammenrechne, bin ich locker bei 200€, wenn nicht mehr.

    Also ich würde mir in dieser Situation keinen Hund holen.

    Grüße,
    Rafaela

  • Finanziell finde ich 100 bis 150€ monatlich auch sehr optmistisch. Wenn ich alles zusammenrechne, bin ich locker bei 200€, wenn nicht mehr.


    Selbst wenn ich zusätzlich zu Futter die Steuer, Versicherung und Impfkosten aufs Monat umlege komme ich nicht annähernd auf einen Betrag von 200€. Hab zwar nur einen kleinen Hund, aber bei den DSH war ich von 200€ im Monat auch weit entfernt.

    Ich persönlich würde mir keinen Hund holen, wenn ich so wenig Zeit für ihn hätte und er täglich so lange alleine sein muss - das hat er m.E. nicht verdient.

  • Als ich noch nicht die Zeit für einen eigenen Hund hatte, war ich Gassigänger für die Nachbarschaft. :bindafür:
    Die haben sich gefreut und ich hatte noch ein wenig mehr Geld in der Tasche. Hatte ich mal keine Zeit war es auch nicht schlimm. Ich konnte so viele Erfahrungen sammeln mit kleinen und großen Hunden. Das hat mir dann beim eigenen Hund sehr geholfen.
    Ein Hundewunsch war immer da, konnte aber erst nach über 20 Jahren umgesetzt werden. :verzweifelt:
    Ich würde an deiner Stelle noch warten und meinen Wunsch zurück stellen. Ein Hund mag nicht so lange alleine sein und bestimmt bist du auch sonst mal gerne ohne Hund unterwegs.

    LG Terrortöle

  • Meint ihr man kann es einem erwachsenen Hund (vermutlich Tierschutz) zumuten so lange alleine zu bleiben? Das wäre nämlich das Hauptproblem.


    Wenn der Hund es gelernt hat und du ausreichend Zeit hast (Ferien?), ihn bei dir neu einzuüben, denke ich, ist das durchaus möglich. Nur - was ist, wenn er länger braucht, sich einzufinden, und doch Probleme mit dem Alleinsein hat? Gäbe es dafür einen Plan B? (Familie, Sitter, Gassigeher etc...)
    Dass du zwischendurch mit dem Hund rauskannst, find ich gut, aber je nach Hund könnte die Zeit etwas kurz sein (er ist nach den 10 Minuten vielleicht erst aufgekratzt und hat dann wieder Probleme...)

    Und dann natürlich noch die Ungewissheit. Ich mache zur Zeit 2 Jahre Fachoberschule, aber was kommt danach?


    Da sehe ich das größte Problem. Im Studium kann man seine Zeit oft frei einteilen - oft genug aber auch nicht (Blockunterricht etc.) - wenn du länger weg bist, als der Hund das Alleinsein hinbekommt, was dann?
    Und wenn du eine Ausbildung machst, vielleicht auch mal längere Zeit weg musst (ich musste in meiner ins Internat für 1-2 Wochen je Block) - hast du da eine Möglichkeit, den Hund unterzubringen?
    Man kann nicht das ganze Leben durchplanen, das ist klar, aber sowas würde ich persönlich gern abklären, ehe ich mir einen Hund zulege.

    Hm, das 3. Problem.. ich bin Minderjährig


    Das kann ich natürlich nicht beurteilen von hier aus :lol: Aber ich kenne einige Minderjährige, die sich ihrer Verantwortung voll bewusst sind und sie gern übernehmen. Am Alter würd ich die Eignung zur Hundehaltung weniger festmachen.


    Monatlich an Geld habe ich jetzt ca. 100-150€ eingeplant


    Ich denke, damit kommt man hin :) Hast du für den Fall der Fälle (Allergiker, chronisch krank, Pechvogel mit Neigung zu Verletzungen) die Möglichkeit, etwas mehr zu investieren oder knapst du das Geld schon mühsam ab? Wenn man das Geld für den Hund zusammenkratzen muss, würd ich generell abraten - es kann so schnell passieren, dass ein Hund teurer wird als erwartet und wenn man schon mit den "normalen" Kosten zu tun hat, kriegt man beim Montagsmodell ernsthafte Probleme.


    Ich würd an deiner Stelle erst einmal abklären, was nach der Schule passiert und ob du die Möglichkeit hast, beide derzeit denkbaren Wege samt Hund zu wuppen. Und da musst du dem Hund zuliebe ehrlich sein. Wenn du nicht weisst, wie es nach der Schule weitergeht, warte lieber noch ab und verschiebe den Hundewunsch um einige Jahre. Wenn du aber für jeden Weg eine Möglichkeit hast und auch noch den Rückhalt deiner Familie, spricht in meinen Augen nicht wirklich etwas dagegen :)

  • Danke für deine Antwort :winken:

    Also bei Luna bin ich bei den monatlichen kosten auf 50€ (mit "Billigfutter") gekommen und für Lucy bezahlen wir max. 120€ im Monat.
    5€ Steuer
    5€-10€ Versicherung
    und Fressen bilden dabei denke ich die grundlegenden Gebühren. Dazu käme ja Tierarzt, Zubehör, evtl. ein Verein und ich habe jetzt bestimmt etwas vergessen, aber so in etwa kam ich auf max. 100€ (für einen kleineren Hund). Anschaffungsgebühren hätte ich übrigens auch schon und kleine Rücklagen sind auch vorhanden. Natürlich ist das Thema Geld aber sehr wichtig und auch da danke für deine Bedenken.

    Ja, dieses lange alleine bleiben :( : das will ich auch keinem Hund so unbedingt zumuten, Gassigänger ist eine gute Idee.

    LG

    Edit: ihr habt in der Zeit schon so viel neues geschrieben, da muss ich gleich nochmal neues schreiben :D

  • Also vielen Dank für EURE Antworten :D

    Das Problem mit dem Studium ist ja, dass ich halt nicht weiß ob ich überhaupt die Fachoberschule bestehe :fear: Sollte es zu einer Ausbildung kommen oder ich kein Geld mehr haben oder oder oder ist die Tür zu meiner Mutter wohl immer offen. Sie unterstützt mich sehr und würde mich auch Geldlich (wie mein Vater auch) unterstützen.

    Also ich merke schon, besonders das alleine bleiben sollte ich überdenken.

  • Wenn es wirklich so unsicher ist, lass es lieber. Was, wenn bei dir alles gegen die Wand fährt und letztlich auch deine Mutter an ihre Grenzen gerät?
    Dann schau dich lieber in der Nachbarschaft um oder engagier dich im TH als Gassigeher. Es nützt nichts, wenn du nicht weisst, wie es in 2 Jahren weitergeht.
    Und wenn du in 3 oder 4 Jahren sicherer weisst, wo du stehst, wird es immer noch viele tolle Hunde geben ;)

  • Beim Futter kommt es natürlich auf die Größe an. Ich habe einen Labrador, 58cm SH, 33kg. Hier mal meine Kostenaufstellung.

    Futter: 60€/Monat
    Kauartikel, Leckerchen: 25€/Monat
    Hundesteuer: 84€/Jahr, also 7€/Monat
    Versicherung: 79€/Jahr, also ca. 7€/Monat
    Hundeschule: 60€/Monat
    Tierarzt: 100€/Jahr, also ca. 8€/Monat
    Verschleißteile: 20€/Monat


    Wenn jetzt noch ein OP-Versicherung drauf käme, wären es locker über 200€... Und die solltest du in deiner finanziellen Situation auf jeden Fall abschließen.

    An die Kosten für die Erstausstattung musst du auch noch denken. Da war ich bei ca. 400€. Bei mir kamen dann auch noch die Kosten für die Nachzuchtkontrolle dazu, aber das fällt bei dir ja vmtl weg.

    Fazit: Newton kostet mich weit mehr als dass ich mir vorgestellt habe. Für mich sind allerdings 100€ mehr finanziell kein Problem...

  • Liebe Fellknäul,

    ich kann deinen Wunsch nach einem eigenen Hund soooo gut nachvollziehen und wünsche dir ganz sehr, dass du ihn dir irgendwann so erfüllen kannst, dass sowohl du als auch dein Hund eine glückliche Gemeinschaft leben könnt.

    Momentan würde ich ehrlich gesagt eher abraten. Gar nicht mal so sehr wegen dem was irgendwann noch kommt (ich weiß bsp. auch noch nicht wie es nächstes Jahr genau weitergeht, aber ich weiß, dass es immer eine Lösung gibt), sondern eher wegen deiner derzeitigen Lebensphase. Ich hab in deinem Alter auch FOS gemacht und aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass es nach Schulschluss da noch lange nicht getan war. Was ist mit Hausaufgaben, Facharbeiten, Projektarbeiten, Referaten, Klausuren und den Prüfungen irgendwann? Das kostet alles so wahnsinnig viel Zeit und dein Hund muss dich sowieso schon so viel entbehren.

    Ich weiß das es schwer ist geduldig zu sein, aber in diesem Fall lohnt sich das Warten! Du hast das Ende deiner Schulzeit in Sicht und wenn es soweit ist weißt du genau welche Lebensumstände (Studium, Ausbildung) dich erwarten und dann kannst du den Hund optimal in diese miteinplanen. Zudem bist du dann volljährig, hast noch etwas Zeit dir einen Puffer für den Notfall anzusparen (finanzielle Unabhängigkeit von den Eltern kann ein sehr gutes Gefühl sein) und weitere Erfahrungen zu sammeln (Tierheim, Nachbarschaft, Freunde...).

    Am Ende bleibt es natürlich deine Entscheidung. Ich wünsche dir alles alles Gute!
    :winken:

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