Es handelte sich um situativ sehr aggressive Hunde, aber ich habe bislang kaum einen Hund gesehen, bei dem ich dachte "hoffnungsloser Fall" - einfach, weil ich weiß, was für Hunde man wieder hingekriegt hat und wie man das geschafft hat (ohne Gewalt und Einschüchterung).
Der Hund wird kein "Rudelführer", das ist längst veraltetes Wissen. Die Motivation des Hundes für ein solches Verhalten kann unterschiedlich sein, es ist nicht immer nur mangelnde Führung/Anleitung, es kann auch zu viel Druck, zu wenig Beschäftigung, das Fehlen von Alternativen oder Unsicherheit sein. In meinen Augen erzieht Milan den Halter kaum, sondern macht Dinge mit dem Hund, dessen Verhalten er dabei häufig massiv fehldeutet und erzählt dabei, er könne das, weil er die Energie habe und respektiert würde - etwas, das den Haltern nur bedingt hilft. In vielen seiner Folgen sieht man nicht, wie er dem Halter die Leine gibt, an der Körpersprache arbeitet, dem Hund Alternativverhalten beibringt oder überhaupt die Ursache sucht, sondern man sieht eine Person, die den Hund sehr häufig körperlich bedroht und nur die Symptome behandelt.
Noch mal: Das kann man auch anders, ohne Rudel- und Führergedöns, ohne Einschüchterung, ohne Energie, aber ja, dann muss man mitunter etwas Zeit investieren.
Nein, aber es wurden in den Sendungen mit Red Zone-Hunden fast ausschließlich Hunde bedroht und gegängelt, nahezu die ganze Sendung über. Bei den nicht aggressiven, sondern ängstlichen Hunden macht er das natürlich nicht.