Welpe bellt Alles und Jeden an

  • Hallo, ich bin sehr verunsichert.


    Wir haben unseren Entlebucher Sennenhund mit 9 Wochen geholt, zuerst war er ganz schüchtern und wollte nicht wirklich runter vom Grundstück. Nach 1-2 Wochen ist er dann gerne spazieren gegangen, aber hat alle Fremden angebellt. Damals wirkte er immer sehr ängstlich, ich glaube es war Unsicherheit.
    In der Hundeschule wurde mir der Tipp gegeben, einfach abzuwarten und es hat sich kurze Zeit später gelegt, er hat niemanden mehr angebellt.


    Nun ist er fast 18 Wochen alt und seit 1-2 Wochen ist es ganz schlimm. Familien, Kinder, Radfahrer, Jogger alle werden sehr laut angebellt, er knurrt und die Nackenhaare stellen sich richtig auf. Ich sag dann immer "Nein" und "Ruhig", aber es bringt fast nichts.
    Wenn wir die Leute kennen, z. B. aus der Nachbarschaft, gehe ich hin und unterhalte mich. Nach 1-2 min ist es dann besser und der Hund lässt sich dann auch streicheln, zuerst schüchtern, dann auch gerne. Aber ich will natürlich nicht zu jedem Fremden hin bzw. manchmal wollen die Leute ja auch schnell zum Bus o.ä.


    Wie würdet ihr sein Verhalten deuten? Was kann ich dagegen tun? Wie soll ich mich verhalten?


    Andere Hunde und ihre Halter werden übrigens nicht angebellt, da will er immer spielen.
    Die Hundeschule hat zurzeit leider Ferien und ich will nichts falsch machen...

  • Meiner ist auch 18 Wochen alt. Er findet immer mal wieder was Neues, was irgendwie gruselig zu sein scheint^^


    Ich habe bis jetzt 3 verschiedene Wege gefunden, die bei Frodo funktionieren.
    Hingehen und anschauen lassen - wenn möglich ist das immer das Beste finde ich =)
    Wenn das nicht geht:
    Umlenken - ich rufe seinen Namen oder auch ein Schau-Kommando und belohne ihn dann dafür. Wenn er auf seinem Leckerli rumkaut, merkt er meist von selbst, dass er keine Angst haben muss.
    Schutz bieten - ich hocke mich hin und er kann sich zwischen meine Beine flüchten. Von dort ist die Welt auch nicht mehr so gefährlich und er kann sich alles angucken.


    Abbrechen tu ich sein Gekläffe eigentlich nur, wenn er sich komplett in Rage bellt.

  • Entlebucher sind Wach-und Hütehunde, oder?
    Zum Hüten eigenen sich aus der Sicht des Hundes kleine Kinder, Jogger, Radfahrer, Autos, Bälle....
    Ein Wach-und Hütehund kann nicht immer freundlich sein, ist mal misstrauisch und in seiner Entwicklungszeit führt das zu Unsicherheit.


    Ich würde mit einem Entlebucher nicht zu einer Feld-Wald-Wiesen Hundeschule gehen, sondern mich an Rassekenner halten und dort Kontakte und Empfehlungen suchen.


    LG, Friederike

  • Ich sag dann immer "Nein" und "Ruhig", aber es bringt fast nichts.

    Das würde ich nicht machen, ein "Nein" ändert die Gemütslage deines Hundes nicht.
    Ich bin besser damit gefahren, die Distanz zu vergrößern und "unheimliche" Menschen, Jogger "schön zu füttern" bzw. ihn so zu beschützen, wie "Oregano" beschrieben hat.


    LG Themis

  • Wenn wir die Leute kennen, z. B. aus der Nachbarschaft, gehe ich hin und unterhalte mich.

    Eigentlich ist das der richtige Weg.
    Begegnungen positiv verknüpfen.


    Wenn der Hund hochdreht und die Abbruchsignale ("nein" und "ruhig") noch nicht vom Hund verstanden werden (das muss man vorher üben), dann erhöhst Du seinen Stress, weil Hund nicht weiß, was Du von ihm erwartest.


    Aber ich will natürlich nicht zu jedem Fremden hin

    Musst Du ja auch nicht.
    Wenn der Hund nach vorne geht, gehst Du halt zurück.
    Und wenn eine Distanz erreicht ist, dass der Hund nicht mehr pöbelt, dann belohnst Du das.

  • Ich verfahre aktuell so:
    Ich nehme überall hin Leckerlies mit hin und sobald wir jemanden treffen, lenke ich ihn damit ab und sobald er wirklich ruhig ist und mich anschaut, gibt es ein Leckerchen. Trotzdem kläfft er aber natürlich noch ein, zweimal.


    Mir wurde auch empfohlen, ihn mit Spielzeug abzulenken, aber das interessiert ihn in solch einer Situation nicht, Leckerlies schon eher....


    Könnt ihr mir sonst noch Tipps geben?

  • Hallo.
    Ich denke ja das der Hund am Anfang nur ängstlich und unsicher war.
    Jetzt sieht die Sache aber etwas anders aus. Aus meiner Sicht findet der Hund nicht die nötige Sicherheit bei Dir und versucht Dich zu beschützen,weiß aber nicht wirklich wie.Dazu ist er noch zu jung.
    Wenn andere Hunde dabei sind funktioniert die Kommunikation ganz anders und der Spieltrieb kommt zum Vorschein.
    Mein Hund hat zwar nicht gebellt oder geknurrt,er wollte immer nur möglichst viel Abstand. Bei mir hat geholfen, Sitz machen lassen,gut zureden und sich zwischen Hund und Passanten stellen. Oder ganz gelassen dran vorbei gehen. Erst mit etwas Abstand und nach und nach verringern. Und ganz entspannt dabei bleiben.

  • bin ich ja froh, dass ich nicht alleine bin. Mein kleiner Emil-Sheltie bellt leider auch sehr gerne, vor allem bei Aufregung und Frust, natürlich auch bei Angst. Wenn es Angst ist, kann ich ihn mit Handtarget ablenken, das klappt gut. Wenn er sich aufregt, oder Frust schiebt krieg ich das nicht so hin. In dem Moment, wo er bellt will ich ja kein Lecker rein schieben. Er steht dann vor mir und schreit mich quasi an. Weggehen und ihn ignorieren hilft, wenn wir zuhause sind. Wenn wir gerade Gassi wollen und er dreht dann hoch, kann ich es nicht unterbrechen. Klar, kann alles wieder rückgängig machen und er bellt dann noch ne Weile und gut. Aber irgendwann müssen wir ja mal Gassi gehen. Und alle Zeit der Welt hab ich für das Spielchen auch nicht.


    @Flaute wohnst nicht zufällig in der Nähe von Potsdam? Meine Trainerin züchtet nämlich Entlebucher. Die könnte Dir bestimmt helfen.

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