Zu welcher Rasse soll ich ihnen raten?

  • Guten Abend allerseits,

    ich selbst bin derzeit nicht auf der Suche nach einem Zweithund, gute Bekannte von uns aber sehr wohl. Und sie haben mich gebeten, ihnen ein paar geeignete Rassen vorzuschlagen bzw. auch in Foren nachzufragen, ob jemand Tipps hat, welcher Hund passen könnte.

    Sie haben zwei Kinder, eine eljfährige Tochter - sie ist ein liebes und verantwortungsbewusstes Mädchen - und einen siebenjährigen Sohn. Dieser hat eine Entwicklungsstörung mit autistischen Merkmalen, so kann er sich z.B. verbal nicht gut ausdrücken, hat Probleme im Umgang mit anderen Menschen und lebt teilweise in seiner eigenen Welt. Er wird aber gut gefördert, man merkt zudem, wie sehr er vom Kontakt mit Hunden profitiert. Natürlich ist er manchmal ein wenig zu stürmisch in seinem Übermut, aber er hört auch gut auf das,was man ihm sagt, dass er also behutsam sein soll, und fragt seine Eltern ständig, wann denn nun endlich ein Hundi bei ihnen einzieht :D

    Unsere Bekannten wohnen in einem Häuschen mit kleinem Garten am Stadtrand. Die Gegend ist schön ruhig, es gibt ein paar nette Spazierwege mit viel Grün und auch ein, zwei größere Hundeauslaufzonen. Ein Auto für Wald- und Seeausflüge ist vorhanden.

    Der Vater ist berufstätig, kann sich die Arbeitszeit aber recht frei einteilen. Sie (mit der wir auch schon seit Jahren befreundet sind, noch bevor sie selbst Kinder bekam) ist zuhause und arbeitet von dort aus, aber nur in geringem Ausmaß.

    Zeit für den Hund ist also vorhanden. Er bekäme morgens etwa eine Stunde Auslauf, nachmittags auch 1 bis 2 Stunden und abends noch mal ca. eine halbe Stunde. Zwischendurch könnte er zudem jederzeit raus in den Garten.

    Sie wollen den Hund natürlich auch für ihren Sohn, weil er sich auf seine Entwicklung positiv auswirken könnte, keine Frage. Aber er (der Vater) ist auch recht sportlich und würde den Hund ein paar Mal die Woche zum Joggen mitnehmen und am Rad mitlaufen lassen. Sie (die Mutter) würde auch gerne etwas Obedience oder Dummytraining mit dem Hund machen, das wäre für sie wohl ein guter Ausgleich, außerdem hatte sie als Kind schon einen Hund (Spitz). Die Tochter würde dem Hund auch gerne Tricks beibringen und einfach mit ihm Spielen.

    So, die Anforderungen:
    - mittelgroß bis groß (SH mindestens 40 cm)
    - er sollte anpassungsfähig sein, Spaß an Unternehmungen haben, aber auch mit ruhigeren Tagen gut klarkommen
    - er sollte nicht zu Nervosität oder Ängstlichkeit haben, sondern wesensfest sein. Der Sohn ist manchmal natürlich etwas lauter und anstrengend, der Hund sollte dies dann vertragen können
    - er sollte sanftmütig sein
    - leicht bis mittelschwer zu erziehen (Hundeschule würde gemacht werden)
    - kein ausgeprägter Jagd-, Wach-, oder Schutztrieb
    - vom Fell her eher pflegeleicht

    An den Golden und den Labrador Retriever wurde schon gedacht, aber irgendwie denken sie beide, dass es doch noch mehr passende Rassen geben müsste?

    Danke schon mal für Vorschläge und Ideen :hilfe:

  • bis zu dem Absatz mit Joggen und radeln hatte ich irgendwie sofort einen Neufundländer vor Augen. Ich habe diese Rasse als angenehm ruhig und gelassen kennengelernt, ohne Reizschwelle auch wenn es mal Trubel gibt, bringt die Jungs die ich kenne nichts aus der Ruhe. alltagsgehorsam haben sie alle und das war auch nicht so schwer allerdings sind sie für die höheren Hundesportweihen wie Obedience nicht geignet. Mal ne kleine Runde joggen geht noch aber am rad haben sie keinen Spaß dass ist einfach zu schnell. Stundenlang wandern, im wasser planschen und einfach dabei sein genießen sie hingegen sehr.

  • Ja, Golden und Labrador Retriever passen irgendwie ziemlich häufig... Ich hab ja selbst einen Labrador und muss auch sagen, dass ich mir keinen unkomplizierteren Hund vorstellen könnte.

    Mir käme noch der Große Schweizer Sennenhund in den Sinn. Da habe ich letztens einen kennengelernt. Der war erst 16 Monate alt aber sowas von ruhig und gelassen. Das könnte ich mir auch gut vorstellen.

  • Gerade bei Autisten sollte man keine Rasse mit Schutztrieb nehmen, den ein Sennenhund zum Beispiel durchaus hat, da Autisten häufig zu unerwarteten, zum Teil ängstlichen Reaktionen auf ihre Umwelt neigen, was von einem Hund schnell fehlinterpretiert werden könnte.
    Ich bin auch auf jeden Fall für einen Labrador oder einen Golden Retriever, ein Neufundländer könnte charakterlich auch passen.

  • Na ja, ein Neufundländer oder Großer Schweizer und regelmäßig joggen und am Rad mitlaufen? Find ich jetzt nicht sooo geeignet...abgesehen davon sollte (gerade im Hinblick auf den Jungen) berücksichtigt werden, dass die großen, schweren Molosser oft nicht alt werden.

    Ich würde hier auch zum Golden oder Labrador Retriever raten.

  • Kenne bzw kannte drei große Schweizer, nee die hätte ich nie im Leben in so eine Familie gesetzt! Schutztrieb gabs, dazu hatte einer einen ordentlichen Jagdtrieb, bei den anderen ging es so lala aber ableinbar im Wald wären die nie gewesen. Nur der älteste war die Ruhe in Person, die anderen Beiden hatten bis ins hohe Alter (6 Jahre sind da schon alt) ein teilweise überschäumendes Temperament.

    Goldies und Labbis wären mir zu hektisch bei einem Kind das selber schon Probleme hat.

    @Dreamy ich schrieb ja dass Neufis nicht fürs Joggen oder Radfahren zu haben sind da der Rest aber für mich passt machte ich auf diese Rasse aufmerksam.

  • Oder eben vielleicht einfach einen älteren Mischling, bei einem Welpen weiß man ja nie so wie er sich entwickelt, was vielleicht mit dem Hintergrund dann kompliziert werden kann, es gibt Hunde die reagieren ganz toll auf Menschen mit EInschränkungen. Wenn es doch ein Rassehund sein soll, fällt mir noch der FLat Coated (schreibt man den so?) ein. Ich habe zwei kennengelernt die waren super lieb und trotzdem aktiv und für den SPort geeignet.

  • Ich glaube nicht, dass Hibbeligkeit ein Problem wäre - bei den meisten Menschen mit solchen Problemen ist es das nicht. Man kann ja auch den ruhigsten Welpen eines erfahrenen Züchters nehmen.

  • Ich werfe mal einen Pudel in den Raum. Es gibt sie in allen größen, Leicht bis mittelschwer zu erziehen würde ich auch dazu zählen. Sie sind schlau, aber nicht unbedingt so fordernd wie ein Hütehund, sondern auch mal mit weniger zufrieden. Auch könnte das ältere Mädchen unter Anleitung Tricks mit ihm üben etc. Das Fell ist pflegeleicht und er haart nicht. Wesensfest sollte doch jeder Hund von einem guten Züchter sein, oder nicht? Aber generell habe ich die Pudel in meiner Umgebung als nette, nicht allzu erschrockene, ruhige aber auch pfiffige Kerlchen kennengelernt.

    Ansonsten würde mir noch ein Kurzhaarcollie einfallen. Die sind mittelgroß, schlau, wollen gefordert werden, aber nicht so arg überdreht, sondern ganz sanfte aber dennoch sportliche Hunde. Auch lassen sich die Kurzhaarcollies die ich kenne durch nichts aus der Ruhe bringen. Einer von ihnen ist der Behindertenhund einer Teenagerin. Die beiden sind ein supertolles Team.

  • Pudel haben oft ein nicht zu unterschätzenden Jagdtrieb. bei uns läuft einer von dreien immer an der Schlepp, einer ist nur auf Bewegungen scharf und sofort abrufbar ohne dass wir es geübt haben und einer interessiert sich nur für Katzen.
    Auslastung wollen sie auch haben einfach nur so nebenher Familienhund oder mal Joggen oder Radfahren reicht nicht dazu sind sie zu intelligent. Und wenn sie eben keine Aufgaben bekommen dann erziehen sie eben ihre Menschen ... Ist auch icht immer von Vorteil und da sie es sehr subtil machen merkt man es erst recht spät was da läuft. Dazu kommt beim Pudel die Pflege, die einfach sein muss auch wenn man ihn ganz kurz schert. Klar dafür haart er nicht aber hat man echt die Nerven dazu es regelmäßig zu tun? Es gibt ne sehr heiße Phase, wenn sie eh schon pubertieren kommt das Erwachsenenhaar und da bürstet man dann gerne mal täglich ne Stunde oder man badet einmal die Woche und rückt dann mit großer Blowertechnik an. Dauert auch seine Zeit.

    Meine Jungs sind wirklich tolle Jungs aber sie wollen auch gefordert werden. Normales Tagesprogramm sind 10km Radfahren am Morgen, eine Stunde mindestens einen großen Spaziergang auf dem trainiert (Obedience/ Unterordnung) und gespielt wird.

    Mal einige Tage faul sein schadet ihnen nichts und dann liegen sie auch gemütlich im Bett aber wehe wenn sie losgelassen. Pudelpower ist nicht zu unterschätzen. Und ruhig und gelassen sind sie nicht wenn es was zu tun oder zu entdecken gibt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!