Ich Rudelführer und Du hinter mir...

  • Zitat


    Es kann schon mal sein, dass ein sehr rangniedriges weibliches Mitglied an der Spitze läuft. Ihr möglicher Verlust ist nämlich nicht so groß für die Gemeinschaft.


    Das gefällt mir, ich werd das meinem Hund nachher beim Spazierengehen sagen: och, geh Du nur voran, ich bin eh wichtiger... :wink:


    Hach, das was Ihr sagt, klingt ja mindestens genauso einleuchtend... habe diese Praxis übrigens auch beim Dogwhisperer Cesar Millan gefunden...

  • Fakt ist: entweder mein Hund respektiert mich oder nicht. Respektiert er mich ist es wurscht wo er läuft, wann er frisst und und und.


    Respektiert er mich nicht ist es auch wurscht wo er läuft usw. Er wird mich eh nicht für voll nehmen, sondern nur etwas ausführen weil ihm sonst etwas Unangenehmes passiert oder weil ihm per Leckerli es ihm eingeredet wird.


    Wie der Weg dahin ist, hängt von vielen Faktoren ab: Stärken und Schwächen des Besitzer und des Hundes, wo sind die Grenzen (der Umsetzung bei beiden), Umwelt und die jeweilige Situation die nie vorhersehbar ist.


    Mich wundert doch immer wieder wie in gestellten Situationen gearbeitet wird (HuPlatz), wie man krampfhaft Konfrontationen sucht.


    Barry hat seit den letzten 1,5 Jahren nur durch das Alltäglich gelernt mich als Führung zu akzeptieren.


    Voraussetzung ist es seinen Hund zu verstehen.




  • :winken:


    Super Beitrag,genauso denke ich auch,habe ich aber wohl nicht so gut rübergebracht :lol: Muss noch an meiner Ausdrucksweise arbeiten.


    Lieben Gruss
    Petra

  • Entweder geht mein Hund neben oder vor mir. Ich dulde es nicht dass sich mein Hund in meinem Rücken aufhält. Im Hinterkopf habe ich keine Augen. Da ich aber wissen, in dem Fall "sehen", will was Sache ist - läuft er vor mir.


    Das mit dem ganzen Alpha-Gedöhns ist m.M.n. nur zu einem geeignet - Seiten von wunderbaren "Fachbüchern" oder "Sachbüchern" mit Druckerschwärze zu füllen. Ein Mensch kann schon alleine biologisch niemals das Alpha eine eines Hundes ein. Und könnten Hunde sprechen würden sie einen ansehen, schmunzeln und laut denken: "Okay Aufrechtgeher - und jetzt friss das rohe Schnitzel (oder die Pampe aus der Büchse) auf dem Boden vor mir".


    RtR

  • Also mir wurde auch erzählt, dass die Sache mit dem Alpha inzw. völlig anders gesehen wird. Eher das rangniedere Tier geht voraus, um die Alphas zu schützen. Ein Alpha ist wohl eher ein Souverän, der zum Alpha durch seine Art aufzutreten wird. Man macht sich nicht zum Alpha, sondern man wird es einfach durch alle Taten und Handlungen.


    Wichtig: Vom Wolf abstammen heißt noch lange nicht ein Wolf zu sein!


    Und ein Hund ist ein Hund! Und ich denke, es ist für einen Hund nicht normal, hinten laufen zu müssen. Es gibt bei mir nur ganz wenige Situationen, wo mein Hund hinter mirlaufen muss: Z.B.in den Weinbergen die steilen Treppe runter, damit sie nicht so schnell rennt und ich es kontrollieren kann. Jetzt ist es ein Spiel. Sie läuft hinter mir und stupst mich in die Kniekehle und dafür gibts ein Leckerchen. :freude:


    Ansonsten bestimmt der Mensch, was ein Hund lernen und können sollte, um in unserer Gesellschaft klar zu kommen. Warum er aber deswegen hinter mir laufen muss, außer im Treppenhaus, damit ich nicht mit dem Wäschekorb stolpere, ist mir ein Rätsel.

  • Na ja, letztendlich geht ein Hund an der kürzeren Leine oder bei Fuß im Idealfall ja doch eher neben dem Menschen, zwar nicht dahinter, aber auch nicht deutlich vorne - ich denke, dem Hund ist es dabei wurscht, ob man sich jetzt vorkommt wie Alpha oder eher wie bester Freund. Ich glaub, das ist eher Psychologie für den Menschen - vielleicht kann man ein Kommando eher durchsetzen, wenn man sich für den Chef hält? :freude:

  • Ich bin immer wieder überrascht wie lange sich die gestrigen Wissensstände der Dominanztheorie halten.


    Wir leben im Jahr 2007!
    Der Rohrstock in der Schule hat ausgedient.


    LG, Justy

  • Hallo zusammen!


    Der königlich-preußische Rittmeister Max Emil Friedrich von Stephanitz hat um das Jahr 1900 ein Buch geschrieben, Titel: "Der Deutsche Schäferhund in Wort und Bild."
    Ich dachte immer, es kann doch heutzutage keiner mehr allen Ernstes behaupten, dass der Inhalt noch Gültigkeit hat.
    Weit gefehlt! Gerade wenn es um den DSH geht, sind derart veraltete Ansichten in den Köpfen der Besitzer eingemauert und sie geben diese "Weisheiten" nur zu gerne weiter.
    Ich hatte vor einiger Zeit eine DSHündin und besuchte mit ihr einen SV-Platz.
    Was ich dort erlebt habe, spottet jeder Beschreibung. Nach dem 4. Mal habe ich das Weite gesucht.
    Nun hat mich die Vergangenheit eingeholt, als Blueberry über den "Hundeflüsterer-Schwiegerpapa" schrieb.
    Wann findet auch bei den Letzten endlich ein Umdenken statt?
    So wie es aussieht, dauert es wohl mindestens noch mal 100 Jahre.


    LG
    Doris

  • :help: Ich glaub, Ihr seht das alle ein wenig verbissen?
    Ich hab meinen antiquierten Schwiegerpapa vor einiger Zeit gefragt, was ich machen soll, damit John-Boy mir nicht immer wieder an der Leine zieht. Sein Rat war einer, der hier in 99% aller Fälle auch gegeben wird: dreh um, bevor er in die Leine läuft. Das hab ich jetzt ein paar Wochen praktiziert, und ich stelle fest: John-Boy läuft jedes Mal HINTER mir, wenn ich umdrehe (natürlich, muss er ja), und er beginnt seit ein paar Tagen, sich bevorzugt hinter und neben mir aufzuhalten, wenn er angeleint ist, weil er keinen Bock mehr auf die ständigen Kehrtwenden hat.


    Jetzt erklärt mir bitte, warum das eine veraltete und zu verschmähende Methode ist. :?:


    Oder liegt es einfach daran, dass manche Menschen sich als "Rudelführer" bezeichnen, während andere lieber "Hundeführer" sagen? Ist das nicht ganz egal?


    Desweiteren lass ich nix auf meinen Schwiegerpapa kommen. Der hat seit über 40 Jahren Schäferhunde besessen und erzogen, und ich kenne niemanden, der mit einer derartigen Geduld und Sanftmut vorgeht wie er. Er macht das wirklich prima.

  • Zitat


    Und trotz allem: Verhaltensweisen von Wölfen können nicht 1 : 1 auf den Hund umgelegt werden. Es hilft aber sehr manche Verhaltensweisen von Hunden verstehen zu lernen.


    ... diese aussage gefällt mir ungemein!!!! :gut:


    auch in der ersten huschu mussten unsere hunde immer artig hinter uns hierhin, dorthin, dadurch, etc. von wegen klarstellung der "chefposition"! nun hat sich meine das auch richtig gut eingeprägt. wenn ich jetzt mal will, dass sie vor mir durch eine kleine pforte marschiert, damit ich diese gleich verschließen kann, ist das ein echtes problem!! nun kann ich mich dran machen, ihr ein (eigentlich unnötiges) neues kommando beizubringen. :dagegen:


    und - wie schon erwähnt - ist es oft wirklich angenehm, den hund auch mal von hinten zu sehen... immer umdrehen ist auch doof für mich als halter (schon fast deshalb umgeflogen). und mit rückspiegel... :lol:


    hätte ich das vorher besser gewusst: wir wären so rein- oder rausgelaufen, wie wir eben grade am laufen gewesen wären (ist das verständlich??). aber naja, nachher ist man immer etwas schlauer.


    PS: ich für meine person wollte hier niemanden angreifen oder in zweifel ziehen: ich stelle nur meine erfahrung dar. und die war in diesem punkt nicht von vorteil. und dein eigentliches problem habe ich entweder überlesen oder gar nicht richtig rausgelesen. sorry, wollte nicht beleidigend sein.... aber vielleicht IST ja ein BC anders zu erziehen/halten als ein DSH. unterschiede gibt es bei beiden ja schon einige...

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