Hund pöbelt in Hundezone

  • Huhu,


    Ich bin neu hier und könnte einmal Hilfe oder einen guten Rat gebrauchen.


    Kurz zu meinem Hund: Er ist ein 6jähriger, kastrierter weißer Schäferhund der eigentlich ein Familienhund ist/war und 6 Jahre bei meiner Familie gelebt hat.
    Vor 2 Monaten ist er nun zu mir in die Großstadt gezogen. Aber gleich hierzu: Sein Verhalten hat sich nicht geändert zu vorher d.h. es kann nichts mit dem Umzug zu tun haben.


    Er ist ein wahnsinnig braver und sehr gut erzogener Hund. Er läuft viel ohne Leine, geht jederzeit bei Fuß, auch an anderen Hunden vorbei und hat noch nie jemandem was getan.


    Nun aber zum Problem: Ich gehe des öfteren in Hundezonen, da er einfach nie wirklich viel Kontakt zu Hunden hatte, er sich dort gut austoben kann und eben auch soziale Kontakte aufbauen kann.
    Wenn wir reingehen lasse ich ihn von der Leine und gebe ihm das Kommando dass er losziehen kann, er stellt seine Rute auf und rennt Vollgas auf die Wiese. Nun gibt es ein paar Hunde bei denen er einfach nur pöbeln kann. Er rennt hin, sie beschnuppern sich kurz und je nach Größe legt er dann seine Pfote auf den Rücken oder springt den Hund an oder reitet auf oder irgendein unmögliches Verhalten. Hier und da gibt es mal Hunde mit denen er spielt aber ganz ganz selten.
    Oft rennt er einfach nur zu einem Hund, rammt den weg und kommt wieder her. Einfach so, ohne Sinn.


    Ich glaube nicht dass er der große Spieler wird, meine Frage ist nur wie ich mich verhalte.
    Wenn er wirklich weit weg ist hört er mich natürlich nicht, deshalb schau ich dass ich immer mit ihm mitgehe und in der Nähe bin. Wenn er wieder einen anpöbelt ruf ich ihn sofort zu mir, lass ihn Platz gehen und warte eine Weile. Wenn ich ihn aber wieder gehen lasse geht er wieder hin. Gestern bin ich danach direkt gegangen. Aber in dem Moment wo er wirklich pöbelt oder aufreitet hört er mich sicher nicht sondern erst dann wenn er aufhört und ich glaub nicht dass er weiß für was ich ihn dann bestrafe.


    Wie verhalte ich mich denn am besten? Auch wenn er den Hunden nichts tut ist es mir einfach unangenehm den anderen Hundebesitzern gegenüber.
    Aber Hundezonen vermeiden seh ich auch nicht unbedingt als Lösung, da er ja Kontakt zu anderen Hunden haben soll.


    Hab auch schon überlegt ihn vor dem Hundezonenbesuch ordentlich auszupowern, da er den ganzen Tag bei mir im Büro liegt und daher vllt. auch was aufgestaut hat aber der hat so viel Energie und wenns um andere Hunde geht kann er nie müde genug sein.


    Hat jemand einen Rat? :ka: :???:


    Danke und LG

  • Warum soll er denn Kontakt zu anderen Hunden haben?
    Er spielt nicht mit ihnen und festigt nur unerwünschtes Verhalten. Du hast da nen erwachsenen Rüden und der soll sich mit allen Fremdhunden verstehen?
    Ist das so eine eingezäunter Bereich? Von sowas halte ich nicht viel. Wenn die Besitzer auf der Stelle stehen, dann können die Hunde ja nur miteinander direkt auseinandersetzen. Beim gemeinsamen Gassi geht das viel besser. Erstmal ist die Umgebung dran und so nach und nach beschäftigt man sich miteinander.
    Mein Rat: vermeide Hundezonen, sie sind offenbar zu viel Stress für deinen Hund und suche dir lieber ausgewählte Hundekontakte. Du kannst hier im Forum fragen ob jemand aus deiner Nähe kommt oder du triffst unterwegs jemanden mit dem du gut kannst. Möglich wäre auch der kontrollierte Freilauf in einer Hundeschule, die nicht andere Hunde mobben lassen und "die machen das unter sich aus" sagen.


    Genereller Tipp: sichere deinen Hund, damit du schneller eingreifen kannst. Am besten mit einer Schleppleine am Geschirr. Wichtig ist, dass du vor dem Pöbeln eingreifst und nicht erst danach. Social Walks (gemeinsam laufen, Hunde an der Leine, keinen Kontakt erlauben, wenn sie sich beruhigt haben laufen lassen) helfen die Spannung rauszunehmen und würde ich anfangs nach Möglichkeit immer machen.


    EDIT: vergessen, belohne ruhiges Verhalten. Wenn er Hunde sieht und bei dir bleibt, dann belohne ihn und bring ihm bei, dass man nicht sofort auf die Hunde zurennen muss, sondern es sich lohnt bei dir zu bleiben.

  • Ich gehe des öfteren in Hundezonen, da er einfach nie wirklich viel Kontakt zu Hunden hatte, er sich dort gut austoben kann und eben auch soziale Kontakte aufbauen kann.


    Oft rennt er einfach nur zu einem Hund, rammt den weg und kommt wieder her. Einfach so, ohne Sinn.

    Dein Hund scheint überfordert zu sein, er pöbelt und mobbt wahrscheinlich deswegen. Ich gehe davon aus, dass du ihm mit dem Besuch der "Hundezone" keine Freude bereitest.
    Dein Hund ist sechs Jahre alt, hatte bis jetzt nicht viel Hundekontakte, es ist nicht ratsam, dass auf geballte Weise nachzuholen, da es ihn überfordert.
    Unabhängig davon, muss er nicht jeden Hund mögen und mit ihm spielen oder toben.
    Von diesen Hundezonen halte ich persönlich sowieso nichts, weil die Hunde viel zu sehr sich selbst überlassen sind, die Gefahr des Mobbings und der Eskalation gegeben ist.
    Ein Hund braucht keine Unmengen an Hundekumpels.


    LG Themis

  • Danke schonmal für die schnellen Antworten, freut mich sehr.
    Dann sehe ich das wohl doch etwas falsch.


    Ich hab halt die Angst, wenn er nie mit anderen Hunden zusammen ist und wir uns dann mal wieder mit Hunden aus der Familie treffen, die er kennt, dass er da dann auch übermütigt wird.


    Die Hundezone jetzt ist eine eingezäunte, genau. Aber zum Glück ziemlich groß.


    Es passiert aber auch auf großen, uneingezäunten Hundezonen.

  • Ich würde an deiner Stelle auch auf den Besuch bei den Hundenzonen verzichten. So wie du es schilderst, scheint er gestresst zu sein und hat dabei überhaupt keinen Spaß.


    Ich würde es auch, wie die anderen schon schrieben, eher jemanden zum gemeinsamen Spaziergang suchen. Da kann sich dein Hund dann aussuchen, ob er Kontakt möchte oder nicht und mir ist aufgefallen, dass es wesentlich weniger Konflikte beim gemeinsamen Gehen entstehen, als bei diesen "Steh-Partys".


    Probiere es doch einfach mal aus, ich bin relativ sicher, dass du deinem Hund damit einen größeren Gefallen tust ;)


  • Ich hab halt die Angst, wenn er nie mit anderen Hunden zusammen ist und wir uns dann mal wieder mit Hunden aus der Familie treffen, die er kennt, dass er da dann auch übermütigt wird.

    Das hat mit Fremdhundekontakt, den dein Hund offensichtlich wenig schätzt, nichts zu tun. Für den Hund sind das ganz unterschiedliche Situationen.


    Ich würde an deiner Stelle diese Zonen meiden und ganz gezielten Kontakt zu Artgenossen suchen, mit denen er sich versteht. Dieses "Leine ab und kümmer dich um dich selbst" scheint deinen Hund zu überfordern und ihm auch gar keinen Spaß zu machen. Meiner ist da auch so, vermutlich noch einiges schlimmer, und hier hat kein Hund bei meinem was zu suchen, wenn es nicht vorher abgesprochen ist. Jeder Hund wird konsequent weggeschickt, das geht natürlich in diesen Hundezonen eher schlecht/ist unerwünscht.

  • Hm - wenn Du schreibst, er hatte nie viel Kontakt, dann hat ers halt nicht lernen können, wie man "anständig" auf andere Hunde zugeht.


    Du läßt ihn quasi auf die Entfernung los, und schickst ihn hin. Er versteht wahrscheinlich: "Da sind Hunde, klär das mal" - und das macht er und kommt brav wieder. :-) oder so.... *gg


    Versuch doch mal, mit der Leine auf der Wiese in Richtung der Hunde zu gehen, oder Dich mit einem der Hundehalter vorder Wiese zu verabreden, sodaß ihr gemeinsam ein paar Meter lauft, und dann gemeinsam die Hundewiese betretet, und guck dann, wie er sich auf der Wiese verhält. Ich könnte mir vorstellen, daß das für ihn entspannter ist.


    Oder, wenn Du auf die Wiese gehst mit ihm, dann lein ihn ab und schlender einfach auf der Wiese weiter, schon in der Nähe der anderen Hunde, aber nicht mittendurch, oder frontal drauf zu, sodaß er erstmal von sich aus bei Dir bleibt. Dann hat er die Möglichkeit, dezent Kontakt aufzunehmen, wird aber nicht explizit hingeschickt, sodaß er denkt, er soll was machen. Und dann einfach mal gucken, was er macht.


    Generell ist es immer besser, wenn die Halter sich wie beim Spaziergang bewegen, wenn die Hunde miteinander agieren, als stehnzubleiben und einfach zu gucken. Wenn ich stehenbleibe, bleiben meine fast immer in meiner Nähe, und es passiert gar nix, oder Bossi fängt an, den anderen Hund, der ebenfalls bei Fraule bleibt, kläffend zum Rennen aufzufordern, und irgendwann knallt´s, wenn der Andere da keinen Bock drauf hat. Wenn ich mich bewege, bewegen sich auch die Hunde - mal rennen sie ne Runde miteinander, mal schnuppern sie gegenseitig, dann wird wieder in der Wiese geschnuppert, oder sich gegenseitig gezeigt, wo das beste Mausloch ist. Da passiert immer viel mehr an Interaktion, als wenn ich auf einer Stelle stehenbleibe. Und es knallt net so schnell mal, weil die Hunde halt nicht auf beengtem Raum zwischen den Frauli-Füßen mit rumstehen, sondern in Bewegung sind, und sich ausweichen können.


    Ansonsten: nicht jeder Hund muß mit jedem können - wenn mein Bossli auf der Hundewiese so anfängt mit nem anderen Hund, dann gehn wir einfach wieder, dann paßts halt mit diesem einen grad net so. Oder wenn ein fremder Hundeführer anfängt, Leckerli aus der Tasche zu ziehen, ohne daß ich weiß, ob dessen Hund u.U. auf diese Ressorce reagiert, wenn meine danebenstehen.

  • Ich hab halt die Angst, wenn er nie mit anderen Hunden zusammen ist und wir uns dann mal wieder mit Hunden aus der Familie treffen, die er kennt, dass er da dann auch übermütigt wird.

    Meine Hündin hat 1-2x in der Woche Kontakt mit einem anderen Hund, denn da gehen wir gemeinsam mit einer Bekannten Gassi. Ansonsten treffen wir halt unterwegs mal jemanden mit Hund, da darf sie kurz schnüffeln, wenn ich weiß, dass sich die beiden mögen, und dann gehen wir weiter.


    Hundezonen oder Auslaufgebiete gibt`s hier bei uns auf dem Dorf nicht und wenn wir eine hier hätten, würde ich die garantiert nicht betreten, da fördert man m.E. eher Aggressionen oder Angstzustände, wenn die Hunde da so unkontrolliert umhertoben.

  • Ich kann mich den Vorschreibern eigentlich nur anschließen. Nicht jeder Hund ist ein Hundezonentyp. Ich habe prinzipiell nichts gegen Hundezonen und bin froh, dass es sie gibt, weil ich meinen Hund so mitten in der Großstadt nicht einfach ableinen möchte und er sich ja auch irgendwo austoben können muss.


    Aber es kommt eben auf den Hund an. Gerade unter erwachsenen Rüden gibt es halt Exemplare, die sich nicht mit jedem anderen Hund (vor allem, wenn es auch ein Rüde ist) verstehen.


    Zudem hatte dein Hund nie viel Hundekontakt und kennt Hundezonen aus seinem früheren Leben ja wohl auch nicht. Also setzt du ihn einer Stresssituation aus, wenn du mit ihm dauernd in Hundezonen gehst.


    Besser wäre es, du würdest dich nach Hunden umschauen, mit denen sich deiner gut versteht, und dann mit den Besitzern z.B. gemeinsame Spaziergänge arrangieren.


    Meiner hat auch so eine kleine Hundefreundin :D Wir treffen uns regelmäßig zum Spielen, und manchmal geht er auch für ein paar Stunden mit zu ihr nach Hause, wenn ich mal keine Zeit habe. Zwar mag meiner grundsätzlich jeden Hund, aber wenn ich merke, dass ein anderer Hund auf ihn nicht gut zu sprechen ist, lasse ich ihn natürlich nicht in der Hundezone, sondern verlasse diese umgehend wieder. Und mir ist es auch wichtig, dass mein Hund bestehende Sozialkontakte hat, denn immer nur fremde Hunde ist ja auch nicht das Wahre.

  • Ich meide solche Freilaufzonen, genau wegen solcher Hunde. Er rammt den anderen weg, legt Pfote auf, reitet auf oder rennt mit Vollgas auf sie zu. Das kann schon mal vorkommen, wenn er sich unterbrechen lässt - aber so tut er denn Hunden doch etwas und sei es nur sie zu erschrecken. Das kann für einen unsicheren Hund schon traumatisch sein. Oder der andere lässt sich das nicht bieten und schon habt ihr eine Rauferei.


    Die meisten erwachsenen Hunde spielen nicht mehr, sie haben ihre Hundefreunde, sagen ruhig guten Tag, aber fallen nicht mehr jedem fremden Hund um den Hals. Warum sollten sie ?
    Du schreibst ja auch das Du ihm das Kommando gibst damit er losziehen kann. Und nichts anderes tut er. Auch in so einer Hundeauslaufzone sollte man gemeinsam unterwegs sein. Für mich klingt das auch nach einem überforderten Hund, der zu etwas aufgefordert wird was er überhaupt nicht will. Meidet die Freilaufzonen und sucht ihm lieber 2 -3 Hundefreunde, das wird ihm anfangs reichen.

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