Welpen-Austausch Teil III

  • Nemo hatte die erste Zeit auch eine Box. Wir hatten nicht das Problem, dass er es doof fand (im Gegenteil). Aber er fand die Reißverschlüsse zum Anbeißen und die Box ging schnell gar nicht mehr zu.

    Also haben wir uns für ein Hundebett entschieden, da er nachts durchschläft und in der Früh sich zuverlässig meldet. Am Anfang ist er da auch abends immer von selbst rein - inzwischen zieht er um in die Tür (=Laminatboden=kühler). Und vorletzte Nacht ist er irgendwann nachts aufgestanden und hat sich irgendwo in der Wohnung abgelegt.

    Wie klappt das jetzt, wenn du die Box offenlässt? @saminsi

  • Sooo....

    Die Nacht war die Box offen. Es war bis halb 4 morgens totale ruhe. Da lag sie dann vor unserem Bett, und winselte leise. Ich stand zwar sofort auf aber es war schon eine kleine Pfütze da.
    Ich weiss jetzt nicht ob die nicht schon länger war. Ich ging dann raus mit ihr, es wurde aber nichts mit pipi. Dann legte ich sie wieder in die Box und machte zu. Und dann ging das geheule wieder los.
    Mhhh... hätt ich sie lieber wieder heraussen lassen sollen? Dann hätte sie aber evtl. wieder rein gemacht?.....

    Wir werden jetzt auf alle Fälle tagsüber die Box ins Wohnzimmer stellen und dort bekommt sie knabberein, mal sehen ob wir ihr die box etwas schmackhafter machen können.

  • Oh schön :cuinlove:
    Sie ist aus den aktuellen Wurf von Miguel oder? :herzen1:

  • das ist kein "richtiger " Züchter, wobei das kann man nun sicher falsch verstehen. Ich kenn keinen mit so viel Hintergrundwissen, mit so einem guten Händchen für die richtige Verpaarung.

    Er arbeitet mit seinen Tieren in der Filmbranche und hat eben gewisse Ansprüche. Die Tiere müssen möglichst wölfisch aussehen und sich bewegen. Sie müssen trainierbar sein, sie müssen ausreichend offen sein, um mit fremden Menschen zu arbeiten.

    Das alles bekommt man nicht von einem anderen Züchter. Das muss man sich selbst erschaffen und da ein Wurf mehr als 1-2 Tiere hat, gibt er den Rest ab. Aber nicht an jedermann, sondern an mehr oder weniger enge Bekannte aus der Szene. Wo er weiß, dass es die Tiere eben auch gut haben werden. Dass man ein entsprechendes Gehege hat, einen zweiten Wolfdog und auch entsprechend Ahnung vom Verhalten dieser Tiere. Also es ist mehr eine Ehre so ein Tier zu bekommen

    Mama Lobine

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
  • Wow, echt ich stöbere ja oft auf solchen seiten rum, da ich die Tiere einfach faszinierend finde!

    Man hört und liest ja immer öfter das sie gaanz anders sind als der "Normal-Hund" und dann dieses Video zu sehen ist der Hammer. Wenn man bedenkt wie viel Arbeit mit dem Tier da dahinter steckt!

    "Wie viel Wolf" ist zb. in deinem wirklich drinnen? Kann man das irgendwie sagen?

  • wie Wolf in einem Tier steckt ist richtig schwer zu sagen, weil einem die Statistik eben einen Streich spielt. Es vererbt sich nur das wölfische und hündische Erbgut je zur Hälfte, aber davon geht man bei all den Berechnungen eben aus. Also alles nur Spekulation. Hiro hatte rechnerisch 78% und sie hat um die 82%. Wichtiger als Prozente ist die Selektion auf gute Gene.. einen guten, offenen Charakter und eben auch auf eine möglichst wölfische Optik

    und diese Tiere sind komplett anders als "normale" Hunde. Aber das lässt sich schwer in Worte fassen und ehrlich gesagt hab ich mittlerweile auch wenig Lust auf entsprechende Diskussionen. Weil klar kann ein Dackel ähnliches Verhalten zeigen wie ein Wolf, das Erbgut unterscheidet sich um fast nichts. Wolf und Hund sind fast genetisch identisch, also warum soll ein Hund nicht in der Lage sein ähnliches Verhalten zu zeigen wie ein Wolf. Klar zerstören auch normale Hunde Möbel, können nicht alleine sein, haben Angst vor fremden Menschen, sind in vielerlei Hinsicht eigen und speziell. Aber ich kenne keinen Hund, der diese Instinkte hat, diese Intensität. Sie können ähnliches, aber eben doch nur in abgeschwächter Form. Und ehrlich gesagt, kein normaler Mensch mag Wolfsverhalten und ist stolz drauf, wenn sich sein Tier wie ein Wolf verhält. Weil das ist einfach eine extreme Einschränkung im Alltag, das ist nichts cooles, sondern schade für Halter und vor allem das Tier.

    Ich hatte mit Hiro einen hochprozentigen Wolfhund und dann noch mit seinem Sohn einen Mix mit einem TWH. Und die Beiden waren nicht zu vergleichen - trotz vielleicht nur 20% Unterschied im Wolfanteil, trotz der genetischen Verwandtschaft. Néo ist im Vergleich zu Hiro ein reiner Hund. Er zeigt nicht im Ansatz sein instinktives, reflexartiges Verhalten. Klar schaut er wölfisch aus, klar bewegt er sich wölfisch, klar wirkt er wie ein Wolf. Aber es liegen Welten zwischen ihm und einem Wolfdog wie Hiro. Wolfhund ist eben nicht gleich Wolfhund und das macht alles eben sehr kompliziert und man kann es kaum in Worte fassen, so dass es ein Außenstehender erfassen kann. Und ich glaub auch nicht, dass unsere Gassibekanntschaften den Unterschied zwischen Néo und Hiro erfasst haben. Dafür muss man die Tiere leben und nicht nur kurz mal sehen..

    Aber wie gesagt, schwer zu fassen und den extremen Unterschied hab ich auch erst mit Néo erkannt bzw ab dem Tod von Hiro, wo ich mit Néo bei Null angefangen hab und sein Verhalten eben besser analysiert habe. Davor hat er sich an Hiro orientiert und Hiro an mir und so waren wir ein gutes Team. Dann war Hiro weg, man hatte dieses riesige Loch und man merkte es richtig was ich vorher nur gedacht habe (war auch uninteressant für mich), dass scheinbar identisches Verhalten von Hiro und Néo bei Hiro instinktiv ist und bei Néo erlernt. Fällt etwas herunter, springt Hiro mit dem Herunterfallen auf die Seite und versucht sich zu retten. Néo springt los, wenn er Hiros Reaktion bemerkt und verarbeitet hat, also mit deutlicher Verzögerung oder nach Hiro, wenn das Ding auf dem Boden auf gekommen ist und er erschrickt.. Geht alles so schnell, dass es identisch wirkt, wenn man nicht auf die Feinheiten achtet und die Hunde kennt..

    Also Wolfhund ist ein Hund und kein Wolf. Der komplizierter, schwieriger, eigener sein kann als ein normaler Hund, aber es sind trotzdem Hunde. Und ein Wolfdog ist dagegen in vielerlei Hinsicht Wolf und kein Hund. Extrem faszinierend, aber eben nichts für die Wohnung. Man braucht eben entsprechende Rahmenbedingungen um so einem Tier gerecht zu werden. Wenn man die hat, warum nicht, aber wenn man sie nicht hat, bitte bitte nicht! Egal wie faszinierend sie sind..

    Und zu meiner Haltung.. idR 24 Stunden Zeit/Tag. Keine Kinder, keine Kleintiere im Haus. Eigenes Haus/Grundstück. Zwingeranlage mit 200-300 m², mit mindestens 100cm Untergrabschutz (Betonsockel und darauf 80er L-Winkel), 8/6/8er 2m hohe Stabmattenzäune mit Übersprungschutz, zwei Eingänge mit Schleusen. Zweiter Zwinger ist in Planung - man muss immer die Möglichkeit zur Trennung haben. Zur Auslastung/Freilauf der Tiere Hundegrundstück mit 10000m² und mit 6000m². Eins mit Bauzaun eingezäunt, eins mit Wildzaun = keine sichere Einzäunung für solche Tiere, aber ausreichend, wenn man sich mit ihnen beschäftigt.

  • Boa, ich finde das sooooooooooo interessant und spannend, @Junie! Und auch, wenn du sagst dass man das live erleben muss (was ich dir glaube, sicherlich ist es dann eindrücklicher, authentischer) kann ich mir durch deine Beiträge den Wolfdog schon so viel besser vorstellen, mir ein Bild von diesen "Hundewölfen" machen. Ich bin mir sicher, dass hier nie einer einziehen wird, niemals würde ich einem solchen Tier gerecht werden, aber faszinierend sind sie natürlich und ich finde es toll, hier einen Einblick in dein Leben mit dieser Art von Tier zu erhalten.
    Können Wolfdogs denn gar nicht mit im Haus leben? Wie sieht es bei anderen "alltäglichen" Dingen, wie z.B. Auto fahren, aus? Einfach eine Interessensfrage =)

    P.S: Wenn du doch einen Thread eröffnest, ich wäre eine "gespannte und nicht wertende oder rumdiskutierende Leserin" :dafuer:

  • es kommt immer drauf an, welchen Aufwand man betreibt. Mit Hiro war alles möglich, ich hab ihn sogar alleine im Haus gelassen mit Tyra und Néo und hab die Mülltonne an die Straße vor gebracht, hab nach Post geschaut oder wenn ein Päckchen kam. Es ist nichts passiert, er lag auf seinem Platz und alles war gut. Auch Nachts hat er bei mir im Schlafzimmer auf seiner Couch geschlafen und hat nichts angestellt. Ich hatte keine Verluste bei Möbeln, nur Hundebettchen hat er auf dem Gewissen. Aber ich hab auch darauf geachtet und ihn nicht damit alleine gelassen. Ich war die erste Zeit immer bei ihm wenn er wach war, ich hab jeden Schritt verfolgt und kontrolliert und alles was nicht ok war, wurde eben entsprechend gehändelt. Also er war Haushund und die Kleine wird nun auch wieder ein Haushund. Ich hab den Zwinger als Verwahrungsmöglichkeit. Also wenn ich sauge, den Boden wische und einfach mal was in Ruhe schnell erledigen möchte, wenn ich einkaufen muss, zum Arzt muss, dann kommen die Hunde da rein. Aber warum hab ich Hunde, wenn ich sie von mir trenne, wenn ich sie wegsperre und nicht in mein Haus, in mein Leben lasse? Aber klar, die meisten dieser Hunde sind aus Bequemlichkeit dauerhaft im Zwinger. Ist auch angenehmer, wenn man nicht auf alles achten muss. Vor allem wenn man bedenkt, dass Hiro weit über 1 1/2 Jahre als war bis er einigermaßen verlässlich stubenrein war. Das ist eben auch so etwas, was sich die meisten ungerne antun..

    Autofahren war an sich kein Thema, Hiro hatte nur die Macke (seine Brüder übrigens auch), dass er nach dem losfahren sich lösen wollte/musste. Also man hat ihn ins Auto gepackt, ist 2-3 Kilometer gefahren und hat dann angehalten und der Hund hat seine Geschäftchen erledigt und danach konnte man stundenlang Autofahren und alles war ok. Nur dieses schnelle Anhalten nach dem losfahren zum Lösen, ohne dem hat er dir gnadenlos ins Auto gemacht. Macht Néo übrigens nicht, der hält sehr tapfer ein, war mit 8 Wochen verlässlicher stubenrein als sein Vater sein ganzes Leben.. Es gibt aber wohl viele Wolfhunde, die Auto fahren nicht mögen. Hiro mochte es, Néo auch und die Kleine - wenn Néo dabei ist. Alleine ist alles noch doof

    sag nen kreativen Titel, der nicht zwangsläufig auf Wolfhunde schließen lässt ;) Und ich hab kein Thema mit Diskussionen, ich hab ein Thema, wenn Diskussionen abdriften. Wenn alles in Frage gestellt wird und das von Leuten, die diese Tiere nur von Bildern kennen. Wenn man eigentlich gar keine Argumente bringen kann, weil die Leute, sie sowieso nicht verstehen (wollen). Ich hab schon mal aufgehört über meine Erfahrungen zu schreiben, weil ich das Gefühl hatte, es bringt sowieso nichts. Es haben sich Leute Hunde gekauft, bei denen man schon im Vorfeld wusste, dass es nur traurig enden kann. Aber man hat keine Chance. Und das ist heftig, wenn man zuschauen muss, nichts tun kann. Und dann fragt man sich.. klärt man auf oder macht man Leute nur neugierig auf diese coolen Tiere, auf diese legalen Fastwölfe. Und das zu Zeiten in denen Tiere hemmungslos ins Tierheim abgegeben werden und das wäre bei diesen Tieren einfach mehr als übel. Sie verlieren damit alles, nicht nur ihr Zuhause, sondern ihr "normales" Leben, ihre einzige menschliche Bezugsperson, weil sie sich an keinen fremden binden werden

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!