Ungeimpfte Welpen vom Züchter?!

  • Die WSAVA meint auch mit 16 Wochen einmalig,

    Nein, meint sie nicht.


    Die sagen:
    Wenn man nur einmal in dessen Leben die Chance hat, einen Hund zu impfen (wie z.B. bei Impfprogrammen für Straßenhunde oder bei sehr einkommensschwachen Besitzern - Beispiele von mir), DANN solle man einmal mit 16 Wochen oder älter impfen, weil das die größte Chance verspricht, dass die einmalige Impfung eine vernünftige Immunität erzeugt.

    Bei Hunde, die man häufiger sieht, empfehlen sie, mindestens eine Nachimpfung nach 12 Monaten zu machen, auch wenn der Hund bei der Erstimpfung bereits 16 Wochen oder älter war.

    Bei Welpen zu denen man normalen Zugang hat empfehlen sie eben dein verhasstes Programm mit 8, 12 und 16 Wochen und 1 Jahr, um möglichst alle Fälle möglichst zeitnah abzudecken, die, wo die maternalen AK früh abfallen und die, wo sie später abfallen, damit die Welpen möglichst lückenlos geschützt sind, erst durch maternale AK und dann durch eigene Immunität.


    Wenn man mit 16 Wochen oder älter erst anfängt, setzt man die Welpen in der Zeit bis dahin einem erhöhten Infektionsrisko aus, denn man wählt ja grade diesen Zeitpunkt für die letzte Welpenimpfung, weil man dann eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit hat, dass auch wirklich beim allerletzten Welpen die maternalen AK komplett weg sind, das also annähernd 100% aller Welpen zu diesem Zeitpunkt keinen Schutz mehr haben.

    Grade Welpen und Junghunde sind für Parvo und Staupe nun aber besonders anfällig. Es sind beides keine reinen Jungtiererkrankungen, aber die höchsten Raten an klinisch erkrankten Tieren und an Todesfällen hat man grade in der Altersgruppe ab 8 Wochen bis ca. nen halbes Jahr. Beide Krankheiten sind seltener geworden, aber noch lange nicht ausgestorben.
    Insofern ist es für mich unverantwortlich, ohne Not so lange zu warten, sofern man nicht titert.

  • Die Richtlinien der WSAVA sagen ganz klar:
    Core-Impfungen ... dann alle 3 Jahre - außer järhlich zu impfenden Sachen wie Lepto oder Borrelien. Punkt.

    Genau das sagt sie eben nicht. Sie sagt zu Core Impfungen vor 3 Jahren auf keinen Fall, sie legt sich allerdings auch nicht fest, wie lange der Impfschutz denn nun tatsächlich hält. Nur allgemein den DOI >= 9 Jahre ermittelt als Challenge oder Getitert (zu finden unter den Anhängen).

    Weder Lepto noch Borrelien sind bei der WSAVA Core Impfungen. Im gegenteil, Sie sagen aussdrücklich das Lepto nur bei 'Hight Risk' gemacht werden soll, wenn dann am besten nach abgeschlossener Core Grundimunisierung. Und die LMU ist zusätzlich der Meinung, das Lepto so geimpft werden soll, das die aktiven Zeiten im Frühjahr und Herbst bestmöglich abgedeckt ist. Vor der Borreliose Impfung rät München ab, die WSAVA ebenfalls nur bei 'hight risk'.

    @Marula
    Ich kann gut verstehen, das ein TA in Deutschland sich an Deutsches Recht hält. Das ist nicht das Problem.

    Ein Problem habe ich allerdings mit TÄ die keine Ahnung vom Impfen haben, mir erklären das 6-Fach impfung schon minimal ist. Es gar keine kleineren Impfungen gibt. Nicht mal den BPZ kennen. oder nicht kennen wollen. Nebenwirkungen ins Reich der Fantasie erklären. Nach absprache 3-jährige (TW) Impfung als 1 Jahres Impfung eintragen....
    Drollig find ichs dann eher, wenn mir die Sprechstundenhilfe bei abholung und zahlens eines erfolgreichen Titers, den Impferinnerungszettel in den Pass steckt.

    Auch ich kenne Impfschäden in der Familie, Freundeskreis und Bekanntenkreis. Bei Mensch, Pferd, Hund und Ziege. Und dabei spreche ich nicht von a bisserl schlapp und ner Impfbeule. Sondern ordentliche die bis zur Wiederherstellung Monate brauchten, bleibende Schäden hinterließen und auch Todesfälle.

    zum Titern:
    -but all the pups in the litter of a given dam will generally have similar, but not identical, antibody titres, provided they all received colostrum during the first 3 days after birth
    http://www.wsava.org/sites/default/…ptember2010.pdf
    Seite 41
    -Friedrich und Truyen, Praktischer Tierarzt 81 : 12, 988-944,2000

  • DANN solle man einmal mit 16 Wochen oder älter impfen, weil das die größte Chance verspricht, dass die einmalige Impfung eine vernünftige Immunität erzeugt.

    Also dann doch wieder einmalig, falls man den
    Hund nicht mehr sieht. Kurios. :???:


    Bei Welpen zu denen man normalen Zugang hat empfehlen sie eben dein verhasstes Programm mit 8, 12 und 16 Wochen und 1 Jahr, um möglichst alle Fälle möglichst zeitnah abzudecken, die, wo die maternalen AK früh abfallen und die, wo sie später abfallen, damit die Welpen möglichst lückenlos geschützt sind, erst durch maternale AK und dann durch eigene Immunität.

    Eigenartiger Weise haben wir Hersteller, die 2 -mal grundimmunisieren,
    andernfalls 12 oder 16 Wochen einmalig und gut ist.
    Es geht nur um den MAK und Experten schätzen den Impferfolg ab 12 Wochen
    ein. Ich gehe noch mit, wenn man dann mit 7/8 Monaten boostert, aber niemals
    dieses Hard-Core-Impf-Programm von Virbac, dass kann ich mir bei den kleinen
    Mäusen einfach nicht erlauben und ist völlig unnötig.
    Meine vertragen die gar nicht und liegen breit am Boden, die hat es in sich.

    Außerdem sind bei rd. 40 € mal 4 Impfen mal Chip und sonst. rd. 200 Euro pro Welpe
    fällig und das bei 10 und mehr Welpen auf einen Schlag, sind das kleine, nette 2000,
    wenigstens, bei anderen Herstellern sind das 1200 und das reicht schon.
    Ich würde bei einem TA mit Bodenhaftung dafür keine 500 € zahlen. Nur diese TÄ
    sind kleine Raritäten und meist überlaufen von Patienten.
    Nur mal so am Rande, damit wir wissen, worüber wir reden, nicht ganz uninteressant.
    Die Impfe lohnt schon mal von Haus aus.


    Wenn man mit 16 Wochen oder älter erst anfängt, setzt man die Welpen in der Zeit bis dahin einem erhöhten Infektionsrisko aus, denn man wählt ja grade diesen Zeitpunkt für die letzte Welpenimpfung, weil man dann eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit hat, dass auch wirklich beim allerletzten Welpen die maternalen AK komplett weg sind, das also annähernd 100% aller Welpen zu diesem Zeitpunkt keinen Schutz mehr haben.

    Ja gut, das ist ein Argument, aber wenn Du Pech hast, kannst
    Du zwischen 8 bis 12 bis 16 Wo. den "schwarzen Kater ziehen",
    ein Risiko bleibt immer, deshalb setze ich meist bei 12 Wochen
    an und habe gleiches Risiko, nur mit weniger Impfungen.

  • Ich bin ja auch nicht sooo der Impffreund (ich müsste ehrlich gesagt nachsehen wann Darcey SHP geimpft wurde, ich bilde mir aber ein 1x mit 6 Wochen und 8 Wochen und dann mit 16 Wochen? *grübel*).

    SHP impfe ich nur alle paar jahre (meist so 4-5 Jahre), einfach weil ich genug schlechte Erfahrungen damit gemacht habe. Cici wäre mir als JUNGHUND (ca 1 Jahr alt) fast an Staupe hops gegangen. Obwohl sie "vorschriftsmäßig" durchgeimpft war.

    Sorry, falls ich nerve.

    Aber "Staupe"? 2001? Ich kenne Staupe aus den 60iger Jahren.

    Meinst du vielleicht Parvovirose?

    Die Impfung mit 6 und 8 Wochen kann komplett in die maternalen Antikörper gelaufen sein. Und dann ist der Hund evt. von der 8. Woche bis zur 16. vollkommen ungeschützt.... das würde ich bei meinen nie wollen.

    Ich lasse jeden "geimpften" Welpen bei mir mit 4 Wochen nach der letzen impfung beim Züchter impfen.

  • Ich bin mir relativ sicher dass es Staupe ist- sie hat bis heute ein Staupegebiss und eine vollkommen kaputte Nase (=typische Anzeichen für ne überstandene Staupe-Infektion).

    Ihr hattet noch nicht mal ne Diagnose vom TA? Bin grad etwas erschüttert - Staupe kann vorkommen, leider, aber unerkannt...?

  • Ihr hattet noch nicht mal ne Diagnose vom TA? Bin grad etwas erschüttert - Staupe kann vorkommen, leider, aber unerkannt...?

    Ich war damals 11 oder 12. Und meinen Eltern wurde damals in der Klinik gesagt es wäre eine "Vergiftung". Könnte aber gut sein dass meine Eltern es einfach verpeilt haben, die sind da immer etwas planlos...
    (das könnte auch ein Grund für ihre Epi-Anfälle sein. Da ihre Mutter allerdings auch Epilepsie hatte kann man nur raten- ihre Geschwister haben allerdings alle keine Anfälle)

    Seit ich das weiß hat Cici auch keinen Kontakt zu Welpen unter 16 Wochen und Grundimpfungen. Ich finde leider keine genauen Angaben dazu ob sie nicht doch noch irgendwas weitergeben kann.

  • Ihr hattet noch nicht mal ne Diagnose vom TA? Bin grad etwas erschüttert - Staupe kann vorkommen, leider, aber unerkannt...?

    Oh ja, das gibt es.

    Quebec war 12 Wochen alt, als er Husten und Schnupfen, hohes Fieber bekam. Ich mit ihm zum TA, er bekam ein Antibiotikum. Nach ein paar Tagen ging es ihm wieder gut.

    Er war 14 Wochen alt, als seine Züchterin mich voller Panik anrief, zwei seiner Wurfgeschwister sind in der Klinik an Staupe verstorben, wie es Quebec ginge. Meinem Hund ging es gut.

    Schlag auf Schlag trafen die Meldungen über weitere gestorbenen Geschwister ein. Daraufhin ließ ich Urin, Schleimhautabstrich und Blut untersuchen. Keine Staupe bei ihm nachzuweisen. Meine TÄ waren aber hellhörig geworden und sein Blut wurde in die Uni-Gießen zu einer speziellen Untersuchung geschickt. Das Ergebnis, er hatte eine Staupeinfektion überstanden.

    Den endgültigen Beweis lieferte dann nach Umzahnung sein Staupegebiss.

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