Großhund im Kontakt gefährlich für Klein(st)hund?

  • Klar gerne, nur nicht mehr heute.... ich hab Feierabend ;)
    Nur ganz kurz, erstarren tun Lebewesen, denen die Handlungsstrategien Flucht oder Kampf nicht zur Verfügung stehen....
    Das keine Strategie mehr funktioniert, kennzeichnet das Trauma. Platt gesagt, der Hund der nach vorne geht, ist nicht traumatisiert im klassischen Sinne, der Hund der flüchtet ebenfalls nicht, der der auf dem Boden liegt, mit starrem Blick, da würde man von Trauma sprechen. Nun gibt es da auch Abstufungen, die erklär ich dann ein anderes Mal.
    In dem Moment, wo man erstarrt, hat man das gleiche Körpererleben, wie in den auslösenden Situationen. Also nicht, wie bei einer Erinnerung, die ja eher in Bildern und Worten abläuft, sondern all das Andere ist wieder da, wie damals...
    Kopier das gerne rüber, wenn du möchtest.

    Nachsatz; ich habe gerade nur die letzte Seite im Erziehungs Thread gelesen. Erstarren ist keine bewusste Entscheidung des Lebewesens. Es hat die Erfahrung gemacht, dass weder Flüchten, noch Kämpfen etwas bringt.

  • Den Schuh zieh ich mir nicht an. Und das war auch in beiden von mir beschriebenen Fällen nicht der Fall. Moro akzeptiert, wenn ein Hund keinen Kontakt möchte... Dann geht er erst garnicht dahin. So möchte ich das auch. Er darf keine kleinen Hunde mobben. Das tut er auch nicht, das wüsstest du, wenn du meine erste Frage zum Thema gelesen hättest.

    Du hast mich falsch verstanden.
    Als Kleinsthundehalter seinen Zwerg bewusst in diese Situation zu bringen finde ich dämlich. ;)

  • Aber wie soll ich meinen Hund davon abhalten panisch zu flüchten? Wenn er an der Leine ist klar, aber wenn sich im Freilauf ein großer Hund drauf stürzt, kann ich nichts tun. Da dringt auch Rufen oder Abpfiff nicht durch. Da kann ich nur auf den anderen Halter hoffen, dessen Hund ja meist nur im Spielmodus ist und das nicht mal eine ernste Jagdsequenz ist. Der hat dann vielleicht noch die Chance seinen Hund abzurufen wenn der hört, meist schafft der das aber auch nicht, weil nicht genug trainiert. Ich zieh dann trotzdem die Arschkarte, weil ich den kleineren flüchtenden Hund habe. Wieso soll man als Kleinhundehalter das also verhindern können?

    Wir hatten es erst heute wieder am Hundestrand. Unsere 4 Chis inklusive Omadackel blind und taub angeleint an den Rand genommen, lässt wieder jemand seine 2 50kg Hunde auf uns zu donnern, obwohl er genau sieht, dass wir keinen Kontakt wollen. Der hat sich nicht mal die Mühe gemacht zu Rufen. Wären unsere ohne Leine gewesen, wären die auch in Panik weg gelaufen. So wie die angerannt kamen, hat man schon gesehen wie sie Lust haben unsere durch die Gegend zu jagen. Man muss einfach ständig "in Angst leben".

  • aber wenn ich jetzt hier hingestellt werde, als wolle ich Absolution, damit Hunde gehetzt werden dürfen,

    Nö, davon sprach keiner. Zumindest ich nicht.
    Aber sich hinzustellen und im Endeffekt behaupten das die Kleinen ja dank unfähiger Halter mehr oder weniger selber schuld sind weil sie dann eben kein hündisch mehr können, das ist einfach ziemlicher Mist.

    Nur mal eine kleiner Exkurs aus der Hirnforschung..... In panischer Angst kann kein Hund mehr hündisch... Da funktioniert nur noch das "Reptiliengehirn".... Erstarren, flüchten oder angreifen. Aber ich denke, dass ist hier jedem klar, da hab ich auch schon hier im Forum eine sehr schöne Erklärung für gelesen.
    Mein Wissen kommt halt aus der Traumaforschung bei Menschen.

    Panische Angst ist etwas das Artübergreifend verstanden wird. Weil so ziemlich jede Art da gleich reagiert, durch dieses "Reptiliengehirn". Egal ob Hund, Katze, Mensch, Elefant.
    Ein Hund der also nicht versteht das der andere Panik hat, bzw dem es egal ist weil der Hetztrieb auslöst, der ist dann eher das "Problem".

    Die Anführungszeichen deswegen weils schlicht scheißegal ist ob hündisch, kätzisch oder huhnesisch, der Hetztrieb ist eben ein Trieb und damit auch nicht mehr kontrollierbar sobald sich dieser Schalter umgelegt hat.
    Da ist es dem Jagenden einfach schnuppe was das da vorne grad fühlt oder gar was es ist.
    Sieht man leider Gottes noch immer auch völlig ohne Angst der Kleinen, bei vielen Hunden reicht einfach schon "ist klein und rennt" um in den Trieb zu kommen.
    Und da wird dann der Chi gerissen, obwohl er nur freudig gerannt ist und auch wenn er sich umgedreht hat und beschwichtigt. etc. Je nach Hund ist der dann nämlich so drin das der das schlicht nicht mehr wahrnimmt und den Kleinhund einfach umbringt.

    Darum ist einfach niemals der Kleinhund das Problem, sondern der hetzende.

  • Das Ideal wäre bei so einer doofen Situation, wenn dein Hund zu Dir kommt. Ich würde sie dann hochnehmen.
    Natürlich liegt der Fehler beim reindonnernden Tutnix, aber da du ja das Benehmen anderer Hunde nicht ändern kannst, würde ich einfach versuchen, mit dem Zwerg eine Lösung zu erarbeiten, wo er Schutz bei dir sucht und nicht ewig schlechte Erfahrungen macht.

    Hier erlebe ich das echt oft andersrum. Wiese am Hundewasser. Netter Kontakt, mein Kurzhaar, die Weimaraner Urlaubshündin, eine Dobermann Hündin und ein großer Mix. Rein ins wasser, raus aus dem Wasser, rennen, rempeln, etc. Die Hunde hatten Spaß, keiner wurde gemobbt, ausgeglichene Gewichtsklassen.... passte einfach gut. Da kam eine Dame mit Kleinhund ums Eck, die Großen tobten einfach weiter. Wir fragten die Frau, ob wir mit den Wüterichen auf die andere Seite gehen sollen, oder ob sie sowieso weitergehen möchte.
    Das sagte sie , ach die spielen doch so nett und schickt ihre Hündin ins Getümmel. Diese quikte natürlich sofort und nahm die Beine in die Hand.
    Ich habe sofort getrillert, damit meine beiden liegen. Die anderen Halter hatten ihre auch sehr schnell in der Hand. Die Kleinhunddame war beleidigt, weil ihr Hund nicht mitspielen durfte und wir wischten uns den schweiß von der Stirn und gratulierten uns zum Gehorsam unserer Hunde.

    Und das sind die Situationen, die ich meine. Warum tun die Leute das. das ist doch furchtbar für ihren Hund.

  • Ganz einfach, weil es auf der Straße (und sogar noch in vielen Hundeschulen) so gelehrt wird. Nimm mal einen Kleinhund auf den Arm und hör dir die Beschimpfungen an, was du für ein Tierquäler seist usw. Dem frisch gebackenen Kleinsthundehalter wird sofort und unmissverständlich beigebracht, dass man das nicht darf und dass Hunde das alles selbst klären müssen. Eingreifen ist tabu und ganz ganz schädlich für den Hund.

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