Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil V

Ich könte grade nur heulen... Das ist definitiv der schlimmste Höhepunkt, den wir je hatten.

Die letzten Wochen waren perfekt, Kira horchte aufs Wort. Mittlerweile haben wir uns angewöhnt, gemeinsam zur Tonne zu gehen, da sie mir üblicherweise keinen Millimeter von der Seite weicht - sie folgt mir gern überall hin. Generell lässt sie sich normalerweise stets problemlos abrufen und hört tadellos auf Kommandos (das war vor 3-4 Monaten kaum vorstellbar) Zumindest bis heute.

Heute kommt es natürlich anders: Sie sieht einen Hund, stürmt drauf zu und lockt mit Spieleaufforderung. Dieser wollte nicht, regte sich auf und sie rannte wie eine Irre umher. Hatte sie eingefangen und eben in den Flur gesteckt, um wenigstens den Müllbeutel wegzubringen. Der Hundehalter war eh schon genervt und der Vorfall allein schon unangenehm.

Bin grade an der Tonne: Geht die Tür auf (Nachbarin), die sich darüber beschwert das mein "Vieh" sie fast angesprungen hätte. Sie hat sie ja nicht angesprungen, aber hätte es vermutlich fast getan...*mein Hund war auch am schreien, weiß nicht, ob sie von ihr nicht noch getreten wurde oder die Tür abbekommen hat, da sie sie so abrupt aufgerissen hatte*

Ja super, sie sieht den Hund am anderen Ende der Straße und jagt im WIEDER hinterher (locker 200m), bin natürlich direkt hinter her gesprintet- rufend, schreiend, pfeifend, da hinter dem Schleichweg, den der Halter eingeschlagen hat, direkt eine viel befahrene 30er Zone beginnt. Kam auch grade an als mein Hund mitten über die Straße auf mich zugeflitzt kam - zum Glück ist nichts passiert, das Auto konnte rechtzeitig bremsen - inkl. verständlicherweise schimpfenden Fahreres. Der Hundebesitzer fühlte sich natürlich auch belästigt - kann ich ebenfalls verstehen.

Ich sitze grade hier und habe einfach nur das Gefühl alles falsch gemacht zu haben. Ich bin immer noch echt fertig und dermaßen schockiert. Abgesehen davon, das es nicht zu guter Letzt einfach peinlich ist. Ich würde am liebsten in ein Loch im Boden versinken. Mache mir grade echt Selbstvorwürfe, der Schreck sitzt auch immer noch in den Knochen.

Grade waren wir das erste Mal nach dem Zwischenfall wieder draußen: Sie hört kein Stück, zieht wie ein Stier und ignoriert mich total. Das ist ganz und gar nicht ihre Art...daheim verkriecht sie sich grade, schleicht ab und zu einmal umher um nach mir zu sehen, schleicht zurück ins Körbchen und schaut mich schuldbewusst an.

Ich weiß grade nicht weiter. Werde gleich mal versuchen, den Hundetrainer zu Rate zu ziehen.

Ich würde sie nicht mehr mit zur Tonne nehmen. Oder wenigstens anleinen.

Das sie derzeit nicht mehr von der Leine kommt, das versteht sich von selbst.

Danke für die lieben Worte.

Nichts desto trotz sitzt der Schreck tief. Ebenso wie die Tatsache, das ich in dem Moment unachtsam war und mich darauf verlassen habe, das sie wie eigentlich immer hört.

Habe jetzt grade auch erst einmal den Hundertrainer kontaktiert und hoffe, das sich da etwas ergibt. Sie hockt immer noch im Körbchen, schaut an die Wand und schnauft vor sich hin.

Schleppleine habe ich unterwegs und bei Runden immer dran, so kann sie sich (sofern ich es erlaube) in dessen Rahmen bewegen und auch mal über Wiesen und durch Büsche hüpfen. Unweit von unserer Straße gibt es ein komplett eingezäuntes Gelände, wo sie weiterhin toben kann und darf. Da werden wir gleich einmal hindackeln und den Stress wegtoben.

Unsere Nachbarn (generell Hobby-Cholerika) lassen uns jetzt bei jeder Begegnung eine Flut aus blöden Kommentaren & abfälligen Bemerkungen entgegenkommen. Nur weil sie der Meinung ist sie hätte sie FAST angesprungen. Naja, hätte sie es gemacht, hätte ich die Aufregung verstanden. Aber wie sie sagt stand sie nur vor der Tür rum und war sie immer mal wieder am angucken und eine einzelne Pfote am heben, weil sie raus wollte. Das was sie macht, wenn sie raus möchte/ muss. :|

@HollyAussie Wir haben bereits 2 Lauffähigkeiten hinter uns - in der ersten drehte sie völlig am Rad (6. Monat) - die zweite war meeega entspannt (10. Monat).