Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil V

  • Bei Emils Züchterin lebt ein intakter Rüde (und zwei Kastrierte) und halt 3 Hündinnen. Als wir den Emil geholt haben war eine der Hündinnen läufig. Herrchen oder Frauchen haben dann ein Auge auf ihn, aber auf ein Räuspern hin trollt er sich, wenn er der Hündin auf den Pelz rücken wollte. Gibt auch schwierige Felle :hust: . Habe drei Rüden in Behandlung, der eine ist durchs Küchenfenster ausgebüxt hinter einer Hündin her (Tibetterrier und das Fenster war auf Kipp, hätte übel enden können), bei einem anderen endete es übel. Über die Straße, vor nen LKW und heftigstes Polytrauma. Becken zerschmettert, Hoden geplatzt, beide Seiten Unterarmknochen gebrochen, Frakturen der Lendenwirbelsäule. Den haben sie tatsächlich wieder zusammengeflickt und inzwischen kommt er einigermaßen klar. Ist aber ein Schatten des Aussis, der er mal war. Der dritte hat "nur" einen Streifschuss vom Auto abgekriegt und Prellungen, war aber zwei Tage verschwunden weil er mit Schock zitternd in einem Hinterhof saß. Das sind natürlich oft Extremfälle die man da so zur Behandlung bekommt, aber es ist nicht soooo selten. Ich mache mir schon Gedanken, wie man einen intakten Rüden immer im Auge behalten kann. Mein Alter war ja schon kastriert als ich ihn bekommen habe. Na mal sehen ob der Emil ein Sexprotz wird, oder ob es geht.

    Oh Gott der arme Aussie, wie schrecklich :verzweifelt:

  • Das war schrecklich. Der war halt auch erst 2 als es passiert ist. jedenfalls bin ich seitdem nicht mehr unbedingt der Meinung ein Rüde muss intakt bleiben. Wenn die Besitzer ihn nicht händeln können (und der war nicht schlecht vom Gehorsam, was ich so beurteilen konnte), dann ist ein kastriertes Leben sicher besser als ein extrem eingeschränktes durch eine bleibende körperliche Beschädigung.

  • da geht es in jedem Fall, wenn man das nach und nach einfordert und eine Gewöhnung stattfindet.

    :bindafür:

    Das müsste man schon regelmäßig üben, sonst eher nicht denke ich.

    Hintergrund meiner Frage war u.a., dass demnächst eine Hündin bei meinen Eltern einzieht und wir da öfter sind und ich außerdem die "wenn mal was ist"-Option bin, von daher wird das "regelmäßig üben" irgendwann Ernstfall...

    Ich mache mir schon Gedanken, wie man einen intakten Rüden immer im Auge behalten kann.

    Vor allem, wenn's dem wirklich das Gehirn raushaut. Passiert ja auch nicht nur in der Jugend. Bei meinen Eltern in der Nachbarschaft lebt ein Deutscher Jagdterrier - der war schon deutlich über 10, als er sich über diverse Zäune zu einer Hündin (die zum Glück im besseren Alter) vorgearbeitet hat. "Passiert" sind zum Glück nur gesunde Welpen, aber das kann ja auch immer alles ganz anders aussehen...

  • Naja...sind wir mal ehrlich. Wenn das nicht klappen würde, dass Rüden im Gehorsam bleiben, wenn läufige Hündinnen in der Nähe sind, dann gäbe es keine Sporthunde, die damit super umgehen können. Von denen wird erwartet, dass sie trotzdem arbeiten. Ist natürlich maximale Ablenkung, aber es wird erwartet. D

    ie meisten Jungrüdenbesitzer sind irgendwie peinlich berührt, wenn ihr Hund bei einer läufigen Hündin die Fassung verliert und meiden diese. Halte ich für grundlegend falsch und bin daher auch für das Training von intakten Rüden und läufigen Mädels gemeinsam auf dem Hundeplatz. Irgendwie müssen die Rüden ja eine Chance haben, mit diesem Reiz umgehen zu lernen.

    Mein Rüde findet die komplette Läufigkeit meiner Hündin bis zu den Stehtagen völlig unspektakulär. Der bedrängt sie nicht, beschleckt sie nicht dauernd und reitet nicht auf. Er frisst normal und verhält sich wie immer. Der hat einfach gelernt, dass das eh noch nicht die richtige Zeit ist. In den Stehtagen trenne ich die Hunde. Aber auch dann ist Ruhe. Der pennt ganz entspannt mit Bliss in Standhitze auf der anderen Seite der Türe. Ist für ihn keinen Aufreger mehr wert. Er kommt nicht zum Zug und gut isses...

    Im Freilauf ist er von läufigen Hündinnen auch abrufbar.

  • Stimmt die Unterscheidung zwischen normaler Läufigkeit und Stehtagen macht Dante auch. Ersteres interessiert ihn kaum, letzteres schon :D Rüden, die intakte Hündinnen nicht gewohnt sind scheinen diese Unterscheidung nicht zu machen, wenn ich da an Gassigänge mit läufiger Hündin (keine Stehtage) denke. Die merken/wissen? nicht, dass es noch nicht soweit ist und benehmen sich dementsprechend kopflos... zumindest hier.

  • Rüden, die intakte Hündinnen nicht gewohnt sind scheinen diese Unterscheidung nicht zu machen, wenn ich da an Gassigänge mit läufiger Hündin (keine Stehtage) denke. Die merken/wissen? nicht, dass es noch nicht soweit ist und benehmen sich dementsprechend kopflos... zumindest hier.

    Ja das ist so. Und es würde den Haltern das Leben mit ihrem Hund um einiges erleichtern und so manchem Rüden die Kastration ersparen, wenn die Halter ihren Hunden mal die Gelegenheit böten, diesen Unterschied zu verstehen. Aber es werden ja schon Dinge wie lecken oder "Zähneklappern" unterbunden. Und das ist ja eigentlich der normale rüdenhafte Umgang mit dem Reiz "Läufigkeit".

  • Dass ein Rüde es lernen kann damit umzugehen denke ich auch. Bei vielen fehlt bestimmt eher die Gelegenheit es zu lernen. Mal ehrlich. Die meisten Hunde sehen nach der Welpenstunde andere Hunde maximal beim Gassi im Wald. Wie soll ein Rüde dann lernen mit dem Reiz umzugehen? Ich bin auch nicht für grundlose Kastration, aber die Folgen für den Rüden, wenn´s dann schief geht können echt ätzend sein. Und das sind dann keine Hunde, die überfahren werden, weil sie halt einfach nicht hören, sondern der Kopf war ausgeschaltet bei einem Hund, der ansonsten schon einen vernünftigen Grundgehorsam hat.

  • Jep. Ich finde beides in Ordnung und wüsste keinen Grund, weshalb ich das unterbinden sollte.

    Darf Dante auch, irgendwie muss er ja rausfinden was mit der Dame los ist/ob die Dame soweit ist oder nicht ;) Und wenn nicht, ist sie auch wieder uninteressant :hust:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!