Wie wird mein Hund erzogen und warum genau so?

  • Ich sag mal.. jeder erzieht wie es für seinen Hund passt. Und klar, wer rein positiv weiterkommt hat einen Hund "mit dem mans machen kann".

    Bei meinen, vor allem aber Cici, wäre mit "feini feini hier hast du keks" sehr bald schicht im Schacht. Und ja, die versucht dann auch Dinge die sie gerade haben will notfalls mit den Zähnen durchzusetzen. Danke, aber nein danke..
    Beim ersten Mal gabs nen Rüffel, beim zweiten mal ne RICHTIGE Ansage inklusive Abflug vom Sofa und Sofa und Bettverbot für ne Woche. Ach ja, und fertig gebüstet hab ich die Ziege auch noch (was für sie wohl die schlimmste Strafe war...). Aber ich lass mir von 8kg Hund doch nicht ins Gesicht schnappen o.O

    Meine Hunde kennen mich. Die wissen dass ich auch mal 10min vor mich hin schimpfe wenn sie sich benehmen wie offene Hose und sie in dem Moment auch keinerlei Freiheiten zu erwarten haben. Danach ist aber auch alles wieder gut und sie können beweisen dass sie sich doch wie erzogene Hunde benehmen können.

    Und für mich gibt es einfach Dinge, da erwarte ich kein Alternativverhalten sondern ganz einfach dass Hund dies lässt. Dazu gehört Dinge zerstören, Artgenossen vermöbeln, heelen (Darcey), pöbeln und über straßen laufen.

  • Da sieht man, dass man nicht alles so verallgemeinern sollte. Einstein hat beim Tricksen tatsächlich ein Problem mit dem neutralen Schade. Da ist er einfach weggegangen. Vielen Hunden hilft dieses Feedback aber.

    Ja, und genau dieser Moment der Abwägung, dieses "Moment, (m)einem Hund hilft das/hilft das nicht, aber vielleicht ist meine Methode nicht universell übertragbar" fehlt mir ganz oft in solchen Diskussionen.

    Das fängt schon mit dem ersten Eindruck an: Wenn ich hier lese, dass jemand mit seinem Hund positiv arbeitet, habe ich dabei ein ungefähres Bild von einem Training vor Augen, in dem Kommandos mit positiver Verstärkung geübt werden.

    Problematisch wird's dann, wenn sich hinterher herausstellt, dass Person A darunter versteht, dass Strafreize zur Absicherung auch okay wären, Person B das wiederum komplett ablehnt, Person C schon das Wort "Kommando" furchtbar findet und nur von "Wünschen an den Hund" reden will, Person D findet, alles wo der Hund nicht geschlagen wird, wäre positiv genug, usw. :D

    In der Zwischenzeit haben sich aber alle miteinander herrlich aufgeregt und die Köpfe heiß geredet, anstatt erst mal zu klären, worüber sie eigentlich genau streiten – womit wir dann wieder bei den vertretbaren Strafen/Einwirkungen auf den Hund wären und wie unterschiedlich die sein können...

    Ich finde z.B. nicht, dass sich "(weitesgehend) positiv arbeiten" und in bestimmten Situationen mit Druck auf den Hund bzw. Frust beim Hund arbeiten immer ausschließen. Aber je nach Diskussionsumfeld muss ich das wirklich ausdrücklich dazu sagen, wenn ich beschreibe wie ich beispielsweise mit meinem älteren Rüden an seinem Hass auf Kinder gearbeitet habe, sonst zettelt man ungewollt eine Grundsatzdiskussion an.

  • Ich finde man muss sich seine Methode nicht nur für sich moralisch passend, sondern auch erfolgsorientiert erarbeiten.
    Wenn ich mit dem, was ich theoretisch richtig finde praktisch nicht weiterkomme, sollte ich meine Methode überdenken und meine Einschätzungen hinterfragen, ob mir das passt oder nicht.

    Auch wenn Erfolge individuell Zeit brauchen - nein, Hundetraining sollte nicht Jahre dauern! Da rede ich von Problemen, die den Hund einschränken wie Leinenknast, Pöbeln/soziale Probleme oder unkontrolliert Fressbares aufnehmen etc.
    Irgendwann höre ich doch entweder auf stur weiter zu 'trainieren', akzeptiere meinen Hund und fange an zu managen, oder ich überlege mir einen Plan B.

    Leider zählt der offensichtliche Erfolg im Hundetrainig wenig. Wenn Leute mit den "falschen" Methoden zum Ziel kommen wird das oft runter gemacht, es wird unterstellt dass es nicht von Dauer ist, selbst der ausgeglichendste Hund innerlich total traumatisiert sein muss oder es bestimmt zu Spätfolgen führt uvm. Weil halt nicht sein kann was nicht sein darf....
    Aber wenn ein 100% Positilver in Ewigkeiten nur minimale Fortschritte macht ist das völlig ok.. :roll:
    Dieses hohe Ross auf dem da manche sitzen bzgl. 'Ich würde das und das niiiie machen' find ich echt fehl am Platz.

  • Hätte ich die drei nicht kontrollieren können wäre ich nicht mit allen drei gleichzeitig raus ... es kam niemand zu schaden, die Hunde wussten wieder worums grade geht und die Szene dauerte keine Minute ... Sah vl nicht sehr nett und elegant aus, aber des war mir da in der Situation auch wurst ...

    Ich geh ja nich mit der Intension raus, uh da ist ein Hund auf der Wiese, ich schnapp mir jetzt alle drei um die dann richtig zusammen scheissen zu können ... manchmal läuft eben nicht alles geplant, aber dann will ich wenigstens wissen dass ich die Hunde (vor allem mit mehreren) unter Kontrolle habe ohne dass sie in der Leine hängen, da die zusammen kaum zu halten sind.

    Ich hatte im maximum 5 Hunde auf einmal (hatte einen Gassiservice) und da hab ich schon auch geschaut welche in welcher Konstellation gut zusammen gehn und auch führbar sind draussen ... der eine Malamut hatte ich immer separat genommen, da er noch sehr jung aber auch sehr unerzogen war, der brachte enorme Unruhe in die Gruppe und hat den einen Labbirüden zur weissglut gebracht ... Da muss man sich halt die Zeit nehmen und mit dem Hund alleine üben. Mit Tarek bin ich anfangs auch oft alleine draussen gewesen , heute geh ich die normalen Runden mit beiden, die langen nur noch mit Tarek, da Whyona nicht mehr so lange laufen mag.

    Und ja die Gruppendynamik ist nicht zu unterschätzen ... Was mit einem Hund alleine klappt muss in der Gruppe lange nicht so sein.

  • @dalai_Lina
    Manche Sachen brauchen ebend Jahre egal wie man arbeitet.
    Man muss auch Geduld haben.
    Man kann von keinen Hund verlangen, das er morgen keine andere Hunde anbellt, obwohl er das paar Jahre gemacht hat.
    Und manchmal muss man ,seinen
    Hund auch so nehmen wie er ist ,man kann nunmal nicht alles weg bekommen.
    Und was ist daran schlimm, wenn manche sagen so würde ich aber nie mit meinen Hund trainieren?

  • @dalai_Lina
    Manche Sachen brauchen ebend Jahre egal wie man arbeitet.
    [...]
    Und was ist daran schlimm, wenn manche sagen so würde ich aber nie mit meinen Hund trainieren?

    Ich fühl mich auch einfach mal angesprochen...

    Solange der HH niemanden mit seinem jahrelangen Training belästigt oder gefährdet, ist da für mich überhaupt nix Schlimmes dran. Soll jeder machen, wie er es für sich für richtig hält.

    Kritisch sehe ich es nur, wenn das eigene Konzept so festgefahren verfolgt wird, dass der HH völlig betriebsblind dafür wird, was dem Hund gut tut.

    Beispiel: Der Hund pöbelt Artgenossen an der Leine an. In jahrelangem Training wird sehr, sehr kleinschrittig und ausschließlich positiv daran gearbeitet, dass der Hund ruhig(er) bleibt. Da sich Begenungen an der Leine aber normalerweise nicht 100%ig verhindern lassen, lebt der Hund jahrelang mit immer wieder mit plötzlich auftretendem Stress, weil er noch nicht gelernt hat, wie er sich mit der Situation auseinandersetzen soll. Bestimmt kein schönes Gefühl.

    Das wäre z.B. für mich eine Problematik, wo ich mich fragen würde, ob nicht eine andere Erziehungsmethode die Situation für den Hund schneller klären würde - was wiederum zu Gewissheit/Sicherheit führt und dem Hund langfristig eine Menge ungesunde Aufregung erspart.

  • Ich hatte was aehnliches wie whyona mal nachts als ich mit 4 Hunden unterwegs war.
    Alle angeleint als der unvertraegliche Nachbarshund ankommt und Frauchen zu uns zerrt. Fou hat sich erschrocken und Alarm geschlagen, der Sitterwelpe hat sich erschrocken und gebruellt und die Jungs haben mitgetobt, weil ihr Welpe heult und ihr Weib Alarm macht.
    Da gabs nen Brueller, alle waren augenblicklich still, der Nachbarshund hat sich an mich erinnert und die Bremse reingehauen, wir sind an (lockeren) Leinen weiter und es gab Kekse :p

    Das heisst nicht, dass ich die 4 nicht im Griff hatte o.ae. Abgesehen vom Welpen wussten meine Hunde grundsaetzlich was sie in so einer Situation tun sollen und was nicht. Da schleif ich keinen weiter, da floete ich kein 'alles gut'. Da gibts ne Ansage und danach sind wir wieder Freunde.

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