Wie wird mein Hund erzogen und warum genau so?
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Das kommt denke ich drauf an: Solange es wirklich nur Hobby und zur "Bespaßung" von Hund und vor allem Halter ist, sollte es denke ich durchweg positiv sein.
Da schließe ich allerdings Schutzdienst (als Sport und nicht als Polizeiarbeit) und Zughundesport mit ein (auch wenn ich da schon krasse Sachen gesehen habe).
Bei anderen Sachen denke ich braucht man viele klare Grenzen und muss diese auch evtl mit Nachdruck setzen wenn man will dass der Hund unabhängig von der aktuellen Tagesform zuverlässig bleibt.
Das wäre so meine Vorstellungen/Erfahrungen anhand dem was ich so an Menschen/Hunde kennengelernt habe
- Vor einem Moment
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Hi,
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Was ist für dich der Sportbereich? Hobbysport oder richtige Arbeit?Unter Hobbysport zählen für mich Dinge, wie Agility, Dogdancing, Unterordnung, THS, Longieren etc ... ja, da bin ich voll deiner Meinung. Das sollte in meinen Augen nur rein positiv aufgebaut werden.
Dinge, wie Hüten, Jagen, Schutzdienst, Zughundesport etc brauchen einen Anteil Zwang im Aufbau, weil da kein Verhalten neu aufgebaut werden soll, sondern ein sowieso instinktiv im Hund schon verankertes Verhalten unter Kontrolle gestellt wird und tlw auch zuverlässig sein muss, weil da viel von abhängt... u.a. die Sicherheit Anderer Teilnehmer und die des Hundes.
Long time, no see! Oder wie heißt das?
Ich lese schon seit einer Weile "blind" mit, ich habe nun lange gehardert, ob ich wieder schreiben sollte. Aber da du ja auch Nordische hast und die mir besonders am Herzen liegen, möchte ich dir ein paar Takte dazu schreiben.
Auch ist der Junior nicht mehr so babyhaft, daß er besonders viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich habe ja nun auch endlich wieder einen Malamuten.Vielleicht erinnern sich noch ein paar, ich habe lange an Orten der Erde gewohnt, wo ich auf meine Schlittenhunde angewiesen war und ohne das Gespann, ohne meine Familie (die Hunde), nicht wirklich gute Karten gehabt hätte und sei es, daß das Brennholz naß geworden ist und die Hunde mir die Wärme gespendet haben.
Ich war davor Leistungsmusherin und habe der ZHS-Szene den Rücken gekehrt, bin ausgewandert und habe die andere Seite der "Arbeit" kennengelernt.
Im ZHS wird niemals, zumindest solange ich die Szene kenne, rein positiv verstärkend gearbeitet. Da ist tatsächlich immer Zwang dabei, ansonsten läufst du dich nicht aufs Treppchen. Auch wenn du es vielleicht anfänglich nett aufbaust, ohne den nötigen Druck (und die Tatsache, dass die meisten ihre Hunde nicht im Haus halten!) laufen die Hunde nicht an Spaß an der Freude.Das Ziehen bei Schlittenhunden ist kein Instinkt. Es ist eine Selektion gewesen, als man damals als Lastenzieher diese Hund vor Schlitten gespannt hat, deshalb haben viele dieser Hunde heute noch ein andere Zugtechnik als andere Rassen.
Das hilft beim Lastenziehen unglaublich, fürs Rennen ist es aber unerheblich. Nicht umsonst ersetzen immer mehr Hounds mit ihrer "unschlittenhundartigen Zugtechnik" die Nordischen vor den Rennwagen. Sie müssen keine Lasten ziehen, sie sind auf Schnelligkeit und die dazugehörige Ausdauer getrimmt, und viel leichter zu führen. Auch sind sie kooperativer und widersprechen weniger.
Mein Punkt, auf den ich hinaus will:
Wenn du mit deinen Hunden überleben willst, dann kannst du nicht auf Zwang bauen. Denn obwohl natürlich ein Überlebensdruck herrscht, kann ich mein Gespann nicht zum Ziehen zwingen, ansonsten stellt es sich quer, es reicht da schon ein einziger Hund, den ich dann bedränge oder zwinge. Wir arbeiten als Team zusammen und ich habe in den zehn Jahren die Hunde niemals so gewzungen, wie man das im ZHS kennt. Das wäre ein fataler Fehler gewesen.
Natürlich habe ich das auch nicht mit Clicker und Leckerli gemacht. Aber das Schlittenziehen war eben tatsächlich richtige Arbeit, um unser Überleben zu sichern. Die Belohnungen waren die gemeinsame Zeit danach im Haus, das gemeinsame Essen, die Verbindung, die man mit seinen Tieren hat, weil man von ihnen abhängig ist.
Es ist eine gegenseitige Abgängigkeit gewesen, mehr auf meiner Seite. Ohne die Hunde hätte ich da nicht leben können. Genau andersrum als beim Leistungssportler.Du sprichst von "Teilnehmern". Das sind also sportliche Gruppierungen und keine "Arbeit", so wie ich sie verstehe. Meine Hunde habe ich nie nach Leistung sortiert, sondern nur nach Fähigkeiten. Diese zu erkennen war meine Aufgabe und die Hunde heranzuführen. Mein Gespann stand absolut ruhig vor dem Schlitten, es gab keine Aufregung. Zu meinen ZHS-Zeiten sah dies ganz anders aus. Da musste man ja schnell vom Fleck wegkommen.
Weißt du, was ich meine?
Was du beschreibst als echte Arbeit, sehe ich als Leistungssport im Gegensatz zum Freizeitspaß. Dabei ist der zwanglose Freizeitspaß viel näher an der "richtigen Arbeit" als der Leistungssport. So ist zumindest mein Empfinden als langjährige Musherin, die jede Richtung längere Zeit probiert hat. Ich alte Schachtel! -
OT:
Schön dass du dich entschlossen hast, wieder mitzuschreiben. -
OT?
Ich hoffe, daß es eine gute Zeit werden wird!
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Off Topic
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Danke Waheela für deinen Beitrag und etwas frischem Wind im Thread
Im ZHS wird niemals, zumindest solange ich die Szene kenne, rein positiv verstärkend gearbeitet. Da ist tatsächlich immer Zwang dabei, ansonsten läufst du dich nicht aufs Treppchen. Auch wenn du es vielleicht anfänglich nett aufbaust, ohne den nötigen Druck (und die Tatsache, dass die meisten ihre Hunde nicht im Haus halten!) laufen die Hunde nicht an Spaß an der Freude.
Das kommt drauf an, welche Leute du als Beispiel hernimmst. Klar, gibts die absolut Verbissenen auf den Meisterschaften, schau dir nur den Stahl an und einige Andere, die die Hunde als Sportgeräte ansehen - gnadenlos die Hunde durchtauschen und abgeben, sobald sie ihre 5 Jahre erreicht haben und nur noch Geld kosten und keine Leistungsspitzen mehr bringen. Der gute Herr macht keinen Heel um seine Einstellung den Hunden gegenüber. Da starten die Hunde in meinen Augen, weil sie Stress haben und weil sie - wie du schon angesprochen hast - lange standen und (Zitat) "im Triebstau" sind.
Dieser Teil der Szene ist es nicht, der mich interessiert, da gehe ich voll mit dir mit - das ist Leisrtungssport. Ich bin da eher auf den kleinen Rennen vertreten, wo die Leute den Sport noch zum Großteil wegen den Hunden betreiben, um diese zu bewegen und ihnen eine Aufgabe zu geben.
Mir selbst gehts ähnlich. Hätte ich erfolgreich sein wollen, hätt ich mir keine Tierschutzhunde geholt, ich bin vielmehr wegen den Hunden überhaupt erst zum ZHS gekommen und die ersten drei Jahre war ich auch garnicht auf Rennen vertreten, sondern hab kleine eigene Touren gemacht. Mir gibt es auf den kleinen Rennen viel mehr, mit "meinen Konkurrenten" ganz ohne Konkurrenzgedanken am Abend des Rennens noch gemütlich zusammenzusitzen und gemeinsam mit den Hunden und netten tierverliebten Menschen Zeit zu verbringen und Geschichten zu lauschen... Die Verbissenen sind mir selbst zuwider... aber genug davon
Ich find es erstaunlich, wie die Hunde trotzdem sie aus dem TS kommen, laufen wollen. Meinen Malamuterüden bremse ich auch auf Rennen am Velo aus, weil der den Zug von hinten braucht, um wirklich in den Arbeitsmodus zu kommen. Mir ist es wichtiger, dass der gut arbeitet. Geschwindigkeit interessiert mich auch garnicht bei ihm, hauptsache der schlummert danach glücklich und zufrieden :)Aber auch wenn es sehr romantisch klingt, diese von dir beschriebene Vorstellung, dass die Hunde im Überlebenskampf MIT dem Menschen zusammen nicht gezwungen werden, kann ich dem noch nicht so Recht Glauben schenken. Vielleicht kannst du mich ja vom Gegenteil überzeugen ...oder vllt meinen wir ja doch das Gleiche?
Gerade wenn man existentiell auf die Hunde angewiesen ist, achtet man in meinen Augen nochmal mehr darauf, dass die Hunde ihre Arbeit auch schaffen, was aber einen wohl dosierten Zwang nciht ausschließt... Ich denke deshalb, dass man im Vergleich zum Wettkampfsport ein viel größeres Augenmerk darauf legt, dass man die Hunde durch den Druck von hinten nicht mental und körperlich kaputt macht. Somit achtet man in meinen Augen dosierter auf den Druck, den man den Hunden zumutet und legt mehr Wert auf gesundheitliche Prophylaxemaßnahmen.
Nicht umsonst schreibt der Stahl regelmäßig, dass es nur wenig Hunde gibt, die man als richtig guter Radfahrer vors Rad spannen kann, ohne dass man diese Hunde mental kaputt fährt. Der Druck, den man von hinten erzeugen kann, kann u.U. enorm sein - so enorm, dass die Hunde am Ende das Laufen Verweigern.
Meine Hunde sind mir wichtig als Bestandteil unserer kleinen "Familie", die leben mit uns zusammen, schlafen im Bett und auf dem Sofa neben uns und werden eigentlich überall mit hingenommen. Den Sport mache ich für die Hunde.Das Ziehen bei Schlittenhunden ist kein Instinkt. Es ist eine Selektion gewesen, als man damals als Lastenzieher diese Hund vor Schlitten gespannt hat, deshalb haben viele dieser Hunde heute noch ein andere Zugtechnik als andere Rassen.
Selektion und Instinkt widersprechen sich in dem Punkt aber nicht, finde ich.
Meine Beobachtung zumindest bei meinen Hunden ist, dass die Jagdmotivation und die rassespezifisch jagdlichen Besonderheiten der Nordischen eigentlich nahezu der größte Motivator zum Ziehen sind. Ich hab nur meine Beiden als Referenz, aber bei den Zweien ist es so, dass während der Trainingszeit auch die Orientierung an jagdlichen Auslösern in Trainingsgebieten steigt. Diese Orientierung und das Suchen danach unterbinde ich dann auch nicht mehr, wenn ich antrainiere. Zugarbeit ist dann unsere Form, gemeinsam auf Jagd zu gehen. -
GsD habe ich mir in den letzten Jahren keine Bücher gekauft, die die Erziehung von Hunden, Kindern, Ehemännern, Nachbarn.... erklären.
Bis jetzt fahre ich gut mit gesundem Menschenverstand.
Als ich 10 Jahre alt war, bekam ich einen Hund (Jagdhund) geschenkt und kaufte mir das Buch "Erziehung eines Jagdhundes" (oder so ähnlich)
In diesem wurde z.Bso. beschrieben,dass man den Hund, wenn er einen anspringt, auf die Füße treten soll...... dito- danach wäre ich total ungeeignet für die Erziehung eines Hundes- jedenfalls dachte ich das damals.Gut, meine Kleine hört nicht immer, aber immer, wenn es darauf ankommt. Wahrscheinlich hört sie es am Tonfall.
Ich kann mir vorstellen, dass mit härteren Bandagen gearbeitet werden muss, wenn der Hund nicht nur zum Bespaßen einer Familie angeschafft wurde.
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Hallo Noctara!
Ich habe immer noch nicht gelernt, wie man richtig zitiert, da bleibt bei mir immer der Block stehen. Vielleicht mag mir jemand verraten, wie man die Blöcke richtig gestaltet, damit man auf die Aussagen eingehen kann? So, wie du das abgetrennt hast...Ich bin wirklich nicht fähig dazu und ich hoffe, du verstehst mich und auf was ich mich beziehe.
Leider muss ich die Antwort auch noch aufteilen, weil das System mir sagt, dass sie zu lange ist. Also macht euch auf eine ausufernde Antwort gefasst.
Danke Waheela für deinen Beitrag und etwas frischem Wind im Thread
Das kommt drauf an, welche Leute du als Beispiel hernimmst. Klar, gibts die absolut Verbissenen auf den Meisterschaften, schau dir nur den Stahl an und einige Andere, die die Hunde als Sportgeräte ansehen - gnadenlos die Hunde durchtauschen und abgeben, sobald sie ihre 5 Jahre erreicht haben und nur noch Geld kosten und keine Leistungsspitzen mehr bringen. Der gute Herr macht keinen Heel um seine Einstellung den Hunden gegenüber. Da starten die Hunde in meinen Augen, weil sie Stress haben und weil sie - wie du schon angesprochen hast - lange standen und (Zitat) "im Triebstau" sind.
Dieser Teil der Szene ist es nicht, der mich interessiert, da gehe ich voll mit dir mit - das ist Leisrtungssport. Ich bin da eher auf den kleinen Rennen vertreten, wo die Leute den Sport noch zum Großteil wegen den Hunden betreiben, um diese zu bewegen und ihnen eine Aufgabe zu geben.
Mir selbst gehts ähnlich. Hätte ich erfolgreich sein wollen, hätt ich mir keine Tierschutzhunde geholt, ich bin vielmehr wegen den Hunden überhaupt erst zum ZHS gekommen und die ersten drei Jahre war ich auch garnicht auf Rennen vertreten, sondern hab kleine eigene Touren gemacht. Mir gibt es auf den kleinen Rennen viel mehr, mit "meinen Konkurrenten" ganz ohne Konkurrenzgedanken am Abend des Rennens noch gemütlich zusammenzusitzen und gemeinsam mit den Hunden und netten tierverliebten Menschen Zeit zu verbringen und Geschichten zu lauschen... Die Verbissenen sind mir selbst zuwider... aber genug davon
Ich find es erstaunlich, wie die Hunde trotzdem sie aus dem TS kommen, laufen wollen. Meinen Malamuterüden bremse ich auch auf Rennen am Velo aus, weil der den Zug von hinten braucht, um wirklich in den Arbeitsmodus zu kommen. Mir ist es wichtiger, dass der gut arbeitet. Geschwindigkeit interessiert mich auch garnicht bei ihm, hauptsache der schlummert danach glücklich und zufrieden :)Aber auch wenn es sehr romantisch klingt, diese von dir beschriebene Vorstellung, dass die Hunde im Überlebenskampf MIT dem Menschen zusammen nicht gezwungen werden, kann ich dem noch nicht so Recht Glauben schenken. Vielleicht kannst du mich ja vom Gegenteil überzeugen ...oder vllt meinen wir ja doch das Gleiche?
Gerade wenn man existentiell auf die Hunde angewiesen ist, achtet man in meinen Augen nochmal mehr darauf, dass die Hunde ihre Arbeit auch schaffen, was aber einen wohl dosierten Zwang nciht ausschließt... Ich denke deshalb, dass man im Vergleich zum Wettkampfsport ein viel größeres Augenmerk darauf legt, dass man die Hunde durch den Druck von hinten nicht mental und körperlich kaputt macht. Somit achtet man in meinen Augen dosierter auf den Druck, den man den Hunden zumutet und legt mehr Wert auf gesundheitliche Prophylaxemaßnahmen.
Nicht umsonst schreibt der Stahl regelmäßig, dass es nur wenig Hunde gibt, die man als richtig guter Radfahrer vors Rad spannen kann, ohne dass man diese Hunde mental kaputt fährt. Der Druck, den man von hinten erzeugen kann, kann u.U. enorm sein - so enorm, dass die Hunde am Ende das Laufen Verweigern.
Meine Hunde sind mir wichtig als Bestandteil unserer kleinen "Familie", die leben mit uns zusammen, schlafen im Bett und auf dem Sofa neben uns und werden eigentlich überall mit hingenommen. Den Sport mache ich für die Hunde.Selektion und Instinkt widersprechen sich in dem Punkt aber nicht, finde ich.Meine Beobachtung zumindest bei meinen Hunden ist, dass die Jagdmotivation und die rassespezifisch jagdlichen Besonderheiten der Nordischen eigentlich nahezu der größte Motivator zum Ziehen sind. Ich hab nur meine Beiden als Referenz, aber bei den Zweien ist es so, dass während der Trainingszeit auch die Orientierung an jagdlichen Auslösern in Trainingsgebieten steigt. Diese Orientierung und das Suchen danach unterbinde ich dann auch nicht mehr, wenn ich antrainiere. Zugarbeit ist dann unsere Form, gemeinsam auf Jagd zu gehen.
Zum ersten Absatz über Leistungssport und gleich den zweiten dazu.
Du hast doch aber in deiner ursprünglichen Antwort Arbeit und Hobby unterschieden. Da hast du gemeint, daß beim Hobby alles positiv verstärkend geht und bei der Arbeit nicht.Speziell beim Ziehen gibt es für mich als erfahrene Musherin drei "Zweige".
- Freizeitspaß mit Zughundesport
- Leistungssport
- Tatsächliches Leben und ÜberlebenFreizeitspaß und Zughundesport in der Leistung sind beides meiner Meinung nach keine Arbeit, sondern eben Hobby und Vergnügen. Natürlich übertreiben es da manche Kollegen gewaltig, leider sogar sehr viele. Ich gehörte ja auch mal zu ihnen.
Was du machst, ist ja eben Freizeitspaß, vielleicht mit ein bißchen Ehrgeiz. Aber doch keine Arbeit. Pirschelbär hat ja schon geschrieben:
Zughundesport, es ist Sport, Freizeitvertreib mit einem inmateriellem Gewinn von Freundschaften und körperlichem Auslasten.
Ich hatte viele Tierschutzhunde, ob sie tatsächlich "Laufen" wollen, kann ich nicht bestätigen, aber sie wollen gerne kooperieren und dabei sein.Wie du nun schon gesagt hast, in der Freizeit hängt meist kein Erfolg dran und man macht es so, daß es dem Hund Spaß macht.
Bei der Leistungsgeschichte ist der "Spaß" der Hunde absolut zweitrangig, wenn überhaupt Wert darauf gelegt wird. Natürlich sagen die Leute da auch gerne, daß ihr Hund gearbeitet wird. Ich sehe darin keine Arbeit, sondern eben Leistungssport ohne "höheres Ziel".Nur der dritte Zweig ist tatsächlich für mich Arbeit. Nicht nur weil man mit den Hunden tatsächlich lebt, sondern sich seinen Lebenunterhalt erarbeitet bzw. der Hund aktiv an der Beschaffung der lebenswichtigen Dinge beteiligt wird. Ähnlich einem "Ackergaul", dem man zum Pflügen gebraucht.
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zweiter Teil:
Das bringt mich zu deinem dritten Absazu über "Romantik" mit dem tatsächlichen Zusammenleben von Schlittenhunden in der Wildnis.
Leider
verstehe ich nicht, wieso du da auf Romantik kommst? Ich bin kein
"Huskymann", der mit seinen Hunden in den Unterständen schläft und
Touristen dann zeigt, wie man einen Schlitten einspannt.
Im
Gegenteil, mein Leben mit den Schlittenhunden in Nordamerika und einigen
Teilen Europas/Asien war alles andere als romantisch.
Aber der
Knackpunkt ist einfach, daß ich stark von den Hunden abhängig war und
erst in dieser Zeit wirklich gelernt habe, was es bedeutet Musher zu
sein. Da kann man sich den Zwang, der im Leistungssport herrscht,
überhaupt nicht leisten. Da geht es wieder um Kooperation, Vertrauen und
das Quantum Ehrgeiz, der Natur zu trotzen. Deshalb sehe ich da schon
die Ähnlichkeiten zum Freizeitsport, was den Umgang mit den Hunden
betrifft.
Stellt sich ein Hund in der Gruppe quer, kann es sein, daß
auch der Rest "meutert". Mich dann so zu gebärden, wie es im
Leistungsbereich immer noch üblich ist, hätte auf Dauer meine Existenz
gefährden können!
Natürlich ist dahinter ein Druck. Das hatte ich ja
schon geschrieben gehabt. Dennoch ist es nicht mit dem Zwang eines
Zughundesports in der Leistung zu vergleichen.Ich möchte nicht
über andere Hundeführer herziehen, aber Herr Stahl ist der Prototyp
eines Leistungshundeführers im Zughundesport. Er hat viele Nordische
aussortiert und fährt nur noch mit seiner eigenen Kreationen an Hounds.
Hunde,
die an sich niemals gezogen haben, sondern Mischungen aus verschiedenen
Jagdhunden sind. Er macht ja auch darüber hinaus keinen Hehl daraus,
was er mit Hunden macht, die "es nicht bringen".
Ihn als Beispiel für
diesen Absatz zu nehmen, einen Mann, der noch keine Sekunde wirklich
mit seinen Hunden fernab der Zivilisation Schlittenhunde in
ursprünglicher Form eingesetzt hat, zeigt mir, daß du meinen Punkt
bisher nur halb verstanden hast. Oben hast du ihn noch als berechtigtes
Negativbeispiel gebracht, er ist aber auch hier eines.Ich meine es nicht böse, ich habe es auch nicht verstanden gehabt, bis ich es selbst erlebt hatte. Ich wohne jetzt in einem schönen Haus, mit Familie und Hunden, die einfach nur noch Haustiere sind. Ein ganz biederes Leben mit allen Annehmlichkeiten und Sicherheiten. Ich bin dankbar für meine Erfahrungen, zurückgehen möchte ich nicht mehr, auch wenn die Zeit unglaublich intensiv war.
Meiner Meinung nach machst du den Sport nicht nur wegen der Hunde. Deine Ausführungen wirken so - es ist das große Ganze, das dich fasziniert. Das ist kein Kritikpunkt, solange ihr alle Freude daran habt, ist das eine sehr schöne Sache.
Aber weder ist das Arbeit noch das, was Herr Stahl macht. Die Sache, die du machst, kannst du allerdings völlig ohne Druck aufbauen, oder? Du nennst es aber dennoch Arbeit und trennst es vom vergnüglichen Freizeitspaß ab? Oder verstehe ich dich da falsch?Du sagst selbst, es geht dir nicht um Geschwindigkeit, was bei einem Malamuten auch sinnvoll ist. Nicht, weil die nicht ordentlich Gas geben können, aber sie gehören ganz klassisch heute noch zu den Lastenzieher, obwohl natürlich auch die Sibirier mal Lastenzieher waren, was man beim zunehmend schlanken, hochbeinigen Körperbau kaum mehr vermuten mag.
Aber ich sehe in keinem der Zughundesport-Nordischen einen "Arbeitsmodus".
Glaub mir bitte, wenn ich dir sage, dass Hunde, die nicht sportlich geführt werden, sich von grundauf anders verhalten. Die sind danach auch nicht glücklich oder laufen mit besonderer Freude, die sind dann einfach nur erschöpft und währenddessen angestrengt.
Deshalb verstehe ich die Aussage vieler Schlittenhundehalter mit Zughundesporttendenzen nicht, wenn sie sagen, dass der Schlittenhund dies braucht, um glücklich zu sein. Natürlich schüttet der Körper Hormone aus, aber zu einem glücklichen Leben braucht meiner Meinung nach kein Schlittenhund den Schlitten
Versteht man, was ich sagen will?Zu deinem letzten Absatz "Instinkt":
Ja,
das ist auch der Grund, warum Herr Stahl Jagdhunde zur Zucht nimmt und
warum es Allgemein den Alaskan Husky in seiner Form gibt.
Allerdings ist das auch so ein Symptom der Leistungsgeschichte, weswegen diese
Geschichte von Mushergeneration zu Mushergeneration getragen wird.
Irgendwann ging es nicht mehr um die großen Lasten, sondern um die
Geschwindigkeit. Natürlich sollten die Hunde zügig sein, doch es geht
nicht nach Stoppuhr, wenn du tatsächlich arbeiten würdest mit deinen
Hunden. Da geht es darum, daß du ein relativ hohes Gewicht sicher von A
nach B bringst, in der "bestmöglichen Zeit" (im Verhältnis zu
Kraftaufwand und Ausdauer/Kondition der Hunde, sowie Wetterverhältnissen
und der Strecke. Manchmal fährt man da im Nirgendwo Umwege, nur weil
der Weg sicherer ist und wählt nicht den kürzesten, um besonders schnell
zu sein).
Hierbei spielt die Jagdmotivation der Nordischen gar
keine Rolle oder ist hinderlich. Sie sollen ihre Kräfe gleichmäßig
einteilen und nicht höher motiviert sein, weil sie Beutespuren
aufnehmen.
Ich habe niemals mit der Beutemotivation der Hunde
gearbeitet und habe eher darauf hingeübt, daß die Hunde mit dieser so
umgehen können und ihr nicht nachgeben. -
Oh nein?? Beim Kopieren ist die Formatierung schiefgelaufen! Ich hoffe, es ist noch lesbar... tut mir sehr leid
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