Schleppleine - wie funktioniert das genau?

  • Entspannungssignale sind eine tolle Sache.
    Ich hatte heut morgen mit meinen eine "Begegnung der dritten Art" mit einer Gruppe Rehe, die so ca. 10m von meinen unangeleinten Hunden entfernt, losgeschaffen ist. Da hatte ich dann auch mit Brix einen total überdrehten, aufgekratzten Hund. Mit Entspannungssignal kam er dann aber doch recht schnell runter und es konnte offline weitergehen.
    Manchmal einfach Gold wert :herzen1:

    Wie wildreich ist es bei euch denn?
    Hier gibt es z.B. eigentlich sehr viele Felder und Wiesen, wo man weiß, dass es totsicher Wildbegegnungen in rauen Mengen gibt.
    Da kann man dann mit recht großer Distanz beginnen und sich langsam ranarbeiten.

  • Hier gibts hauptsächlich Kaninchen und halt Vögel, letzteren kann man schlecht aus dem Weg gehen. Vielleicht arbeite ich mich erstmal mit ihm an die Kaninchen ran, da tickt er nicht so aus. Liegt bestimmt daran, dass er als Welpe ein paar mal Vögel gehetzt und ich da zu spät geschaltet hab.
    Aber es beruhigt mich schon mal, dass du meinst, das ist noch im normalen Bereich. Nachdem in der Hundeschule mal ein Trainer gesagt hat, es sei halt schwer mit so neurologisch "besonderen", hyperaktiven Hunden, hab ich da manchmal so meine Zweifel...wobei wir echt schon Fortschritte gemacht haben. Mir ist auch noch eingefallen, dass ich ihn heute vormittag baden musste, das findet er nicht so Bombe. Vielleicht hat sich das Bahn gebrochen? Jetzt sitzt er hier wieder fiepend neben mir. Auch immer beliebt: Pfote oder gleich den Kopf auf die Laptop-Tastatur :ugly:

  • Wie reagiert er denn draußen auf Körperkontakt?

    Layla war draußen auch eine Weile nicht mehr ansprechbar, sodass ich erst mal nur Ruheübungen gemacht habe mit ihr. Den Hund neben sich setzen, eine Hand ans Halsband, eine Hand an die Schulter und den Hund an sein Bein drücken. Man kann ganz leicht und sehr ruhig streicheln, nicht reden und einfach warten, bis der Hund runterfährt, sich dem Druck nicht mehr entziehen möchte.
    Es geht dabei einmal um gemeinsamkeit, Ruhe einkehren lassen und auch um Kontrollierbarkeit. Wie kooperativ ist der Hund, lässt er dich darauf ein.

  • Von wegen, er fährt schnell runter, das ging gestern noch eine Weile so... Irgendwann ist er dann aber in meinem Arm eingeschlafen. Draußen find er Körperkontakt nicht so toll, ich glaub, weil er dafür zu aufgeregt ist. Drinnen ist er mittlerweile sehr verschmust :herzen1:
    Habe noch mal darüber nachgedacht, warum er gestern so ausgeflippt ist - ich denke,da hat sich über die Woche was angestaut. Ich musste viel arbeiten, er musste an 2 Tagen je 2x3h alleine bleiben, weil ich keine Betreuung gefunden habe. Alleine bleiben macht er eigentlich gut, wir waren so bei entspannten 3 Stunden aber das war wahrscheinlich zu viel. Dann gab's die Woche noch viel Besuch, die Badewanne, ich war ziemlich angespannt, usw.
    Armer Wuffi, er tut mir immer so leid wenn er so gestresst ist :( : Naja. Wir verbringen jetzt erstmal einen gemütlichen Vormittag auf dem Sofa!

  • Beim kuscheln ist ja häufig der Hund der aktive Part, kommt an, legt sich daneben, schmiegt sich an.

    Bei der ruheubung nimmst du den Kontakt auf und das ist so gut wie immer in einer Situation, in der der Hund das absolut nicht will.
    Aber genau das ist eben der Punkt, an dem er kooperieren soll. Und wenn es nicht klappt, dass er einfach nur ruhig sitzt und Kontakt mit dir hält, dann sind viele andere Kommandos und Übungen zu schwierig.

  • Ich bin mit Klein-Newton immer "Enten gucken", "Kaninchen gucken", "Graureiher gucken" etc. gegangen, also als er noch ein Welpe war. So spannend ist das daher nicht mehr für ihn, wenn da mal ein Kaninchen über den Weg hoppelt.

    Letztens haben wir mal in keinen 10m Entfernung nen Pfau gesehen. Ging er auch total unbeeindruckt dran vorbei.

    Kann auch sein, dass er einfach nur sehr wenig Jagdtrieb mitbekommen hat, aber ich schiebe es eher auf eine sehr gute Impulskontrolle... ;)

  • Wir sind zurück vom nächsten Spazierkampf.

    @Lara004: Habe das jetzt mal ausprobiert. Er wehrt sich nicht massiv, aber reagiert extrem gestresst, fiept zwischendurch und hechelt und speichelt wie verrückt. Ich hab's nicht ausgehalten und ihn nach 5-10Minuten laufen lassen, als er gerade etwas ruhiger war. Hatte das Gefühl, er steigert sich da immer mehr rein...du würdest das dann durchsetzen, bis er sich entspannt? Ich weiß nicht, ob das bei Willi je passiert. wir mussten zB auch Versuche abbrechen, als wir ihn in der Wohnung an seinem Platz angeleint haben, damit er sich runterfährt - er regt sich so auf dass ich Angst habe, er verletzt sich und stranguliert sich :(

    Danach ging es dann einigermaßen, außer das ich einmal ziemlich lange warten musste, als er wieder vorne in der Leine stand. Das hat ein älterer Herr genutzt, mir zu erklären, dass ich so ein Stromhalsband brauche (nicht das erste Mal...). Als nächstes sind dann zwei unangeleinte Hunde aufgetaucht, da musste ich ihn ableinen. Er ist dann erst in Richtung Straße gerannt, dann aber abgebogen und im Gebüsch verschwunden. Der Halter der zwei hat mir dann noch erzählt, dass seine Hunde immer überall ohne Leine laufen. Ganz toll.
    Immerhin: Willi kam auf Rückruf sofort raus aus dem Gebüsch!
    Danach war es dann aber ganz vorbei, über uns ist auch ein Vogel langgeflogen, Alarm!!!

    @RafiLe1985: Sowas hab ich mit ihm auch gemacht, bei uns ging es eher darum, dass er vor allem erstmal Angst hatte. Auch vor Vögeln, da hat er mehr zufällig entdeckt, dass die abhauen, wenn er in die Richtung hopst... Vor Hühnern hat er aber immer noch Panik. Die Impulskontrolle ist aber auch nach wie vor nicht besonders...

    Entschuldigt die lange Klageschrift, aber ich hab gerade das Gefühl, wir machen einen Schritt vor, zwei zurück und fühl mich so unfähig. Ich muss wohl auch an meiner Frustrationstoleranz arbeiten ;)

  • Zitat

    Als nächstes sind dann zwei unangeleinte Hunde aufgetaucht, da musste ich ihn ableinen. Er ist dann erst in Richtung Straße gerannt, dann aber abgebogen und im Gebüsch verschwunden

    Wieso machst du das? Du verlierst die Kontrolle über deinen Hund- absichtlich-wieso?

  • Weil er so herumwuselt und ich nicht will, das er sich in der Leine verheddert und sich verletzt. Die Straße war ein Stück weg übrigens, die Hunde kamen um die Ecke die wir grad passieren wollten, es war deshalb kein Raum mehr um sie zu blocken, Halter noch nicht in Sicht.

  • Dann ruf ihn ran, wickel eben die Leine auf und nimm ihn kurz, wenn du darüber besorgt bist. Aber ihn in so einer Situation laufen zu lassen ist sehr kontraproduktiv. Lieber erstmal gesichert am Reiz vorbei, als ihm die Möglichkeit zu geben, voll darauf anzuspringen. Sonst kannst du dir das Schleppentraining eigentlich sparen...

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