Schleppleine - wie funktioniert das genau?

  • @anfängerinAlina


    Unsere hunde wissen auch ohne das rufen vom Namen, dass sie dann zu weit weg sind. Wenn alle in richtigem Radius sind und einer rennt alleine vor, dann fühlt der sich automatisch angesprochen, alle anderen sind ja nicht mit da vorne.


    Ich rufe die hunde aber generell wenig, sodass die Aufmerksamkeit eben höher ist, wenn ich dann etwas sage.


    Wenn ein Hund gar nicht reagiert, dann sage ich auch den Namen dazu.


    Ansonsten möchte ich, dass die nicht stumpf die Runde laufen, sondern hin und wieder gucken wo ich bin. Dann kann ich sie auch mit blicken lenken oder zeige dahin, wo sie hin sollen.


    Layla hat noch ein paar extra-Kommandos, die die anderen einfach nicht kennen und demnach ignorieren.

  • Wenn meine zu weit weg sind, bleibe ich einfach stehen. Dann kommt die Truppe angewackelt und es geht weiter. Das haben die noch vom Schleppleintraining drin. Stehen bleiben=sammeln und geschlossen weiter.
    Tex stoppe ich schonmal mit nem "Warte" Kommando und Bliss kommt eh alle 20 Sekunden gucken, ob ich noch da bin. Die braucht solche Kommandos nicht und fühlt sich auch nicht angesprochen.


    Wenn sie beide mal mit den Gedanken gar nicht bei mir sind (wenn Bliss sich zB festmäuselt), verstecke ich mich kurz oder gehe kommentarlos in die entgegengesetzte Richtung. Manchmal tu ich auch so, als hätte ich was super spannendes am Wegesrand gefunden. xD Dann sind die Herrschaften plötzlich ganz fix bei mir und halten sich wieder an den Radius.


    Mir ist halt wichtig, dass sie selbstständig nach mir schauen und ich nicht ständig um ihre Aufmerksamkeit buhlen muss. Das ist mir auch zu anstrengend :P.

  • @Lara004
    Das hört sich natürlich traumhaft an! Ich nehme aber an das hast du auch ohne Schleppleine oder nur mit minimaler Schleppleine hingekriegt (ich sehe du hast Aussies).


    @Streichelmonster
    Genau, das "Stehenbleiben = sammeln und warten" haben unsere 3 Fortgeschrittenen (Daika, Ebi und Ewok) auch schon drauf.


    Ich habe global schon das Gefühl dass eure Aussies prinzipielle mehr auf euch orientiert sind als unsere Huskies. Bei uns ist das echt 100% antrainiertes Verhalten (ausser Ewok, unser Ausnahmehusky). Und ohne Adlerauge rutschen sie auch sehr schnell wieder in ihr Huskynaturell: ein Megaradius (das geht von 500m bis ein paar km) in dem sie sich absolut wohl fühlen. Und null "Herdengefühl", also den Reflex gemeinsam zusammen (und bei mir) zu bleiben. Das + der Jagdtrieb ist der Grund warum ohne so intensives Training absolut gar nix mit frei gehen ist.


    Und die waren schon als Baby so. Ab 7 Wochen konnte ich nicht mehr ohne Leine spazierengehen weil die einfach volle Kanne weit ausser Sichtweite gerannt sind und erst nach 5 Minuten wieder da waren.

  • Ja. Aussies sind da scheinbar völlig anders als Huskies.
    Unsere haben zb auch nur wenig jagdtrieb, sodass die Komponente raus fällt, die meiner Meinung nach am schwersten in der freilauftauglichkeit wiegt.


    Bei den 4 hunden (ich erziehe die zwei meiner Mutter quasi mit und gehe oft mit allen) habe ich nur bei Layla und gizmo mit schleppleine gearbeitet. Sonny klettet sowieso am Rockzipfel und Emi kam ja schon gut erzogen an.


    Im Gegensatz zu den drei Hütis ist gizmo echt noch mal ne andere Herausforderung, weil er wahnsinnig starrsinnig ist und am liebsten nix macht, was er nicht wirklich will. Da hat das Radiustraining auch Nerven gekostet und viele Leckerlis. Der ist ja auch so klein, dass man den kaum gepackt bekommt, wenn er abdüsen will und wenn man zu forsch ist, dann beißt er halt.

  • Wir haben hier im Ort verhältnismäßig recht viele Huskys - an der Schleppleine läuft davon aber eigentlich nur einer, bis auf den sind alle im Freilauf. Der, der nicht im Freilauf ist, ist leider taub und entsprechend schwieriger zu kontrollieren.


    So im Alltag habe ich Huskys hier bisher nie als wahnsinnig schwierig erlebt.
    Sicher eigenständig und großes jagdliches Interesse, aber doch, wenn man die richtige Belohnung gefunden hat, gut zu konditionieren.


    Ich find bei dem Video mit Fritz einfach die Belohnung recht mager. Er findet das Streicheln ja sichtlich doof und ist mental irgendwie nie richtig bei dir.
    Da würde ich persönlich bei Training immer ansetzen - dass die Hunde erstmal überhaupt irgendwie mental zu einem kommen und man eine Belohnung hat, sie sie auch wirklich als Lohn ansehen.

  • So sehe ich das auch.
    Allein bei meinem beiden merke ich dass die eben nicht auf das Gleiche abfahren.


    Ich belohne mit Futter und Bandit ist da eben wählerischer, was nicht heisst, dass man ihn nicht belohnen kann.
    Aber eben nicht mit Apfelschnitz, wie bei Allesgutfinderlabbi Toni.

  • Ziehen die Huskies in deiner Gegend auch?


    Ein reiner "Spaziergehhusky" ist in der Hinsicht leichter zu erziehen weil man ihm ja von Klein an das "bei mir bleiben, nicht ziehen" eingetrichtert hat.


    Unsere kriegen von Klein auf viel Bindung eingetrichtert (spielen, kuscheln, generell Nähe). Aber bei der Erziehung ist der Fokus auf "immer nach vorne gerichtet sein, ziehen". Die natürliche Vorwärtsorientierung die sie eh schon haben wird gefördert sosehr es nur geht. Umdrehen ist ein "Fehler", stehen bleiben auch.


    Leinenführigkeit und Schleppleine fangen wir deswegen erst so mit ca. 1 Jahr an, wenn das konstante Ziehen schon so richtig zur Gewohnheit geworden ist.

  • Von wegen, wir machen schon Fortschritte :omg: Gerade 100 Meter in 20 Minuten zurückgelegt, wenn überhaupt. Herr Hund hat nämlich eine Vogel gesehen, so 300 Meter weit weg. Stand dann vorne in der Leine und hat gebellt und gefiept was das Zeug hält. Nicht ansprechbar, echt nix zu machen, bin also einfach stur stehen geblieben (nachdem ich erst mit ihm noch ein Stück zurück, also weiter vom Vogel weg bin). Als er endlich auf die Idee kam zu mir zu kommen, hat er mich dabei richtig böse angebellt :rotekarte: Danach war nicht mehr viel mit ihm anzufangen. Als er sich etwas beruhigt hatte, haben wir noch ein bisschen Suchspiele gemacht. Dann saß er hier in der Wohnung, hechelnd, sabbernd, mit ausgefahrenem Geschlechtsteil. Ich nehme an vom Stress? Ich weiß das es ihn frustet, dass er die Vögel nicht jagen darf, aber das ist doch nicht mehr normal :ka: Allerdings hat er sich von dem Erregungslevel jetzt innerhalb von 10 Minuten runtergefahren und ist jetzt eingeschlafen, das ist wiederum erstaunlich super. Puh.


    Vielleicht sollte ich ihn als Zughund ausbilden, leider ist er dafür bestimmt zu klein :/ aber ziehen kann er.

  • Ich finde das gar nicht so wahnsinnig untypisch für einen Hund, der bisher nur wenig Impulskontrolle und Frustrationstoleranz gelernt hat.
    Da gibt es ja einige Hunde, die extrem hochfahren und sich da dann auch einfach reinsteigern.


    Wäre ein Entspannungssignal evtl. eine Option für euch?

  • Jaaa, das hatte ich mir schon mal vorgenommen, bin aber dann drüber weg gekommen - gut, dass du mich daran erinnerst, das gehe ich jetzt mal an. Zur Impulskontrolle machen wir mit ihm schon Üungen, seit er ein Welpe war, zB drinnen abzuwarten bis das Futter freigegeben ist, draußen "Pause" machen und warten, generell kriegt er nichts was er will, wenn er Theater macht. Das war hier nämlcih wirklich schlimm mit dem Theater. Momentan liegen die Probleme hauptsächlich draußen - will zum Vogel, will zum Hund, etc. Wobei ich bei den Hunden nicht sicher bin, ob es Frust oder Unsicherheit ist. Uff. Kann ich die Frustrationstoleranz in Bezug auf Vögel irgendwie speziell trainieren? Ich hab die ja leider nicht unter Kontrolle und kann den Reiz nicht selbst dosieren...

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