Schleppleine, ja oder nein?

  • Hallöchen


    Ich habe ein kleines Problem mit meiner Amy (7 Monate alt).
    Sie lässt sich an sich ohne Ablenkung ganz gut abrufen, wenn sie jedoch irgendwo einen anderen Hund sieht, muss sie sofort hinflitzen, da kann ich rufen, was ich will. Und das Schlimmste ist, dass wenn ich dann mit ihr weitergehen will, sie entweder gleich dem anderen Hund hinterherrennt oder erst ein Stück mit mir läuft und dann kehrt macht und wieder zum anderen Hund rennt.
    Manchmal könnte ich sie echt in der Luft zerreißen....
    Ich habe sie auch schon immer an die Leine gemacht, wenn ein anderer Hund kam, ist mir aber auch zu blöd, ich möchte, dass sie lernt, in jeder Situation abrufbar zu sein.
    Was würdet Ihr mir raten? Soll ich sie an die Schleppleine machen oder liegt das nicht hören wollen daran, dass sie in die Flegelphase kommt?
    Das Problem mit der Schleppleine ist, dass ich auch oft mit Freunden und deren Hunden spazieren gehe und sie auf diesen Spaziergängen super hört und ich sie da auf keinen Fall an die Schleppleine machen möchte (habe aber gehört: wenn Schleppleine, dann immer)


    Bin gespannt auf Eure Tipps.


    liebe Grüße
    Nadja

  • Hallo Nadja,


    grundsätzlich ist es richtig, dass wenn man sich für SL entscheidet, während einer Trainingsphase konstant mit SL gearbeitet werden muß um zum gewünschten Ergebnis zu kommen.


    Wenn es bei Deinem Hund ausschließlich um den Rückruf bei anderen Hunden geht und nicht um den allgemeinen Rückruf, kannst Du es so machen, dass Du die SL dranmachst, sobald Du andere Hunde kommen siehst...
    ( ist halt die Frage, ob du die SL nicht gleich ganz dran lässt...)
    Dann das Kommando Hier( z.B. ) und wenn Dein Wauz nicht hört, ihn mit Hilfe der SL zu Dir holen, Lob und Leckerlie.
    Dann einen kleinen Augenblick bei Dir verweilen lassen und ihn dann per Kommando frei geben und ihn zum anderen Hund lassen ( vorausgesetzt natürlich der Besitzer dieses Hundes ist damit einverstanden ).
    Das ist ganz wichtig, damit er nicht verknüpft " wenn Frauchen dabei ist, darf ich nie mit anderen Hunden spielen".
    Ich denke es wäre sehr sinnvoll, wenn Du das erstmal mit bekannten Hunden üben würdest, bevor Du das bei fremden Hunden machst.
    Wenn Dein Wauz erstmal verstanden hat was Du von ihm möchtest und dass er danach seinem Vergnügen nachgehen darf, dürfte es gar nicht lange dauern, bis Du den gewünschten Erfolg hast.



    P.S.: Hast Du schon versucht, Dich interessanter zu machen, vielleicht noch interessanter als ein anderer Hund, wenn ja, wie?


    Viel Glück, Ines

  • Hi,
    genau darum gings grad in diesem Thread.


    Kannst ja mal reinlesen, da kommen einige Meinungen zusammen.


    Meine kannst du da auch lesen.


    Was das Ranholen an der Schleppe angeht, sollte man das lieber nicht machen. Der Hund sollte dem Ruf freiwillig folgen lernen, denn sonst klappt es ja ohne Schleppe evtl. wieder nicht.
    Die Schleppe sollte nur verhindern, dass der Hund ohne Erlaubnis abzischt...
    Ansonsten denke ich, macht das so Sinn.


    LG Christine

  • Danke erstmal für Eure Tipps.


    Ich werde es jetzt auf jeden Fall mal mit der Schleppleine versuchen.
    Aber ich dachte eigentlich auch, dass man den Hund schon mit der Schleppleine ranholt, damit er merkt: wenn er kommt, wird er belohnt. Denn was mache ich dann, wenn sie zu nem anderen Hund hinrennen wil? Halte ich sie dann einfach nur fest und versuche sie zu rufen und belohne sie dann? Aber was mache ich, wenn sie auch dann nicht hört und kommt? Dann muss ich sie ja schon zu mir ranholen, oder nicht?


    Ich habe auch schon versucht, mich interessant für sie zu machen, indem ich Halli Galli mache, allerdings schaut sie sich ja in dem Moment, wenn sie losdüst, nicht mehr um.... Ich hab auch schon versucht, sie mit Bei Fuss und vielen Leckerlies am fremden Hund vorbeizulotsen, aber es kommt eigentlich immer der Punkt, wo der Hund wichtiger ist als jedes Leckerli. Dann hab ich auch schon mal versucht, die Leine oder eine Wurfkette zu werfen, wenn sie losrennen will. War jedoch fast immer ein oder zwei Sekunden zu spät, so dass es sie nicht groß interessiert hat.


    lg
    Nadja

  • Hi,


    das Zurückkommen auf Ruf musst du üben, bevor du es in so schwierigen Situationen zuverlässig anwenden kannst.


    Such dir ein Rückrufwort aus, dass du sonst nicht verwendest. Nur, wenn der Hund sofort und unbedingt zu dir kommen muss.
    (z.B. "Hier, zackzack!" das sagt man so selten.)


    Das sagst du am Anfang immer, wenn dein Hund eh grad auf dich zu rennt. So kann er das zu dir Rennen mit dem Kommando verbinden.


    Bei dir angekommen, gibts Lob und Lecker.


    Dann kannst du ihn aus kurzer Entfernung rufen, wenn er grad nichts Interessanteres macht. Dann langsam Entfernung und Ablenkung steigern.
    Kommt er nicht sofort, drehst du dich um, machst lustige Geräusche, gehst ein bisschen in die Knie, klatscht dir auf die Oberschenkel und rennst vom Hund weg. Musst mal ausprobieren, auf was dein Hund am ehesten reagiert. Ich kenne keinen Hund, der da nicht angwetzt kommt.


    Wenn er nicht kommt, war die Ablenkung noch zu hoch oder die Entfernung schon zu groß.


    Das dauert schon eine Weile. Aber später profitierst du ewig von der Mühe. Jedesmal, wenn er kommt, gibts ein Lecker, kann ab und zu auch was echt Besonders sein.


    Falls du nicht sicher bist, dass dein Hund kommt, ruf ihn auf keinen Fall mit dem Rufwort. Er soll nicht merken, dass er das Wort auch ignorieren kann.


    Im Ernstfall also einfach die Schleppe nachgreifen, so dass er nicht zu dem anderen Hund hinrennen kann. Wenn die Leine zu Ende ist, muss er halt stehen bleiben. Ruf ihn dann irgendwie, z.B. Komm her. Irgendwann kommt er dann ja wohl wieder zu dir, dann sagst du dazu dein richtiges Rufwort und lobst ihn.


    So wird es langsam aber sicher klappen, dass er immer hört. Gehört viel Geduld und Konsequenz dazu, lohnt sich aber.


    In der Regel lasse ich Snoop danach immer wieder dahin, wovon ich ihn vorher abgerufen habe, damit er nicht denkt, dass er was verpasst, wenn er kommt.
    Sollte es wirklich mal ein Reh oder ein Hase sein, dann muss er halt ausnahmsweise mal damit leben, dass er dann doch nicht mehr hin darf...


    Ich hoffe, ich hab jetzt nichts Wichtiges vergessen...


    LG Christine

  • Also ich bleibe bei meiner Aussage, Nadja.
    Natürlich ist die SL auch dafür da, den Hund zu stoppen, aber was macht man, wenn er beim anderen Hund ist und sich nicht abrufen lässt....,dann geht meiner Meinung nach nur das Ranholen mit SL.
    Und dabei lernt der Hund: Ich werde belohnt wenn ich das Spiel o.ä. abbreche und zu Frauchen gehe.
    Dann werde ich nochmal belohnt, in dem ich wieder spielen darf.
    Und das funktioniert nach einer Weile dann ohne Leine.


    @ Snoop: Du behauptest ja indirekt, dass die SL nur zum stoppen da ist...
    Das ist sie nicht unbedingt.
    Wenn andere Möglichkeiten ( Motivation etc. ) den Hund ranzuholen scheitern, gehts ja nur mit Leine.
    Und ich bin anderer Meinung als Du: Natürlich lernt er durch die Wiederholungen, auch ohne Leine zu gehorchen.
    Der Hund muß ja in dem Falle 2 Dinge lernen:
    1.: Wenn Frauchen mich nicht freigibt, darf ich nicht zum anderen Hund.
    1.: Wenn Frauchen mich freigibt, darf ich zum anderen Hund, muß aber das Spiel abbrechen, wenn sie mich zu sich ruft.


    War bei meiner Bonny auch so.
    Auf Freigabe warten o.k., aber wenn sie Spielen war wollte sie sich anfangs nicht abrufen lassen.
    Auch das habe ich mit SL geübt.


    Nadja, ich würde es mit SL machen, bis er sich zuverlässig abrufen lässt
    ( Du ihn also nicht mehr mit Leine ranholen mußt, sondern die Leine locker schleift ).
    Optimal ist, bei Erfolg die Leine schrittweise zu kürzen, so dass zum Schluß der Trainingsphase nur noch ein kurzes Ende dranbleibt, so dass der Hund spürt da ist noch was.
    Das geht mit einem breiten, gut gepolsterten Halsband übrigens besser als mit Geschirr, da er das Halsband intensiver spürt.
    ( Ich war früher Gegner von SL am Halsband, bei solchen Übungen ist das mittlerweile anders.
    Viele Hundetrainer machen diese Übungen mit Halsband )



    LG, Ines

  • Zitat

    @ Snoop: Du behauptest ja indirekt, dass die SL nur zum stoppen da ist...
    Das ist sie nicht unbedingt.
    Wenn andere Möglichkeiten ( Motivation etc. ) den Hund ranzuholen scheitern, gehts ja nur mit Leine.


    Da gibt es halt unterschiedliche Meinungen. Wenn man den Hund nicht ranholt, dauert das vielleicht insgesamt etwas länger, und man muss auch immer aufpassen, dass die Leine nicht zu lang durchhängt, weil man dann nicht schnell genug eingreifen kann. Klar, das ist mühsam...
    Aber auf der anderen Seite ist es hinterher zuverlässiger, weil der Hund später ja auch zuverlässig ohne Einschreiten des Halters auf Rückruf kommen muss. Besser, er hat es auch ohne Einschreiten gelernt. Meine Ansicht!!


    Zitat

    Das geht mit einem breiten, gut gepolsterten Halsband übrigens besser als mit Geschirr, da er das Halsband intensiver spürt.


    Ich würde die Schleppleine immer nur mit Geschirr verwenden. Mir wäre das Risiko viel zu hoch, dass mal was passiert. Der brauch doch nur los rennen, wenn man grad aus Versehen mal auf die Leine tritt. Der Ruck ist doch total gefährlich oder mit Halsband zumindest sehr schmerzhaft. Für mich gilt die Grundregel: Schleppe NIE am Halsband!


    Ich will nicht endlos drüber diskutieren, das entscheidet jeder für sich. Aber meine Gründe möchte ich schon darlegen, wenn jemand nach Entscheidungshilfen fragt :) .


    LG Christine

  • :kaffe: Guten morgen,
    ich habe mich gezwungenermaßen auch vor kurzem für die SL entschieden. Da ich noch nicht viel Erfahrung damit habe kann ich nicht viel dazu sagen. Nur soviel, beim ersten mal hatte ich das Halsband dran. Als sie ungebremst dort hineinrannte, war der Stop so heftig, daß sie ziemlich übel auf der Seite landete. Das hätte ich mir kein zweites mal ansehen können und hatte Angst um die Wirbelsäule. Ich leinte sie ab und besorgte mir ein Geschirr. :dagegen:
    Inzwischen ist sie auch im Geschirr so sensibel, daß es den gleichen Effekt hat wie eine kleine "Parade" am Halsband. :bindafür:

  • SL würde ich auch nur mit Geschirr empfehlen - es kann beim Halsband zu Halswirbel- oder Kehlkopfverletzungen kommen, wenn Hundi mal überschwenglich in die Leine donnert. Mitwickeln der Leine ist sowieso Pflicht. Ist also ein vermeidbares Risiko.


    Ansonsten würde ich die Leine auch zum Heranholen bzw. wieder aufmerksam machen nutzen. Wenn Hunde aufgeregt sind, werden z.T. Töne nicht im Gehirn weiterverarbeitet - heißt also, dass Hundi mich tatsächlich gar nicht hört ...


    Und niemals nur die Leine dran machen, wenn andere Hunde kommen - das heißt ja dann für Hundi gleich drei Mal schneller zum anderen Hund rennen. Hunde sind fix im Verknüpfen: anderer Hund = Leine = Spaß vorbei.


    Konsequentes SL Training zum sicheren Rückruf sollte min. 3 Monate durchgezogen werden (100% Verhinderung, dass Hundi zu anderen interessanten Dingen durchstartet = die Chance der Löschung des Verhaltens wächst enorm) und dann auch die Leine sinnvollerweise wieder ausgeschlichen werden. Nicht einfach Zack-Leine ab.


    Außerdem würde ich ein neues Signal aufbauen - Pfeife ist immer eine Alternative ... das alte Signal ist ja eigentlich kaputt.


    Grüßle
    Moni

  • hi,


    hatten das gleiche problem mit unserem rüden (belg. schäfer nunmehr 8 monate).
    Haben es auch mit der SL probiert, nur er hat das sofort heraussen gehabt wann die leine oben is und wann nicht. Und immer kann man die leine auch net mithaben, wenn solche situationen sind.
    Ich war teilweise so sauer, weil mein hund net gekommen ist, ich wollte gar net mehr spazieren gehen.


    Was super geholfen hat war:


    wir trafen uns ein paar mal mit anderen hundebesitzern, deren hund folgte. Wir liessen sie spielen und dann wurde ganz oft das abrufen geübt, aus der spielsituation heraus und dann durfte er gleich wieder weiterspielen wenn er kam. Anfangs wurde der ältere hund auch gerufen, dann kam unser kleiner natürlich auch und wurde fürchterlich gelobt. Irgendwann nach dem 50.mal (od.100.mal *gg*) kam er auch verlässlich. Und dann wurde dsa auch bei "fremden" spaziergängerhunden geübt. Und siehe da, das problem war gelöst.
    Jetzt hört der hund in jeder situation (mit 8 monaten!!!), wenn man ihn ruft, egal ob anderer hund, spaziergänger, wild etc
    wenn er beim herkommen mal zögern will (probiert er ja auch hin u wieder) dann kommt halt mehr druck in die stimme u ich werd leiser (nicht lauter!) und dann trödelt er die nächsten male nicht mehr.



    Das trainig hat zwar 1 monat gedauert, aber jetzt ist alles paletti, den hund freuts und mich auch.


    er hat auch jetzt die volle freiheit, weil er einfach ohne leine (fast) überall rennen darf, aber ich weiss auch, dass ich mich 100%ig verlassen kann auf ihn. Auch darf er ganz viel mit anderen spielen und aus dem grund ist es ihm auch egal, wenn er mal net spielen darf u die anderen hunde sind weniger interessant geworden mit denen er nicht spielen darf.


    lg cicco

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