Schule für Hunde - eine Modeerscheinung?

  • Ich bin sozusagen mit Hund aufgewachsen. Der Hund meiner Eltern war ein Cocker Spaniel und wurde 18 jahre alt. Nun bin ich zwischenzeitlich selbst Familienvater und wollte nun wieder einen Hund in der Familie. Barcadi ist 11 Monate alt, ein Schäferhundmix mit 35 Kg und fast 70 cm hoch. Soweit so schön. Mein Sohn ist 4 Jahre alt, unser Grundstück uneingezäunt 5.000² groß und im Unternhmen arbeiten 20 Mitarbeiter.
    Das Grundstück ist am Rande eines Gewebegebietes, das von Feld, Wald und Wiesen umgeben ist. Früh morgens hoppeln Hasen, Rebhühner etc auf dem Grundstück. Also Konfliktpotential ohne Ende. Barcadi hat Eigenschaften eines Schutzhundes und drängt täglich auf die Rudelführerschaft.


    Ich traue mir viel zu und habe etliches in meinem Leben gelernt und erreicht, aber hier stehe ich an den Grenzen. Ich habe mind. 15 Hundebücher verschlungen, die aber allenfalls dazu führten, dass ich unserem Hundetrainer die Fragen stellen konnte, die relevant sind.


    Seitdem ich professionelle Hilfe bei der Erziehung in Anspruch nehme,
    hat sich sowohl das Zusammenspiel von Barcadi und mir, als auch mit meinem Sohn und auch dem Postboten verändert.


    Ich hoffe, dass ich mit der ausführlichen Kommentierung erreichen konnte, dass nicht verallgemeinert und verteufelt wird, was je nach Situation sogar zwingend notwendig ist.


    Hunde sind tatsächlich seit tausenden von Jahren treue Begleiter des Menschen, aber damals hat es noch keine Autos gegeben und der Postbote war vielleicht auch noch nicht so zimperlich, wenn eine
    Hund ihn umrannte.


    Viele Grüße, Robert und Barcadi

  • Hallo!
    Die Hundeschule ist m. M. nicht für den Hund da, sondern für den Halter! Ich kann noch soviele Bücher lesen, aber nur in der Praxis kann ein erfahrener Hundetrainer sehen, wie mein Hund ist (ängstlich, unterwürfig, selbstbewußt usw.), wie ich mit dem Hund umgehe, welche Fehler ich mache und sie entsprechend korrigieren.
    Eine Hundeschule findet i. d. R. einmal die Woche für 1. Std. statt. In dieser einen Stunde kann man keinen Hund erziehen und somit seine Verantwortung an den Hundetrainer abgeben. Hundeerziehung lebt von Wiederholungen, Tag für Tag für Tag.
    Mir wird immer ganz mulmig, wenn ich höre, daß jemand 25 Jahre Hundeerfahrung hat und deshalb keine Hundeschule benötigt. Denn für mich bedeutet das im Umkehrschluß, daß er auf seinem Wissensstand von vor 25 Jahren stehengeblieben ist....
    Ich kann diesem 'früher war es aber so und so' nichts abgewinnen. Denn gerde in den letzten Jahren ist man zu vielen neuen Erkenntnissen gelangt. Früher kamen die Hunde kaum mit ins Haus, Ketten- und Zwingerhaltung waren fast normal, wenn es mit dem Hund nicht klappte bekam er Schläge, wurde Nackenschütteln und Alpharolle angewandt. Dinge also, von denen man heute weiß, daß sie in der Hundeerziehung absolut tabu sein sollten.
    Und noch etwas zum Nachdenken: Stell Dir vor, Du sollst Dir aus 2 Hundeschule eine aussuchen. Beide HuSchu bestehen seit 25 Jahren. Bei der 1. HuSchu hat der Trainer seit 25 Jahren keinen Fortbildungskurs mehr besucht, sich max. als Büchern informiert, denn 'er macht das ja schon seit 25 Jahren, er weiß ja schon alles.' Bei der 2. HuSchu geht der Trainer regelmäßig auf Seminare, bildet sich immer und immer wieder fort, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Welche von beiden Hundeschulen würdest Du Dir aussuchen?
    Viele Grüße
    Trollmama

  • hallo zusammen,


    ich kann trollmama nur recht geben.
    im idealfall lernt jeder hundebesitzer ein leben lang dazu und sollte auch offen dafür sein.


    ich für meinen teil habe seid ca. 13jahren hunde (was im vergleich zu einigen anderen hundebesitzern hier nicht viel ist) und stehe trotzdem zwischenzeitlich immer wieder vor situationen bei denen ich unsere hundetrainern nach rat frage, für jeden rat dankbar bin und auch gerne "ausprobiere".


    die eine "schulstunde" in der woche ist für mich die zeit in der vor allem ich auf meine fehler aufmerksam gemacht werde und tipps bekomme. oftmals sind es nur details die mir selber nicht auffallen würden. das umsetzen, vertiefen und festigen des gelernten passiert dann laufend im alltag.


    eine gute hundeschule ist für mich eine schule in der die trainer sich fortbilden, offen sind für neues ohne jedem "hyp" zu folgen. weiterhin sind die trainer nicht festgefahren in ihrer denkweise, sondern sehen jeden hund als charakterliches indiviuum und sind flexibel genug auf den einzelnen hund UND den besitzer einzugehen.


    fazit - letztendlich ist guter hundetrainer aber auch ein "menschenflüsterer" ;-)


    viele grüsse,
    thinha

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