Experiment - wenn der Hund den Weg aussucht

  • Mit Titus mache ich so was immer wieder gerne. Er geht gerne in der Kleinstadt hier spazieren, es wird ihm allerdings auch schnell zu viel... daher machen wir das meistens Sonntag morgens, wenn alle noch schlafen.


    Dieses Mal allerdings so richtig und der Herr fands toll. Wir sind insgesamt 4 km gelaufen, fast nur an der Hauptstraße entlang. Ich hätte diesen Weg so nicht ausgesucht, aber bitte, wems gefällt...

  • Spannend, wie unterschiedlich die Experimente bei euch allen so ausfallen. :D


    Kenai darf schon seit längerer Zeit so gut wie immer Wegebestimmer sein - mit zwei Einschränkungen:
    1.) Wir gehen nicht jeden Tag zum Tierarzt, schon gar nichts nachts zwischen 23.00 und 2.00 Uhr.
    2.) Irgendwann müssen wir auch zurücklaufen und da alte Haudegen gerne mal an Selbstüberschätzung leiden, gibt meist ein menschliches Wesen das Umdrehen vor...es sei denn, es steht sein Essen oder sein vermeintliches = unser Essen schon in der Küche. Dann wird dreimal gepieselt und so schnell zurückgerannt, dass er mal glatt für 10 Jahre jünger durchgehen könnte.

  • Würde ich Caya entscheiden lassen wäre ich vermutlich inzwischen entweder immernoch unterwegs oder irgendwo in der Botanik verhungert ;)

  • In größerem Rahmen haben wir das Experiment erst zweimal gewagt, in kleinerem machen wir das beinahe täglich. Wenn wir im Wald sind, darf sie immer mal entscheiden, welche Abzweigung wir nehmen, ob wir zum Wasser oder ins Feld gehen und mich um Erlaubnis fragen, mit mir im Schlepptau durchs Unterholz zu laufen, wo sie den Weg ebenfalls vorgibt.


    Die beiden Male, bei denen sie den Weg allein bestimmen durfte, verliefen unterschiedlich:
    Einmal waren wir im Wald, sind gute 4 Stunden durchs Unterholz gelaufen und standen irgendwann an der Autobahn, woraufhin wir den Rückweg eingeschlagen haben.
    Das zweite Mal hat sie mich mitten in die hintersten Ecken des 10. Bezirks gelotst, wo sie sich irgendwann in einer belebten Gegend einfach hinlegte, die Leute beobachtete und zu nahe vorbeigehende Menschen anknurrte :ugly: Nachdem ich das unterbunden habe, wurde es ihr wohl zu fad und wir sind an Imbissen vorbeigelaufen, an denen Madame alle zwei Meter etwas Essbares gefunden und vertilgt hat - Leute mit Essen in der Hand wurden eiskalt beklaut und zum Schluss auch noch Betrunkene aufgemischt. Irgendwann standen wir dann zum Glück an einer U-Bahn-Station, in die sie sogar hineinging und fuhren nach Haus.


    Heute durfte sie auf der Nachtrunde entscheiden, wo wir langgehen. Sie entschied sich für eine 25-minütige Dorfrunde, auf der sie hauptsächlich markieren, Jugendliche verscheuchen und Katzen jagen wollte. Einmal musste ich leider korrigieren, als sie mich entweder in den dunklen Wald oder auf die nicht beleuchtete Bundesstraße beordern wollte. Nach Ende der Runde führte sie mich in unseren Vorratskeller, in dem sie sich dann noch mal 10 Minuten aufhielt :lol:

  • Ich finde es toll, daß es hier so viele Hunde gibt, die ein Mitspracherecht beim Spazierengehen haben!


    Und was für unterschiedliche Ideen eure Hunde von einem gelungenen Ausgang haben.


    Bei den meisten unserer Spaziergänge wechseln Cara und ich uns mit der Führung ab. Cara äußert oft Wünsche und bekommt sie auch oft erfüllt. Ich lege allerdings Wert darauf, daß ich im Zweifelsfall doch das letzte Wort habe.


    Leider kann ich das interessante Experiment eines ganzen, ausschließlich vom Hund geführten Spaziergangs direkt bei mir nicht machen. Zum einen, weil hier zwischen Berufsschule, Freizeitzentrum, Grundschule, Kindergarten, Jugendtreff, Freibad, Picknickwiese, Kinderspielplatz und Parkbänken sehr viele Essensreste rumliegen, die natürlich besondere Anziehungspunkte darstellen. Cara möchte zB schon lange eine gründliche Kekskrümelnachsuche auf dem Spielplatz machen, was ich ihr aber nicht erlauben darf.
    Zum anderen muß ich spätestens dann wieder selbst die Führung übernehmen, wenn es nach Hause gehen soll. Manchmal habe ich den Eindruck, mein Pudel würde gerne draußen verwildern. Außer bei Starkregen sind Spaziergänge nach Caras Meinung wohl immer zu kurz.


    Ansonsten folgt Cara dem Leitsatz "warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah". Habe ich ein weiter entferntes Ziel im Auge, zB den Hundeplatz, muß ich auf dem Weg dorthin einige Anträge von Cara ablehnen, die sich an allen ihr bekannten Spiel/Schnüffel/Buddel/Ausguck/Wasserplanschstellen, an denen wir vorbeikommen, gerne länger aufhalten würde, von den schon erwähnten "Imbiss"stellen gar nicht zu reden.
    Oder aber wir machen einen gemütlichen Gang, dann richte ich mich mehr nach ihren Vorlieben und wir bummeln solche Orte ab. Heute beispielsweise mußte ich mein Fahrrad von der Reparatur holen, den Weg habe also ich bestimmt. Cara äußerte den Wunsch, sich gründlich mit der Wiese neben dem Weg zu befassen, also setzte ich mich auf die Wiese und Cara schnorchelte eine halbe Stunde glücklich durchs hohe Gras um mich herum.


    Beim letzten Mitternachtsgassi darf Cara meistens bestimmen, wohin es geht. Ich muß allerdings dafür sorgen, daß es auch mal wieder heimgeht. Ich habe dabei festgestellt, daß die Wege variieren. Mal möchte Cara rechts um den Block am Pennymarkt vorbei, mal auf die Wiese schräg gegenüber, mal erst rechts, dann quer über die Straße und über einen Fußweg im Grünen zurück nach Hause. Ich vermute, daß entscheidet sie nach Geruch, denn beim letzten Gassi wird immer ausgiebig geschnüffelt.


    Dagmar & Cara

  • Ich hab das nun mehrmals mit Kiwi gemacht, wir sind immer den gleichen Weg und nur so lange gegangen bis sie ihre Geschäfte verrichtet hat. Dann ist sie wieder umgedreht. :D

  • Naja, dass wir unsere Hunde jeden Tag stundenlang bespaßen müssen, ist unsere eigene Erfindung. ;)


    Manchmal wollen sie einfach nur das tun, was Hunde sehr gerne tun: Fressen und schlafen.

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