Experiment - wenn der Hund den Weg aussucht

  • Ui, find ich spannend, die Idee. Wenn ich demnächst mehr Zeit habe, werd ich die Damen mal entscheiden lassen. Ich denke, mit Skadi allein wär das ein Problem, die fragt mich alle 10 Meter mit Blicken, ob noch alles ok und auch wirklich richtig ist. Aber der Terrier wird's rausreißen. Da könnt's dann nur schwer werden, wenn die meint wir nehmen den Weg durchs Brombeerdickicht :D

  • Gestern: rüber auf die andere Straßenseite, dort die Straße hinaufgelaufen, umgedreht, wieder nach Hause. Vor der Haustür ist Emma abgedreht und hat den gleichen Weg noch mal gemacht. ich dachte nur: joffentlich schaut uns keiner zu.

  • Dann gingen wir los in Richtung Wald und Milo ging zwar Voraus, aber genau die selbe Strecke die wir schon bestimmt 100 mal gegangen sind und blickte sich alle 5m unsicher nach mir um. Nur zwischendurch, wenn er sich irgendwo festschnüffelte, ging ich nicht so wie sonst weiter, sondern wartete ab und er markierte dann wirklich einfach jeden Baum (in einem wald!) :fear: Als er dann kurz vom Weg abschweifen wollte, ging ich ihm hinterher und ich glaube, in dem Moment verstand er erst so richtig, dass er diesmal entscheiden durfte :p dann rannte er plötzlich den hang zum Bach hinunter und blickte von unten zu mir hinauf, ob ich ihm nicht folgen wollte- nein, das wollte ich dann doch nicht :p


    ..gegen Ende scheint es milo echt gefallen zu haben :)


    Ist das nicht super?!
    Der Blick, als er verstanden hat was du meinst / das er bestimmen darf! :herzen1:


    Ich hab das vorher schon irgendwo geschrieben, u (ich glaube) @anfängerinAlina auch.
    Wenn ein Hund nicht kennt das er bestimmen/aussuchen darf wo's lang geht, dann kann es echt eine Weile dauern! Bei meiner Großen (sie ist ja erst mit knapp 3j zu mir gekommen) waren es fast 4 Wochen! U selbst da nur ganz, ganz vorsichtig.
    Man darf da halt wirklich nicht erwarten, das man stehen bleibt, den Hund fragt wo er hin will, u der dann wie ein irrer in eine bestimmte Richtung zieht. Mal abgesehen davon, dass er das ja eben gar nicht kennt, wird recht wahrscheinlich nicht einmal die Worte verstehen.
    Wenn ich meinem Hund (zb) beibringen möchte sein Spielzeug in eine Kiste zu räumen, bestätige ich ja auch nicht erst wenn er das Spielzeug genommen hat, damit quer durch den ganzen Raum gelaufen ist, u es dann in die Kiste legt! Je nachdem wie erfahren (od eben nicht) Hund ist, muss ich vielleicht sogar nur einen annähernden Blick in Richtung Spielzeug bestätigen.
    Genauso funktioniert das beim 'du-darfst-aussuchen-wo-wir-hin-gehen' lernen!
    'Wo wollen wir hin?' - ein ganz kleiner kurzer Blick in eine Richtung, 'suuupi! Toller Wau!', u los geht's. Selbst wenn man 2. Minuten drauf warten muss. Weil, auch die Hunde, die nicht gleich irgendwo abbiegen sondern auf ihre Menschen warten (sei es weil sie es eben nicht kennen, od weil sie sehr unsicher sind), schauen die ja nicht ununterbrochen an! Also auch wieder wie beim Trixx lernen, selbst wenn's ein 'versehentlicher'/zufälliger Blick ist gleich bestätigen = 'toller Wau!', u in die Richtung gehen.
    Klar, nicht jeder Hund ist ein Einstein, aber das er aussuchen darf wo er gern gehen möchte kann wirklich jeder lernen!
    Va für unsichere Hunde ist das wirklich eine gute Sache um das Selbstbewusstsein ein bissl 'aufzupolieren'.
    Wenn meine Große aussucht freut sie sich auch, keine Frage, aber bei meiner kleinen sieht man richtig wie stolz sie ist! Die Ohren gehen hoch, der Gang wird viel flotter u .. hm.. ja, stolz einfach, das wir alle jetzt dort lang gehen wo klein Plüsch bestimmt hat :lol:

  • Ich finds voll cool, daß sich so viele hier auf das Experiment einlassen! :bindafür:

    Ich find, da lernt man mal ganz bewußt die Prioritäten des eigenen Hundes kennen, wenn der plötzlich nach 15 Minuten wieder heimwärts geht *gg So wie Frieda manchmal zum Nacht-Gassi. Sie kommt zur Haustüre raus, pinkelt erstmal - das geht bei ihr sofort, sehr praktisch :ugly: . Dann gehen wir los, und auf dem Weg les ich immer Zeitung (gegenüber von uns ist die Redaktion der Lokalzeitung, und da ist die ausgehängt - ich geh immer vorbei und überflieg zumindest die Schlagzeilen). Und es kommt echt öfter mal vor, daß Frieda, wenn ich fertig bin mit Lesen, einfach wieder über die Straße zurück ins Haus mag *gg "Fertig gepieselt, laß uns schlafengehen....". Wenn sie aber Lust hat,weiterzugehen, führt sie mich an der Straße lang (da ist nachts tote Hose, alle Stunde mal ein Auto, kann man auf der Straße bummeln), und biegt halt dann irgendwo ab, wo sie meint. Schnuppert am Bratwurststand, ob jemand Würstel verloren hat. Schnuppert am ital. Café, ob die Pizza- oder Eiswaffelkrümel auch alle sauber weggefegt wurden (sie hilft gerne nach bei der Beseitigung), bummelt noch a weng, und dann geht´s wieder heim. Meine kleine Nachtwächterin :herzen1:

    Oder neulich, als ich mit Frieda gehen wollte, und Bossi nochmal mit raus wollte, obwohl er grad heimgekommen war. Naja - dann soll er halt nochmal mit, tut ja net weh.

    Irgendwie find ichs furchtbar traurig, daß manche Hunde vor lauter Gehorsam und "ich bin der Chef" jahrelang so geführt wurden, daß die gar nimmer wissen, was das ist, mal selbst entscheiden oder denken zu dürfen, und das erst wieder lernen müssen (aber bei der Arbeit -zB als Rettungshunde oder Behindertenbegleithunde- sollen sie dann selbständig denken...).

    Ich finde, die Hunde in unserem hektischen Alltag müssen schon so viel von uns regeln lassen, um in der Gesellschaft nirgendwo anzustoßen, wir bestimmen, wo sie schlafen, was sie essen, wann sie esen, wo sie pinkeln dürfen (grad in der Stadt), wie lange sie allein bleiben müssen, wie lang wir draußen sind, wo es langgeht, mit welchem Hund sie Kontakt aufnehmen dürfen, welches Hobby sie haben sollen,.... ich finde, da vergeben wir uns nix, wenn sie paarmal am Tag entscheiden dürfen, ob ich rechtsrum oder linksrum durch den Park gehe, oder daß sie eigentlich nur ne Viertelstunde draußen bleiben wollen bei der Wärme, oder daß sie lieber neben der kleinen Wiese ins Wasser wollen als im Park zu rennen.

    Und wenn man dann die glücklichen oder stolzen Blicke sieht, wenn der Hund merkt, er darf auch was entscheiden, und diese Freude, die man mit so ner Kleinigkeit macht- dann ist es das find ich tausend Mal wert, auch mal länger und auf Umwegen unterwegs zu sein, weil Hundi das gewollt hat. Kommt man halt vielleicht abends bissel später ins Bett - na und..... Dafür betet der Hund dann selbst den Boden an, auf dem Du gehst *ggg

  • Milo wollte mich gestern abend dann auch noch mal uuuunbedingt zum Haus einer Freundin führen, die uns manchmal (ohne eigenen hund, aber dafür IMMER mit Leckerli für Milo ausgestattet :p ) bei Längeren Spaziergängen begleitet :D blöd nur, dass es schon recht spät war und ich deshalb nicht einfach hineinplatzen wollte (&Sie obendrein nicht zuhause war), mein plötzlich sehr selbstbewusster hund aber kaum davon abzubringen war und alle 4 beine in den Boden stemmte :p
    Musste ihn dann sogar ein Stück tragen weil er einfach nicht weitergehen wollte :p

  • Irgendwie sind die Spaziergänge jetzt spannender :smile:
    Tess hat mich vorgestern auf ein unbebautes Grundstück geführt, wo einige alte Holzpaletten am Boden liegen. Dort hat sie Ewigkeiten lang jede Ritze jeder Palette abgeschnuppert und ihre Nase reingesteckt (Pico fands auch interessant, aber nicht so sehr wie sie). Hat sich herausgestellt, da wohnt ein Igel, der gerade auch daneben unterwegs war (es war schon dunkel). Da durften sie natürlich nicht ran dann, sondern mit Abstand gucken. Bei Katzen bleiben beide ganz ruhig. Aber den Igel, den fand vor allem Tessi irgendwie absolut spannend. Ich glaube sie konnte die runde Form, die da im Dunklen über den Boden tippelte, und den unbekannten Geruch so gar nicht zuordnen. War ihr erster Igel.

    Seitdem möchte sie immer nur auf dieses Grundstück laufen. Ganz frei entscheiden darf sie also nicht mehr. xD

  • Naja, ich finde es muss ja auch nicht sein das der Hund von dem Moment wo man das Haus verlässt, bis man wieder zh ist, komplett alles vorgibt.
    Bei uns ist das auch nicht immer so. Kann ja gar nicht.
    Gestern Abend zb. Immer, seit ca 2j, gehen die am Abend die gleiche Runde. Je nachdem wie interessant die Schnüffelstellen sind, u wie oft/lang wir entsprechend stehen bleiben, dauert diese Runde ungefähr eine 1/2 - 3/4Std. Manchmal biegen sie am Retourweg eine Gasse eher ab, manchmal eine später, aber es ist immer ein Rundweg beim Spar vorbei, die Gasse nach hinten, Hügel hoch, den kleinen Weg an den Schienen entlang, beim Bhf vorbei. (Eigentlich ist das ein Weg der von uns zh in einem ovalen Bogen nach links geht.) Für den 2.Bogen, der wieder nh führt, wählen sie immer 1. von 3. Möglichkeit. Es gäbe natürlich schon noch andere, aber es ist immer einer davon.
    Gestern Abend, ich latsch ihnen schon halb im Traumland hinterher, biegen sie plötzlich nach rechts ab. Merkwürdig, aber gut, gehen wir halt da.
    Als wir dann ca 1/2 Std später am Feld angelangt sind, musste ich auch sagen 'das geht heute nicht mehr, wir können nicht rechts, wir müssen links weiter'. Ich geh dort normalerweise auch gern, u ich mag es wirklich sehr wenn ich sie aussuchen lasse (wie gesagt, obwohl wir das schon so lange machen, trotzdem freu ich mich jedes mal wenn sie sich drüber freuen das sie soo wichtig sind, das alle anderen IHREN Weg gehen :lol: ). Aber um 22:45h auf's stockdunkle Feld geht halt wirklich nicht.
    Super ist natürlich wenn sie von Anfang bis Ende die komplette Runde bestimmen können! Aber ich bin sicher das 90% der Hunde sich schon fast einen Haxen ausfreuen würden, wenn es zumindest Hälfte Hälfte wäre!! (Od sie überhaupt irgendwann mal gefragt werden.. )

    Jedenfalls finde ich genau wie BieBoss echt super das so viele bei dem Experiment mitgemacht haben! Va die, die es nicht nur 1x ausprobieren, sondern jetzt wirklich schon öfter gemacht haben, u zt sogar sagen das die Runden jetzt viel spannender sind/der Hund viel mehr Spaß hat/eher bereit ist dann auch mal wo zu gehen wo er normalerweise eigentlich nicht so gern hin mag oä!
    :bindafür:

  • Eben beim Spaziergang: Erst in die Natur und dann durch den Ort. Vor allem wollte sie beim Bäcker, beim Schlachter und bei der Eisdiele rein. Der Blick, als ihrem Wunsch nicht stattgegeben wurde, sprach Bände.

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