Wir suchen einen Familienhund - nur welche Rasse ist die Richtige?

  • Ich find das totalen Käse, dass kleine Kinder und große/wilde Hunde pauschal nicht klappen kann.

    Auch ein aufgedrehter Labbijungspund kann lernen, dass beim Kind Vorsicht angesagt ist.
    Und wenn der Hund oder die Hunde toben, müssen die Eltern eben gucken, dass das Kind nicht mittendrin rumeiert.
    Und letztlich, selbst WENN das Kind im Eifer des Gefechts mal umgerannt wird - so what, es wird aufstehen und die Welt dreht sich weiter.

    Grade die "Grobmotoriker" sind meistens halt auch hart im Nehmen, wenn das Kind mal (aus Versehen?) etwas unsanft ist.

    Also mMn kann das wunderbar klappen, auch mit einem schweren, vielleicht bisschen stürmischen Hund.

  • Tatsache ist, unser JRT-Mischling hat meinen dreijährigen Enkel schon mehrfach "umgerannt".

    Die Neufundländer noch nie :D

    Auch als meine Kinder Kinder waren und mit zwei Neufundländer Rüden aufwuchsen, gab´s da keine Zwischenfälle.

    Pauschal kleine Hunde für kleine Kinder zu empfehlen, halte ich für falsch.

  • Oder der Hund ist so riesig, dass die Kids unter seinem Bauch durchlaufen können ... unser Labbi läuft einem befreundeten Irish Wolfhound jedenfalls unten drunter durch - jedes mal wieder witzig ...

    Ich denke, gerade die großen Hunde mit gutmütigem sanften Wesen nehmen eher Rücksicht, als kleine. Bei Labradoren jedenfalls meine Erfahrung - wie schon geschrieben. Selbst in der verrückt gewordenen Meute "fließen" sie um Kids herum - auch um vollkommen fremde.

  • Je nach dem in welchem Bundesland ihr lebt, schlage ich einen AmStaff vom Züchter vor.
    Es sind sehr geduldige Hunde, die ihrer Familie sehr loyal gegenüber sind.
    Hervorragend für Unterordnung und Hundesport geeignet.
    Wach/Schutztrieb je nach Zuchtlinie vorhanden.

  • Grosse Hunde sind nicht automatisch gefährlicher als kleine. Ich habe vor einiger Zeit gelernt, dass die häufigsten tödlichen Unfälle mit Kindern mit Dackeln passieren. Diese sind heute nicht mehr so verbreitet und andere Rassen sind häufiger.

    Diese Studie zu ernsten Beissvorfällen hier (Klick mich!) listet für absolute Zahlen (also ohne die Häufigkeit der Exemplare zu berücksichtigen) den Deutschen Schäferhund, Mischlinge, Pitbull-artige, Rottweiler, Jack Russell, Chow Chow, Spaniel, Collie, Bernhardiner und Labrador.

    Relativ gesehen, sind diese Rassen überdurchschnittlich häufig an Beissvorfällen beteiligt: Deutscher Schäferhund, Mischlinge, Cocker Spaniel, Chow Chow, Collie, Dobermann, Lhasa Apso, Rottweiler, Springer Spaniel, Shih Tsu und Pudel.

    Interessant dabei finde ich, dass laut dieser Studie keine einzige der hier empfohlenen Riesenrassen (Neufundländer, Landseer, Leonberger, etc.) genannt wird. Ausnahme ist der Bernhardiner, der bei der relativen Häufigkeit von Beissvorfällen aber keine Rolle zu spielen scheint.

    Rassen, die Menschen gegenüber häufiger aggressiv sind, scheinen eher zu den kleinen bis mittelgrossen Rassen zu gehören: Collies, Zwergrassen und Spaniels. Deutlich unterrepräsentiert scheinen dagegen Labrador und Golden Retriever zu sein. Der Collie kommt dagegen ebenfalls ziemlich schlecht weg.

  • Wichtig bei kleinen Kindern ist doch nicht, dass der Hund so leicht/klein ist, dass es unabhängig von seinem Verhalten zu keinen Verletzungen kommen kann, sondern dass der Hund eine so hohe Reizschwelle hat und seine Regeln gut genug kennt, sodass es gar nicht erst zu unerwünschtem Verhalten kommt. Ich denke, dass man das bei guter Auswahl und guter Erziehung durchaus gewährleisten kann, auch bei einem Freuhund (beispielsweise Labrador) oder einem Wachhund (beispielsweise Deutscher Schäferhund). Sofern der Hund und die Kinder (sowie die Freunde jener) nicht unbeaufsichtigt zusammen gelassen werden, sehe ich darin keine Verantwortungslosigkeit.

    Meine Empfehlungen wären Gr. Schweizer Sennenhund, Hovawart, Leonberger, Deutscher Schäferhund und eventuell auch Großspitz.

  • Ich sagte doch aber nicht, dass große Hunde eher beißen. Ich sagte, dass ein Kleinkind, dass von einem Dackel im Spiel aus Versehen angerempelt wird, sich weniger leicht weh tun wird, als wenn eine Dogge mit Vollspeed in das Kind rauscht.

    Klar kann man jedem Hund beibringen, vorsichtiger mit Kindern zu sein. Aber es gibt einfach Rassen, die deutlich wilder spielen als andere.
    Und mit einem Kleinkind wäre mir ein solches Risiko zu groß.

    Nein, das Kind wird nicht davon sterben, dass es mal umgerannt wird. Aber es kann sich weh tun, auch verletzten oder im schlimmsten Fall Angst vor Hunden entwickeln. Das muß doch nicht sein.

    Natürlich gibt es total tolle liebe Labradore, aber wenn ich auf der Hundewiese mal wieder über den Haufen gerannt werde, war das in den seltensten Fällen ein Pudel und in 80 % der Fälle ein Labrador.

    Und deshalb finde ich, dass wilde Spieler mit einer gewissen Körpermasse einfach nicht in Familien mit Kleinkindern gehören.

    Damit will ich die Rassen nicht schlechtreden. Aber nicht jede Rasse ist für für jeden in jeder Lebenslage geeignet. Wären die Kinder schon aus dem Grundschulalter heraus, hätte ich auch überhaupt keine Bedenken bei den Retreiver-Arten angemeldet.
    Dazu kommt, dass Kinder mit einem kleineren Hund deutlich früher mal eine Runde Gassi gehen können, oder den Hund beim gemeinsamen Spaziergang mal halten dürfen.

  • Und wo sind die Eltern, wenn das Kind vom spielenden Labrador umgerannt wird? Wieso spielt der überhaupt im Kinderzimmer/in der Wohnung? Gespielt wird doch draußen und wenn wild, dann mit Artgenossen.
    Es ist doch ein Leichtes, Kleinkinder von dem wild tobenden Hund fernzuhalten, sofern er nicht gerade mit drei Artgenossen Rambazamba im Kinderzimmer macht. :ka:

    Ein Hund gehört nicht in Kinderhände. Was macht das Kind denn, wenn Nachbars Lumpi sich losreißt und den (kleinen) Hund töten möchte? Ich glaube nicht, dass ein Kind effektiv blocken kann und in einer solchen Situation die nötige Nervenstärke aufbringt.

  • Also als jemand, der in einer 7köpfigen Familie (mit Hund) aufgewachsen ist, halte ich es für illusorisch, dass man immer und jederzeit Kinder und Hund auseinanderhalten kann.

    Und ich würde es auch gar nicht immer wollen.

    Natürlich lasse ich mein Baby nicht unbeaufsichtigt mit einem Hund im Raum und würde keinen 4-jährigen mit dem Hund auf den Gassigang schicken. Aber später? Im Kindergarten, in der Grundschule? Will ich jedesmal den Hund wegsperren, wenn mein Kind im Sandkasten spielen will und ich gerade in der Küche Kartoffeln schälen muß?

    Das ist doch einfach weltfremd.

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