Wie würdet ihr das deuten?

  • Nachdem ich hier schon mal so tolle Tipps bekommen haben, wage ich es nochmal. Folgende Situation ist heute bei uns heute zum zweitenmal aufgetreten:
    Unser Berny lag am Boden im Wohnzimmer(nicht auf seinem Schlafplatz) und ließ sich von mir kraulen. Ich brach dann ab, weil ich noch etwas zu tun hatte. Mein 9-jähriger Sohn fragte mich dann extra, ob ich glaube, dass er nun hingehen könnte und ihn streicheln dürfte oder ob er nun wohl seine Ruhe haben möchte (der Hund schlief nicht, er lag einfach nur so da). Ich erlaubte es ihm und er setzte sich neben ihn und begann ihn (langsam) an der Seite zu streicheln. Ich setzte mich, um das ganze zu beobachten in einiger Entfernung, aber für den Hund sichtbar, dazu. Wirklich urplötzlich schnappte er nach der Hand meines Sohnes (ohne Vorwarnung, wie Knurren).
    Was meint ihr, was der Grund dafür ist? Läßt er sich evt. von mir streicheln, weil er mich als Rudelführer akzeptiert und es sich gefallen lassen muss??? Wie hättet ihr reagiert?


    Werde das natürlich auch in der Hundeschule ansprechen(sofern ich eine finde, die mir gefällt, suche nämlich noch), würde aber gerne auch Eure Meinungen dazu hören.

  • Hallo Berny,
    wir waren auf einem Veranstaltungsabend mit Martin Rütter zum Thema "Hundekommunikation".
    Zufällig wurde dort die gleiche Situation angesprochen.
    Kinder vor der Geschlechtsreife haben offensichtlich nicht die Anerkennung der Hunde wie Erwachsene, was durchaus ein solches Verhalten( Hund fühlte sich in seiner Ruhe gestört ) erklären kann.

  • Hallo BernyMuc,
    ich hoffe erst einmal daß niemand Schaden genommen hat! Ist die Hand von Deinem Nachwuchs noch dran? :wink: gr*
    Zu Deiner Frage, ich gehe davon aus, daß Euer Hund sehr wohl gewarnt hatt. Warngestiken eine Hundes können so minimal sein, daß sie kaum wahrnehmbar sind, wenn man sie nicht kennt.
    Leicht gekräuselte Nase, wenn ich mich nicht irre ziehen sie sogar die Augenbrauen hoch, die Ohrenstellung ist genau zu beobachten und darüber hinaus gibt es noch einige Anzeichen dafür, daß es einem Hund "reicht".
    Wenn man die Situation nicht selber gesehen hat kann man meines Erachtens nicht sagen was wirklich los war. So entstehen ganz viele Fragen und am Ende werden wohl nur Vermutungen bleiben. Letzten Endes denke ich aber daß Ihr die Signale Eures Hundes nicht verstanden habt und sie so missachtet habt. Ihm blieb möglicherweise keine andere Wahl als sich auf diese Weise Ruhe und Distanz zu schaffen.
    Ich möchte mal hoffen daß Ihr nicht gestraft habt!
    Um solche Konfrontationen zukünftig zu vermeiden möchte ich Dir empfehlen Dich mit den Komunikationsmöglichkeiten der Hunde auseinander zu setzen und diese auch zu nutzen. Leider kann ich Dir jetzt kein Buch empfehlen. Ich habe viel anhand von Videos darüber gelernt.

  • Hallo,
    Hand ist noch dran, aber ignoriert habe ich das Verhalten trotzdem nicht. Mit einem scharfen "Nein" habe ich das schon kommentiert und ihn dann auf seinen Platz verwiesen. Dort hat er seine Ruhe und jeder weiß, dass er den Hund nicht mal ansprechen soll, wenn er dort ruht.
    Ganz ehrlich: ich hatte mich eben extra so hingesetzt, dass ich Ohren, Schwanz, Augen, Lefzen beobachten konnte; aber ich habe NICHTS, wirklich nichts bemerkt! Werde mich aber sicher weiterhin mit der Kommunikation beschäftigen.

  • Nein ernsthaft, hat er die Hand erwischt? :dagegen:
    Wenn er gar keine Anzeichen gezeigt hat, nicht bedrängt wurde und keine Schmerzen hat, dann muss ich auch mit den Schultern zucken. Alles andere wäre Raterei.
    Warte auf die anderen, da gibt es bestimmt noch jemanden dem etwas dazu einfällt.

  • @ BernyMuc


    Deine Reaktion kann ich verstehen. Kommunikation hin oder her, bei sowas find ich Ignorieren echt fehl am Platz. Sowas würde ich auch nicht dulden. :dagegen:


    Ich bin der Meinung, gerade im Umgang mit Kindern (wenn sie sich respektvoll verhalten) kann man vom Hund schon erwarten, dass er nicht einfach bei Missgefallen zubeißt. Solange er einen festen Platz hat, auf den er sich zurückziehen kann und wo er auch in Ruhe gelassen wird.


    LG Lexa

  • Bitte keine Missverständnisse, ich heisse es keinesfalls gut wenn Kinder angegriffen oder bedroht werden! Hätte nicht angenommen daß das erwähnenswert währe!
    Ich hatte eher angenommen es ging darum, wie es dazu gekommen ist und wie das in Zukunft vermieden werden kann.

  • ich kann folgendes dazu sagen;
    als unsere schäferhündin 5jahre alt war, kam unser sohn zur welt.
    als der bengel soweit war, daß er vom hund registriert wurde, haben wir vorsichtig dem hund klargemacht, daß unser sohnemann ein vollwertiges mitglied der familie ist.
    im praktischen sinne;
    der junge weiß, wann er die hündin streichln,kraulen usw kann. er weiß, was hundeeigentum ist, wo er sie nicht bedrängen darf.
    das ganze funktioniert super.
    und ganz wichtig,
    der sohnemann gibt dem hund das fressen.
    ( ich habe mal gelesen, daß der hund es so asoziiert; fresse nicht die hand die dich füttert)
    seit unser "kleiner" rüde da ist, das gleiche spiel. und bis jetzt ist nichts passiert.
    (und mal ehrlich, wie gerne versuchen kinder, dem hund mal die ohren zu verknoten, oder die leftzen....)

  • @bernerdame: ist klar, wird doch niemand gutheißen, wenn ein Hund nach einem Kind schnappt. Bin für jede Meinung, Hinweis und Tipp dankbar.


    Huntsman: so handhaben wir das auch, die Kinder geben dem Hund abwechselnd das Futter (teilweise frißt aus der Hand), sie belohnen ihn, sie bekommen ihr Essen zuerst, sie werden von Besuchern zuerst begrüßt, gehen vor ihm raus, etc..
    Deshalb meine Ahnung, dass es sich nicht wirklich um ein Rangordnungsproblem handelt...

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