Hilfe. Mein Labrador ist unglaublich aufgedreht

  • Ich würde - ganz unabhängig von dem pubertären "Hormone ersetzen Hirn" - das Ballspielen auch zurückfahren und den Hund mehr geistig bzw. mit Nasenarbeit auslasten. Statt einfach nur den Ball zu werfen, könntest du z.B. auch mit einem Dummy (oder einem Stofftier etc.) eine Schleppe ziehen, die der Hund dann arbeiten muss. Oder du konditionierst einen "Such"-Befehl auf und versteckst den Ball oder ein anderes Spieli.


    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Hunde über Kopf und Nase deutlich schneller "platt" gemacht werden können als über ewige Rennerei (sei es nun dem Ball hinterher oder neben dem Fahrrad).

  • Ballspielen lastet sie nicht aus, sondern schafft einen überdrehten aufgedrehten Hund.


    Wenn ihr einen ruhigen Hund möchtet lebt das vor, ruhiger Umgang mit ruhiger Beschäftigung. Ballspielen würde ich langsam runterfahren und durch ruhige konzentrierte Nasenarbeit ersetzen. Das wird schon viel bringen.

  • Ich denke bevor hier mit der Hündin Dummyarbeit oder Nasenarbeit oder ähnliches gemacht wird, muss sie erstmal lernen mit der Umwelt klarzukommen.


    Was ich machen würde, wäre erstmal Ruhe reinzubringen. Ruhe, Ruhe, Ruhe. Dazu würde ich das Programm mega öd gestalten. Dreimal am Tag 20 Minuten Gassi gehen. Immer die gleiche Strecke. Drinnen wird nur geruht/geschlafen. Maximal gibt es mal nen Kauknochen.


    Wenn die Hündin dann zur Ruhe gekommen ist und wieder auf die Besitzer reagieren kann, würde ich anfangen mit Impulskontrolle, Frustrationstoleranz und draußen vor allem mit Orientierung am Halter. Wenn das klappt, dann und erst dann würde ich mit irgendwelchen Gehorsamsübungen (Abruf, etc.) und Leinenführigkeit anfangen. Hundesport (Dummy, etc.) würde ich überhaupt erst anfangen, wenn ein solider und funktionierender Grundgehorsam aufgebaut ist.


    Das wird ein langer Weg werden um das alles aufzuholen. Aber ich denke, es wird sich lohnen. Denn der Hündin geht es in dem Zustand in dem sie jetzt ist, sicher alles andere als gut...


    Mal als Vergleichswert. Newton hatte ich ab einem Alter von acht Wochen. Heute ist er 15 Monate alt und so langsam kann man vom einem soliden und funktionierenden Grundgehorsam sprechen. Allerdings befürchte ich, dass es länger dauern wird, da ja hier nicht von Null angefangen wird sondern vor allem Fehler ausgebügelt werden müssen.


    Ich würde übrigens einen kompetenten Trainer hinzuziehen. Alleine wird das vmtl schwierig werden.


    Grüße,
    Rafaela

  • ICh finde gut, was du geschrieben hast.
    Aber Nasen"arbeit", kann man gut mit einbeziehen.


    Egal, es hört sich absolut nicht so an, als würde das Problem ohne Trainer aus der Welt zu schaffen sein.


    Denn in meinen Augen muss die ganze Hundehaltung überdacht werden. Das ist nicht ein inzelnes Symptom, was nicht stimmt, sondern alles ist absolut regelrecht in diese Situation gesteuert worden.


    Das Verhalten des Hundes ist das Ergebnis der bisherigen Haltung und evt auch das ERgebnis der Zucht, wenn man noch weiter vorher anfängt.


    Labbis sind oft so....


    Ich weiss ja nicht, was der Labbie in dem Haushalt machen sollte? Wofür er angschafft wurde.

  • @Liv


    Du hast recht. Labbis sind "oft" so. Aber nur, wenn sie "falsch" gehalten werden. Daher finde ich auch, dass der Labbi sich nicht unbedingt als Ersthund eignet. Leider wird er aber oft als solcher angepriesen. Oft geht man davon aus, Labbis seien von Natur aus umkompliziert und selbst-erziehend. Dem ist leider nicht so.


    Wenn man weiß, wie man es anstellt, ist der Labbi aber tatsächlich ein recht unkomplizierter Hund, da er von sich aus gerne mitarbeitet.


    Daher glaube ich auch, dass in diesem Fall noch nichts verloren ist, wenn mithilfe eines Trainers erstmal der Zugang zum Hund gefundn wird.

  • Meine Labradorhündin ist sehr aufgedreht und kann sich kaum beruhigen. Zu Hause benimmt sie sich sehr gut, ist ruhig und hört eigentlich aus Wort.
    Das gilt aber nicht wenn wir Besuch haben. Anfangs ist sie immer auf den Besuch zu gesprungen, ist um ihn herumgerannt und an ihn die ganze Zeit abgeschleckt.
    Wir haben ihr zwar jetzt beigebracht wenn es klingelt in ihr Körbchen zu gehen was gut klappt, aber sitzt sie im Körbchen und sieht den Besuch weint sie vor Aufregung und zittert.
    Nach etwa 15 Minuten hat sie sich dann beruhigt, aber wenn ich ihr indem ich okay sage die Erlaubnis gebe sich dem Besuch zu nähern ist sie sofort wieder auf 180.

    Wieso ok sagen - im Körbchen lassen, außer Sie geht normal auf den Besucher zu.



    Das hat eine Zeit lang super geklappt und sie hat andere Menschen und Hunde, auf die sie anfangs so gerne zugesprungen ist ignoriert. Aber im Augenblick bringt es kaum noch was. Sobald
    Mila einen Hund sieht ist sie total fixiert auf ihn, zieht in seine Richtung und springt gegen die Leine sodass ich sie kaum halten kann. Wenn wir Menschen begegnen fixiert sie diese auch an, wartet bis sie angeguckt wird und springt dann los um zu begrüßen. Anfangs hab ich sie in solchen Situationen immer nur angeguckt und sie wusste wenn sie ihre Aufmerksamkeit auf mich richtet und Hunde und Menschen ignoriert wird sie belohnt. Aber in letzter Zeit entscheidet sie sich immer häufiger dagegen.

    Trainiere es mit einem Bekannten, der einen ruhigen Hund hat und gehe wieder zum Hundeplatz und rede mit den anderen Besitzern bleib auch mal länger, damit sie mal richtig müde ist und vielleicht auch dann anschließend Besuch zu Hause erhalten.
    Ein Hund soll auch mal Hund sein.


    Wenn wir einmal am Tag länger raus wollen weiß Mila immer gleich bescheid dass es spielen geht. Der Weg auf die Wiese, die ca 1,5 km entfernt ist, ist dann ein einfacher Kampf. Sie bemüht sich zwar aber ist einfach zu aufgedreht. Springt immer wieder gegen die Leine. Und wenn ich stehen bleibe weil sie vor läuft und zieht fängt sie an zu weinen. Geht es dann weiter weil sie wieder neben mir steht geht es wieder wenige Meter gut, bis sie wieder gegen die Leine losspringt.

    Einfach mal mit dem Auto hinfahren, erst in eine andere Richtung gehen, auchmal umdrehen und nicht zum Platz gehen, mal sich 15-30 auf dem Weg einfach auf eine Bank setzen, bis er entspannt ist.
    Du hast ihn ja bis zu den einzelnen Vorfällen zu Hause ruhig, deswegen Arbeit daran, dann braucht Du auch keinen Hundetrainer.

  • Der Hund kommt nicht mit seiner Umwelt klar.
    Das hat nichts mit Auslastung zu tun.

    Doch, hat es. Bzw damit was Menschen gern für Auslastung halten. Und das ist in diesem Fall mal wieder das Typische. Es wird der Hund angestachelt mit einer vermeintlichen Auslastung, die dem Hund ausser einer massiven Adrenalinausschüttung nichts bringt. Ein Hund der ständig unter Strom steht, kommt natürlich nicht mit seiner Umwelt klar. Wie soll er auch.


    Daher meine Frage nach der Auslastung und ich hatte schon damit gerechnet, dass das berühmte Ballspielen als Antwort kommt. :)


    Aber darauf wurde ja nun auch folgerichtig von anderen Usern geantwortet.

  • Du hast recht. Ich wollte eher zum Ausdruck bringen, dass das für mich zwei paar Schuhe sind.


    Ruhige Auslastung ist das eine, dadurch kommt der Hund aber nicht automatisch besser mit der Umwelt klar.
    Dafür braucht es Training.

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