• ich glaube, warum er so reagiert kann Dir hier nicht mal der erfahrenste User sagen - es kann so viele Ursachen haben - vielleicht Unsicherheit?

    Am Besten lässt Du mal einen Trainer drauf schauen?
    Wir haben 3 Wochen nach Einzug unseres Hundes eine Trainerin bei uns gehabt, die mit uns zum Spaziergang ist und uns geholfen hat mögliche Ursachen für seine Aggression anderen Artgenossen gegenüber zu sehen und uns auch gezeigt hat, wie wir damit umgehen können.

    ich merke im Moment jeden Tag, wie unser Hund sich "verändert" immer ein wenig sicherer in Alltagssituationen wird, Nervosität verliert und mir mehr vertraut - er ist jetzt seit 5 Wochen bei uns, aber wirklich "angekommen" ist er meiner Meinung nach noch nicht.

    Das ist aber alles sicher auch von Hund zu Hund unterschiedlich - sie haben ja jeder einen einzigartigen Charakter und auch eine andere Vorgeschichte.
    In unserem Tierhheim hat man uns ans Herz gelegt:
    In den ersten 4 Wochen kein "Training" nix erwarten und nix tun - nur "kennenlernen" und klar die "Hausregeln" erklären.
    In den ersten 4 Monaten keine "Außergewöhnlichen Situationen" sofern es nicht notwendig ist (also nicht über Stunden allein lassen, keine Menschenmassen, wenn es sich vermeiden lässt, keine Urlaube und keine mehrstündigen Autofahrten - so Zeug).
    Hier im Forum habe ich schon einige Male gelesen dass es 6-8-12 Monate dauern kann, bis der Hund wirklich richtig angekommen ist - aber das kommt wie gesagt sicher sehr stark auf Charakter und Vorgeschichte an.

  • Kommt auf den Hund und dich an .....
    so ein halbes Jahr is ja gar nix (wenn er schon ein Vorleben hatte).
    Es kann aber a mit 14Tagen schon fertig sein und passen.
    Wenn ganz viel schiefging dauert es halt solange wie es dauert......
    (ja wir lernen von den Hunden)....
    Geduld
    Ruhe
    Körpersprache
    Innere Einstellung
    Ausstrahlung
    (gratis Lehrgang hat schon angefangen :hust: )

  • Pauschal beantworten lässt es sich nicht, wann ein Hund "angekommen" ist.
    Selbst wenn er sich eingewöhnt hat, heißt es noch lange nicht, dass er auch versteht, was ihr von ihm verlangt bzw. Hunde befinden sich oft in Situationen, in denen sie nicht in der Lage sind, alles umzusetzen und brav zu befolgen, was der Mensch befiehlt.
    Auch wenn du meinst, er sei nun (irgendwann mal) angekommen und würde aus "Sturheit" bestimmte Kommandos nicht ausführen "wollen", greife oder packe dir den Hund nicht und zerre ihn zum Beispiel unter dem Tisch weg.
    Auch jetzt würde ich (!) nicht mit einer Hausleine vorgehen, sondern über Lob und Belohnung (Spiel, Leckerlie) arbeiten, anfänglich sogar "bestechen", in ein paar Tagen zur Belohnung übergehen.
    Bringt ihm doch erst mal ein Rückrufkommando bei, indem ihr gute Belohnungen einsetzt (Fleischwurst/Käse/gekochte Hühnerherzen etc.).
    Mit einem nett aufgebauten Rückruf kannst du den Hund, zumindest im Haus, aus "prekären" Situationen rufen, ohne ihn zu packen oder an der Hausleine zu ziehen.
    Aus meiner Sicht sind die geschilderten Situationen doch recht harmlos, in denen ihr euch "durchsetzen" wolltet.
    Das kann man mit einem Rückruf doch viel entspannter und netter gestalten als mit einer Hilfsleine.
    Was das Verhalten gegenüber anderen Hunden betrifft:
    Oft ist es geschlechtspezifisch, vielleicht findet er "nur" Rüden doof.

  • Warum er Hunden gegenüber so krass reagiert ist mir auch ein Rätsel, er ist nämlich nicht bei jedem Hund so, andere wiederrum begrüßt er freundlich und spielt sogar.

    Vermutlich wird er einfach entsprechende Erfahrungen gemacht haben. Vielleicht war da dieser doofe Pudel, der ihn zurechtgestutzt hat, als er noch Welpe war und jetzt erwartet er bei allen Pudeln, dass die blöd zu ihm sind.

    Oder er hat einfach keine Erfahrungen mit Möpsen sammeln können, und findet deren Gesichter unheimlich.

    Oder, oder, oder...

    Vielleicht wird man das nie herausfinden.

    Hast du noch Kontakt zum Vorbesitzer? Dann könntest du den mal fragen, was für Erfahrungen dein Hund bisher mit anderen Rassen sammeln konnte.

  • Glückwunsch- zu einer Bulldogge.

    Eine Rasse, die ursprünglich dazu gezüchtet wurde ... (zugegeben, weit ursprünglich) und Entscheidungen selber zu treffen.

    Kadavergehorsam kannst Du nicht erwarten. Für Sturheit ist die Rasse bekannt

    Auf den Rücken drehen, geht gar nicht. Würde ich das mit meiner Bulldogge machen, ich glaube, das Vertrauen wäre für lange Zeit futsch. Du hast ja geschrieben, dass das Selbstschutz war.

    Aber für die kurze Zeit wie ihr ihn habt, habt ihr doch schon viel geschafft. :bindafür:

    Der Kleine wird Dein Herz schon erobern. Unsere Bulldogge liebt Körperkontakt- am besten unterm Tisch- auf den Füßen. Ein Körbchen- ein paar Meter weit weg- wäre eine Strafe für sie.

  • Ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen, also sorry, falls ich jetzt Dinge schreibe, die schon gesagt wurden.

    Für mich hört es sich so an also hätte der Hund bisher machen können was er will und keinerlei Grenzen Erfahren. Ihr müsst mit ihm von Grund auf neu anfangen.

    Ich würde allerdings an Eurer Stelle auch mal eure Einstellung überprüfen. Ein Hund ist ein Hund und nicht euer Sklave (entschuldige, falls das jetzt hart rüberkommt, soll es gar nicht)...unser Hund zum Beispiel kann liegen wo sie will, solange sie nicht arg im Weg liegt oder irgendwen stört. Ich finde nicht, dass ich über allesund jede Kleinigkeit, die mein Hund macht entscheiden und richten muss. Dreck hat man mit einem Hund nunmal in der Wohnung, erst Recht, wenn es draussen nass ist.

    Wir entscheiden so viel für den Hund, wann es raus geht, wann getobt wird, wann es Futter gibt, wann er andere Hunde treffen darf, ich finde im haus muss man nicht noch den "Rudelführer" geben (Ausnahme sind natürlich Hunde, die sich Ressourcenverteidigend bei Liegeplätzen benehmen und ihre Menschen nicht mehr aufs Sofa oder das Bett lassen, anber das ist was anderes)

    Ich würde fürs Erste den Druck rausnehmen, zur Not den Hund erstmal mit einem Leckerlie locken, damit er sieht, dass es sich lohnt, auf euch zu hören. Später dann das locken nach und nach in Belihnung nach einem befolgten kommando umbauen.

    Viel Erfolg und nicht vergessen: Er ist bestimmt sehr verunsichert, aus seinem alten Zuhause weg und erst kurze Zeit bei Euch, habt ein bisschen Verständnis.

  • Ich übertreibe es mal ganz bewußt, damit Ihr seht, was da eigentlich abgeht bei Euch grad: der Hund ist noch total neu bei Euch - sag mir EINEN Grund, warum er auf ein Kommando von Euch hören sollte - selbst, wenn er es kennen würde...

    Wenn Du zu mir kämst, und gibst meinen Hunden ein Kommando, dann gibts nur EINEN Grund, warum die das auch ausführen - weil sie grad gut gelaunt sind und das lustig finden, oder weil Du grad Futter in der Hand hast. Ansonsten würden die sich nen Ast lachen über Dein Kommando. Weil sie Dich nicht kennen und nicht als "weisungsbefugt" wahrnehmen, sag ich mal so, vermenschlicht ausgedrückt. Genau wie Dein Hund derzeit noch - ganz klar, weil er Euch noch net richtig kennt und noch nicht kapiert hat, daß Ihr jetzt das Sagen habt (gerne hättet...).

    Normalerweise gehorcht ein Hund seinem Besitzer - aber nicht, weil er weiß, das ist jetzt ab heute der Besitzer *gg, sondern weil dieser es lange und ausreichend mit dem Hund geübt hat. Und weil er sich als Anführer im Team bewährt hat. Weil man zusammengewachsen ist. Wie bei Kindern auch: den eigenen Eltern wird gehorcht - wenn ein Fremder irgendwas vom Kind verlangt, das Kind zeigt dem doch (im übertragenen Sinne!) den Stinkefinger..... :-)

    Bei Euch ist noch keinerlei Beziehung da vom Hund zu Euch und umgekehrt, aber Ihr verlangt schon, daß er "funktioniert" wie ein Großer, mit dem Ihr schon 10 Jahre lang in der Hundeschule wart - siehst Du den Widerspruch? :-)

    Zeigt ihm langsam, daß er Euch vertrauen kann, daß Kommandos von Euch sinnvoll sind. Seit konsequent - aber nicht handgreiflich! Einfach ruhig bleiben, wenn er nicht gleich kommt. Nicht brutal rauszerren unterm Tisch (da würd ich auch beißen, wenn einer frontal auf mich zukommt unterm Tisch und dann noch nach mir greift, und wahrscheinlich auch schon eine entsprechende Verärgerung erkennen läßt! Hilfe.....), sondern dann halt mit nem Leckerli locken - nicht frontal vorm Tisch stehen (auch da würde ich nicht rauskommen - der vor mir Stehende verbaut mir ja den Weg und blockt mich noch mit seiner Körpersprache! Immer seitlich stehen, laßt ihm den Weg frei in die Richtung, in der Ihr ihn haben wollt.), sondern z.B. mit nem Kauknochen am Körbchen stehen und in dort aus nem Abstand hinrufen. So fühlt er sich nicht bedroht, die Wahrscheinlichkeit, daß er kommt, ist sehr hoch (dank Leckerli), und er hat dann auch noch sofort ein Erfolgserlebnis, indem er das Gewünschte tut, und lernt "aha, wenn ich tue,was die sagen, gibts Leckerli". Will heißen, er lernt so, daß es sich lohnt, auf Eure Kommandos zu hören.

    Wenn Ihr ne Hausleine dranmachen wollt - auch mit der kann man den Hund ermutigen, rauszukommen. Leine in die Hand nehmen, dazu Kommando "komm" (oder was auch immer) und mit nem Leckerli rauslocken, evtl. gaaanz leichten Zug auf die Leine geben, sodaß er eine Ermutigung kriegt, rauszukommen. NICHT zerren, oder damit gegen Widerstand von ihm arbeiten! Und sobald er eine Bewegung in die richtige Richtung macht (Kopf heben zum Aufstehen), sofort loben, damit er weiß, er ist auf dem richtigen Weg. Steht er auf: verhaltene Freude (nicht den Hund vor lauter Freude erschrecken - dann geht er gleich wieder zurück *gg) und "Jawoll, super, komm her!", gerne auch mit Leckerliwinken. Ist er vorgekommen unterm Tisch, kriegt er das Leckerli, wird ins Körbchen gebracht und dort bekommt er nochmal eins (am besten "Körbchen" dazu sagen, wenn er reingeht, damit er auch gleich lernt, das bedeutet, sich dort niederzulassen).

    Wenn er Höhlen gerne mag, weil sie ihm Sicherheit vermitteln (so wie halt unterm Tisch!) - was spricht dagegen, wenn Ihr ihm eine Box zur Verfügung stellt, in der er sich beschützt fühlen kann, sodaß er nicht mehr unter den Tisch zu gehen braucht, wo er, wenn alle sitzen, durch die vielen Füße in Bedrängnis gebracht wird, und dann evtl. wieder schnappen muß, weil er Angst hat, getreten zu werden. Dann könnt Ihr, wenn er sich unterm Tisch verkriecht, ihn dort rauslocken, und anschließend zur Box führen. Gebt ihm eine Alternative zu dem Platz unterm Tisch, damit er weiß, wo er sicher liegen kann, und immer ungestört ist (auch kein Besucher oder Kind geht da ran - dieser Platz ist dann tabu, sein absoluter Rückzugsort und "Heiligtum"!).

    Generell gilt beim Lernen: der Hund kann nicht lernen, wenn er unter Streß steht. Aus Situationen wie der, daß Ihr Ihn (wenn er sich grad net raustraut und er also schon zeigt, daß er Streß hat!) auf den Rücken dreht, aus für ihn (!) völlig unerfindlichen Gründen, lernt er nur Eines: daß Ihr vollkommen unberechenbar seid, gefährlich, und gewaltbereit. Und, daß Ihr ihn weder versteht (sonst würdet Ihr die Bedrängnis reduzieren in dem Moment), noch beschützt (sonst würdet Ihr ihn dann nicht auch noch "attackieren", indem ihr ihn rauszerrt udn auf den rücken werft). Wollt Ihr SO ein Verhältnis zum Hund?

    Daß er dadurch eher in eine Verteidigungshaltung rutscht als ein Hund, der einen als verläßlich, souverän, ruhig und konsequent erleben durfte, ist doch klar.

    Regel Nummer 2: Wenn Ihr was wollt und erwartet vom Hund, dann zeigt ihm bitte erstmal, WAS Ihr wollt! Euch haben auch erstmal jahrelang die Lehrer in der Schule Dinge beigebracht, bevor das Ganze dann bei der Abschlußprüfung (oder in einzelnen Arbeiten) abgefragt wurde. Oder habt Ihr jemals ne 5 bekommen in der Schule für etwas, das Ihr noch gar net beigebracht bekommen habt? Hat euch jemals einer in der 5. Klasse Abi-Aufgaben gestellt, und geschimpft, weil Ihr die net lösen könnt? Na also! ERST lernen - dann das Gelernte abfragen und konsequent darauf bestehen, daß es ausgeführt wird. Aber das heißt NICHT, daß ich (um beim Beispiel zu bleiben) den Hund dann rauszerre unterm Tisch - sondern einfach nur, daß ich nicht aufgebe, wenn er nicht gleich kommt. Rauslocken, raus rufen, rausführen mit der Hausleine, was auch immer - man muß schon drauf bestehen, daß er rausgeht - also nicht einfach "naja, dann halt net" oder so. Aber man muß eben die Mittel, mit denen ich den Hund da rauskriege, adäquat wählen. Und fragt Euch nach dem Grund, wenn er grad net kommt, das finde ich ganz wichtig. Meist ist nämlich der Halter Schuld: die Körperhaltung läßt Verärgerung erkennen und beroht damit indirekt den Hund, der Tonfall ist nicht gerade einladend, evtl. steht hinter Dir grad der Erzfeind-Hund, und er traut sich einfach nur net, zu kommen, Du stehst frontal und groß aufgebaut vorm Hund (und blockst ihn damit körpersprachlich, während das Hörzeichen=Kommando ihn herholen möchte - was soll er nun tun?? Kommen oder wegbleiben - man signalisiert Widersprüche). Oder der Hund hats schlicht und ergreifend noch nicht ausreichend gelernt, was das Signal bedeuten soll. Oder die Ablenkung in der Situation ist noch zu groß (wenn Hundi grad am Spielen oder Futtern ist, hat der eben einfach andere Prioritäten anfangs....). Es gibt tausend mögliche Ursachen für ein Nicht-Gehorchen (incl. evtl. Taubheit oder sonstiger Behinderungen!). Und die muß man erkennen können bzw. wenn man sich dessen bewußt ist, daß es die gibt, kann man die aktuelle Situation samt Umfeld ganz bewußt wahrnehmen, und herausfinden, was den Hund gerade daran hindern könnte, xy zu machen. Es ist NIE böser Wille vom Hund.

    Das Wort Hundeführer kommt von FÜHREN. Und das bedeutet, dem Hund zu zeigen, wie er mit Euch am besten durchs Leben kommt, ihn anzuleiten, wie er was und wann richtig macht. Positiv gemeinsam Dinge zu bewältigen. Sich über Erreichtes gemeinsam zu freuen. Gutes zu belohnen, an Verhalten, das Euch so nicht gefällt, zu arbeiten, indem Ihr dem Hund zeigt, was er stattdessen tun soll. Denn wenn er das Richtige tut, könnt Ihr ihn loben. Das bedeutet: bei schlechtem Verhalten RECHTZEITIG erkennen, was der Hund vor hat, und schnell einzugreifen, um ihm die gewünschte Alternative zu bieten. Beispiel: Hund möchte mit den Vorderfüßen auf den Tisch, weil die Leckerli draufliegen. Du siehst den Ansatz, mit den Füßen hochzugehen (zB die Nase geht interessiert Richtung Tisch), sagst freundlichst (!) seinen Namen (dadurch wird er erstmal abbrechen, weil er guckt, was Du von ihm willst), und sagst dann z.B. SITZ. Wenn er sitzt, kriegt er eines von genau diesen Leckerlis. So lernt er, daß, wenn er da ran möchte, er bitte vor dem Tisch sitzen soll. Wenn er etwas möchte, Euch das zeigen soll. Über Euch ans gewünschte Ziel kommt. Fehlverhalten also gar nicht entstehen lassen, sondern dem Hund gleich die richtige Alternativ zeigen. Dann muß man nämlich nicht erst anfangen, irgendwelche schlechten Angewohnheiten wieder auszutreiben..... :-) Also Fehlverhalten quasi gar nicht erst zulassen, indem man Ansätze dazu erkennt und dann schnell die Alternativ-Tätigkeit abverlangt. Eine Frage des Timings.

    Die Einstellung, mit der Ihr da unterwegs seid mit Eurem neuen Familienmitglied (das Euren Respekt verdient, wie jedes andere Lebewesen!), solltet Ihr da nochmal etwas überdenken - so kommt Ihr miteinander auf keinen grünen Zweig. Du schriebst:

    ....... der Hund kennt doch keinerlei Respekt oder sehe ich das falsch ? ......

    Ja, vollkommen falsch: Du verkennst, das der Hund einfach nur neu und verunsichert ist bei Euch momentan, und Du zeigst NULL Respekt vor ihm, geschweige denn Verständnis für seine Reaktionen. Du schreibst, Du hast 10 Jahre lang einen Hund gehalten? Nun ja - sowas heißt ja generell nicht, daß man bei dem anderen Hund dann alles richtig gemacht hat..... oder daß das, was man bei dem richtig oder erfolgreich gemacht hat, für diesen Hund jetzt auch das Richtige sein muß. Informiere Dich aktuell zum Thema Lernverhalten, geh in eine Hundeschule, die ohne Gewalt oder Meideverhalten wie Packen und am-Hund-Rumzerren arbeitet. Die Dir beibringt, einen Hund zu lessen (Körpersprache). Sei bereit, dazuzulernen, und Dein bislang Gelerntes ad acta zu legen oder zu ergänzen.

  • zu lang - daher auf 2mal.....-

    Du schreibst:

    Von der guten Erziehung merke ich kein bisschen , er verhält sich ja auch teilweise Hunde gegenüber wie sau...

    Ja - offenbar hat der Ex-Besitzer ein anderes Verständnis von "gut erzogen" als Ihr.... Schade eigentlich, aber es ist nunmal so (wirft bei mir bisserl den Verdacht auf, man wollte sich des Hundes möglichst schnell und bequem entledigen, weil das (sicher falsch durchgeführte) Training nix brachte). Das bedeutet für Euch eines: Zeigt dem Hund, wie Ihr es gerne hättet: mit Geduld, Ruhe, Konsequenz, Einfühlsamkeit. Baut eine Bindung zu ihm und umgekehrt auf, indem ihr zusammen Dinge unternehmt, Situationen gelassen bewältigt (Stichwort Hundebegegnungen; hier würde ich mit größerem Abstand üben, und den Hund nach Möglichkeit auf die Seite nehmen, die dem Anderen abgewandt ist), gemeinsame Erfolgserlebnisse habt (z.B. eine "gefährliche" Brücke -so Stahlbrücken, wie man sie öfter als Feuertreppe findet- gemeinsam überwindet, zum ersten Mal Euch ins Wasser traut mit Hund bzw. er sich mit Euch *gg o.ä.). Wenn der Hund auf Stur schaltet - ist ne Rasseeigenschaft. Dann bleibt souverän und ruhig - und konsequent. :-)

    Denkt immer daran: der Hund zeigt nur, was er bisher gelernt hat. Derzeit könnt Ihr das berechtigterweise noch auf den Ex-Besitzer schieben. In einem halben Jahr, wenn immer noch Einiges schief läuft, dann nehmt Euch ne Zeitung, rollt sie zusammen - und haut sie Euch selbst (!) vor den Kopf. Denn in der Regel ist immerderjenige "Schuld" (meinst nichtmal absichtlich, oft ist es falsches timing einer Bestätigung oder sowas Banales) am Verhalten des Hundes, dem Du morgens im Spiegel begegnest..... :-) Sei es, Du hast es ihm noch nicht gut beigebracht, er braucht noch mehr Zeit als Du ihm gelassen hast, oder weil Du es noch nicht geschafft hast, Dich diesem Hund verständlich zu machen (jeder lernt ja anders), oder weil Du nicht konsequent genug warst, Dein timing beim Bestätigen net stimmt, oder oder oder..... Jedenfalls: BITTE straft nie wieder den Hund für etwas, das er noch nicht gelernt hat (wie z.B. den nicht befolgten Abruf unterm Tisch).

    Alles Gute mit dem Kerle! :-) Es ist sicherlich schade, daß er nicht all das mitbringt, was Euch versprochen wurde. Aber dafür bringt er mit Sicherheit auch irgendwo Dinge mit, die über das hinausgehen, was Euch versprochen wurde. Es liegt an Euch, die aus ihm rauszukitzeln, und aus Euch ein glückliches Team zu machen, das sich aufeinander verlassen kann! Ich wette was, in nem Jahr lacht Ihr über Eure Anfangsschwierigkeiten! :-)

  • Vielen Dank, für die ausführlichen Antworten.

    Ich bin erstaunt, wieviel man eigentlich falsch machen kann.
    Aber um das nochmal richtig zu stellen, ich habe ihn weder irgendwo hingezerrt noch packe ich ihn ständig in den Nacken, es war lediglich diese eine Situation mit der Begegnung des anderen Hundes, wo ich vor Schreck so gehandelt, dem Hund dabei aber nicht weh getan habe, bei einigen ließt es sich ja teilweise so, als würde ich dem Hund ständig in den Nacken packen um ihn zu strafen. EINMAL :hust:
    Das mit dem unterm Tisch nach im "greifen" wollen, sollte auch keine böse Reaktion unsererseits sein, sondern "körperlich" darauf hinweisen, das er doch bitte aufstehen möchte, er bewegte sich nämlich keinen Zentimeter. Das er dort liegen bleibt, weil er unsicher ist, darüber habe ich in diesem Moment nicht nachgedacht.

    Bitte lest mein geschriebenes, bevor gesagt wird ich würde den Hund ständig so behandeln, so ist es nämlich nicht, es handelt sich hier lediglich um 2 Situationen, die Geschichte mit dem Hund draußen und die mit dem Tisch.

    Ich habe von euch jetzt wirklich ganz viele schöne Tips bekommen, es wird mit ihm auch wirklich von Tag zu Tag besser ... Mit dem was ihr mir alles geschrieben habt, sieht man die Dinge auch aus einem ganz anderen Blickwinkel und ich habe festgestellt, wenn man die noch so kleinste Kleinigkeit beachtet, wirkt es sich positiv auf den Hund aus. Sitz macht er mittlerweile gern, wenn es etwas dafür gibt :D und kommen tut er jetzt auch schonmal in ich sage mal 70 % der Fälle. Werde jetzt Schritt für Schritt mit ihm weiter arbeiten.

    Und um auf dem zurückzukommen, wieso der Hund bei uns Regeln befolgen soll und sich nicht frei bewegen darf, da er ja schließlich schon genug eingeschränkt sei, dadurch das wir entscheiden wann er raus kommt, spielen darf, essen bekommt usw.
    Also ich weiß ja nicht wie es bei euch ist, aber der Hund muss nicht unbedingt in meinem Bett liegen, genausowenig auf der Couch. Er kann sich sonst überall frei bewegen, aber diese zwei Dinge sind eben Tabu, er hat schließlich seine eigenen *Plätze* und das auf 2 Etagen !!! Weiterhin hat der Hund auf seinen Platz zu gehen, wenn wir zb. am essen sind,oder zumindest nicht bettelnd mit am oder unterm Tisch hängen. Also ich finde ein paar Regeln sollte es da schon geben, wer es anders machen möchte, kann das ja gerne so handhaben, zum Glück macht er aber auch keine Anstalten so etwas in die Richtung zu machen.

    Vielen Dank euch allen bis hier hin, einige haben mir wirklich sehr weitergeholfen. :bindafür: :bindafür:


  • Und um auf dem zurückzukommen, wieso der Hund bei uns Regeln befolgen soll und sich nicht frei bewegen darf, da er ja schließlich schon genug eingeschränkt sei, dadurch das wir entscheiden wann er raus kommt, spielen darf, essen bekommt usw.
    Also ich weiß ja nicht wie es bei euch ist, aber der Hund muss nicht unbedingt in meinem Bett liegen, genausowenig auf der Couch. Er kann sich sonst überall frei bewegen, aber diese zwei Dinge sind eben Tabu, er hat schließlich seine eigenen *Plätze* und das auf 2 Etagen !!! Weiterhin hat der Hund auf seinen Platz zu gehen, wenn wir zb. am essen sind,oder zumindest nicht bettelnd mit am oder unterm Tisch hängen. Also ich finde ein paar Regeln sollte es da schon geben, wer es anders machen möchte, kann das ja gerne so handhaben, zum Glück macht er aber auch keine Anstalten so etwas in die Richtung zu machen.

    Da stimme ich dir total zu. Bei uns darf der Hund ebenfalls im Haus so manche Dinge eben nicht tun (Wäsche in der Wohnung verteilen zum Beispiel).

    Und solange man das konsequent durchhält finde ich auch Regeln im Haus überhaupt nicht problematisch.

    Weiter so. :dafuer:

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