• Stell dir vor, du wärest 3 Jahre alt, fremde Menschen würden dich aus deiner Familie reißen, dich nach China, in eine fremde Familie bringen.
    Du würdest dich auf den freien Stuhl in der Ecke setzen und jemand kommt und packt dich unsanft, um dich herunterzuziehen.
    Du reagierst mit Abwehr, um dich zu schützen und darauf hin packt man dich, drückt dich zu Boden und fixiert dich.
    Wie würdest du dich fühlen?
    Man unterstellt dir, Chinesisch zu verstehen, kannst aber kein Wort.

    Versetze dich in die Lage des Hundes, er schnappt, weil er sich nicht anders zu helfen weiß, sprechen kann er nicht.
    Gehe so mit ihm um, dass er nicht beißen muss, dann brauchst du auch keine ungerechten Maßnahmen zu ergreifen, um das Schnappen unangemessen zu tadeln.

    Bitte hole dir Hilfe, jemand, der dir etwas über Hundeverhalten und Kommunikation erklärt.

  • Der Hund ist nicht stur. Er vertraut euch nur nicht.
    Einen gehorsamen Hund, bekommst du nicht dadurch, dass du ihn unterbutterst und ihm demonstrierte, das du austicken kannst, sondern über eine gesunde Basis, konsequente Regeln und Souveränität.
    Hunde sind sehr genaue Beobachter und wenn du in banalen Situationen wie ihn in den Korb schicken die Contenance verlierst und laut wirst oder ungeduldig oder wütend oder alles zusammen, bist du für den Hund nicht ernstzunehmen und er entscheidet für sich selbst.
    Wenn er in seinen Korb gehen soll, gibt ruhig das Kommando (Du kannst es schön mit Lob und/oder Leckerchen aufbauen) mach eine Hausleine dran und wenn er nach dem Kommando nicht reagiert, dann nimmst du ganz ruhig die Leine und führst ihn ruhig zu seinem Platz. Gibst das Kommando erneut und wenn er es befolgt, dann belohne das Verhalten. Mit ein wenig Geduld und Ruhe, wird er schnell verstehen, was du von ihm willst.
    Dein Verhalten wird auch sein Verhalten ändern.
    Leinenführigkeit lernt ein Hund auch nicht in einer Woche.
    Wenn er zieht, bleib stehen, Dreh dich um und geh in die andere Richtung. Folgt er, dann Belohnung. Zieht er wieder gleiches Spiel. Gib ihm Hilfe über deine Körpersprache, die sollte einladend auf ihn wirken, nicht angespannt oder bedrohlich. Lade ihn ein, sich in deiner Nähe sicher zu fühlen, nicht bedroht.
    Anderen Hunden würde ich erstmal ausweichen. Wenn er nach dir schnappt, dann ist er enorm gestresst und “entlädt“ das auf diese Weise. Das hat nichts mit mangelndem Respekt zu tun.

  • Danke für die Ratschläge . Das mit der Hausleine ist eine wirklich wunderbare Idee die ich wohl direkt mal versuchen werde umzusetzen.

    Das mit dem fixieren ,habe ich ja nicht einfach gemacht weil er nicht gehört hat oder es mir gerade Spaß gemacht hat , er hat völlig überraschend nach meinen Händen und arm geschnappt , wo ich ihn nur vom einem anderen Hund zurück halten wollte weil er ihn. , so hörte es sich zumindest an , auffressen wollte ... diese Reaktion kam von mir weder als er in eine Ecke gedrängt wurde noch das ich was von ihm wollte , ich habe ihn lediglich zurück halten wollen und ich finde , bevor er mich am Arm packt , war es vllt nicht die optimalste Lösung , aber ich habe ihm ja auch nicht weh getan .. glaube das verstehen hier gerade einige falsch ... es ging lediglich um diese eine Situation wo ich mich regelrecht " selbst schützen" wollte

  • Ich würde tippen, dass Du in den Situationen in denen er sich in Deinen Augen "stur stellt" und ein Kommando nicht befolgt das Kommando in seinen Augen und Ohren "falsch" gibst.

    Ich habe gelesen und anschließend am lebenden Beispiel getestet, dass Hunde sehr sehr genau auf Tonlage, Wortbetonung, Kopf- Hand- und Körperhaltung reagieren - alles zusammen basteln sie in ihrem Kopf zum "Kommando" - so kann mein Hund wunderbar hinsitzen, wenn ich das Handkommando (Stimme ist ihm nicht so wichtig ;) ) gebe und mein Körper dabei in der Position ist, in der er immer ist ;)
    Das wird mit der Zeit "besser" so dass er immer weniger auf meinen Körper und mehr auf die Hand und Stimme reagiert, am Anfang konnte ich ihm aber kein "Sitz" befehlen, wenn ich selbst saß z.B.
    Kann es evtl. so etwas sein?

    Ansonsten schließe ich mich den Vorrednern an - lass ihn ankommen, lernt euch kennen und verstehen versuche (weil Du schließlich der Klügere von euch Beiden bist) eskalierende Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen bis ihr euch kennt und vertraut.

  • Wenn Du merkst, das er sehr anspannt, wenn er andere Hunde sieht, dann vergrössert einfach den Abstand zwischen ihm und dem anderen Hund. Am besten Du nimmst ihn auf die vom anderen Hund abgewandte Seite und gehst entweder in die andere Richtung oder machst einen Bogen. Du wirst merken, das er schnell entspannt, wenn er merkt, das du die Situation unter Kontrolle hast. Du kannst das ruhige Verhalten auch gerne belohnen.
    Das ein Hund in solchen Situationen schnappt kann passieren, weil er unter sehr hohem Stress steht und das Vertrauen zu dir einfach noch nicht da ist. Also versucht er der Situation zu entkommen. Da du ihn ja,am Geschirr festgehalten hast, hatte er keine Chance und hat das einzige getan was konnte: Mittel verwenden, die ihm die Natur vorgegeben hat. Das nennt man Übersprungshandlung und wird nicht passieren, wenn du ihm eine Alternative (grösserer Abstand, umdrehen, weggehen aus der Situation) zeigst. Er meint das nicht böse, er kann dann einfach nicht anders, weil ihm die Erfahrungen fehlen.

  • Ich denke auch, du überschätzt deinen Hund derzeit noch.

    Hunde sind nicht gut darin, zu generalisieren und abstrahieren. Die Tatsäche, dass er ein Kommando wie "Sitz" mal macht und mal nicht, hat nichts mit Trotz zu tun sondern damit, dass er noch nicht so weit ist. Unter manchen Bedingungen erkennt er das Kommando, unter anderen nicht.

    Das mit dem Körbchen war vermutlich eine ähnliche Situation.


    Er lag also trotzdem einfach unterm Tisch , obwohl man ihn mehrmals gerufen hat und auch in einem strengeren Ton , er aber einfach nicht reagierte . Mein freund ist dann hin und wollte ihn unterm Tisch wegholen , da er auf nichts reagierte und hat ihm einfach mal voll in die Hand gebissen sodass er geblutet hat und das geht garnicht !

    Der Hund liegt unterm Tisch und ihr gebt ihm ein Kommando, dass er in dem Moment noch nicht umsetzen kann, vielleicht weil er es einfach gerade nicht versteht.
    Ihr werdet sauer und sagt "in strengem Ton" das gleiche Kommando immer wieder. Der Hund ist verwirrt, und merkt natürlich, dass ihr wütend werdet. Aber er weiß immer noch nicht, was er falsch macht. Er merkt nur, dass er für ein Verhalten ausgeschimpft wird, was er schonmal gemacht hat (sonst darf er ja unter den Tisch), diesmal aus für ihn völlig unverständlichen Gründen aber nicht.

    Natürlich setzt ihn das total unter Stress und wenn dann noch der gleiche Typ, der gerade so einen aggressiven (strengen) Tonfall drauf hatte, unter den Tisch packt, dann reagiert er aus Angst halt mit Abwehr.

    Ich sage nicht, dass es ok ist, dass der Hund beißt. Versteh mich da nicht falsch. Aber du weißt ja auch nicht, was der Hund nun vorher für Erfahrungen gemacht hat. Kannst du mit Sicherheit sagen, dass er nicht geschlagen wurde? Das Tier scheint einfach kein Vertrauen zu haben, und reagiert dann natürlich total hundetypisch.

    Aber mit Strenge kommt ihr da einfach nicht weiter. Das verunsichert den Hund nur immer mehr. Konsequenz und Strenge sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe.

    Die Hausleine ist sicherlich ein guter Anfang. Kontakt mit Hunden an der Leine verbieten auch.
    Ansonsten versucht, so konsequent wie möglich zu sein. Entweder darf der Hund unter den Tisch (immer, auch wenn er nass ist) oder nicht. Aber mal ja, mal nein, dass kann der Hund nicht verstehen und dann erscheint dem Hund eure Regel total willkürlich.

    Arbeitet mit gewaltfreier Erziehung und Belohnungen, damit der Hund
    a) Vertrauen aufbaut
    b) wieder Spaß am Lernen gewinnt.

    Und ich denke auch, dass eine gute Hundeschule oder sogar ein Einzeltraining für euch sicherlich eine wertvolle Hilfe sein könnte.

  • Das mit dem fixieren ,habe ich ja nicht einfach gemacht weil er nicht gehört hat oder es mir gerade Spaß gemacht hat , er hat völlig überraschend nach meinen Händen und arm geschnappt , wo ich ihn nur vom einem anderen Hund zurück halten wollte weil er ihn. , so hörte es sich zumindest an , auffressen wollte ... diese Reaktion kam von mir weder als er in eine Ecke gedrängt wurde noch das ich was von ihm wollte , ich habe ihn lediglich zurück halten wollen und ich finde , bevor er mich am Arm packt , war es vllt nicht die optimalste Lösung , aber ich habe ihm ja auch nicht weh getan .. glaube das verstehen hier gerade einige falsch ... es ging lediglich um diese eine Situation wo ich mich regelrecht " selbst schützen" wollte

    Vollkommen überraschend war das Schnappen nach deinen Händen für mich nicht, dein Hund hat Übersprungshandlungen gezeigt.
    Er war wegen des anderen Hundes voll im Stress, auf 180 und du wolltest ihn zurückhalten, für ihn war das ein Bedrängen in einer Situation, in der er sowieso schon aufgebracht war.
    Auch wenn du dich mit der Aktion "nur" selbst schützen wolltest, verstehe ich den Akt des Herunterdrückens nicht.
    Wenn ich mich vor Bissen schützen möchte, hantiere ich bestimmt nicht mehr am Hund herum, sondern ziehe meinen Arm zurück, springe zur Seite, reagiere aber mit Sicherheit nicht noch mit einer Gegenaggression.
    Wie schafft man es, einen tobenden Hund mal eben auf die Seite zu drehen und zu fixieren?

    Ich finde, ihr benötigt einen guten Hundetrainer, der euch zeigt, wie man in solchen Situationen am besten reagiert bzw. dass es erst gar nicht dazu kommt.

  • Dass er nach so kurzer Zeit schon alle Kommandos immer und überall befolgen soll, halte ich für unrealisitisch. Und ihr habt euch einfach auch eine sture Rasse ins Haus geholt, da darf man sich im nachhinein auch nicht beschweren, dass der Hund stur ist. Ich glaub von einem Bully wir man nie einen Kadavergehorsam erwarten können und man muss einfach auch lernen, wie man ihn richtig motiviert. Das braucht Zeit und Training. Also erwartet nicht zu viel. Mein Hund macht beispielsweise auch heute noch nicht jedes Mal Platz, wenn ich Platz sage, aber ich würde sie nie dazu zwingen, da würde ich ihr Vertrauen mächtig ankratzen, dafür ist sie zu sensibel. Mit viel positiven Training macht sie heute aber schon viel zuverlässiger und freudiger Platz als noch vor 1,5 Jahren. Aber Strenge und Druck komme ich da nicht weiter. Nur mit konsquentem positivem Training.

    Zum Rest haben die anderen ja schon genug Tipps gegeben.

  • Erst mal, trotz der Probleme gerade, Glückwunsch zum neuen Familienmitglied!

    Hast du dich vorher über die Rasse informiert? Denkst du, dass die allgemeine Rassebeschreibung eures neuen Kumpels sich mit deiner Vorstellung von dem für euch idealen Hund deckt?
    Oder habt ihr ihn eher genommen, weil er "übrig" war und ein gutes Zuhause brauchte? Kanntest du den Hund vorher oder bist du hingefahren, hast ihn eingepackt und mitgenommen?

  • Über die übliche "Verhaltensweise" habe ich mich natürlich informiert und mir ist auch die Sturheit dieser Rasse bekannt, deshalb habe ich auch, da er ja eigentlich alles "kennt" gedacht, dass es eventuell damit zusammen hängt.

    Aber man wird ja immer eines besseren belehrt, bin ich auch froh drum, denn jetzt kann ich das ganze anders angehen, ich möchte ja nichts falsch machen.

    Denke aber, dass ich mir eine gute Hundeschule raussuchen werde, denn der kleine scheint in seiner Erziehung einiges versäumt zu haben. Warum er Hunden gegenüber so krass reagiert ist mir auch ein Rätsel, er ist nämlich nicht bei jedem Hund so, andere wiederrum begrüßt er freundlich und spielt sogar.

    Werde jetzt einfach mal noch abwarten...Was sagt man denn so, wieviel Zeit braucht ein Hund, dass man tatsächlich sagen kann, er müsste nun langsam "angekommen" sein !?

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