
Das Gartenjahr
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Gast82800 -
14. Juli 2015 um 11:58 -
Geschlossen
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Inzwischen ist so gut wie alles abgeerntet und meine Beete schauen traurig aus.
Ah, das ist ja spannend, dann ist das bei dir das perfekte Timing um Wintergemüse einzusäen. Ist das zeitlich bei dir jedes Jahr so oder war das dieses Jahr Zufall?
Bei uns käme das im Leben nicht hin, weil hier die Ernte erst losgeht (wenn sie nicht ausfällt).
Also Gurken laufen schon länger und Zucchini läuft gerade auf Hochtouren, Tomaten fangen gerade an und die ersten Bohnen waren auch plötzlich da.
Und alles halt begraben unter den wuchernden Kürbispflanzen.
Wenn ich im Spätherbst und Winter was ernten will, müsste ich das ja JETZT vorbereiten, aber da ist mal so gar keine Freifläche.
Immerhin:
WIR haben heute Zucchini verschenkt.
WIR haben heute zum allerersten Mal so viel geerntet, dass es tatsächlich zu viel war. Premiere.
Mag sein, dass die Welt allgemein vor die Hunde geht, aber WIR haben gerade einen Überfluss. Ich mag das Gefühl, zu viel zu haben.
(Jaja, ich weiß schon, ich brauch mich da gar nicht erst dran zu gewöhnen. Aber gerade eben ist es schön.)
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Wenn ich im Spätherbst und Winter was ernten will, müsste ich das ja JETZT vorbereiten, aber da ist mal so gar keine Freifläche.
Hier ist auch noch nicht soviel Platz in den Hochbeeten, bisher konnte ich grad mal den Winter-Porree unterbringen - das Winterzeugs ziehe ich in Anzuchtplatten vor. Und sobald wo was freiwird, kommt dann ne Jungpflanze rein.
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Mag sein, dass die Welt allgemein vor die Hunde geht, aber WIR haben gerade einen Überfluss.
Als ich letztens so mit meiner Mutter spazieren war, stellten wir fest wie übervoll alle Apfelbäume hängen, die im Sauerland überall wild herumstehen. Auch die Walnussbäume und Haselnüsse, die Beerensträucher - wirklich paradiesisch. Meine Mutter meinte dann nur ganz trocken "das letzte fette Jahr, die Natur wünscht uns ne gute Reise" - das war bitter. Jetzt kann ich keine Apfelbäume mehr sehen, ohne an Apokalypse zu denken.
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Meine Mutter meinte dann nur ganz trocken "das letzte fette Jahr, die Natur wünscht uns ne gute Reise" - das war bitter.
Das erste fette Jahr in einer unregelmäßigen Reihe von fetten Trost-Jahren, die Natur ist nachsichtig mit uns. :)
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Walnuss-Bäume gehören zu den Bäumen mit s. g. Mast-Jahren - bei Apfel(Obst)-Bäumen gibts das auch, heisst nur i-wie anders, mir fällts grad nicht ein.
Mit welcher Regelmäßigkeit solche Mastjahre kommen, ist von Art zu Art etwas unterschiedlich.
Das ist auch ein Zeichen von Klimastress, grad, wenn die Mastjahr-Zwischenräume kürzer werden, ist aber auch häufig nach Jahren mit Spätfrösten der Fall.
Also im Vorjahr Spätfrost und kaum Früchte - dann gibts im nächsten Jahr ein Mastjahr.
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Soll heissen - Du kannst den Anblick von Apfelbäumen und Co wieder zu etwas Schönem werden lassen Momo und Lotte
Grad Bäume, noch dazu Bäume, die auch der Ernährung dienen können, sind ein wichtiger Beitrag in Sachen Klimawandel und Zukunft. Freu Dich über sie.
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Sorry für die Monologe, aber das ist ein Thema, was mir am Herzen liegt. Tatsächlich heissen Mastjahre so, weil in diesen Jahren früher das Vieh besonders viel Futter im Wald finden konnte. Heutzutage ists verboten, Vieh im Wald weiden zu lassen, ausser in s. g. Hutewäldern, die dem Naturschutz (da vor allem dem Fledermausschutz ) dienen. Was eigentlich schade ist, vielen Wäldern täte das gut - und dem Vieh auch. Vieh ist, wenn ich es nutze, nicht despektierlich gemeint, nur ein Überbegriff.
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Zu Äpfeln (und Birnen? Steinobst auch?) habe ich gelesen, dass zumindest "alte Sorten" einen hormonellen Zyklus von 2-3 Jahren haben und deshalb jedes 2. oder 3. Jahr eine fette Ernte bringen und dazwischen weniger oder gar nix. Also abgesehen von Schnittmaßnahmen und günstigem/ungünstigem Wetter spielt auch eine Rolle, an welchem Punkt in seinem ganz eigenen Zyklus der Baum gerade ist.
Den Namen für dieses Phänomen habe ich gerade als "Alternanz" von Google gelernt, McChris meintest du das?
Wir haben das Grundstück hier seit 5 Jahren und seit ich das mit den 2-3 Jahren weiß, beobachte ich die Bäume und versuche rauszufinden, wo wer steht. Und da ist ein Birnbaum mit so winzigen, runden Früchten (Kochbirnen? gibt es das als Sorte?). Der war voll, bevor wir kamen, so richtig richtig voll. Und letztes Jahr, da war er voll, wobei wir fast nix geerntet haben, weil das Wetter zuschlug. Und dazwischen ist der stumm. Da sagt der echt gar nix.
Dieses Jahr haben glaub ich alle Obstbäume hier ein gutes Jahr im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten, aber die kleinen runden Birnen, die bleiben weg.
Das ist total spannend.
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Das ist echt total spannend!
Das wusste ich alles gar nicht!
Ich bin als Kind in einem Garten mit einem alten Birnbaum aufgewachsen, an dem wuchsen die leckersten kleinen Birnen der Welt. Das haus wurde irgendwann verkauft. Vor zwei Jahren haben wir noch mal Kontakt zu den jetzigen Eigentümern aufgenommen und gebeten, ob wir uns einen Steckling des Baumes schneiden dürften. Die Eigentümerin meinte, der würde in den letzten Jahren kaum noch getragen haben und dass sich das von einem so alten Baum nicht lohnen würde. Sie gab uns stattdessen eine einzige Birne des Baums. Die hatte leider keinen einzigen Kern.
Glaubt ihr, dass der Baum vielleicht auch gerade nur an einem Zeitpunkt war, an dem er Pause gemacht hat?
Vielleicht sollte ich einfach doch noch mal um einen Steckling bitten. Ich würde so gern irgendwann wieder diese Kindheitsbirnen essen.
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Vielleicht sollte ich einfach doch noch mal um einen Steckling bitten. Ich würde so gern irgendwann wieder diese Kindheitsbirnen essen.
Probier das doch einfach. Je nachdem, was das für ein Mutterbaum ist, funktioniert das per Steckling von "ganz phantastisch" bis "überhaupt nicht".
Wahrscheinlich war der Baum veredelt. Der Steckling, dem dann ja seine Unterlage fehlt, wird in irgendeiner Form "unpraktisch" wachsen, also entweder riesig werden wollen oder ganz schlecht wachsen, weil er nur ganz miese Wurzeln machen kann, oder krankheitsanfälliger sein oder oder.
Parallel kannst du doch zusätzlich noch um Früchte bitten, um dein Glück nochmal mit einem Sämling zu versuchen. Sämlinge sind sogar noch größere Wundertüten, da ziehst du womöglich eine Kreuzung aus "deinem" Mutterbaum und so einem Herumtreiber-Birnbaum aus der Nachbarschaft heran. Der kann steril sein. Der kann die schlechten Eigenschaften beider Eltern vereinen.
ODER du erschaffst damit die Birne 3000, der herrliche Wunderbaum und unser aller Zukunft.
Wie lange pausiert der Birnbaum denn schon? Eine phytohormonelle Pause finde ich umso unwahrscheinlicher, je länger die Pause schon anhält. Dann schon eher ein Problem mit der Baumpflege oder einem Mangel an derselben. Vielleicht versorgen die neuen Eigentümer den Boden nicht. Oder der Baum nimmt übel, dass er geschnitten wird. Oder der Baum nimmt übel, dass er falsch geschnitten wird. Oder der Baum nimmt übel, dass er NICHT geschnitten wird.
Oder der Baum ist tatsächlich einfach so alt, dass er sich seinem Lebensabend nähert.
Also, selbst wenn das alles nicht so einfach ist, du den weltbesten Birnbaum deiner Kindheit höchstwahrscheinlich nicht kopieren kannst und die Wahrscheinlichkeit, die weltbesten Birnen nochmal zu essen, ehrlicherweise gering ist - nur, wenn du es gar nicht probierst, ist die Wahrscheinlichkeit gleich Null.
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