Hunde in der Kirche

  • Der Gastgeber bestimmt die Regeln - und wenn ich das als Gast nicht akzeptieren will, muss ich halt wegbleiben.


    Hunde in der Kirche/auf dem Standesamt/bei der Trauzeremonie - das muss jedeR halten wie er will und wie es die Gegebenheiten erlauben. Wenn das Brautpaar einen Hund/Hunde hat und möchte, dass der/die dabei sind, dann werden sie die Location schon entsprechend ausgewählt haben und ggf. auch für einen oder mehrere alternative Hundebetreuer gesorgt haben, denn während einer Hochzeit hat das Brautpaar auch andere Dinge zu tun bzw. auf anderes zu achten, als sich um seine Hunde zu kümmern. Häufchen aufsammeln im Brautkleid muss nun wirklich nicht sein, das würde ich immer "delegieren" - und zwar VOR dem grossen Tag mit den vorgesehenen Hundebetreuern absprechen.


    Eine Hochzeit kann natürlich in ganz unterschiedlichen Rahmen gefeiert werden. Es sollte aber immer die Entscheidung des Brautpaars bleiben, ob Hunde erwünscht sind oder nicht. Hunde sind und bleiben Tiere, ihre Reaktion auf so viele Menschen (auch wenn es vielleicht nur 10 oder 20 sind), fremde Gerüche, fremde Umgebungen und womöglich fremde Artgenossen sind nicht berechenbar. Schon gar nicht, wenn es nicht nur um 2 Stunden sondern um einen ganzen langen Tag geht.


    Wenn am vorgesehenen Feierort (Kirche, Hotel usw.) ein Hundeverbot gilt, dann gilt das für alle - und das Brautpaar hat das zu akzeptieren oder muss einen anderen Ort suchen. Bei einer Trauung in einer katholischen Kirche würde ich auch den spezifischen "Duft" (Weihrauch) einkalkulieren. Der ist für viele menschliche Nasen schon sehr penetrant, wie schlimm muss es da erst für einen Hund sein?


    Wir sind ja nun schon ein paar Jährchen verheiratet. Bei unserer Hochzeit wären Hunde durchaus möglich gewesen - ich hätte es aber nicht gewollt - wegen des Stresses für Hunde und Menschen. Man konzentriert sich nie auf das Wesentliche, die Hochzeit, weil man immer mit einem Auge die Hunde beobachtet und ob das der Stimmung gut tut?


    Aber - jeder Narr ist anders - im Endeffekt ist und bleibt es die Entscheidung des Brautpaars, wie und mit wem es seinen Ehrentag feiern will. Und da habe ich als geladener und wahrscheinlich gerne gesehener Gast nicht das Recht, meine Bedingungen aufzuzwingen.


    Ich finde es übrigens nicht besonders freundlich, wenn Menschen die religiösen Überzeugungen anderer nicht respektieren. Im katholischen Umfeld ist es nun einmal üblich, Kinder im Babyalter zu taufen - dazu werden sie aber keineswegs "in die Kirche gezerrt".


    Und wenn mich jemand zu einer kirchlichen Trauung einlädt und ich diese Kirche "verabscheue" - dann muss ich halt fernbleiben. Freundlicher finde ich es, wenn man hingeht und diese kurze Zeit "über sich ergehen lässt" und seine Meinung zu dem Thema runterschluckt.


    Übrigens - man geht ja auch nicht in abgerissenen Jeans und schmuddeligem Shirt zu einer Hochzeit, bei der um festliche Kleidung gebeten wird. Das hat alles etwas mit Respekt zu tun....


    Man sollte immer Bedenken, dass bei einer Hochzeit Braut und Bräutigam die Hauptpersonen sind - nicht die Gäste!


    Gruss
    Gudrun

  • Übrigens - man geht ja auch nicht in abgerissenen Jeans und schmuddeligem Shirt zu einer Hochzeit, bei der um festliche Kleidung gebeten wird. Das hat alles etwas mit Respekt zu tun....

    Na wie gut, dass du uns das erklärt hast. Da wäre jetzt keiner drauf gekommen.

  • Mein Bruder geht demnächst auch kirchlich heiraten...Mausi wäre zwar auch willkommen (nicht unbedingt in der Kirche, aber auf der Feier). Trotzdem lasse ich sie lieber bei meiner Mutter, da ich denke, dass so eine Feier nur unnötigen Stress für sie bedeuten würde.

  • Also bei meiner eigenen Hochzeit hätte ich meinen Hund, vielleicht bis dahin auch Hunde, schon gern dabei :smile: Die Vorstellung, dass der Hund dann die Ringe bringt, finde ich ja total niedlich :herzen1:


    Ich würde ihn aber niemals einfach zu einer Hochzeit mitbringen, wenn das nicht erwünscht ist :???: Ist ja nicht meine Hochzeit, sondern die eines Paares für die es ein wunderschöner Tag werden soll, also richtet man sich da doch nach dem Brautpaar :dafuer:

  • Für meinen Hund wäre so eine Hochzeit ein Riesenspaß. Vor allem, wenn Kinder dabei wären. Ich könnte sie ohne Weiteres mitnehmen (auch ohne Leine) und müsste nur aufpassen, dass sie mir nicht die Show stiehlt. :)
    Hätte ich einen Hund, der sehr ängstlich oder aggressiv wäre, würde ich den wohl eher zuhause lassen, würde aber trotzdem nicht in einer Kirche heiraten, die Hunde grundsätzlich ausschließt. Die Gäste dürften ihre Hunde mitbringen.

  • Ich heirate ja auch nächsten Monat standesamtlich in einem alten Kloster. Hunde sind erlaubt, jedoch wird er nicht mitkommen. Wäre er super entspannt und nicht mehr pubertierend, hätte ich ihn gern dabei gehabt.
    Freunde von uns wollten wegen ihrer Hunde extra früher am abend nach hause, nun bringen sie auf meinen Wunsch die beiden mit.
    Location wähle ich genau wie hotels grundsätzlich hundefreundlich, selbst wenn ich ohne Hund reise. Ist einfach sympathischer.


    Würde ich gebeten werden, ohne Hund zu erscheinen, wäre es für mich selbstverständlich, dies zu berücksichtigen und ggf früher nach Hause zu müssen. Kann ja das Brautpaar nix für.


    Hunde in der Kirche find ich als Atheist jetzt auch nicht verwerflich. Wem fällt es überhaupt auf, ob da ein Hund ruhig unter der Bank lümmelt?

  • Also meine Hunde würde ich auf die Hochzeit mitnehmen :dafuer:
    Da ich nämlich schon seit ich klein bin davon träume, dass mir meine Hunde die Ringe zum Altar tragen. :herzen1:
    Also in einem Körbchen mit Henkel und dann durch den Gang zum Altar :smile:
    Vor und nach dem Ringe tragen wären sie allerdings im Auto (wegen der lauten Geräusche) und bei der Feier wären sie wahrscheinlich teils im Auto und teils bei mir.
    Und auf den Fotos sind natürlich alle Hunde dabei :herzen1: :dafuer:

  • Meine Familie kommt aus Polen und ich bin von klein auf durch meine Oma ziemlich katholisch erzogen worden. Um es vorweg zu nehmen: Ich liebe meine beiden Hunde über alles und strukturiere meinen Alltag auch hauptsächlich nach ihnen. Der kleine Teil meiner Familie, der hier in Deutschland lebt, ist ebenfalls sehr hundevernarrt - die haben auch mehrere Hunde. Dennoch würde weder ich, noch irgendjemand aus meiner Familie, nicht mal meine jüngeren Cousinen, auf die Idee kommen, einen der Hunde mit zum Gottesdienst in die Kirche zu nehmen. Da spielt es auch keine Rolle, dass es die eigene Hochzeit wäre.


    Natürlich kann jedes Brautpaar seinen besonderen Tag so gestalten, wie sie es gerne hätten und ich verurteile auch kein Brautpaar, dass seinen Vierbeiner dabei haben möchte. Die Vorstellung, dass der Hund einem die Ringe bringt, ist ja auch ganz niedlich. Aber für mich haben Hunde in der Kirche nichts zu suchen. Genauso wenig auf einem Friedhof.


    Nicht nur aus dem religiösen Aspekt, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass ich meinen Hunden keinen Gefallen tun würde. Viele Menschen, die singen, Orgeln, die laut spielen.. Außerdem sind meine Hunde ja sooo süß und wecken in vielen fremden Menschen das Verlangen sie betatschen zu müssen.. Ich glaube ich hätte auf der Hochzeit dann keine ruhige Minute. Da weiß ich sie lieber bei einem Sitter in guten Händen. Später zum Fototermin würde ich sie dann aber super gerne dabei haben!

  • Nachtrag: Wahrscheinlich kommt es auch drauf an, ob man selber bereits Kinder hat. Ich finde die Vorstellung, dass ein Hund die Ringe trägt auch niedlich. Sofern das Paar aber bereits Kinder hat (oder wie bei uns, mein Mann Kinder aus erster Ehe) fände ich es doch recht befremdlich, wenn statt dem Kind ein Hund die Ringe trägt.

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