Passt ein Hund in mein Leben, was spricht dagegen?

  • Ich find dein Leben schreit geradezu nach einem Hund. All die kleinen Wege hin und her überall hin und Zuhause ist auch fast immer jemand. Du hast Hundeerfahrung, kannst Verantwortung tragen und finanziell scheint es auch zu stimmen. Was willst du mehr?

    Klar wird es anfangs eine riesige Umstellung aber ich denke du bist da schon taff genug und wirst die erste Zeit gut wuppen ohne durchzudrehen.

  • Du kennst Goldies als entspannter?

    Ich empfinde die Goldis, die ich kenne, auch als entspannter und "angenehmer" als Labradore. Labradore sind schon extreme Kindsköpfe und haben meist mehr Temperament (und eben auch mehr Distanzlosigkeit). Dafür finde ich ihren Arbeitswillen ausgeprägter als bei Goldis. Einige mir bekannte Goldis sind dafür im gesetzteren Alter auch richtige Schlaftabletten geworden.

  • Ich denke auch, dass ein Hund in Dein Leben passen könnte. Ein mögliches Problem sehe ich einzig darin, dass der Hund kein 'Familienentscheid' ist, sondern Deiner. Wenn es dumm läuft und Dein Freund eher von der Sorte 'Deine Tiere, Dein Problem' ist, wäre es sicher sinnvoll, nach Alternativen für die Versorgung Deiner Tiere zu suchen, wenn Du krank werden oder sonst verhindert sein solltest. Ein Hund, gerade wenn man sich ganz alleine um ihn kümmert, ist ziemlich zeitintensiv. Bei einem Welpen würde ich (selbst bei entsprechendem Fachwissen und Können) mit 9 bis 15 Monaten rechnen, bis er 'fertig' erzogen ist und zuverlässig hört.

    Damit Du Hund und Pferd gemeinsam beschäftigen kannst, müssen beide solide erzogen und auch in Ausnahmesituationen oder unangenehmen Momenten bedingungslos auf Dich hören, sonst kann es für alle beteiligten schnell gefährlich werden. Ein junges, unausgebildetes Pferd, das eigentlich Deine ganze Aufmerksamkeit verlangt, ist die denkbar schlechteste Kombination mit einem Welpen. Bei einem ruhigen, zuverlässigen Pferd sieht das natürlich anders aus. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Hunde nicht in allen Reitställen gerne gesehen sind - hast Du das schon abgeklärt?

    Alle der von Dir aufgezählten Rassen könnten sich bei entsprechender Zucht und Erziehung zum Reitbegleithund eignen. Typische Labradore, Golden und Flats unterscheiden sich allerdings in ihrem Wesen. Die Grenzen sind natürlich fliessend, aber alle diese Retriever führen, bzw. führten Blut der 'Ur-Neufundländer', die im 19. Jahrhundert nach Grossbritannien eingeführt wurden. Wie in dieser Zeit typisch, entwickelten einzelne Adelige aus diesem Grundstock dann 'ihren' eigenen Typ Jagdhund, der dann jeweils so populär wurde, dass - mit weiteren Einkreuzungen und Verfeinerungen - eine eigene Rasse daraus entstand.

    Showtyp Labradore kenne ich häufig als ruhig bis sehr ruhig. Sie sind nach wie vor arbeitswillig, aber nicht so fordernd wie ihre Verwandten aus Leistungslinie, die manchmal etwas hochbeiniger, schlanker und leichter in der Erscheinung sein können. Golden können ebenso ruhig und in sich ruhend sein, im Wesen können manche Exemplare aus schlechten Zuchten bei Stress allerdings völlig kippen, hibbelig werden und 'in die Luft' gehen.

    Wer Labs und Goldens (aus solider Zucht) führt, empfindet Flats häufig als dickköpfig, stur, quecksilbrig, ja teils nervös. 'Flatcoats do it with a wagging tail' - drücken also jede Art von Erregung mit einer wedelnden Rute aus. Sie sind immer in Bewegung. Ich empfinde sie als die Border Collies unter den Retrievern - oft irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn. Ein Sprichwort sagt, dass man in der Zeit, die man braucht, um einen Flat auszubilden, auch zwei Labs und einen Golden auf dasselbe Niveau bringen könnte. Sie hinterfragen, stehen sich mit ihrer Aufregung manchmal etwas selber im Weg. Sie sind sehr arbeitsam (unter anderem wurde Collie eingekreuzt) und wenn man den richtigen Ton mit ihnen trifft, würden sie alles für einen tun - vorausgesetzt man ist selber ruhig, konsequent, ehrlich und weiss, was man tut. Flat Rüden haben den Ruf nicht sehr verträglich mit anderen Rüden zu sein, eine Erfahrung, die auch ich gemacht habe.

    Gesundheitlich muss bei der Auswahl der Flats auf eine wirklich gute Zucht geachtet werden, die ehrlich mit den Problemen ihrer Hunde umgeht. Die durchschnittliche Lebenserwartung der heutigen Flats ist sehr niedrig - allerdings gibt es durchaus Zuchten, in denen die Hunde - gesund - 12 Jahre und älter werden. Von den Retrievern sind mir Flats sicher die liebsten und ich würde jederzeit wieder einen aufnehmen - aber nicht jeden und nicht aus jeder Zucht. Sie sind nicht jedermanns Sache und, egal ob schwarz oder braun, machen mehr Leuten Angst als gelbe Labradore oder Goldens.

  • Hab in Blau meine Kommentare eingefügt ;) Zu den Flats, ich hab sie schon aussortiert, das von dir geschriebene habe ich nämlich so auch in anderen Quellen gefunden. Auch wenn ich sie ja wunderschön finde, man muss es sich ja nicht schwerer machen, als man muss ;)

    Goldie steht jetzt wieder höher im Kurs, aber ich werde mir zu beiden Rassen mal Züchter raussuchen und sie anschreiben.

  • Ich hatte auch überlegt, ob nicht ein Hund aus dem Tierschutz etwas wäre... allerdings mich inzwischen bewusst dagegen entschieden, nachdem ich überlegt hatte, wie viel Arbeit das damals mit den Katzen war, die hab ich ja mit 2 Wochen Unterschied, quasi direkt von der Beschlagnahmung übernommen. Mit Giardien, Katzenschnupfen und Darmentzündung. Tierarztkosten von über 500 EUR pro Tier in den ersten Monaten und die Gewissheit, dass der Entwicklungsrückstand irgendwann nochmal Thema werden wird...

    Ich muss zwar sagen, ich wusste worauf ich mich einlasse (auch weil ich bei Katzen schon ziemlich alles kennengelernt habe), aber bei dem Hund will ich dieses mal die Gewissheit, dass er bestmöglich aufgewachsen ist und ich nicht erst Dinge "wieder gut machen" muss... das trau ich mir nicht zu.

  • Bei einem erwachsenen Tierschutzhund aus einer Pflegestelle (der da also Alltag lebt), hast du im Normalfall eine gute und ehrliche Einschätzung (denn die Pflegestelle liebt den Hund ja auch und vermittelt den im Normalfall nicht auf Biegen und Brechen).

    Ein Welpe bedeutet übrigens nicht, dass mal ein Geschäft in die Wohnung geht oder der Ficus sterben muss oder der Mülleimer ausgeräumt wird oder er deinem Freund in die Nase beißt, während der schlaftrunken um 11 Uhr Morgens mit den Katzen kuschelt. Das auch, ja, ok.

    Aber eigentlich ist ein Welpe extrem präsent, präsenter als Katze und Pferd zusammen und auch fordernder. Das nimmt ab mit dem Alter und es wird alles angepasster. Aber so ein Junghund, der bedeutet nicht nur etwas mehr Stubenunreinheits-Training, etwas mehr an Impfterminen etc... der fordert! Der zerbeißt, der verbellt, der pieselt, weil er ganz dringend muss, obwohl er 1 Stunde vorher noch draußen war, der erschreckt sich vor einem Reiter, pest dir 300 Meter ab zu einem Fremdhund, kann keine 5 Minuten warten, wenn er voller Tatendrang ist, zerrt an der Leine, beißt den Katzen in den Schwanz, weil er denkt, das ist ein lustiges Spiel oder bellt dir alles zusammen, wenn er mal 5 Minuten alleine sein muss... Nicht falsch verstehen, ich liebe Welpen :D , aber da dein Freund sich in erster Linie damit rumschlagen muss (Nachts schläft die eh), würde ich schon mal vorsichtig abchecken, ob dein Freund so mit dem ganz normalen Junghund- und Welpen-Wahnsinn klar kommt und das will.

  • Also ich finde einen Welpen ja deutlich anstrengender und unvorhersehbarer in seiner Entwicklung als einen Hund aus einer seriösen Pflegestelle in Deutschland, der dort in der Regel gut eingeschätzt und oft auch auf Katzentauglichkeit getestet werden kann (im Idealfall leben bereits Katzen in der Pflegestelle).
    Ich kann zwar verstehen, dass man einen Welpen will, aber ich würde mir das nicht antun :pfeif: :D Was nicht heißt, dass ich dir das ausreden will, ein Welpe hat sicher auch seinen Charme und Vorteile.

  • ja das Chaos in der Wohnung war schon mit den Katzen sehr groß xD Vor allem auch, weil durch die Giardien zum einen täglich alles desinfiziert werden musste und auch mal was daneben ging und sie zum zweiten großen Spaß dran haben dinge runter zu werfen xD

    Das sind die beiden übrigens:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    kann mir auch gut vorstellen, dass auch sie großen Spaß dran entwickeln können einen Hund zu nerven....

    so stell ich mir das vor, wenn sie sich mal raus trauen, wenn der Hund ankommt...

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    ob das einen Hund traumatisieren kann? Ich hoffe nicht...

    Sowas erwachsenes was schon alles kennt, würde natürlich extrem gut passen und wäre einfacher. Andererseits fehlt dann natürlich der Wahnsinn, den so ein Welpe natürlicherweise mitbringt und der ja auch extrem viel Spaß machen kann ^^

    Den Wahnsinn kenn ich ja nicht, ich stell mir das etwa so vor, wie bei den Jungs als Baby , so a la Verrückte 10 minuten xD

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
  • Kurze Frage in die Runde: Ich rechne mit etwa 150-200 EUR im Monat für den Hund incl. hochwertigem Futter (das auf jedenfall ohne Getreide sein muss, weil die Katzen kreativ darin sind sich selbst zu bedienen, wenn was lecker riecht), Zubehör, Hundesteuer, Tierhalterhaftpflicht, Hundeschule und Tierarzt.

    Kommt das in etwa hin? Erfahrungsgemäß?
    Im Vergleich: für die Katzen rechner ich etwa 100 EUR im Monat (incl. Krankenversicherung) und für das Pferd sind es etwa 600-700 EUR (incl. Tierarzt und Trainer). Ich gehe auch davon aus, dass sich die reinen Katzenfutterkosten um etwa 20 EUR im Monat erhöhen werden, wenn Hundi die Reste frisst...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!