Anleinen Ja?/Nein? - Das ewige Dilemma

  • Ich kann die Gedankengänge total nachvollziehen, bin auch so ein verkopfter Mensch, der alles plant :D . Aber tatsächlich macht es die Sache viel einfacher, es mal auf sich zukommen zu lassen. Auch für Newton übrigens - denn das übeträgt sich ja, ob du denkst "auch guck, ein Hund, mal sehen was passiert - entweder gehen wir ganz locker vorbei oder Newton darf da hin" als wenn du denkst "Oh shit, ein Hund. Was mach ich nun? Äh, anhalten. Nein, doch nicht. Wir gehen weiter. Oder doch lieber umdrehen und aus dem Weg gehen?"

  • Ich finde schon, dass ein Hund lernen kann immer eine bestimmt Handlung auszuführen, wenn ein Hund entgegenkommt.


    Ich zweiffel nur, dass das so klappen kann, weil Newton manchmal hin darf, manchmal nicht. Für ihn (für mich) nicht wirklich ersichtlich warum.


    Der Newton sieht Hunde, nicht Schleppleinen, oder Menschen, die einen angeleinten Hund führen und welche die 2 Hunde führen usw.


    Er sieht HUND und manchmal darf er hin und manchmal nicht.


    Manchmal muss er rankommen, manchmal nicht.


    Hund kann besser lernen, wenn die Dinge immer gleich geregelt werden.


    Also wenn Hund lernen soll bei Fuss zu gehen, wenn andere Hunde gesichtet werden, dann muss das erstmal IMMER so gehandhabt werden.


    Und ich frage mich eben ob es durchführbar ist, einem Hund beizubringen (in dem beschriebenen Umfeld mit vielen freilaufenden Hudnen, die mal "gucken kommen" und "guten Tag " sagen), dass Hund Fuss läuft bei Hundesichtung.


    Bevor man über den reinen Gehorsam so läufen kann, muss Hund sich doch erstmal in seiner Umwelt bewegen können lernen.


    Solange der Aussenreiz "anderer Hund" noch so unzügelbar ist, würde ich auch da ansetzen.
    Also schlichte Leinenführigkeit (auch natürlich an der Schleppleine!)


    Die Verwendung der Schleppleine bei Newton ist mir eh nicht wirklich klar.

  • Ganz einfach bei uns, da gesetzlich geregelt ist dass ich meinen Hund unverzüglich an die Leine zu nehmen habe wenn mir jemand begegnet.
    So halte ich es also auch. Außer bei unserem Lieblingsjogger :D Der ruft immer schon dass ich sie laufen lassen kann.


    Begegnen wir einem anderen Hund ohne Leine (irgendwie mega selten hier, die leinen alle vorbildlich an) dann leine ich trotzdem an. Schaffe ich es nicht den anderen Hund zu blocken versuche ich den "Ansteckende-Krankheit-Trick" und wenn ich merke dass nix mehr geht leine ich meine Maus auch ab und sie kann wenigstens weg rennen im Fall der Fälle.


    Im Zweifelsfall bin ich immer für anleinen.

  • Wenn es für Euch einfacher ist würde ich trainieren den Hund fragen zu lassen ob er zu einem Hund hindarf, gerade an der Leine.
    z.B. Ok - er kann begrüßen oder wir gehen weit - dann nicht.


    Im Grunde handhabe ich das so bzw meine Hunde erkennen an meiner Körpersprache schon ob sie dürfen oder nicht. In der Regel leine ich aber erst an. Lasse ich die Hunde an langer Schleppleine laufen signalisiere ich damit auch das die anderen Hunde kommen dürfen. Sind sie bei mir, dann nicht. So einfach.

  • Ich würde (und werde das auch bei meiner so machen) beibringen, "nachzufragen". Das heißt: Ja, ich finde auch, man sollte dem Hund eine Handlung beibringen. Aber nein, ich finde nicht, dass es sein muss, dass der Hund immer hin darf oder nie.

  • @Liv


    Offenbar habe ich manche Dinge missverständlich ausgedrückt:


    Punkt 1: Newton geht an der kurzen Leine nicht "bei Fuß". Er läuft einfach an lockerer Leine neben meinem linken Bein. Ob er da einen Zentimeter weiter vorne oder hinten ist, ist mir egal. Hauptsache die Leine ist locker und er passt auf, dass er Tempowechsel und Richtungswechsel selbst mitbekommt und so die Leine nicht auf Spannung kommt. Es ist also nicht dieses Prüfungs-Bei-Fuß wo der Hund keinen Zentimeter abweichen darf und den Halter anhimmeln muss. ;) Die Leinenführigkeit läuft bei uns also nicht über Gehorsam sondern eher über Kommunikation.


    Punkt 2: Bei Newton ist Schleppleine gleich Freilauf. D.h. die Schleppleine schleppt immer auf dem Boden, d.h. an der Schleppleine wird er auch ausschließlich (wenn überhaupt) durch Kommandos gelenkt, wie im Freilauf eben auch. Somit fällt in die Schleppleine brettern auch raus. Er düst auch an der Schleppleine nicht einfach ohne Freigabe ab, wenn er einen anderen Hund sieht.


    Punkt 3: An der Schleppleine darf Newton grundsätzlich Kontakt zu anderen Hunden aufnehmen. Natürlich kann es vereinzelt Situationen geben, bei denen ich ihm auch an der Schleppleine einen bestimmten Hundekontakt verbiete. Aber das kommt eher selten vor. An der kurzen Leine gibt es keine (gewollten) Kontakte zu anderen Hunden. Es ist nicht so, dass er da mal hin darf und mal nicht. An der kurzen Leine darf er da grundsätzlich nicht hin. Wenn andere Hunde in uns reinbrettern, dafür kann ich nichts und dann gibt es eben gezwungenermaßen ungewollten Kontakt. Wie gesagt, ich würde es ja gerne, wie du schreibst, IMMER so handhaben. Aber die anderen HH machen da eben nicht immer mit. "Der Tut-Nix." / "Hallo sagen wird ja wohl noch erlaubt sein." / "Das ist ein Husky, den kann man nicht erziehen." / Du wirst die Ausreden kennen.


    Punkt 4: Newton ist grundsätzlich schon leinenführig. Die einzige Situation, in der das nicht klappt, ist, wenn ein fremder Hund auftaucht. Diese Situation müssen wir noch üben. Und dazu braucht man nun mal andere Hunde. Anders wüsste ich nicht, wie ich das üben kann. Wenn wir "zufällig" bekannten Hunden begegnen oder in der Hundeschule an anderen Hunden im Kurs vorbeilaufen, gibt es überhaupt kein Problem.


    Ich hoffe, ich konnte die Unklarheiten etwas aufklären. Das zweite Zitat ist mir irgendwie nach unten gerutscht. Weiß nicht, woher das kam. ;)

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