Füttern beim Spazierengehen??

  • Zitat

    Darf ein Hund nicht auch mal Hund sein und mal spazieren gehen und schnuppern wie es ihm gefällt - muss er immer was leisten, damit er was zu essen bekommt? ?
    (


    ??


    Ronja ist diesbezüglich mit WorkingDogs Hund einer Meinung ;).

  • Ich habe diese "Methode" früher auch total blödsinnig gefunden, aber ich sehe bei einigen "Problemhunden" nach der Umstellung auf Outdoorfütterung größtenteils tolle Erfolge!


    Ein Labrador-Dalmatiner-Mix-Rüde, der jetzt knapp 2 Jahre alt ist, hat sich sein Frauchen bis vor 3 Monaten noch im wahrsten Sinne des Wortes am Hintern vorbeigehen lassen, sie völlig ignoriert, egal was sie machte. Er ging jagen, pöbelte andere Hunde an und gehorchte absolut NULL!
    Jetzt da er für sein Futter auch was tun mußt, ist er der größte Fan seines Menschen geworden! Das müßtest Du mal erleben! Klar soll das nicht in alle Ewigkeit so weiteregehn, aber püberleg mal wieviele Leute von ihren Hunden wirklich nach Strich und Faden verar...t werden und warum sollen sie dann nicht ein glücklicheres Leben mit dem Deal: "Machst Du was ich möchte, bekommst Du, was Du willst!" haben?


    Ich habe vor ca. 8 Wochen die Fußarbeit auf Ballspiel und/oder eine Mahlzeit "umgeswitcht", weil mein Hund das auch nicht wirklich lohnenswert fand, mir seine Aufmerksamkeit zu schenken - klappt perfekt! Früher gab es den Ball als Schnuller direkt an der Haustür für den gesamten Spaziergang. Jetzt nur noch im Zusammenhang mit Fußarbeit, und wenn es nur 3 Meter sind. Oder es gibt eben den Futterbeutel mit Frühstück, bzw. Abendessen. Und nun rate mal, welche Übung mein Hund inzwischen am liebsten macht! Das heißt aber nicht, daß er zu Haus nie mehr eine Mahlzeit bekommt oder heulend vor dem Napf liegt.


    Und auch im Wald kann man die Situationen ja aussuchen. Ich würde nie in Gegenwart anderer Hunde Unterordnung oder Suchspiele anfangen um den Hund danach zu füttern. Und vor und nach solchen Aktionen darf der Hund ja auch weiter seinen Dingen nachgehen (sofern es kein Jäger oder so ist).


    Überleg mal, wie verwöhnt und übersättigt die meisten Hunde sind mit den täglichen eventuell noch zur gewohnten Uhrzeit eingeforderten Mahlzeiten! Warum sollen Hunde nicht auch mal was für die Lebenserhaltung tun, zumal das ja im Vergleich zu echter Arbeit (Wölfe, die jagen müssen) noch Firlefanz ist.


    Und für Hunde, die wirklich nur machen, was sie wollen oder eben bei Hunden mit einer gewissen "Bindungsschwäche" finde ich diese Möglichkeit der Festigung einer natürlichen Abhängigkeit echt prima - vorrausgesetzt natürlich, der gesamte Hintergrund stimmt.


    Die Hunde, die alles aus Arbeitseifer sowieso machen und die man auch mal daran erinnern muß, einfach nur Hund zu sein und mal am Wegesrand zu schnüffeln statt nur im Betriebsmodus auf neue Befehlseingabe zu warten, braucht man ja auch nicht outdoor zu füttern...

  • @ dani!


    toller Beitrag, danke.


    Genauso habe ich mir auch gedacht, dass es sinnvoll ist. Einfach mal eine Zeit lang, um zu konditionieren - wie Du es beschrieben hast.


    Allerdings wenn das IMMER so praktiziert werden soll sehe ich da leider keinen Sinn dahinter und frage mich wirklich, ob das auf Dauer gesund ist für den Organismus eines Hundes?


    Auch WorkingDog oder monsters, so wie ich es verstanden habe, praktizieren das Füttern zwischendurch, zur Motivation aber nicht ständig.
    Aber trotzdem haben Eure Hunde zuhause noch eine Futterstelle, oder?

  • Anij's und Dani's Schilderungen sind sehr treffend. :gut:



    Zitat

    ... Auch WorkingDog oder monsters, so wie ich es verstanden habe, praktizieren das Füttern zwischendurch, zur Motivation aber nicht ständig.
    Aber trotzdem haben Eure Hunde zuhause noch eine Futterstelle, oder?


    Ja, sozusagen ... jedoch ist das Futter, was ich meinem auf diese Weise zur Verfügung stelle, sehr uninteressant - es wird mehr schlecht als recht angenommen. ;)


    LG WorkingDog

  • Hi!


    wir haben das früher auch so ähnlich gemacht, mit dem Füttern beim Gassiegehen.
    Morgens hab ich das trockenfutter abgemessen und in einen Beutel. beim gassiegehen, oder auch zuhause (wenn sie etwas dafür getan hat) hat sie immer etwas aus dem beutel bekommen und das was übrig war hat sie abens um 6 uhr in ihren napf bekommen. wenn halt nichts mehr übrig war, dann gabs eben was anderes in den napf!
    sie hatte also trotzdem noch ihre futterzeit und auch einen futterplatz.


    Grüßle Lari

  • Zitat

    Ein Labrador-Dalmatiner-Mix-Rüde, der jetzt knapp 2 Jahre alt ist, hat sich sein Frauchen bis vor 3 Monaten noch im wahrsten Sinne des Wortes am Hintern vorbeigehen lassen, sie völlig ignoriert, egal was sie machte. Er ging jagen, pöbelte andere Hunde an und gehorchte absolut NULL!
    Jetzt da er für sein Futter auch was tun mußt, ist er der größte Fan seines Menschen geworden! Das müßtest Du mal erleben! Klar soll das nicht in alle Ewigkeit so weiteregehn, aber püberleg mal wieviele Leute von ihren Hunden wirklich nach Strich und Faden verar...t werden und warum sollen sie dann nicht ein glücklicheres Leben mit dem Deal: "Machst Du was ich möchte, bekommst Du, was Du willst!" haben?


    Genau so ist es, aber warum soll man das nicht weitermachen. Ich denke diese Methode hat auch für den Hund einen Vorteil, denn das Fressen ist dadruch für ihn mit echten Erfolgserlebnissen verbunden.


    Zitat

    Und auch im Wald kann man die Situationen ja aussuchen. Ich würde nie in Gegenwart anderer Hunde Unterordnung oder Suchspiele anfangen um den Hund danach zu füttern. Und vor und nach solchen Aktionen darf der Hund ja auch weiter seinen Dingen nachgehen (sofern es kein Jäger oder so ist).


    Das ist natürlich genauso selbstverständlich, wie auch nie ein anderer Hund von Silkys Futterbeutel was abbekommt und wenn er noch so gut in meiner Jackentasche riecht.


    Zitat

    Überleg mal, wie verwöhnt und übersättigt die meisten Hunde sind mit den täglichen eventuell noch zur gewohnten Uhrzeit eingeforderten Mahlzeiten! Warum sollen Hunde nicht auch mal was für die Lebenserhaltung tun, zumal das ja im Vergleich zu echter Arbeit (Wölfe, die jagen müssen) noch Firlefanz ist.


    Ich glaube, daß hier viele Probleme liegen, die Hundehalter und Hund miteinander haben. Von Streß für das bekommen der Mahlzeit kann wirklich keine Rede sein, da es ja auch in der Hand des Hundehalters liegt, daraus was für den Hund schönes und spannendes zu machen.


    Zitat


    Die Hunde, die alles aus Arbeitseifer sowieso machen und die man auch mal daran erinnern muß, einfach nur Hund zu sein und mal am Wegesrand zu schnüffeln statt nur im Betriebsmodus auf neue Befehlseingabe zu warten, braucht man ja auch nicht outdoor zu füttern...


    Genau...


    Zitat

    Allerdings wenn das IMMER so praktiziert werden soll sehe ich da leider keinen Sinn dahinter und frage mich wirklich, ob das auf Dauer gesund ist für den Organismus eines Hundes?


    Warum, weil er sein Futter in der Regel nicht auf einen Satz runterschlingt, sondern seine Ration in kleineren Mengen bekommt? Es ist ja nicht so, daß ich 2 Stunden mit Silky spazieren gehe und er 2 Stunden den Affen machen muß, um nach und nach Bröckchenweise sein Futter zu bekommen.
    Am Anfang ist erst mal ein Stück normales laufen und schnüffeln angesagt. Meistens macht Silky da auch schon sein Häufchen. Dann, wenn ich merke, jetzt ist der erst Dampf weg, fangen wir an. Das Ganze spielt sich meistens ein einem Zeitraum von 10 - 15 Minuten ab, da hat er dann die Hauptsache seiner Portion vertilgt. Manchmal läßt die Konzentration auch schon schneller nach, dann versuche ich einfach zwischendrin noch mal eine Übungssequenz oder auch Spielchensequenz einzulegen.


    Ich hebe meistens noch ein paar Kroketten auf, um den Abschluß des Spaziergangs positiv zu gestalten und dem Hund das Gefühl zu geben, das war jetzt wirklich gut, denn es heißt ja "Wenn's am Schönsten ist, soll man aufhören!" und außerdem steigt es sich wieder mit mehr Begeisterung am ende ins Auto, wenn man weiß, da wartet noch was Leckeres auf einem.


    Ich glaube nicht, daß das für den Hund auf Dauer ungesund ist. Für die Psyche der meisten Hunde, dürfte das auf die Dauer auf alle Fälle wesentlich gesünder als die Futterbar zu Hause sein.

  • Das mit den Futterrationen auf unterwegs verteilen ist da ein bisserl auf spezielle Fälle zu beziehen....


    Hunde, die generell ( aus welchen Vorgeschichten heraus ) Bindungsprobleme haben, werden einige Zeit aus der Handgefüttert und bekommen den Rest ihrer Tagesration auf den Tag verteilt beim Spaziergang oder sonst wie verteilt.


    DIESE Hunden müssen sich dann ihr Futter ( so zu sagen ) erarbeiten ) damit sie lernen auf den Menschen zu achten.


    Ansonsten ist das soweit ich das kennen eher nicht notwendig.


    Wenn man einen Hund von Welpen an hat und kontinuierlich aufbaut, sollte das kaum nötig sein.


    Liebe Grüße
    Alexandra


    PS: Natürlich bekommen diese Hunde auch zu geregelten Zeiten Futter ( ist ja auch immer zeitlich begrenzt - Lerneffekt ). Es wird halt nur um das reduziert, was man tgasüber braucht.....

  • Aaaaaaaaaalso, Benda "verdient" sich ihr Futter auch meistens. Eingepackt in ein Tütchen gehen wir morgens mit der ersten Ration raus. Dieser Hund tobt und schnüffelt und tut alles was so ein gesunder Hund macht. Wir spielen und irgendwann fangen wir an mit "Arbeit": Futter suchen, Tricks, kleine Übungen. Und dafür gibt es Futter. Auch für ein gutes "Hier" gibt es was. Benda liebt das. Sie ist ein sehr eigenständiger Hund und unserer Bindung tut es gut! Manchmal gibt es beim Spazierengehen auch nix, dafür clickern wir dann nachher um das Futter. Ich hab nicht den Eindruck, dass sie den gefüllten Napf vermisst, den gibt es manchmal natürlich auch. Es gibt Tage, da ist die Zeit knapp oder es gibt andere Gründe, warum anders gefüttert wird.
    Aber ICH muss schließlich auch arbeiten um Essen zu können und bin ein sehr zufriedener Mensch damit. Warum sollte mein Hund also unzufrieden sein, wenn er auch etwas für SEIN Futter tun muss? Klar, KANN man das mal einsetzen, aber warum man das nicht immer tun soll und das unterwegs füttern nur ein Übergang sein soll, das erschließt sich mir noch nicht.
    Das das nicht jedermanns Ding ist, ist ja auch ok, es gibt sicher auch gute Gründe es anders zu tun. Dies war nur mein kleiner Beitrag zum Thema ;o))


    Beste Grüße


    Ella

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