Schilddrüsenunterfunktion

  • Hallo Brigitte,
    mein Hund und auch mein verstorbener Hund haben/hatten eine Schilddrüsenunterfunktion. Wie hier ja schon geschrieben wurde, dauert es ein wenig und bedarf einiger Bluttests, bis die richtige Medikamenteneinstellung gefunden ist. Wobei die Schlappheit eigentlich schon nach 2 - 4 Wochen deutlich besser wird, das mit dem Fell kann dauern.
    Leider war bei meinem verstorbenen Hund die Schilddrüsenunterfunktion wohl "nur" eine Begleiterscheinung einer anderen Krankheit. Und da Du offensichtlich mit dem Allgemeinzustand Deiner Hündin gar nicht zufrieden bist, wollte ich Dir den Tipp geben, evtl. noch auf ein Nebennierenproblem untersuchen zu lassen. Die Nebennieren produzieren eine Reihe von Hormonen, u.a. Adrenalin, Cortison, und dieser Hormonkreislauf hängt mit dem Schilddrüsenhormonkreislauf (jetzt mal ganz laienhaft ausgedrückt) eng zusammen. Vielleicht sagt Dir die Krankheit Addison etwas?
    Bei meinem verstorbenen Hund war leider der schlimmste Fall - ein Nebennierentumor - eingetreten, es gibt aber auch "harmlosere" Ursachen für eine Störung der Nebennierenfunktion. Ich habe bei meinem Hund halt auch die Erfahrung gemacht, daß es - trotz korrekter Werte und passender Medikamentation - immer wieder Auf und Ab gab und daß er auch in Streßsituationen teilweise völlig unangemessen oder unnormal reagiert hat. Von daher brachten mich Deine Äußerungen zu meiner Antwort.
    Es ist wohl eine eher seltene Krankheit (vielleicht auch nur zu selten festgestellt??), aber inzwischen kenne ich 3 Hunde mit einer derartigen Erkrankung - vielleicht glaubt Dein TA ja nicht, daß Du spinnst, wenn Du ihn mal darauf ansprichst.
    Alles Gute und viele Grüße


    Anja

  • Also das mit der Tabletteneinnahme zum Futter glaube ich nicht. Die Resorption von Thyroxin wird durch diverse Nahrungsmittelbestandteile (Eisensalze, Alu-verbindungen, Kalzium, wahrscheinlich Sojaprodukte...) z.T. deutlich gemindert (bis zu 20%), da macht eine Nüchterneinnahme doch Sinn. Wie will man sonst einen kontrollierten, konstanten Spiegel erreichen? Hab allerdings festgestellt, dass mein Tierarzt sich auch auf dem Gebiet auch nicht so toll auskennt.


    LG

  • Guten Morgen,


    inzwischen habe ich mit meinem TA telefoniert. Für ihn sind die Werte
    eigentlich so ok, aber er sieht auch die Probleme die ich sehe.
    Wir werden jetzt auf 150ug erhöhen, aber die BE schon nach 3 Wochen machen. Das Blut geht dann zur endokrinologischen Abteilung der Tierm.Hochschule Hannover zu Prof. Hoppen. Ich werde sie weiter beobachten und sehen, ob sich unter der höheren Gabe wieder etwas ändert.
    Zur Tbl.-Eingabe mit dem Futter habe ich extra nochmal nachgefragt.
    Kann mit dem Futter gegeben werden. Jahrelange Erfahrungen haben das gezeigt, so seine Antwort. Wenn ich aber will, kann ich sie nüchtern geben. Frag mich dann aber wie? Sie bekommt sie mit ein bißchen Leberwurst.


    LG
    Brigitte mit Katharina

  • Hallo zusammen!
    Die Schilddrüsenunterfunktion ist bei meiner Hunderasse (Do Khyi) die am häufigsten auftretende Krankheit, die man aus verschiedenen Gründen sehr ernst nehmen muß. Deshalb habe ich schon vor Jahren (von meinem TA abgesegnet) einen Artikel für meine Welpenkäufer und eine, heute nicht mehr existierende Do Khyi Zeitschrift geschrieben.
    Den setze ich hier zur Info einfach mal rein. Hoffe, das nimmt mir keiner übel!
    Neuerdings gibt es das Medikament Forthyron 400 (nur beim TA) es ist um einiges billiger, als die Humanpräparate, hat aber den selben Inhaltsstoff, nur höher dosiert!!



    Anfang:


    Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) beim Do Khyi


    Aufklärung - statt Panikmache oder Ignoranz


    Die Schilddrüsenunterfunktion ist eine, beim Do Khyi mittlerweile sehr häufig auftretende endokrine Erkrankung.
    .
    Die primäre Hypothyreose, so der medizinische Fachausdruck, wird zu einem sehr hohen Prozentsatz durch eine Schrumpfung des Gewebes der Schilddrüse hervorgerufen, diese Autoimmunerkrankung nennt sich Morbus Hashimoto und ist vererblich. Da der fortschreitende Verlust von Schilddrüsengewebe einen sehr langsamen Verlauf hat, kann man erste äußerliche Krankheitsanzeichen meistens erst bei Hunden mittleren Lebensalters (ca.3-6 Jahre) feststellen.


    Dazu gehören:
    • Erhöhtes Schlafbedürfnis, Interesse- und Antriebslosigkeit, Schwäche und verminderte Ausdauer
    • Das Aufsuchen warmer Plätze (Kälteempfindlichkeit durch Untertemperatur)
    • Gewichtszunahme, selbst bei reduziertem oder „light“ Futter
    • Aggressivität, Reizbarkeit
    • Stumpfes Fell, keine Unterwolle (auch nicht im Winter), kaum Befederung an Rute und Hosen.
    • Nässende Ekzeme mit Pusteln, Schwarzhaut (Hyperpigmentation), vorwiegend auf der Kruppe und dem Rücken.
    • Ausbleiben der Läufigkeit bei Hündinnen, verminderter Geschlechtstrieb, Scheinträchtigkeit, sehr kleine Würfe, Totgeburten oder resorbierte Föten, Wehenschwäche
    • Bei Rüden: zu kleine Hoden, schlechte Samenqualität, Sterilität


    Teilweise entdeckt man beim Do Khyi nur ein oder zwei der voran aufgeführten Krankheitsanzeichen, die dann fälschlicherweise auf andere Ursachen zurückgeführt werden.
    Das Schilddrüsenhormon reguliert den Zellstoffwechsel aller Organsysteme. Durch die Unterfunktion kann nicht mehr genügend Fett verbrannt werden, die Cholesterinwerte steigen deshalb drastisch an.
    Bleibt die Hypothyreose unerkannt, somit auch unbehandelt, kann sie schwere Herz-, Leber- und Nierenerkrankungen nach sich ziehen. Der Hund wird irgendwann, viel zu früh, dieser Folgekrankheiten erliegen.
    Weiß man allerdings um die Schilddrüsenunterfunktion seines Hundes, so ist diese durch die tägliche Gabe von Levothyroxin-Natrium schnell und bestens ohne Nebenwirkungen in den Griff zu bekommen. Der Hund benötigt 20-30 µg pro kg Körpergewicht, also um ein vielfaches mehr als ein Mensch. Die Medikation muss nüchtern erfolgen, da sich L-Thyroxin an die Nahrung binden, und somit unwirksam werden kann.

    Vorangehen sollte folgende Blutanalyse:
    • Bestimmung des Cholesterinspiegels
    • Bestimmung des T4-Wertes = Gesamt-Thyroxin (Normalwert 1.2 – 4.5 µg/dl)
    • Bestimmung TSH = Thyreoidea-stimulierendes-Hormon (Normalwert <0.5 ng/ml)


    Bei älteren Do Khyi kann der T4 Wert zwischen 0,8 und 1 liegen, dieser Wert ist noch unbedenklich.


    Diese Angaben stammen von Laboklin (Labor f. klinische Diagnostik – Bad Kissingen).


    Bewertung, (einfach ausgedrückt):
    Cholesterinspiegel erhöht, TSH erhöht und T4 erniedrigt = Schilddrüsenunterfunktion


    Bei festgestellter Unterfunktion sollte nach ca. 8-10 Wochen regelmäßiger Tablettengabe durch eine erneute Blutentnahme geklärt werden, ob die Werte in den normalen Bereich zurückgekehrt sind. Geht es dem Hund gut, so genügt dann eine jährliche Kontrolle des T4- und TSH-Wertes.
    Die Eingabe des synthetischen Hormons ist lebenslang notwendig.
    An Hypothyreose erkrankte Menschen können berichten, wie miserabel es ihnen ohne Einnahme ihres Medikaments geht, unsere Hunde leider nicht. Darum die große Bitte, dieses Problem nicht zu ignorieren.


    Erkrankte, aber nicht behandelte Hunde sterben langsam, still und qualvoll!
    Ende des Artikels


    LG
    Doris

  • Hallo Doris, vielen Dank für deinen Bericht :gut:


    Vieles wusste ich noch nicht. Wir haben neben unseren Kleinen auch noch einen Herdenschutz Mischling. Alles deutet darauf hin, dass er auch an Schilddrüsenunterfunktion leidet. Leider wissen wir das Alter nicht genau.


    Warte nun mit Spannung auf die Blutwerte und das Ergebnis.


    LG
    Chara

  • Hallo ihr Lieben!


    Hab mir grad nicht alles durchgelesen, weil ich nicht die Zeit hab... Also bitte verzeiht mir, wenn ich was frag, was hier schon geschrieben wurde! :gott:


    Wolfi hat auch ne Schilddrüsenunterfunktion. Wir haben ihn aus dem TH. Da wurde er wegen "stressbedingtem" Haarausfall abgegeben und nie richtig behandelt. Symptome waren Juckreiz, extremer Haarausfall, Mattheit. Seit ungefähr 4 Monaten (schätze ich mal) bekommt er jetzt jeden Tag 1,5 Tabletten Forthyron 200.


    Am Anfang wurde die Haut ganz schlimm. Sie hat sich total geschuppt und war verkrustet ohne Ende... :| Dann wurde es richtig gut.


    Zur Zeit geht es ihm aber wieder richtig schlecht. Er hat ganz furchtbaren Juckreiz, den Schwanz und den rechten Oberschenkel hat er bis zum Po hinter total aufgebissen und aufgeschleckt. Wir lassen ihn nur noch mit Kragen alleine oder er muss bei uns bleiben. Dann kommt noch Durchfall und Müdigkeit dazu und fressen tut er auch nicht, bzw. schlecht.


    Diese Woche waren wir jetzt Mal bei nem anderen TA und haben da nen Test auf Schimmelpilze, Futter- und Hausstaubmilben machen lassen. Sie meinte dass da auf jeden Fall noch ne Allergie dazu kommt! :shocked:


    Hat jemand von euch auch so ne Doppelbelastung beim Hund oder ne Idee was noch beim Wolfi in Frage kommen könnte?


    Wir sind langsam echt am verzweifeln... Der arme Schatz hat so nen unglaublichen Leidensdruck, weil ihn der Juckreiz so fertig macht...


    LG, Jenny

  • Hallo,
    mein Hundi hat seit ihrer Kastration auch ne Schilddrüsenunterfunktion.
    Es war soweit das diese fast gar nicht mehr gearbeitet hat.
    Bei ihr wechselte es ständig zwischen "himmelhochjauchzend" und "zutodebetrübt".
    Man kann auch nur den Schilddrüsencheck machen. Ich habe glaube beim letzten mal so um die 15 Euro bezahlt...

  • Hallo zusammen,


    bin gerade dabei hier im Forum die Beiträge zu "Schilddrüsen-Unterfunktion" zu lesen...hilft vielleicht sich eine Meinung zu bilden.
    Wir haben eine kleine Tibetterrier-Mischlingshündin namens Jule.
    Sie ist 4 Jahre alt, und hatte echt schon diverse Problemchen gesundheitlicher Art...aber nichts wirklich Ernstes. Seit sie ca. 2 J. alt war, wurde sie zunehmend agressiver / ängstlicher bei Begegnung mit FREMDEN Hunden.Phasenweise besser, dann wieder echt schlimm!
    Nun ist uns aufgefallen, dass sie seit ca. 2 Wochen so müde und lustlos wirkt, wobei sie sonst ein recht lebhaftes Mädchen ist. Sie hatte
    schon Probleme mit Juckreiz (durch Futterumstellung viel besser - aber nie ganz weg)), neuerdings mit d. Ohren (nicht schlimm entzündet, aber auch nicht "OK"), und hatte unlängst 2mal nachts so komische "Anfälle"...schnelle Atmung für ein paar Min., völlig "neben sich"...wir vermuteten Übelkeit(spät gefressen).
    Letzten Samstag ist sie nach 10 min. Ballspielen völlig fertig gewesen, legte sich auf den Weg... pumpte so richtig, und wollte nicht mehr laufen.
    So, jetzt war also der Gang zur Tierärztin fällig.


    Freitagabend kamen sie Labor-Ergebnisse (Blutbild, Leber, Nieren alles soweit ganz OK) aber sie hat
    einen Gesamt- T4 Wert (Schilddrüse) von 1 - normal wären wohl 1,5-4.
    Das T4 war nicht aufgeschlüsselt...gibts wohl auch, und T3 oder TSH wurden nicht bestimmt.Die Ärztin rät jetzt (äußerlich sieht mans ihr wirklich nicht an...ist auch nicht dick), da die Symptome zu dem Ergebnis passen - zur Behandlung mit Forthyron-Tabletten...zunächst sehr niedrig dosiert. diagnostische Therapie...und in 14 Tagen abhören, und besprechen, obs besser wird mit der Fitness.
    Nun hat der Laborarzt angemerkt, er würde zur Sicherheit die Bestimmung des TSH-Wertes vorschlagen. Kann mir hier jemand weiterhelfen, was die Bestimmung dieses Wertes bringt - was der aussagt???
    Noch bin ich unsicher, da ein Eingriff ins Hormonsystem ja auch nicht "ohne" ist....vielleicht kann mir auch jemand sagen, wie die Werte bei seinem Hund/Labor sind? Wie ich hier sah, sind die Referenzwerte der Labore nicht identisch!
    Also...falls jemand diesen elend langen Text liest, und eigene Erfahrungen mit Laborwerten und Hormonbehandlung bei seinem Hund hat - BITTE
    SCHREIBEN! Danke Euch schon mal...und wünsche allen hier (trotz "Affenhitze") noch einen schönen Sonntag! ela m. jule

  • Bei unserem Kleinen wurde vor ca. 4 Wochen eine Unterfunktion diagnostiziert. Er ist gerade ein Jahr und hatte sämtliche hier beschriebenen Syptome. Er bekommt 2 mal täglich 2 Forthyron 200. In 4 Wochen gehen wir wieder zum Bluttest. Der hat zwischen 30 und 45 € gekostet, ich weiß es nicht mehr ganz genau...
    Es geht ihm auf jeden Fall wieder besser, das Fell hat sich total verändert. Wir haben unterstützend auch noch eine Kur mit Schüssler Salzen gemacht. Er ist auch wieder ganz der Alte... Er hat sich jedem Hund (auch Welpen) unterworfen, hatte vor jeder Kleinigkeit Angst und hat sich nie gewehrt... In der Hundeschule haben selbst die anderen schon gemerkt, wie sehr er sich positiv verändert hat.
    Außerdem hat er dazu eine Futtermittelallergie. Wir haben erstmal auf ein anderes Futter umgestellt, sobald der Sack leer ist, wird gebarft!


    LG Katja und das Geburtstagshundi Aeneas...

  • Hallo Katja!
    Danke für die Antwort. Ich werde heute nochmal bei der Tierärztin nachfragen, und hoffe, diesen TSH-Wert kann man noch anfordern.
    Ich habe ja keine Ahnung, wie lange das "Serum" noch aufbewahrt wird?!
    Anscheinend gibt es ja noch andere Erkrankungen die einen niedrigen T4
    Spiegel auslösen - dieser TSH Wert lässt also wohl Rückschlüsse zu, ob es SICHER die Schilddrüse ist!!!?
    Wenn dieser erniedrigt ist, werden wir den Versuch mit den Forthyron-Tabletten ganz sicher starten. Jetzt kommt auch noch die Hitze hinzu, Jule ist ganz schön "fertig" (wer nicht???)....aber so kanns ja natürlich nicht bleiben.
    Hat jemand eine Ahnung, ob die Tabletten irgendwann ausgeschlichen werden, um nochmal zu testen (mittels Labor), ob eine weitere Gabe notwendig ist? Oder stellt die Schilddrüse, wenn Hormone zugeführt werden ihre Arbeit vollends ein? (Habe ich woanders gelesen)
    Liebe Grüße an alle Hundehalter hier!
    Michaela u. Jule

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