Psychopharmaka (Antidepressiva) für Hunde?

  • Ich weiss mittlerweile einiges merh über Fluoxetin als früher. Mein Ex fing wieder an es zu nehmen als wir zusammen war und zuerst war ich völlig aufgebracht deswegen.
    Dann hat sich meine Meinung dazu schon sehr stark geändert.


    Das Medikament verhindert, dass Serotonin unter einen gewissen Pegel sinkt. Der Patient fühlt sich nicht gross anders und benimmt sich auch nicht soooo viel anders, aber bestimmte psychische Störungen (OCD, Depression9 werden weniger und nehmen weniger Raum in dem Leben ein.


    Dosierung und genau Zusammensetzung funktionieren aber nicht bei jedem Menschen gleich. Auch Nebenwirkungen gibt es bei den einen eher als bei anderen, deshalb muss man halt ausprobieren, was am besten passt.
    Letzteres stelle ich mir bei einem Hund recht schwer vor, denn er kann sich ja nicht mitteilen.
    Allerdings ist ein Hund, der von Haus aus etwas 'gestört' ist - also z.B. ein Angsthund oder ein Hund mit gewissen Deprivationsschäden ja in einer ähnlichen 'Gedankenschleife' gefangen wie ein MEnsch mit OCD (Zwangsneurosen), deshalb finde ich Medikamente in so einem Fall keine schlechte Idee - zumindest wenn die konventionellen MEthoden ausprobiert wurden und nicht wirklich was bringen.

  • So Threadtitel verrechtschreibbessert :D Mir geht dieses Thema ziemlich nahe, entsprechend erregt war ich auch beim Thema eröffnen :headbash: 2 fehlende Buchstaben in einem Wort sind allerdings schon eine Hausnummer :ugly:


    Zum Thema:
    Ich möchte einfach mal eine laienhafte Erklärung zum Thema Antidepressiva (bei Menschen) posten, also zu ihrer Wirkungsweise.


    Bei Menschen mit klinischen Depressionen funktioniert der Stoffwechsel im Gehirn nicht richtig.
    Also in gewisser Weise ähnlich, als wie im Darm die durchlaufenden Nährstoffe nicht richtig verwertet werden können.
    Es handelt sich im Gehirn vor allem um die Verwertung von Serotonin und Noradrenalin.
    Die unterschiedlichen Medikamente (Antidepressiva) bewirken, dass diese Botenstoffe vom Gehirn besser aufgenommen werden können.
    Also es besteht an diesen Botenstoffen kein Mangel, und es werden deshalb mit diesem AD auch keine zusätzliche Botenstoffe verabreicht, sondern die Medikamente bewirken auf unterschiedliche Weise, dass die Rezeptoren im Gehirn diese Botenstoffe besser aufnehmen und an die zuständigen Stellen im Gehirn zur Vewertung weiterleiten können.
    Daraus folgt, man hat mehr Antrieb, fühlt sich nicht mehr so schlapp. Und daraus folgt dann wiederum, dass man mehr macht, mehr auf die Reihe bekommt etc -> sich besser fühlt, auch u.a. mehr Energie hat, damit er z.B. eine Therapie bewältigen.


    Um Parallelen zu einem Hund zu ziehen, kann ich mir vorstellen, dass ein Hund durch diese AD die nötige Energie bekommt, um überhaupt zu begreifen, was Mensch von ihm will, um auf Anreize zu reagieren, die ihm begreiflich machen sollen, dass er wie in Macs Fall nicht nur unter dem Tisch sicher ist ...

  • Antidepressiva beim Menschen sind keine Beruhigungsmittel oder Schlafmittel, kein Valium, keine Drogen oder keine Happy Pills. Sie machen nicht abhängig. Es sind Medikamente.


    Eine klinische Depression (das ist etwas völlig anderes als eine depressive Verstimmung!!) hat organische Ursachen (meist angeboren), die Medikamente helfen, die Hirnchemie wieder in Ordnung zu bringen. z.B. Serotoninwiederaufnahmehemmer, die den Serotoninstoffwechsel im Hirn regulieren.
    Depression ist eine Krankheit, die chronisch verlaufen kann, aber die in vielen Fällen therapierbar ist. Oder wäre.
    Eine Depression ist mitnichten eine psychologische Störung!


    Wegen dummer Vorurteile (Happy Pills...) wie sie auch hier geäussert werden, schrecken leider viele Kranke vor der Therapie zurück. Antidepressiva machen nicht "happy". Sie machen - wenn sie anschlagen, wenn sie richtig eingestellt werden - einfach nur wieder normal. Jemand, der nicht unter Depressionen leidet, würde überhaupt keine positive Wirkung davon spüren.


    Es wäre alles so viel besser, wenn man nicht irgendwas erzählen würde, ohne zu wissen, worüber man spricht. (Edit: Damit meine ich nicht meine beiden unmittelbaren Vorschreiber, das hat sich überschnitten).
    Einfach mal die Klappe halten....Danke.


    Bei Hunden weiß ich leider nicht Bescheid.

  • Letzteres stelle ich mir bei einem Hund recht schwer vor, denn er kann sich ja nicht mitteilen.
    Allerdings ist ein Hund, der von Haus aus etwas 'gestört' ist - also z.B. ein Angsthund oder ein Hund mit gewissen Deprivationsschäden ja in einer ähnlichen 'Gedankenschleife' gefangen wie ein MEnsch mit OCD (Zwangsneurosen), deshalb finde ich Medikamente in so einem Fall keine schlechte Idee - zumindest wenn die konventionellen MEthoden ausprobiert wurden und nicht wirklich was bringen.

    :bindafür:


    Zum Thema Nebenwirkungen nochwas, natürlich kann es - wie bei anderen Medikamenten wie z.B. gegen Bluthochdruck auch Nebenwirkungen geben. Als Mensch geht man dann einfach zum behandelnden Arzt und sagt, ich habe seit ich die Tabletten nehme folgendes ...


    Das ist so ein Punkt, das kann der Hund natürlich nicht.

  • Ich finde es grauselig, dass so viele TS-Hunde aus dem Ausland nach D geholt werden, die totale Angsthunde sind, weil sie mit dem Leben hier 0,0 zurecht kommen. Ich wage zu behaupten, dass diese schlimmen Fälle es in ihrem Ursprungsland besser hätten, wenn sie dort in TH in Hundegruppen mit Grundversorgung ohne Menschen leben könnten.

    Ein sehr guter Punkt, dem ich auch zustimme.
    Das streift natürlich wieder die Grundsatzfrage, ob man Auslandshunde nach D holen soll oder nicht. Und damit verbunden, könnte man Hundegruppen im Herkunftsland, Tierheime für die Hunde finanzieren?
    Gibt es einen Thread für so eine Diskussion, ich würde mich über einen Link freuen.

  • Find's ein bisschen komisch welche Richtung der Thread genommen hat: Auslandshunde.


    Ich habe zwei Auslandshunde, beide aus dem gleichen spanischen Tierheim.


    Ersthündin macht sich viele Sorgen, wegen Wetter, wegen fremder Männer, wegen komischer Geräusche. Trotzdem kommen wir im Alltag super klar: sie fühlt sich wohl zuhause. An Sylvester gibt es Diazepam. Ich habe auch mit vorherigen Hunden die Erfahrung gemacht, dass so Ängste im Alter immer mehr werden, auch wenn sie doch mitbekommen sollten, dass ihnen zuhause nichts passiert.


    Meine Zweithündin habe ich als ausgesprochene "Angsthündin" adoptiert. Und, was ist? Hat sich nach ein paar Monaten eingelebt, kann außer an Strasse immer ohne Leine laufen, geniesst einfach Couch und Frauchen haben. Gut, mag sich nicht von Fremden anfassen lassen, das mag ich auch nicht.


    Wie gesagt, finde es nur ein bisschen merkwürdig, dass der Thread so ein bisschen "anti-Ausland-Tier" abgerutscht ist.


    Grüße
    Lisa

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