Psychopharmaka (Antidepressiva) für Hunde?

  • Äh...klar sind Antidepressiva auf die Psyche wirkende Medikamente, also Psychopharmaka.
    Innerhalb der Psychopharmaka gibt es halt verschiedene Gruppen und Wirkweisen. Antidepressiva, Antipsychotika, Antidementiva usw.


    Benzodiazepine mit Serotoninwiederaufnahmehemmern zb zu vergleichen ist halt äh...schwierig. Diazepam (Valium) ist was komplett anderes, andere Wirkstoffgruppe, anderer Wirkungsweise als zb Fluoxetin (Prozac).

  • Naja, aber scheinbar gibt's ja Gesprächsbedarf dazu, sonst wäre er ja nicht wieder aufgetaucht.

  • Naja, aber scheinbar gibt's ja Gesprächsbedarf dazu, sonst wäre er ja nicht wieder aufgetaucht.

    Ich denke, hier speziell geht es um Demenz Akzeptanz :ka:

  • Also nochmal. Wenn es um Fluoxetin geht - das ist ein sogenannter SSRI und sorgt kurz gefasst dafür, dass mehr körpereigenes Serotonin in den Hirnspalt gelangt. Damit also etwas ganz anderes als ein Benzodiazepin.


    Und ob es Sinn macht, etwas davon bei Hunden einzusetzen, hängt davon ab, um was genau es geht.


    Demenz ist ja noch einmal etwas ganz Anderes.

  • aber wenn alle Mittel ausgeschöpft sind , warum nicht AD als letzte Möglichkeit nutzen...

    Weil Hunde keine Chance haben, auf die Nebenwirkungen aufmerksam zu machen (und die können teilweise richtig fies sein).
    Ich habe dazu vor einer ganzen Weile mal ein sehr interessantes Gespräch mit einem Neurologen gehabt, der ebenfalls einen Hund hat, bei dem eine tierärztliche Indikation gegeben wäre. Er hat die medikamentöse Behandlung abgelehnt, weil er die Nebenwirkungen der Medikamente aus seiner täglichen Praxis kennt und keine Chance sah, seinen Hund auf Basis der begrenzten Kommunikationsmöglichkeiten richtig einzustellen.


    Ich stehe dem (für mein Empfinden häufig zu bedenkenlosen) Einsatz solcher Medikamente inzwischen sehr sketpisch gegenüber. Mag zwar sein, dass man damit eine Baustelle schließt, dafür aber eine ganz andere eröffnet, ohne dass man eine Chance hat, sie zu erkennen und dem Hund damit ein ordentliches Stück Lebensqualität raubt.

  • @Stinkelilly @Jardin hat das Thema reaktiviert. Sie kam gestern ins DF weil bei ihrer Hündin Demenz vermutet wird und sie einen Strohhalm sucht.
    Wahrscheinlich ist sie bei der Suche über diesen Tröt gestolpert und hat nur ihre Bereitschaft geäußert auch Antidepressiva einzusetzen, wenn dies denn hilfreich wäre.


    Die Diskussion über Benzos ist 4 Jahre alt und spielt für diesen Hund wahrscheinlich keine Rolle.

  • Aber die Diskussion an sich finde ich schon interessant. Ich finde es ganz schrecklich dass es inzwischen schon soweit ist das auch Hunde Psychopharmaka benötigen. Damit spreche ich mich nicht gegen den Einsatz aus, aber wenn man sich das mal überlegt, Hunde und Depressionen, oder Ängste die so etwas benötigen, das ist schon heftig. ob das gerechtfertigt ist oder nicht weiß ich nicht, da bin ich nicht in der Thematik drinne.

  • @hasilein75


    OK, danke für die Info, damit wird es klarer. Nun, demenzbedingte Unruhe- und Angstzustände sind definitiv nicht schön, hatten wir gegen Ende mit unserer Katze.


    Aber ein Benzodiazepin würde ich da nicht geben, und ich zweifle daran, dass Fluoxetin da wirklich hilft. Zumal Serotonin Unruhe auch fördern kann.

  • Vor allem sind Psychopharmaka nur ein Pfeiler, beim Hund fällt aber das in meinen Augen wichtigste weg - die (Gesprächs) Therapie selber. Nur durch Pillenschlucken wird kein Problem behoben...

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