Hund nach Charakter oder Farbe aussuchen?

  • So einfach ist das nu auch nicht. Es sei denn, man betreibt ziemlich enge Linienzucht.

    Naja also bei den Aussies kann man schon abschätzen, welche Linien eher die ruhigen Vertreter hervor bringt, welche Linien noch wirklich auf Hüteleistung gezogen sind und sich dementsprechend verhalten oder welche Linien die "Kracher" hervor bringt, die mehr Temperament mitbringen oder vllt auch gerne mal durchdrehen (da sollte man sich dann aber fernhalten ;) )
    Da sollte man sich dann vom Züchter beraten lassen. Viele Informationen kann man im Zeitalter des www. ja auch selber sammeln.
    Wie gesagt, Ausreißer gibt es immer und natürlich gibt es immer eher die ruhigen Vertreter im Wurf oder die kleinen Vorwitzigen. Aber wenn ich mir z.B. Hazels Geschwister anschau (beim Welpentreffen), dann schlagen die grob alle in die gleiche Richtung. Da fällt keiner aus der Reihe, von dem man sagt: DAS hätten wir aber nie erwartet. Die Vorraussagen der Züchterin haben sich ziemlich gut bewahrheitet.

    Und wie gesagt, eine Reservierung heißt ja noch lange nicht, dass es nach der achten Woche auch wirklich der Welpe wird. Da kann sich noch einiges tun.

    Viel macht aber natürlich auch aus, wie der Hund weiter geprägt und erzogen wird, wenn er bei den neuen Besitzern ist. Das sollte man nicht vergessen.

  • Ich hätte jetzt gedacht, dass Reservierungen - wenn es ein Züchter ist, der Wartelisten hat - sogar größtenteils nur nach dem Merkmal Rüde/Hündin vergeben werden?

    Geht man als informierter Welpeninteressent denn nicht tatsächlich so vor, dass man sagt "aus der und der Verpaarung hätte ich gern einen Rüden?" Und dann denkt, "der mit den weißen Pfoten ist noch einen Tick niedlicher als der mit dem weißen Brustfleck?" Oder, falls der mit den weißen Pfoten schon vergeben ist, findet, "weißer Brustfleck hat auch was"?

    Ich habe jedenfalls von Freunden gehört, dass ihnen bei einer Rasse, bei der alle Welpen sehr ähnlich ausssehen, die Auswahl "nach Charakter" total schwer gefallen ist. Weil das auch irgendwie immer tagesform- bzw. entwicklungsabhängig war.

    Ergo glaube ich, dass man sich da selber viel in die Tasche lügt, wenn man sagt "ich achte nur auf innere Werte". Man hätte gern einen Welpen aus diesem Wurf. Punkt. Ich glaube nicht, dass viele Leute sich auf eine Warteliste eintragen lassen, monatelang warten und dann den einen mit der doofen Zeichnung ablehnen, weil ihnen die Farbe nicht passt. Dagegen kenne ich viele Leute, die sagen "ich hatte mir eigentlich einen braunen vorgestellt, aber jetzt finde ich diesen noch viel schöner."

  • Bei meiner Züchterin ist es so, dass sie einen Wurf nur dann realisiert, wenn tendenziell genug Abnehmer da sind. Deshalb sind sowieso alle Welpen, die fallen, erstmal irgendwie vergeben. Das ist eigentlich bei vielen Züchtern so.

    Ich habe im Vorfeld, bevor ich mich auf die Warteliste habe setzen lassen, einen Fragebogen bei ihr ausgefüllt. So wie jeder Welpeninteressent. Da standen neben den Einzelheiten über meine Person auch meine Wünsche drauf, die ich an den Hund habe. Wo er leben soll, was ich mit ihm tun möchte und ja, auch die Lieblingsfarbe. Die steht aber ganz hinten an. Mir zB. war die Farbe gar nicht wichtig. Aber ich liebe alles, was rot ist eben besonders *grins*. Das habe ich da auch so geschrieben. Im aktuellen Wurf wäre es übrigens eine schwarze Hündin, für die ich mich interessieren würde, weil sie vom Wesen her genau das ist, was ich mag.

    Ab der vierten Woche können die Welpeninteressenten dann vorbei kommen und sich die Knubbel anschauen. Die Züchterin hat ja noch die Fragebögen, konnte die Entwicklung der Würme soweit beobachten und steht den Käufern beratend zur Seite. Meistens bekommt man dann einen, der eben NICHT die angegebene Farbe hat :P, aber der vom Gemüt und den Anlagen her doch ganz genau passt. Ich kenne super viele Aussie Besitzer, die irgendwie am Ende doch einen ganz anderen Farbschlag, ja sogar ein anderes Geschlecht als das gewünschte bekommen hatten (ich inklusive :D ). Dafür haben sie den Hund erhalten, der zu ihnen passt. Ein gewissenhafter Züchter sorgt dafür.

    Gerade beim Aussie sollte das Allerletzte, auf das man als Käufer schaut, die Farbe sein. Da gilt für mich der Grundsatz "Ein guter Hund hat keine Farbe".

  • Also bei beiden Züchtern meiner Hunde gab es im Vorfeld grobe Vorverteilungen nach Geschlecht und Farbe - denn die meisten Welpenkäufe haben diesbezüglich ja auch gewisse Wünsche.

    Hat immer gepasst, und wenn nicht, fand sich auch immer eine Lösung.

    Hatte mir bei meinem zweiten Hund von den Bildern auch erst eine andere Hündin ausgesucht, die aber wesenstechnisch nicht unbedingt dem entsprach, was ich mir wünschte - da hat die Züchterin von sich aus schon bei meinem Besuch gesagt, dass sie glaubt, dass die andere Hündin im Wurf für meine Pläne besser passt. So war's auch. Bin glücklich, dass wir dann noch getauscht haben.

    Nur weil Züchter "reserviert oder vergeben" dort hinschreiben, heißt das ja nicht, dass die Hunde schon ganz fix zugeteilt sind. Andererseits hätte ich auch keine Lust bei einem Züchter zu kaufen, der ganz alleine entscheidet, wo welcher Hund hingeht. Wenn ich 1000 Tausend Euro auf den Tisch lege, will ich auch ein bisschen Mitspracherecht bei Geschlecht und Farbe haben.

  • Mit der Züchterin meines Zweithundes habe ich mich lange und ausführlich unterhalten, bevor die Welpen überhaupt geboren waren und irgendwann gegen Ende des Gesprächs hat sie auch gefragt, ob ich eine "Wunschfarbe" habe. Hatte ich, aber ich hätte auch dann auf jeden Fall einen Welpen aus dem Wurf genommen, wenn "meine" Farbe gar nicht dabei oder charakterlich überhaupt nicht zu uns passend gewesen wäre.

    Insofern: Ja, dass man "Farbwünsche" äußern kann, ist durchaus üblich, denke ich, und das finde ich auch nicht verwerflich. Eine endgültige Verteilung der Welpen findet dann ja meist eh erst statt, wenn man zum Charakter schon etwas mehr sagen kann.

    Nur weil die Welpen als "vergeben" markiert sind, muss es noch nicht bedeuten, dass sie schon zugeteilt sind.
    Wenn ich vier Rüden habe und 5 feste Interessenten, sind alle vergeben, wer wen am Ende bekommt muss da aber noch lange nicht festgelegt sein.

    So kenne ich das auch. Myrddins Schwestern waren z.B. von Anfang an alle "reserviert", wenn ich mich richtig erinnere, weil viel mehr Interessenten für Hündinnen als für Rüden vorhanden waren und deshalb von Anfang an klar war, dass jemand, der den Wurf z.B. auf der Homepage entdeckt, wegen einer Hündin eh nicht mehr anfragen muss.

    Ich kenne super viele Aussie Besitzer, die irgendwie am Ende doch einen ganz anderen Farbschlag, ja sogar ein anderes Geschlecht als das gewünschte bekommen hatten (ich inklusive ). Dafür haben sie den Hund erhalten, der zu ihnen passt.

    Yep, ich auch. :D Bei meinem Ersthund wollte ich furchtbar gerne eine Hündin in black tri, bekommen habe ich einen Rüden in blue merle. So kann's laufen! :lol:

  • Ich habe die Würmer schon ab der 3. Woche besucht und dann alle 2 Wochen allerdings habe ich mich erst mit der 7. Woche entschieden. Vorher konnte ich noch keine genauen Charakterzüge erkennen... geht ja auch schlecht wenn man nicht öfter hin fahren kann :D

    Bis dato war aber alles noch sehr offen natürlich äußert man Vorlieben. Aber schlussendlich wurde es bei mir eine andere Hündin als die beiden, die ich ganz zu Anfang im Visier hatte

    Primer habe ich auch nach der Farbe ausgesucht, da ich eine Livernose wolle. Da es aber ein reiner Liver Wurf war, hatte ich bei 7 Hündinnen die freie Auswahl :D
    Eigentlich wollte ich auch etwas mehr weiß haben. Nun habe ich wenigstens ein bisschen :headbash:

  • Ich hab bei meinen Hunden bestimmte optische Voraussetzungen, wäre Zadi nicht eine Hündin in schwarz-weiß, ohne Aufhellungsgen, hätte ich sie nicht genommen.
    Wäre Skurri keine gespottete schwarz-weiße Nackiehündin, hätte ich sie nicht genommen, das selbe bei Teska, schwarz-weiß, keine Aufhellung, nicht mehr als moderat behaart (nackt), dazu noch max 30cm ausgewachsen, hätte sie das alles optisch nicht, hätte ich sie nicht genommen.
    Die Rasse hat ihren Grundcharakter, innerhalb der Rasse sind natürlich alle individuell, aber da bin ich schlicht charakterlich für alles offen, kann mit deren Eigenheiten gut leben und bin glücklich mit meinen Hunden.

    Kennengelernt hab ich meine Chinesen bei der jeweiligen Abholung :D Qilin kannte ich aber gar nicht, die hab ich mir über eine Fahrkette mitbringen lassen ^^

  • Nur weil die Welpen als "vergeben" markiert sind, muss es noch nicht bedeuten, dass sie schon zugeteilt sind.
    Wenn ich vier Rüden habe und 5 feste Interessenten, sind alle vergeben, wer wen am Ende bekommt muss da aber noch lange nicht festgelegt sein.

    Genau.
    Ist bei uns jetzt auch genauso.
    Züchterin hat die Welpen direkt auf reserviert gesetzt weil sie 3 feste Interessenten hatte. Nachdem die Anzahlung eingegangen ist hat sie einen nach dem anderen auch vergeben gesetzt. Da waren die kleinen noch keine Woche alt.
    Jetzt sind sie morgen 3 Wochen alt. Fest Zugeteilt ist noch keiner obwohl auf der Homepage vergeben steht.
    Das machen nicht alle so, aber viele. Vor allem bei Rassen bei denen eine große Nachfrage besteht, weil da einfach das Telefon heiß läuft und das Postfach platzt. Auch wenn alle als vergeben da stehen fragen häufig noch Leute nach einem Welpen.

    Aber es gibt auch Züchter die relativ schnell Tendenzen der kleinen erkennen. Wie sicher das ist weiß ich nicht. Kenne aber bis jetzt einige die sehr zufrieden mit der frühen Zuteilung des Züchters sind.

    Und wenn Leute den Hund nach Farbe aussuchen und sagen der Hund ist sowieso ein Individuum und wir können mit allem Leben, dann sollen sie das tun.

  • Bei den Schäferhunden hatten mir meist 1. oder 2. Wahl, das war natürlich super, wenn man zuerst an der Reihe ist und sich seinen Wunschwelpen aussucht. Damals gab es noch keine Homepages auf der wir hätten suchen können.
    Bei meiner Dackelhündin (da gibt es auch keine HP) waren es 3 Welpen, 1 Rüde, 2 Hündinnen, der Rüde war bereits vergeben und eine Hündin auch, sodass nur noch Tamy übrigblieb. Das alles wunderbar gepasst hat, haben wir uns für diese übrige Hündin entschieden. Wenn sie mir nicht zugesagt hätte, hätte ich mich bei einem anderen Züchter umgesehen.

  • Ehrlich gesagt, frage ich mich auch immer, wonach man einen Welpen aussuchen sollte...Beim ersten Hund wars schon ein 14 Wochen alter Junghund, der übrig blieb wegen Knickschwanz und unschöner Farbe. Der zweite ein Zweier-Wurf, wo es nur einen Rüden gab und die Hündin eh bei der Züchterin bleiben sollte. Bei dritten stand auch nur eine Auswahl aus zwei Hündinnen, hab die "unbeliebtere", wieder mit Knickschwanz, genommen.


    Bei meinem nächsten Hund hätte ich nur den Wunsch "Hündin, ruhig". Welche das dann wird, soll der Züchter aussuchen.

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