Ein völlig Fremder hat meinen Hund geschlagen...!

  • Ich finde auch den Mann ganz schön mutig ich würde mich niemals trauen einem fremden Hund eine zu wischen,weil der Hund ganz einfach recht hätte sich zu wehren.


    Nö, hat der Hund in den meisten Fällen nicht.


    Wenn der Mann verletzt wird und ne Anzeige macht, kann das ganz schnell in Richtung "gefährlicher Hund" mit Leinen- und Maulkorbzwang enden.



    Ist euch sowas schonmal passiert und wie habt ihr in der Situation reagiert. Ich frag mich echt seit ich einen Hund habe immer wieder, was für Idioten so rumlaufen. Unfassbar!


    Nicht direkt so. Ich stand mit unseren zwei Bernern am Wegrand, beide an der Leine, als uns der kleine Mischling eines älteren Mannes zwischen die Berner rannte ... 2 Hunde mit einmal 40 und einmal 45 kg Lebengewicht an der Leine zu haben, wovon die eine gerade 1 Jahr ist und wie eine aufgeregte Henne rumhüpft und die andere versucht, der Hüpfdohle und dem Miniteil Platz zu machen ist nicht gerade lustig. Dabei habe ich zu spät gesehen, dass der Halter des Minihundes auf uns zu kam und die Situation lösen wollte, indem er auf uns alle irgendwie einschlug. Zumindest hatte er die Hand zum Schlag erhoben. Wen er treffen wollte, war nicht klar, da unsere Althündin die Situation schneller erkannte und das auf ihre Weise regelte.
    45 kg Hund, die ihre nicht gerade kleinen Zähne mal eben um den Arm besagten Mannes legten und festhhielten, bringt so ziemlich jeden halbwegs vernünftigen, erwachsenen Menschen wieder zur Vernunft.
    Und beschweren - oder gar Anzeige erstatten - wäre vor über 20 Jahren noch nicht wirklich drin gewesen. Die Hündin hatte festgehalten, nicht zugepackt. Die Jacke hatte etwas Speichelspuren an den Stellen, an denen die Canini zufassten. Das war alles. Wie gesagt - vor über 20 Jahren hätte da kein Hahn danach gekräht, zumindest bei uns nicht.


    Heute sieht das anders aus.


    Vor einiger Zeit wurde hier in der Nähe ein Hund als gefährlich eingestuft, weil er vor Freude eine ältere Frau ansprang, die dann umkippte und sich ein Bein brach. Leinenzwang.
    Muss ich nicht haben, also bleiben meine Hunde bei mir.


    Und wie ich das beibringe? Ich rufe meine Hunde ab, wenn ich Fremde sehe, lasse sie bei mir gehen oder am Strassenrand absitzen. Notfalls leine ich sie an. Und das so lange, bis sie von sich aus wissen "ich darf da nicht hin". Selbstverständlich bekommen sie auch Leckerlies, bis die fremde Person vorbeigegangen ist - aber ausschliesslich von MIR. Und nicht von Fremden.

  • Du findest also ein Hund sollte sich alles gefallen lassen oder wie?
    Ich finde der Hund hat sehr wohl recht wenn er zu beisst.
    Ich meinte ja nicht wie das vor Gericht ist, sondern einfach nur das ich mich aus diesem Grund niemals trauen würde mit
    einem Hund so umzugehen und schon gar nicht mit einem Fremden.
    Natürlich ist da der Hund im Recht.

  • Ich finde es, ehrlich gesagt, auch nicht schlecht wenn ein Hund, der Menschen sehr gerne mag, immer mal wieder Kontakt auch zu fremden Menschen hat. Natürlich nur nach vorheriger Absprache.
    Meine Befürchtung ist, daß man Hunden auch durchaus Skepsis vor fremden Menschen anerzieht, wenn man sie ständig von allen Fremden fern hält, heranruft etc und der Hund so die Verknüpfung macht, daß fremde Menschen etwas Schlimmes sind, weil man davon fern gehalten wird und keine Erfahrungen damit gesammelt werden.


    LG


    Franziska mit Till

    Dem stimme ich zu. Ich persönlich fände es (für mich und meinen Hund!) übertrieben, grundsätzlich jeden Kontakt zu fremden Menschen zu unterbinden. Zwar glaube ich nicht, dass es da eine schlechte Verknüpfung gibt (mal davon ausgehend, ich arbeite über positive Bestärkung, sprich, Fremde werden bei Sichtung geclickert), aber ich verstehe nicht den Sinn dahinter. Natürlich lasse ich meinen Hund nicht einfach zu Fremden hinlaufen, allein schon deshalb nicht, weil viele Menschen vor großen Hunden Angst haben, egal wie freundlich sie sind. Aber wenn ich vorbeigehe und der Hund sieht, dass er angelächelt und angesprochen wird und sich daraufhin freut, lasse ich Kontakt zu. Wieso auch nicht? Ich hatte schon oft Begegnungen wo die Leute eigentlich panische Angst vor Hunden hatten und dann plötzlich von meinem freundlichen Hund hin und weg waren und beide (Hund und Mensch) sich dann tierisch über die Begegnung und den Kontakt gefreut haben. Wie immer und überall, Kommunikation und Absprache sind unabdingbar. Mein Hund belästigt keine Fremden ungefragt, aber wenn freundlicher Kontakt besteht und der Mensch gerne auch den Hund begrüßen möchte, erlaube ich das. Es gibt ein paar Idioten auf der Welt, aber es ist nicht die Mehrzahl. Ich kann auch nicht für immer und ewig prophylaktisch auf Freilauf verzichten nur weil es möglicherweise in der Gegend theoretisch jemand geben könnte, der Köder verteilt. Vorsicht ist in Ordnung, aber man sollte auch die Kirche im Dorf lassen. Ich bewege mich mit meinem Hund nicht in einem luftleeren Raum. Ich konnte schon viele Vorurteile zerstreuen, weil ich offen war.


    Jeder regelt das für sich und seinen Hund selbst. Aber ich kann sagen, soweit ich einen freundlichen Hund habe, der sich über Fremde freut, deren Berührung und Kontakt liebt, sofern alles abgeklärt und erwünscht ist, werde ich hier immer Kontakt zulassen.

  • Du findest also ein Hund sollte sich alles gefallen lassen oder wie?
    Ich finde der Hund hat sehr wohl recht wenn er zu beisst.


    Was ich finde und was der Gesetzgeber dazu sagt, sind zwei paar Schuhe.


    Fakt ist, wenn der Hund schnappt, hast du erstmal die A***karte, denn egal wie du es drehst und wendest, du bist Schuld. Auch wenn der andere den Hund geschlagen hat, durch die Gefährdungshaftung bist du und dein Hund fällig.


    Darum nochmal, lasst es erst gar nicht zu solchen Situationen kommen, holt eure Hunde ran, haltet unbekannte Personen auf Abstand und dann muss man sich nicht ärgern und 11 Seiten lang diskutieren.

  • Und wie ich das beibringe? Ich rufe meine Hunde ab, wenn ich Fremde sehe, lasse sie bei mir gehen oder am Strassenrand absitzen. Notfalls leine ich sie an. Und das so lange, bis sie von sich aus wissen "ich darf da nicht hin". Selbstverständlich bekommen sie auch Leckerlies, bis die fremde Person vorbeigegangen ist - aber ausschliesslich von MIR. Und nicht von Fremden.


    Genau so haben wir das auch geübt ... heute reicht meist ein "Nein Charly", wenn er im Freilauf interessiert zu einem entgegenkommenden Spaziergänger guckt - dann biegt er immer zuverlässiger ab und geht schnuffelnd seiner Wege.


    Bleibt er aufmerksam stehen und checkt den Entgegenkommer, was auch mal vorkommt, leine ich an oder Kommando FUSS und gehe ganz normal weiter.


    Meist sind es übrigens große Männer, die er stramm stehend aufmerksam "begutachtet" - manchmal habe ich das Gefühl, er spürt da was, wovor er mich vielleicht schützen will? Immerhin hat ist Charly einmal einem komischen Kerl mit Anlauf in den Rücken gesprungen (da war der schon längst vorbei und ich hatte Charly aus dem Fuss freigegeben), der mich vorher blöd angemacht hatte, so nach dem Motto: "So alleine ohne Mann unterwegs schöne Frau? Gehen Sie öfter hier spazieren, bla bla" ...


    Also, auch ein Tut-nix-Labrador kann unter manchen Umständen "schützen" .... he he

  • Vor einiger Zeit wurde hier in der Nähe ein Hund als gefährlich eingestuft, weil er vor Freude eine ältere Frau ansprang, die dann umkippte und sich ein Bein brach. Leinenzwang.

    Naja, ich muss sagen, solche Hunde gehören meiner Meinung nach auch an die Leine.
    Es ist völlig egal, ob ein Hund einen Menschen aus Freude verletzt oder aus einem anderen Grund. Es ist auch völlig egal wer "schuld" ist.


    Wer einen Hund führt, muss sicherstellen, dass er unter Kontrolle ist. Ist halt so.

  • @byllemitblacky
    Ja klar einfach weitergehen.
    Also wenn jemand meinen Hund schlägt ,gehe ich bestimmt nicht ganz normal weiter wenn du das machst ok du bist ja so Fehlerfrei.

    Ich bin sicher nicht fehlerfrei. Ich kann mich furchtbar aufregen. Aber ich erwarte von meinem Hund Impulskontrolle - und vom Hund mehr zu erwarten als von mir selbst, ist unfair.


    Ob du Leute verprügelst oder nicht ist mir egal - aber hier wurde gefragt, was man getan hätte, und ich hätte sicherlich was gesagt, wäre aber ganz bestimmt nicht handgreiflich geworden oder ausgerastet und ich hätte vor allem schnell das Weite gesucht, ja.

  • Naja, ich muss sagen, solche Hunde gehören meiner Meinung nach auch an die Leine.Es ist völlig egal, ob ein Hund einen Menschen aus Freude verletzt oder aus einem anderen Grund. Es ist auch völlig egal wer "schuld" ist.


    Wer einen Hund führt, muss sicherstellen, dass er unter Kontrolle ist. Ist halt so.

    Grundsätzlich stimme ich Dir da zu. Jedoch ist sowas wirklich nicht immer absehbar.


    Ich bin zum Beispiel mal vor ein paar Monaten frontal von zwei großen Hunden umgerannt worden, die in ihr Spiel vertieft waren. Mir hat's wirklich die Beine weggerissen und ich bin voll längs auf die Nase geflogen. Ich war gerade ganz frisch in der 7.Woche schwanger und hatte einfach total Angst, dass dem Baby was passiert ist.


    Ist es glücklicherweise nicht, auch konnten da die Hunde ja nun wirklich nichts für. War halt ein doofer Unfall.


    Konnte auch keiner absehen. Arya hat in ihrer Freude einfach aufgrund ihrer Größe und Masse auch schon mal Menschen unabsichtlich weh getan (öhöm...gell @Chrissy3105). Sowas kann mit so einem großen Hund und auch mit kleineren immer passieren. Das Risiko hat man als Hundehalter einfach und kann es nicht 100% vermeiden.

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