Ein völlig Fremder hat meinen Hund geschlagen...!

  • Zur Frage wie ich es meinem Hund gelernt habe nicht zu Fremde zu gehen.


    Meine Hündin (RR) sieht mit ihren Schlappohren, Rehaugen und den Denkerfalten auch voll schnucklig aus.....fodert aber Distanz bei "eidideidi-ist die süüüüss" Gehabe umgehend mit tiefem Grollen ein. Sie liesse sich auch anlocken, entscheidet aber dann nach dem Erstkontakt, ob sie die Person sympathisch findet, oder doof. Doof heisst dann nach dem Kontakt....bei weiteren Tätschelversuchen (mit Vorliebe von oben übergebeugt auf den Kopf)....tiefes Grollen.
    Des Weiteren war sie als Junghund der Meinung sie müsse allen Fremden, die ihr spontan um eine Ecke begegneten, stellen und verbellen...


    Ignorieren von Fremden habe ich ihr deshalb so gelernt:


    1. Aufpassen, dass es zu keinen unliebsamen Begegnungen mehr kommt.


    2.Bei jedem Sichtkontakt mit Fremden Meine Hündin aufgefordert mich anzusehen...d.h. ein "lueg" konditioniert. ( Das habe ich geklickert, weils damit so schnell und so super funktionierte. Ich nutzte den Clicker vor allem beim Lernen der Kommandos auf Abstand, weil da das Bestätigen des erwünschten Verhaltens umgehend möglich ist )
    Mit der Zeit hat sie dann angefangen von selbst, bei jedem Sichtkontakt mit Fremden, sich nach mir umzudrehen. Das habe ich wieder geklickert und dann den Hund abgerufen. Wieder mit der Zeit ist sie dann von selbst bei jedem Sichtkontakt mit Fremden zu mir zurückgelaufen. Das dann wiederrum geklickert. Heute klickere ich nicht mehr. Sie kommt von selbst zu mir, wenn Leute auf uns zukommen und ich belohne sie dafür. Sie hat im Kopf: Leute kommen, zu Frauchen laufen, Belohnung erhalten.


    Meine Hündin ist jetzt bald 6 Jahre. Das Verhalten hat sich so gefestigt, dass die Belohnung heute nur noch ein freundlich von mir gesagtes "feines Mädel" ist.


    Wird sie bedrängt wenn sie bei mir und an der Leine ist, breche ich das ganz ruhig ab. Ich fasse sie dann ebenfalls an, schiebe dabei die Hand des Tätschlers weg und sage dabei mit tiefer Stimme Wort für Wort gaaaanz ruhig: nehmen sie ihre Hand laaangsam weg....JETZT.
    Mitunter sind die Leute dann etwas bleich......


    Gruss Eva

  • @Angilucky2201
    in der beschriebenen situation wäre ich auch einfach weitergegangen, mit möglichst wenig tramtram. hätte ich mich aufgeregt, hätte sich alles erst recht hochgeschaukelt und die wahrscheinlichkeit dass mein hund es sich "negativ merkt" deutlich größer.


    es kommt auch darauf an was für einen hund man hat. mein hund zum beispiel würde nicht "cool" bleiben wenn ich mich aufrege oder gar aggressiv werde. mir wäre das risiko viel zu groß dass er dem alten herrn im arm hängt, dann wäre nämlich wirklich schluss mit lustig.


    das ganze hat mit fehlerfreiheit rein gar nichts zu tun. jeder muss für sich entscheiden wie er in einer solchen situation für sich und seinen hund angemessen reagiert.

  • @thinha
    Ja aber man muss verstehen das manche da nicht so freundlich gewesen wären.
    Natürlich ist es mies für den Hund wenn man sich aufregt, aber man kann sowas ,ja nicht einfach steuern ,man muss im Leben auch mal frech werden ,man darf sich nicht alles gefallen lassen.

  • Aber ob das in der Situation was gebracht hätte,
    nur weil man sich dann denken kann: Ja ich hab mir das nicht Gefallen lassen.
    Der Typ hätte sich dann erst recht eins gelacht wahrscheinlich, weil manches erst richtig lustig ist,
    wenn sich das gegenüber richtig schön aufregt und der Hund hätte es evtl. negativ verknüpft.
    Da hätte ich lieber Ruhe bewahrt und ihm im Kopfkino die Haare ausgerissen. :mute:

  • Salali:
    Danke für die super Anleitung. Rupert lernt auch sehr schnell mit dem Clicker. Werde deine Tipps ab heute mal versuchen, vielleicht schaffen wir es auch, dass nicht jeder "Fremde" gleich als bester Freund angesehen wird. :applaus:
    Das nervt nämlich etwas... Rupert möchte wirklich zu jedem Menschen hin, weil ihn ja alle "immer lieb" haben müssen...

  • Ich wollte wirklich niemandem hier zu nahe treten. Bei uns habe ich einfach die Erfahrung gemacht, dass manche Hunde verdammt abschreckend wirken. Schäferhunde gehören hier definitiv dazu, manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass andere Menschen regelrecht vor uns weglaufen. Es hat garnichtmal etwas mit der Größe zu tun, wenn ich zum Beispiel mit einem Kumpel und seinem Husky unterwegs bin, der Rexi in größe und Statur sehr ähnlich ist, dann stürzen sich alle direkt auf diesen Hund. Da kann mein Freund mehrmals sagen, dass sein Hund nicht von Fremden angefasst werden möchte und unfreundlich reagiert wenn man es nicht unterlässt, es wir ignoriert. Wenn er dann tatsächlich anfängt zu knurren, dann sind diese Leute schwer beleidigt und es liegt immer am Hund der dringend Erziehung braucht.
    Versteht mich nicht falsch, ich bin wirklich froh, dass uns niemand belästigt, ich finde es nur komisch wie manche Hunderassen auf andere Menschen wirken. Und ich weiß auch von einigen Hundebesitzern hier, dass sie unter den "Vorurteilen" bezüglich der guten Eigenschaften ihrer Hunde und deren hübschem Aussehen leiden, weil sie immer alle Streichler und Leckerli-Verteiler anziehen. Einige dieser Hunde sind wirklich nicht ohne, auch wenn sie aussehen wie purer Zucker. Die Besitzer fühlen sich deshalb oft eingeschränkt und ich finde es schade, dass man so denken muss, nur weil andere sich nicht an die gängigen und selbstverständlichen Regeln halten. Ich laufe doch auch nicht durch die Gegend und begrapsche Fremde weil mir gerade danach ist und sie so süß ausehen, mir will deshalb auch nicht in den Kopf warum das bei Tieren dann gemacht werden muss. Es ist einfach respektlos.

  • Aber ob das in der Situation was gebracht hätte,
    nur weil man sich dann denken kann: Ja ich hab mir das nicht Gefallen lassen.
    Der Typ hätte sich dann erst recht eins gelacht wahrscheinlich, weil manches erst richtig lustig ist,
    wenn sich das gegenüber richtig schön aufregt und der Hund hätte es evtl. negativ verknüpft.
    Da hätte ich lieber Ruhe bewahrt und ihm im Kopfkino die Haare ausgerissen. :mute:

    Haare hatte der gar nicht mehr :ugly:


    Ich habe mich zuerst auch geärgert, dass ich dem nicht ordentlich die Meinung gegeigt habe, aber im Nachhinein dachte ich eben auch, dass ich dem Hund dadurch ja erst recht vermittelt hätte, dass da jetzt grade was ganz großartig doofes und schlimmes passiert sein muss, weil sonst würde Frauchen sich ja nicht so aufregen. Ich denke tatsächlich auch, dass es dann besser ist Ruhe zu bewahren und sich hinterher auszukotzen (so wie ich bei meinem Papa und danach bei meinem Mann).


    Ich merke auch wirklich, dass je ruhiger ich in doofen Situationen bleibe, desto ruhiger ist auch mein Hund (auch was, was ich erst lernen musste).

  • Mir will auch nicht in den Kopf warum viele Leute schon so auf mich zukommen in niederster Gangart
    und dann sowas von sich geben wie: Tuziwuzibuzi oder so. (Mein Hund ist 60cm hoch)
    Das nervt mich auch richtig, letztens ist mir das vor der Gärtnerei passiert und ich wollte meine Hündin grad davor absetzen um dann hinein zu gehen. Dann hab ich zu meiner Mama einfach gesagt: "Komm die ist nicht richtig im Kopf" und bin derweil in ein Gewächshaus gegangen.
    Das doofe Gesicht von der hätte ich sehen wollen.
    Aber ehrlich jeder darf meinen Hund streicheln von mir aus auch Leckerlis geben aber nur wenn man vorher mit mir gesprochen hat und
    ich in unmittelbarer Nähe bin. Schließlich werde ich haftbar gemacht wenn doch was ist.

  • Das ist zumindest bei unseren nicht so. Klar wenn jemand die Hunde anspricht oder lockt sind sie interessiert aber jeder der die Hunde nicht beachtet wird ignoriert. Aber so toll sind die meisten Menschen gar nicht das die Hundis zu jedem hinwollen. ☺


    Kommt immer drauf an fine ich. Bei nem Hund der wirklich zu jedem hinrennt würde ich das auch trainieren.


    Für mich persönlich war der Sinn dahinter das Menschen generell positiv gesehen werden.

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