Hinlegen bei Hundebegegnungen

  • Das Thema hatten wir gerade in der Junghundegruppe in der Hundeschule.
    Da ging es ums Hinsetzen/Hinlegen und kurz bevor der andere da ist, lossprinten.


    Die Trainerin meinte, wir sollen die Hunde ruhig eine Weile gucken lassen und nicht weiterzerren o.ä., weil sie im Moment noch in der Lernphase sind - sprich erst noch zu deuten lernen müssen, wie der andere Hund gerade so drauf ist und das funktioniert durch beobachten.


    Neigt der Hund dann aber dazu, kurz vor Peng aufzuspringen und Gas zu geben, sollte das unterbunden werden, bevor sich dieses Verhalten etabliert. Es ist nicht besonders höflich auf andere Hunde zuzupreschen. Ist der andere Hund ängstlich oder sehr selbstsicher wird er sich das nicht bieten lassen und es gibt unter Umständen Krach. Langsam und ruhig weitergehen würde die Situation entschärfen.

  • hallo,


    beim zeigen&benennen wählst du bei hundesichtungen einen abstand, wo dein Hund ruhig bleiben kann/sich nicht hinlegt und ansprechbar ist. Sieht er den anderen Hund ruhig an, sagst du zb "wo ist der Hund?" Und gibst eine tolle Belohnung. Falls du clickerst/markerst, kannst du das noch tun zwischen "wo ist der Hund" und Belohnung. Geht aber auch ohne clickern. Das machst du ein paar mal. So kannst du deinem Hund dann auch mitteilen, dass da jetzt ein Hund kommt und es somit gleich Belohnung gibt :) dein Hund lernt so, hundesichtungen positiv zu verknüpfen, sich zu dir zu orientieren und ansprechbar zu bleiben. Dann kannst du schrittweise die Distanz verringern.
    wichtig ist, dass du wirklich in dem wohlfühlabstand deines Hundes trainierst.

    Danke für deine Erklärung :smile:

  • Das Thema hatten wir gerade in der Junghundegruppe in der Hundeschule.
    Da ging es ums Hinsetzen/Hinlegen und kurz bevor der andere da ist, lossprinten.


    Die Trainerin meinte, wir sollen die Hunde ruhig eine Weile gucken lassen und nicht weiterzerren o.ä., weil sie im Moment noch in der Lernphase sind - sprich erst noch zu deuten lernen müssen, wie der andere Hund gerade so drauf ist und das funktioniert durch beobachten.


    Neigt der Hund dann aber dazu, kurz vor Peng aufzuspringen und Gas zu geben, sollte das unterbunden werden, bevor sich dieses Verhalten etabliert. Es ist nicht besonders höflich auf andere Hunde zuzupreschen. Ist der andere Hund ängstlich oder sehr selbstsicher wird er sich das nicht bieten lassen und es gibt unter Umständen Krach. Langsam und ruhig weitergehen würde die Situation entschärfen.

    Also sollte ich ihm ruhig erlauben sich hinzusetzen und zu schauen ?
    Da hab ich aber die Befürchtung das er,dass dann immer macht :ka:
    Nein aufspringen tut er nicht er bleibt liegen bis der Hund an ihm vorbei ist und steht dann auf und will schnüffeln.
    Oder aber er springt in die Leine und knurrt/bellt aber nur wenn der andere Hund dies auch tut. :dagegen:

  • Hunde haben Hundebegegnungen nicht automatisch im Repertoire. Sie müssen zuerst lernen, wie man sich adäquat verhält.
    Lob deinen Hund immer dann, wenn sich seine Ohren vom anderen Hund weg orientieren, wenn er zu dir schaut, wenn er am Wegrand schnüffelt- also lobe IMMER dann, wenn er ein anderes Verhalten anbietet als Hund anstarren. Denn das ist unhöflich und fixieren ist unter anderem eine Sequenz des Jagdverhaltens!
    Bringe deinem Hund bei, dass er bei Bundebegegnungen etwas anderes anbietet. Dafür musst DU ihm aber auch die Möglichkeit geben.
    Einfach wie ein Pflock in der Landschaft zu stehen hilft dem Hund nicht.
    Schaff Distanz. Hilf deinem Hund, geh in die Wiese, in den Acker, ins Unterholz, in den nächsten Hauseingang zurück- was auch immer - aber schaff Distanz damit dein Hund raus kommt aus der für ihn zu engen Situation.
    Und loben, loben, loben. Zu Beginn im Sekundentakt alles was er zeigt was tendenziell weggeht von anderen Hund.
    So lernt dein Hund sehr schnell, was du möchtest. Nämlich dem anderen Hund adäquat ausweichen.


    P.s: das lernt man übrigens bei gut geführten Social Walks.

  • Elmo hat sich auch eine zeitlang bei Hundesichtung hingelegt, fixiert und ist dann losgesprintet. Ging dann auch mehr ins Spielen über das Ganze, aber ich fand das von Anfang an blöd, vorallem in Anbetracht der Tatsache, dass der Knödel dieses Verhalten bei anderen Hunden absolut daneben findet, den Kamm aufstellt und rumgrummelt.


    Von daher unterbinde ich das, indem ich ihn bei Hundesichtung noch konkreter auf mich achten lasse und ihn entweder anleine und ihn ins Fuß nehme oder freigebe, aber das nur nach Absitzen und Blickkontakt zu mir. Hat jetzt dazu geführt, dass er sich bei Hundesichtung direkt zu mir umdreht und wartet was ich ihm sage und ich das besser kontrollieren kann.


    Im Spiel mit Diego macht er das trotzdem noch und da bin ich unschlüsslig. Es passiert im Spiel, so schnell zack zack und Diego die Nuss empfindet das auch als gar nicht schlimm. :???: Wenn die dann auch rumdüsen und sich entfernen... Aber die beiden sind sich soweit grün und es ist ausgeglichen.


    Bei Fremdhunden ist das ja was anderes, hinlegen und fixieren aus welchen Gründen auch immer ist doch unhöflich und Jagdverhalten, dass den anderen Hund als Beute deklariert, warum sollte ich meinem Hund so ein Verhalten und sei es nur Fixieren erlauben? Elmo ist wegen sowas (einmalig, danach wusste ich ja was Ambach ist) dermaßen auf einen Hund losgeschossen und der Besitzer sagt mir: "Der legt sich hin um zu zeigen dass er lieb ist." Für Elmo war es anscheinend nicht eindeutig genug und das allein find ich schon zu risikoreich...

  • Okay loben und Bögen laufen das krieg ich schon irgendwie hin :gut:


    Achso doofe frage was genau ist ein Social Walk oder besser gesagt wie oder wo macht man das ? :headbash:

  • Hallo Chicox
    Social Walks sind Hundespaziergänge der etwas anderen Art, begleitet durch einen Trainer(in). Entweder explizit alle an der Leine, dann sagen sich die Hunde NIE hallo, sie haben immer einen so grossen Abstand zueinander dass sie sich noch im Komfortbereich befinden.
    Oder frei laufend, aber permanent unter Beobachtung, der Mensch managt, agiert, greift ein, hilft etc.
    Man macht gezielte Übungen, je nach Hund. ZB andere Hunde kreuzten, von vorne, von hinten, in engen Situationen, überraschende Menschenbegegnungen etc. Dabei geht es darum zu sehen, wie der Hund bisher solche Situationen meisterte, was man machen kann um VOR den Situationen zu helfen und wie man bei Überraschungen agieren und reagieren kann.
    Für mich die wertvollsten Trainingsstunden überhaupt. Man sieht wie die Hunde kommunizieren, wo sie Mühe haben, man kommt selber ganz schön auf die Welt und lernt unglaublich viel über Körpersprache des Hundes (und des Menschen).



    Ich habe dir ein schönes Beispiel:


    Mojito (1 Jahr jung) hatte seit kurzem manchmal Schwierigkeiten bei Hundebegegnungen, er wusste einfach nicht was tun wenn es zu eng war. Dann wurde er ganz hibelig, fiepte, stellte den Kragen hoch und beschwichtigte. Bevor daraus ein Problem entsteht, wollte ich das lösen.


    Auf dem Walk übten wir, dass ich ihm beibringe, Alternativ-Verhalten zu zeigen.


    Alternativ-Verhalten kann sein:


    • Am Wegrand schnüffeln
    • Den Kopf wegdrehen vom anderen Hund
    • Mich anschauen
    • Distanz zum Hund vergrössern
    • Ohren zu mir drehen
    • etc.


    Dazu wurde jegliches Beschwichtigen belohnt:


    • Augen zusammen kneifen
    • Lefzen schlecken
    • Kopf wegdrehen
    • etc.


    Zuerst habe ich es mit dem Klicker belohnt, manchmal im Sekundentakt weil der Hund halt so in Bewegung ist und viel anzeigt.
    Dann habe ich angefangen, mit dem Lobwort (und Belohnung) zu arbeiten. Belohung kann in solchen Situationen übrigens gut auch schnüffeln etc. sein.


    Heute Morgen auf dem Spaziergang kamen wir an einer Stelle vorbei, da kläffen immer einige kleine Hunde hinter dem Zaun. Mojito ist diese Stelle unwohl, er fiepte immer, Kamm war hochgestellt und er wusste nie was tun.
    Heute:
    Er bot diverse Alternativen an, ich lobte sie alle und wir kamen ohne Fiepen, ohne aufgestellten Kamm und ohne hibbeln und ohne fiddel around an der Stelle vorbei.


    Was hatte sich geändert?
    Ich hab gesehen was sein Problem ist, hab gesehen was er anbietet und habe das genommen und belohnt. Und er hat sofort darauf reagiert und lernt nun, solche Situationen zu managen.


    Wäre in dem Moment noch ein Hund entgegen gekommen wäre es zu viel gewesen. Dann hätte ich umgedreht, hätte mir eine breitere Stelle gesucht wo ich mit ihm hätte Distanz schaffen können, hätte wieder jegliches Alternativ-Verhalten belohnt und so die Situation gemanagt.


    Vielleicht hilft dir das etwas für's Verständnis. :-)

  • Und zwar legt er sich immer hin wenn er andere Hunde sieht und bewegt sich dann nicht mehr von der Stelle.
    Er legt sich aber erst hin wenn der andere Hund zu nahe ist, davor läuft er schleichend und fixierend auf den Hund zu.

    Das ist eindeutig Jagdverhalten muss unterbunden werden, andere Hunde fühlen sich auch dadurch provoziert.
    Einen Hund der so auf uns zukommt lass ich nicht zu meiner Hündin hin.

  • Hallo wildsurf,
    das klingt interessant nur hat er ein Problem damit wenn zu viele Hunde auf einmal in seiner unmittelbaren Nähe sind dann bekommt er richtig Schiss. Er zieht die Rute ein und versucht mit allen mitteln aus dieser Situation rauszukommen sei es auch sich aus Geschirr/Halsband zu ziehen. :|


    Aber das mit dem Alternativverhalten könnten wir versuchen, da muss ich ihn mal ganz genau beobachten.


    Ach und mit dem Clicker er reagiert darauf nur nimmt er in der Situation keine Leckerlie aus der Hand..
    Würde es auch gehen wenn er sie vom Boden bekommt also ich sie ihm hinwerfe,einzelnd natürlich ? :???:

  • Das kannst du oft beobachten, dass in Situationen die dem Hund eigentlich zu viel sind, die Leckerchen nicht mehr genommen werden. Da müsstest du viel früher ansetzen, austesten WANN der Hund noch ansprechbar ist und in dieser Distanz übern.


    Zuerst nur mit einem Hund. Schauen ob in 100m Distanz dein Hund noch ansprechbar ist. Wenn ja und er sich nicht sträubt näher zu gehen, Distanz ETWAS verkleinern. Sofort loben wenn der Hund ruhig ist, wenn er sich umorientiert, wenn er Alternativen anbietet. Dann Distanz wieder vergrössern und weggehen. Übung beendet.


    Am Anfang ist das Ziel, eine Verbesserung auf Distanz hinzubekommen. Es ist NICHT das Ziel, zum anderen Hund hinzugehen!
    Das ist ganz wichtig. Training im Komfortbereich (darin kann der Hund noch denken) und aufhören wenn es gut war.


    Wenn du siehst dass mehrere Hunde kommen, dreh ab und schaff so viel Distanz, damit dein Hund keine Angst haben muss. Sonst kann es sein, dass er irgendwann aus lauter Sorge und fehlenden Alternativen anfängt, andere Hunde anzugehen (in irgend einer Weise).

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