Wie passen Jagdtrieb, Wachsamkeit, Ernsthaftigkeit... noch in den Alltag?

  • Hier wird ja echt einiges durcheinander gewürfelt...


    Sorry, aber klar im Kopf, Nervenstärke, Aufmerksamkeit und wtp sind nun echt keine reinen Gebrauchshundeeigenschaften.


    Ich kenne eine ganze Menge Hunde, die all das auszeichnet - aber von nem Gebrauchshund so weit entfernt sind wie es nur geht. Passt nur scheinbar einigen hier nicht in ihr Bild vom langweiligen, antriebslosen und völlig desinteressierten Begleithund.

    Ich denke niemand sagt das. Aber es sind nicht nur Eigenschaften die bei Begleithunden vorkommen. Und wenn man bei einem Hunderasse alle Triebe, die nicht erwünscht sind, bei der Zucht minimiert, bedeutet das nicht, dass daraus ein toller Familienhund wird. Es kann auch sein, dass man mehr wegzüchtet als nur die unerwünschten Triebe.

  • Ich denke niemand sagt das. Aber es sind nicht nur Eigenschaften die bei Begleithunden vorkommen. Und wenn man bei einem Hunderasse alle Triebe, die nicht erwünscht sind, bei der Zucht minimiert, bedeutet das nicht, dass daraus ein toller Familienhund wird. Es kann auch sein, dass man mehr wegzüchtet als nur die unerwünschten Triebe.

    Doch, Einstein, genau das (nämlich dass Nervenstärke, Aufmerksamkeit, Motivierbarkeit, Arbeitswillen und Co. den trotteligen Begleithunden völlig abgehen) wird hier in zahlreichen Posts impliziert. Und das ist nun mal einfach falsch und zeugt lediglich von Unkenntnis der betreffenden User. Dagegen hat hier keiner behauptet, dass a) diese Eigenschaften nicht bei Gebrauchshunden zu finden wären und b) dass der Reduktion "unerwünschter Triebe" automatisch der perfekte Familienhund entspringt.

  • Dreamy: wie viele Hunde die wirklich arbeiten kennst du denn wirklich? Hast du Hunde mit Gebrauchshundeigenschaften selbst ausgebildet und geführt? Kennst du das Gefühl wenn dich dein Hund während der Arbeit immer weiter treibt, dich selbst zu immer mehr Leistung zwingt, der Hund sich dabei anfühlt wie ein Pferd das gleich explodiert aber sich im Griff behält? Kennst du das Gefühl wenn dein Hund und du unter Stress noch Höchstleistungen bringen könnt, so als würdet ihr im heimischen Garten sein, nur dass es unter Stress noch viel genialer wird?


    Ich denke all das kennst du gar nicht. Es ist nicht schlimm aber dir sollte bewußt sein dass du einfach keine Erfahrungen auf diesem Gebiet hast und dir dadurch nur ein sehr theoretischer Einblick in die Problematik möglich ist.


    Ich hab im Freundeskreis Menschen wie dich denen es genügt, einen naiven, distanzlosen Showgoldie zu haben oder eben einen Schlaftabletteneurasier. Nicht schlimm, sie wollen es so und haben auch keinerlei Ansprüche an ihre Hunde ausser dass sie nett sein sollen. Mich machen diese Hunde irre, klare Ansagen überfordern sie, bzw lassen sie hektisch werden, dennoch wollen sie irgendwie bespaßt werden aber um da wirklich was draus zu machen fehlt der innere Ehrgeiz in diesen Hunden. So wollen Spaß Spaß Spaß aber sie bleiben dabei in einem sehr infantilem Stadium hängen. Wer 10 Jahre lang auf albernes Welpengehabe steht tja der ist damit gut beraten. Ich brauch das nicht. Ihre Besitzer merken nicht dass diese Hunde "nicht die hellsten Kerzen auf der Torte sind" denn sie haben nicht die Motivation dazu mehr als Gassi und Garten mit denen zu erleben. Nicht mein Problem solange dieses Schicksal nicht alle Rassen ereilen muss. Es gibt viele Gesellschafts- und Begleithunde, warum sollen da Gebrauchshhunde auch noch zu ihnen umfunktioniert werden? Genau diese Gebrauchshunde sind im Alltag ihrer Menschen doch schon total unkomplizierte Begleiter.

  • Spannendes Ausgangsthema


    Habe ja auch nen Hund mit Wach- und Jagdtrieb
    Warum?
    Weil sie so war, als ich sie aus dem Tierschutz holte.


    Würde ich mir so einen Hund wieder holen?
    Ich suche nicht nach so einem Hund.
    Aber wenn ich einen Hund habe, der das mitbringt, komme ich damit klar.


    Wieso passt es nicht zum Begleithund?
    "Trieb" bedeutet doch nichts schlechtes und nichts unhandlebares :???:

  • Dreamy: wie viele Hunde die wirklich arbeiten kennst du denn wirklich? Hast du Hunde mit Gebrauchshundeigenschaften selbst ausgebildet und geführt? Kennst du das Gefühl wenn dich dein Hund während der Arbeit immer weiter treibt, dich selbst zu immer mehr Leistung zwingt, der Hund sich dabei anfühlt wie ein Pferd das gleich explodiert aber sich im Griff behält? Kennst du das Gefühl wenn dein Hund und du unter Stress noch Höchstleistungen bringen könnt, so als würdet ihr im heimischen Garten sein, nur dass es unter Stress noch viel genialer wird?


    Ich denke all das kennst du gar nicht. Es ist nicht schlimm aber dir sollte bewußt sein dass du einfach keine Erfahrungen auf diesem Gebiet hast und dir dadurch nur ein sehr theoretischer Einblick in die Problematik möglich ist.


    Ich habe dir den Rset meines Beitrages noch mal zitiert. Ich habe gefragt welche Erfahrungen du hast. Leider keine Antwort dafür Beschimpfungen... Ich habe eine Vermutung über deine Erfahrung angestellt. Mehr nicht. Statt Richtigstellung ein weiterer Rundumschlag. Nö, ernstnehmen kann ich das jetzt nicht wirklich.


    Im weiteren Verlauf meines Beitrages schrieb ich von Hunden meiner Freunde und dass ICH mit diesen nicht glücklich werden würde. Wo genau behandel ich jetzt wen von oben herab?? Meine Freunde sind glücklich mit ihren Hunden und wie ich schon schrieb ist das doch auch ok. Nur ich würde es für MICH eben nicht so wollen.


    Vielleicht solltest du mal versuchen zu diskutieren ohne dich permanent in den Mittelpunkt zu stellen. Man kann durchaus eine Meinung haben und die von anderen dennoch tolerieren.

  • Ich habe dir den Rset meines Beitrages noch mal zitiert. Ich habe gefragt welche Erfahrungen du hast. Leider keine Antwort dafür Beschimpfungen... Ich habe eine Vermutung über deine Erfahrung angestellt. Mehr nicht. Statt Richtigstellung ein weiterer Rundumschlag. Nö, ernstnehmen kann ich das jetzt nicht wirklich.
    Im weiteren Verlauf meines Beitrages schrieb ich von Hunden meiner Freunde und dass ICH mit diesen nicht glücklich werden würde. Wo genau behandel ich jetzt wen von oben herab?? Meine Freunde sind glücklich mit ihren Hunden und wie ich schon schrieb ist das doch auch ok. Nur ich würde es für MICH eben nicht so wollen.


    Vielleicht solltest du mal versuchen zu diskutieren ohne dich permanent in den Mittelpunkt zu stellen. Man kann durchaus eine Meinung haben und die von anderen dennoch tolerieren.

    Himmel, das ist wirklich absolut arrogant und sehr abwertend gegenüber denen, die "nur" einen Familienhund haben...du pauschalisiert praktisch alle, die keinen Gebrauchshund haben (wollen/können) und unterstellst ihnen, nur distanzlose (und damit unerziehbare? weil Distanzlosigkeit ist ja ein Erziehungsthema) und/oder langweilige Hunde haben zu wollen...das empfinde ich als äußerst herablassend und abwertend. Frei nach dem Motto: "Ja, ist ja schön, dass du mit lahmarsch-Hunden zufrieden bist, aber mir würde sowas ja nicht reichen, ich bin damit total unterfordert. Aber klar, Menschen wie du können meine Leistung ja gar nicht erbringen..." Das impliziert deine Wortwahl!


    Dreamy stellt nicht "sich" in den Vordergrund, sondern sie fragt nach Definitionsunterschieden bzgl. Belastbarkeit/Nervenkostüm und div. anderen Eigenschaften, wie die sich bei aktiven Gebrauchshunden und Familienhunden unterscheiden bzw. warum der eine HH mehr Wert darauf legen sollte als der andere...


    Dreamy hat nirgends beschimpft oder einen "Rundumschlag" ausgeführt - das warst wohl eher du.


    Ganz ehrlich, die Arroganz mancher Gebrauchshundehalter und die Unterstellungen, dass Halter von weniger oder anders auszulastenden "Familienhunden" von nix ne Ahnung haben und man selber ja viel besser ist und sowieso die meiste Ahnung hat (und das alles kommt aus solchen Beiträgen sehr raus), sowas Unverschämtes ist mir im tatsächlichen Miteinander noch nie untergekommen... :mute:

  • Ich habe mich für einen Eurasier entschieden, weil er mir natürlich optisch gefallen hat und Eigenschaften mit sich bringt, die für mich wichtig sind.


    Er ist reserviert gegenüber Fremden, nicht bellfreudig, hat keinen Schutz- und Wachtrieb. Das sind Eigenschaften, die ich brauchte, da von Anfang an feststand, dass ich ihn mit auf die Arbeit nehme.


    Einen Hund ohne ausgeprägten Jagdtrieb, ist für die Arbeit jetzt natürlich nicht wichtig, aber für mich. ;)


    Wobei er überhaupt nicht langweilig ist. Man kann super mit ihm arbeiten, klar einen gewissen Sturkopf hat er manchmal, aber das gehört halt dazu. Wenn ich sehe, wie aufmerksam er bei einem sein kann, wie gerne er irgendwelche Tricks neu mit mir lernt oder draußen abgehen kann wie eine Rakete, kann ich wirklich nicht sagen, dass er langweilig wäre oder eine Schlaftablette.


    In der Wohnung oder im Büro ist er ruhig und draußen lebhaft. Für mich persönlich ist er der perfekte Begleithund :smile:

  • Mich wuerde mal interessieren, wie viele von denen die meinen ernsthafte Hunde passen nicht in diese Zeit/Gesellschaft, ernsthafte Hunde kennen.
    Alle ernsthaften Hunde die ich kenne, sind sowas von cool im Alltag unterwegs. Die ignorieren sehr, sehr viel und regen sich sehr selten auf. Ja, wenn sie reagieren, dann richtig. Aber das kommt eben selten vor.
    Ok alle haben entsprechende HF, aber vom Grundsatz her finde ich diese Hunde sehr angenehm..

    Aber wie sieht denn der Alltag dieser Hunde aus und wie ist der Umgang, also müssen einige von denen gemanaget werden?


    Ich habe hier in Berlin noch nie jemanden mit einer typischen Arbeitsrasse gesehen, dessen Hund sich völlig entspannt und offline durch die Menschen schlengelt, und das auch mal nicht direkt neben dem HH.


    Ist ja das eine, ob der Hund so nervenstark und selbstsicher ist und das alles auch ohne "Anleitung" hinbekommt oder ob er vom HF aktiv da durch "geführt" wird und das dann auch alles kein Problem ist, das wäre für mich dann Managment, mehr nicht.


    Da kommt es doch auf den Alltag an. Hier wäre das gemütlich durch den Park latschen (Radfahrer, Jogger, schreiende Menschen die plötzlich durch die Büsche an einem vorbei sprinten),..., Kaffee to go kaufen > Leute die einem da auf die Pelle rücken. Abends mit Freunden auch mal im Park sitzen auf der Wiese (Leute kommen und gehen im Dunkeln). Im Freilauf haufenweise Hundebegegnungen, selbst wenn man die ruhigen Strecken raussucht. Dazu die Berliner Wildschweine, die wirklich direkt neben dem Weg stehen und sich kein Stück bewegen. Man wird von ner Horde Engländer "umzingelt" die einem nach dem Weg fragen. Abends durch die Stadt mit Öffis, setzen in einen 4er Sitz im Bus, wo viele andere sind, auch mal prollende Jugendliche sind und es recht eng ist. Oder eben tagsüber während um den Hund nur Beine drum herum sind, weil die S-Bahn so voll ist.



    Das meiste wäre unserer Hündin wurscht gewesen, hätte die zugepackt, wenn ein Besoffener mich aktiv angegangen wäre? Ganz sicher, wenn ich es zugelassen hätte.


    Also würden viele dieser Hunde wirklich allein durch diesen Alltag kommen und besitzen somit wirklich die nötige Ruhe,... oder funktioniert das nur, wenn man die aktiv durchführt? Ich habe hier nur letzteres erlebt, selbst wenn die Hunde frei laufen, laufen sie meist im Fuß und somit im Kommando, die Unruhe sieht man an Ohren und Blick, ohne Kommando oder aktive Führung ginge das bei den meisten nicht.


    Für mich begleitet ein Begleithund ganz einfach, er ist dabei, ich kenne hier auch wirklich in der Umgebung nur 4 explizite Arbeitshunde und die werden alle aktiv geführt, was in einer Stadt ne Menge Arbeit bedeutet.

  • @Lockenwolf


    Nö, du hast keine Vermutungen angestellt. "Dir sollte bewusst sein dass du keine Erfahrungen auf diesem Gebiet hast" ist KEINE Vermutung sondern einfach ne dreiste Aussage, die DIR nicht zusteht! Es ist unglaublich was manche Menschen meinen sich rausnehmen zu können.


    "Menschen wie dich..."..."naiver, distanzloser Labbi"..."Schlaftabletteneurasier"...das sind keine Unterstellungen und Abwertungen, nein...


    Auch wenn ich dir ganz sicher keine Antwort schuldig bin: ein Onkel von mir hat früher Deutsche Schäferhunde für den Gebrauch gezüchtet (mit diesen Hunden bin ich u.a. aufgewachsen), ich hab auch mal ein Praktikum in einem DVG-Hundesportverein gemacht (und dadurch recht schnell festgestellt, dass mir diese Art Sport nicht liegt) und einer meiner Pflegehunde war ein Pointer Mix (und wer Pointer kennt weiß dass die in Sachen Jagdtrieb und Radius kaum zu überbieten sind, das sind reine Gebrauchshunde). Von den ganzen Tierheimhunden, mit denen ich ehrenamtlich zu tun hatte, mal zu schweigen. Das ist nicht nix würde ich mal sagen.

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