Goldendoodle

  • Ich finde diese Zuchtidee auch nicht schlecht. Da könnte sicherlich noch der eine oder andere Rassenzüchter etwas davon lernen. Auch das Projekt mit Guardien Home finde ich noch interessant. Da kann der Züchter gleich mehrere Welpen zur Zucht vorsehen und dann wenn sie alt genug sind nach Gesundheit und Charakter selektionieren.
    Wegen Gesundheitsuntersuchungen hier ein Beispiel einer der Zuchthündinnen: http://www.jollitys.ch/de/taylor. Keine Ahnung was da alles untersucht wird, sieht aber nach viel aus.
    Was mich stört ist der Preis.

  • Das ist sogar möglich. Gibt es da nicht so einen F1-Effekt?

    Das heisst Heterosis Effekt.

    "Gesünder" ist eigentlich nicht die richtige Bezeichnung. Allerdings sind F1 Hybriden oft widerstandsfähiger und meist größer als die Eltern. Daher sind die Labradoodles meistens so groß.
    Der Effekt bleibt aber auf F1 beschränkt.

    Eine vernünftige Neuzüchtung fände ich auch überhaupt nicht schlimm. Ich finde nicht, dass man grundsätzlich keinen Mehrwert davon hat, neue Rassen zu züchten.

    Der Labradoodle könnte durchaus eine wirklich tolle Familienhunde-Rasse sein, warum nicht? Stabiler im Wesen als der Pudel vielleicht, weniger sensibel. Ist doch gut. Ich liebe Pudel, aber dass sie manchen zu zart sind, verstehe ich absolut.

    Bei durchdachter vernünftiger Zucht (wobei ich da bei den Australian Labradoodles auch nicht weiß, wie es da läuft - durch die Katstrationsvorschrift wären die bei mir auch untendurch...) nach einem richtigen Zuchtschema könnte das was werden.

    Mein Pferd ist ein Ägidienberger, bin ich eher zufällig draufgekommen. für mich ein positives Beispiel für eine Rasseneuzüchtung. Aber halt geplant und überlegt gemacht.

    Speedy, kontaktiere doch mal Zorro hier im Forum! (Wie verlinkt man Mitglieder??)
    Der hat einen tollen Doodle!

  • Wenn die Doodle-Produktion Unsinn ist und keinen Mehrwert hat - welchen 'Mehrwert' haben denn heute zum Beispiel noch irgendwelche obskuren englischen oder französischen Laufhunderassen?

    Porcelaine und Schwyzer Laufhund erfüll(t)en denselben Zweck, sehen sehr ähnlich aus und sind - gerade heute, nicht wirklich mehr 'nötig'. Genauso könnte man sagen, die vier Schweizer Laufhunderassen sind alle völlig überflüssig - eine würde vollständig reichen - wenn überhaupt. Rassehunde sind in vielen Fällen Nostalgiegrund und Identifikationssymbol. Diejenigen Rassen, die den Zweck als 'Hund der heutigen Zeit' besonders gut erfüllen, sind eben oben auf der Rasseliste anzutreffen. Gesucht sind anpassungsfähige, freundliche, nett aussehende Familienhunde, je nach Land vielleicht noch Wachhunde und einige Sporthunde. Denkt man Deinen Gedanken zu Ende, könnte man auch sagen, es wäre im Grunde genommen mit 20 oder noch weniger Hunderassen getan, keiner braucht mehr.

    Dann hätten wir den Chihuahua als Kleinstbegleithund, den Mops, Frenchie oder Jack Russell als kleiner, den Cocker als mittlerer und den Labrador oder Golden als grosser Begleithund. Alle Pudelvarietäten dürften vielleicht auch überleben, weil unkompliziert und vielseitig. Für den Sport gäbe es dann den Sheltie, den Border Collie oder den Aussie und den Mali, vielleicht aus Nostalgiegründen noch den Deutschen Schäfer. Was braucht man mehr?

    Ich frage mich beim Doodle eher: warum nicht? Reicht der Grund 'guter und problemloser Begleithund' denn nicht? Wollen wir wirklich am Mythos 'Arbeitshund' festhalten? Was bringt es denn einem Hund, wenn er zu 90% sowieso als Begleithund gehalten wird, wenn er theoretisch auch einen hochspezialisierten Job machen könnte? Meiner Meinung nach nichts aber auch gar nichts ausser in den meisten Fällen einem Haufen Probleme für Besitzer, Hund und Umwelt. Da sind mir einige hundert oder tausend Doodles in Begleithundehand lieber als irgendwelche Spezialisten, die dort zu Neurotikern werden.

  • Ich habe seit etwa 20 Jahren engen freundschaftlichen Kontakt zu VDH Zuechtern verschiedener Rassen. Ich glaube ich weiss besser was für Unkosten die haben koennen als manch anderer.

  • Ich habe null aber wirklich null Probleme damit wenn jemand aus was weiß ich was für Gründe kleine Mixwelpen hat (ungeplante Welpen können zig Gründe haben da ist kein Halter unkastrierter Huendinnen wirklich vor sicher) hat, die ordentlich aufzieht und zum "Selbstkostenpreis" abgibt. ABER mir kann niemand erzählen, dass nicht ein sehr großer Teil der Designerdogzuechter nicht was anderes sieht als Euros, Euros, Euros. Und DAS finde ich fragwürdig

    Da sind wir allerdings absolut auf einer Linie.

    Und die Behauptung: sie bleiben immer in ihren Familien, kommen nie zurück - das halte ich doch für sehr vermessen. Woher willst Du das wissen
    ?

    Das habe ich nicht behauptet. Ich habe folgendes geschrieben: "erstens kommen sie relativ selten ins Heim, zweitens gehen sie, wenn sie dann doch mal da sind, weg wie warme Semmeln und drittens, und das dünkt mich der wichtigste Punkt: kommen sie so gut wie gar nie zurück und bleiben in den Familien, in die wir sie vermittelt haben."

    Aus dem 'wir' im letzten Teil des letzten Satzes wird hoffentlich klar, dass ich mich auf unser Tierheim beziehe und deshalb durchaus von Tatsachen sprechen kann.

  • @yane Das wusste ich nicht, dass es so extrem ist. Klingt ziemlich abscheulich.
    Ich bin keine Doodle Liebhaber und ich will auch keine Massenproduktionszüchter unterstütze. Aber wie gesagt, ich wusste nicht dass diese Rasse seit mehreren Generation gezielt gezüchtet wird. Aber ich finde das Konzept der Zucht, der von mir genannten Homepage, noch interessant. Nimmt mich wunder ob die Züchterin das in den nächsten Jahren so durchziehen kann.

  • Ein guter Zuechter hat gerne mal Unkosten da wird einem schwindelig. Kenne Zuechter die sind bis nach Russland gefahren um neue gesunde Linien aufzubauen. Hunde im VDH in die Zucht zu kriegen kostet hunderte von €, von den Gebühren der Clubs ganz zu schweigen.
    Ich bezweifle stark, dass ein großer Teil der Designerdogproduzenten das auf sich nehmen würde

  • Ein guter Zuechter hat gerne mal Unkosten da wird einem schwindelig. Kenne Zuechter die sind bis nach Russland gefahren um neue gesunde Linien aufzubauen. Hunde im VDH in die Zucht zu kriegen kostet hunderte von €, von den Gebühren der Clubs ganz zu schweigen.
    Ich bezweifle stark, dass ein großer Teil der Designerdogproduzenten das auf sich nehmen würde

    Das ist allerdings bei den ganzen 'Rassehunden ohne Papiere' vom Bauernhof oder dem netten Nachbarn auch so.

    Und: nicht jeder Doodle stammt aus den beiden Massenproduktionsszwingern, die @yane beschreibt. Mit Zucht hat das im Übrigen sehr viel zu tun, wenn man sich z.B. die Leistungszucht bei der Fleisch- und Milchproduktion ansieht. Aber sie passt eben nicht in unsere romantisierte Vorstellung einer Begleithundezucht. Das sind, bzw. waren Anlagen um die Nachfrage einer riesigen, weltweiten Klientel zu füttern und das ruft und rief eben nach industriellen Massstäben. Das ist eine der Kehrseiten der Globalisierung und industriellen Produktion und damit, ja, das glaube ich tatsächlich, hat das aktuelle Modephänomen des Doodles tatsächlich sehr viel zu tun.

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