Wenn es klingelt

  • Hallo,


    so nach meiner unfreiwilligen Auszeit kann ich mich endlich wieder meinem Hund widmen.
    Er ist jetzt knapp 5 Monate und ich habe das Gefühl die "Pubetät" klopft langsam an.
    Neuerdings stürmt er raus sobald die Haustür sich öffnet. Die Tür geh auf und Lemmy verwandelt sich in eine Rakete.
    Habt ich Tipps wie ich dagegen angehen kann?


    Mein erster Gedanke war es ihn au seine Decke zu schicken. Dort geht er hin aber er bleibt nicht dort wenn die Türe aufgeht.
    Wäre eine Hausleine noch eine Alternative, mit der ich ihn ggf. auch im Haus kurz anleinen könnte?


    Jetzt hat jemand gesagt es wäre sehr wichtig dass beim Gassigehn NIE der Hund als erstes die Türschwelle überschreitet. Liegt da evl. die Ursache? Darauf hab ich nie geachtet ob nun er oder ich zuerst durch die Tür gehen.



    Danke

    • Neu

    Hi


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    • Wenn du ihn auf seine Decke schicken willst, dann musst du das auch durchziehen. Wenn du also alleine bist und zur Tür musst, und ihn deshalb machen lässt, lernt er ja nur, das zu ignorieren. Deshalb entweder Leine dran oder einfach etwas anderes überlegen. Du könnest ihn auch mit zur Tür nehmen und er muss hinter dir warten, o.ä. Das ist leichter, konsequent durchzusetzen. Wenn er sich erst mal nicht mehr in eine Rakete verwandelt, sondern ruhig bei dir sitzt, kannst du den Abstand auch nach und nach vergrößern und ihn irgendwann auf seine Decke schicken. Aber eben erst, wenn er gelernt hat, an der Tür ist eh genauso langweilig und geht ihn eh nichts an.


      Was das durch die Tür gehen angeht: kann sein, dass das einen Unterschied macht, kann auch sein, dass es total egal ist. Wenn "Tür auf" = "jetzt geht die Post ab" heißt, dann kann das schon was damit zu tun haben. Dann ist das Tür öffnen falsch verknüpft. Wenn er aber mit dir ganz gesittet raus geht, dann ist es wahrscheinlich egal und die Situation mit der Klingel hat gar nichts mit der Situation Gassigehen zu tun.

    • Bei Iwan damals habe ich die gesamte Nachbarschaft mobilisiert.


      An einem Wochenende habe ich allen Bescheid gesagt und die Kinder ringsum explizit ermutigt alle paar Minuten zu klingeln. Dann habe ich mich mit einer Schüssel Bonbons und einer Schüssel Hundekekse 'bewaffnet'.
      Beides in den Flur gestellt und bin ins Wohnzimmer gegangen. Iwan lag neben mir.


      Es klingelte. Iwan lief zur Tür, ich hab ihn auf seine Decke geschickt - Keks für den Hund. Bonbon fürs Kind. Tür zu und wenn er dann noch saß - wieder ein Keks.


      Wenn er aufgestanden ist, kommentarlos wieder auf die Decke gebracht.


      Das ganze Spiel habe ich 2 Tage am Stück durchgezogen. Ich glaub ich bin gefühlte 60 Mal zur Tür gelaufen. Irgendwann war das so ein "Scheiße, da klingelt schon wieder einer" bei Iwan und er ist schon beim Klingeln auf die Decke marschiert und hat dort auf seinen Keks gewartet. :)


      Das hat zum Schluss so gut funktioniert, dass Iwan bei jedem Klingeln automatisch auf die Decke ging. War sehr praktisch, wenn mein Papa, der nicht gut auf den Beinen war, mal schnell vorbei kam. Er hatte zwar nen Schlüssel, aber vorher klingeln, dann stand der Hund nicht im Weg :D


      Erfordert aber echt ne Menge Konsequenz. Ich nehme an, es geht auch, wenn man das nicht an einem Marathonwochenende durchübt, aber das war für uns echt praktisch und "Da gibt es Bonbons, wenn man klingelt" hatte sich bei den Kids ruckzuck rumgesprochen :)

    • würde es genauso machen wie lysaya. Wer zuerst durch die Tür geht, wenn ihr rausgeht, ist übrigens total egal - allerdings ist es je nach wohnsituation manchmal besser, dem Hund beizubringen hinter einem zu gehen. Zb wenn ne Straße nebenan ist oder Passanten kommen. Einfach der Sicherheit wegen.

    • Hallo,


      ich habe Newton beigebracht, dass er einen gewissen Abstand zur Tür halten muss. Das kann man auch alleine wunderbar trainieren. Natürlich brauchst du jemanden, der klingelt. Aber drinnen kannst du es alleine managen.
      Das mit dem der Hund darf nicht als erster durch die Tür gehen, finde ich ehrlich gesagt Schwachsinn.


      Grüße,
      Rafaela

    • Klar, drin kann man auch allein sein. Zum Klingeln waren die Nachbarskinder aber sehr praktisch. Vor allem, weil mir das wichtig war, dass er nicht vor lauter Begeisterung über Besuch die Freunde meiner Tochter umrannte (alles so 5-8jährige Kinder, das war mir zu gefährlich)


      Iwans Decke lag bei uns im Flur etwa 2 Meter von der Tür entfernt. Er hatte von dort aus einen guten Überblick, aber weil es auch eine Nische war, lag er nicht im Weg und Besuch konnte bei Bedarf einfach an ihm vorbei gehen.
      Passte bei uns sehr gut.


      Was ich oben noch vergessen habe zu beschreiben:
      Wir (bzw. ich) haben die Übung immer weiter gesteigert. Zuerst wirklich immer ihn mitgenommen zur Tür, auf die Decke, belohnt ... Tür geöffnet, Bonbon ans Kind, sofort Tür wieder zu, Hund wieder belohnt, Kommando aufgelöst.


      Ist er irgendwo dazwischen aufgestanden, wurde er zurück gebracht. Manchmal hab ich von der Tür aus ein Lecker auf die Decke geworfen (das aber eher zufällig und wenn er es nicht erwartet hat). Und dann haben wir das gesteigert. Mal etwas länger an der Tür geblieben. Mehrere 'Besucher' gleichzeitig. Ihn mal zur Tür gerufen zum begrüßen (und dann wieder zurück schicken). Ein Kind ins Haus gelassen....


      Unser großer Praxistest war, als wir Handwerker hier hatten, die immer wieder rein und raus mussten. Er hat schön im Flur gelegen und sich das angesehen - konnte er ja nichts für, dass der eine Monteur sich nicht mehr rein getraut hat, weil da der große Berner in seiner Ecke lag und zur Tür starrte :hust:

    • Du kannst Dir auch den Klingelton auf Handy aufnehmen und den Hund darauf konditionieren, dass er bei dem Klingeln auf seinen Platz geht.
      Zunächst ist das erst mal nur ein nettes Kunststück, aber am Ende kann man es gut für den Ernstfall benutzen.


      Ansonsten würde ich bei so einem jungen Hund auf jeden Fall in kleinen Schritten üben und das Klingeln dann erst am Ende mit einbauen.


      Also erst mal soll er lernen, auf Kommando in sein Körbchen zu gehen und da zu bleiben, bis Du wieder auflöst.
      Erst kurz das Bleiben belohnen und dann die Zeit verlängern.
      Und dann auch auf größere Distanzen ins Körbchen schicken.
      Am Ende solltest Du von jedem Raum der Wohnung aus, den Hund per Kommando in sein Körbchen schicken können.
      Dann würde ich noch weitere Ablenkung mit einbauen, weil das noch mal deutlich schwerer ist.
      Zum Beispiel: Kinder laufen vor seinem Korb her, Du spielst mit einem Ball, der Ball rollt, ein Leckerchen rollt usw.


      Und erst dann am Ende würde ich mir gezielt Leute bestellen, die klingeln, ich aber die Tür nicht aufmachen muss, sondern mich nur um den Hund kümmern kann.
      Das Tür öffnen und Leute rein lassen, kommt dann auch erst wieder im nächsten Schritt.

    • Ansonsten würde ich bei so einem jungen Hund auf jeden Fall in kleinen Schritten üben und das Klingeln dann erst am Ende mit einbauen.

      Kann sein, dass das "besser" wäre.
      Ich hab ja beschrieben, wie ich das bei unserem gehandhabt habe und ich werd es auch bei dem nächsten wieder so machen. Einfach so, dass es "normal" ist. Gar keine große Übung draus machen, sondern "wenn es klingelt muss ich an meinen Platz - ist eben so".


      Iwan wog mit etwa 16 Wochen an die 20kg. Die Freundin meiner Tochter gerade mal 15kg ... da hatte ich ausser festhalten (und da war er dann echt wie ein Flummi) oder ihm die Spielregeln erklären, keine Chance.


      Geschadet hat es ihm nicht, er hat halt direkt gelernt, dass Türöffnen nicht sein Job ist und es zu einer unserer Hausregeln gehört, dass er die Besucher in Frieden lässt - und ne nette Belohnung gab es ja noch obendrauf.
      Wir hatten einige Kinder hier, die Angst vor dem großen schwarzen Hund hatten.

    • Die Idee ist super :lol:


      Bei uns ist es zum Glück ganz einfach: hier klingelt es so oft (Mietwohnung mit 6 Parteien; Nachbarn, Post, keine Ahnung wer...), dass selbst wir nicht mehr die Tür öffnen, dementsprechend interessiert auch den Hund das null

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