• Ich denke, es geht nicht um "Vorschlaghammer auf die Birne platzieren". Es geht um Klarheit und Konsequenz. Welches Verhalten ist erwünscht? Welches Verhalten ist unerwünscht? Erwünschtes Verhalten wird belohnt, unerwünschtes klar und unmissverständlich unterbunden.

    Ich denke übrigens nicht, dass man ein extra Signal braucht, damit der Hund vom Garten ins Haus kommt. Meine Eltern haben auch einen Garten. Wenn ich will, dass Newton rein kommt, wird er von drinnen gerufen. Oder wenn ich auch draußen war und ich ihn mit rein nehmen will, reicht ein körpersprachliches Reinschicken vollkommen aus. Ich trainiere da nicht extra ein Signal, nur weil ich wenn es hoch kommt, viermal im Jahr bei meinen Eltern bin.

  • Er ist ja ziemlich mittendrin in der Pubertät - wie läuft es denn mit dem Welpi? Was machen die beiden den ganzen Tag?
    Vielleicht musst du da mehr Regeln aufstellen......

    Von einem noch nicht einmal 1jährigen Hund zu behaupten, er wisse genau was er tun solle :/ - in der Pubertät haben viele Hunde nur rosa Kaugummi im Kopf..........
    Solche Schnapp-und Anbellsituationen würde ich als Zeichen sehen, daß er nicht wirklich weiß wie er sich in dem Moment verhalten soll, eventuell durch vorhergehende Situationen total überfordert ist - und als selbstbewusste Hunderasse bleibt ihm dann nur "der Weg nach vorne". Daher liegt es jetzt an dir, souverän und konsequent zu bleiben und dich von sowas nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Dann mach halt 2m Wäscheleine ans Geschirr, hole für die nächsten Wochen immer die besten und tollsten Leckerlies raus und belohne ihn auch für Dinge, die in deinen Augen "selbstverständlich" sind.
    So kannn Eddie lernen, was erwünscht ist und kriegt dadurch Sicherheit - und die benötigt er in diesem Alter einfach!!! Jetzt ist die Zeit, in der unsichere, pubertierende Hunde ausprobieren mit welcher Strategie sie durch Situationen kommen - nicht weil sie aufmüpfig sind, sondern weil in ihrem Gehirn wegen des pubertären Totalumbaus vieles durcheinander ist. Dadurch kann es schon mal passieren, das so ein Hund wie Eddie rassebedingt eher nach vorne geht wenn er wieder Gespenster sieht oder sich erschrickt............... ;)

    Eine Kastration wäre das Falscheste, was du machen könntest - die Hormone braucht er dringend für seine geistige und körperliche Entwicklung. Sie ihm jetzt zu nehmen hieße, ihn in seinem momentanen Zustand der Entwicklung zu lassen...... nichts schlimmer als das, für Hund und für Mensch.

  • Finde den Fehler:


    Du lässt den Hund die ganze Zeit so "parat stehen". Erst zu reagieren, wenn das Verhalten dir zu weit geht, ist zu spät.
    Du musst viel früher klar machen, was du erwartest. Für den Hund war das "Losgehen" aber nur die logische und angekündigte Fortsetzung.

    Genauso musst du dir klarmachen, dass Hunde kontextbezogen lernen. Ein Rückruf in der Hundeschule ist nicht dasselbe wie im Garten oder auf dem Spaziergang.
    Einmal heisst es: komm her, sonst ist hier eh nicht viel los. Einmal heisst es: hör auf, aufzupassen und zu sichern!, und einmal: hör auf, all die vielen interessanten Sachen zu schauen und zu schnuppern. Ein großer, großer Unterschied.

    Und: Das Kommando, die Bedeutung zu lernen, ist das einfachste am ganzen Training. Das geht ganz fix.
    Das entscheidende ist aber, den Hund 1. in einen Zustand zu versetzen, in dem er dem Kommando überhaupt folgen kann (Frustrationstoleranz, Impuskontrolle) und 2. ihn dazu zu bringen, dass er auch will.

    Das sind zwei Punkte, an denen man sich lange lange die Zähne ausbeissen kann. Der eine Hund ist zwar endcool, aber eigenwillig und schwer zu motivieren (geht einem gern so mit Dackel, Beagle, Bullis...). Der andere hat will to please bis zum geht nicht mehr, dreht aber so hoch, dass man nicht mehr an ihn rankommt (eher ein Problem bei Aussie, Border).

    Dazu die äusseren Einflüsse: Veranlagung, Unsicherheit, Angst, Hormone oder was auch immer sind oft sehr viel stärkere Einflüsse als dein bissel Kommando. Der Hund muss jetzt in diesem Alter der Reizüberflutung und des Teenager-Größenwahns Herr werden. Völlig wurscht, ob er was gelernt hat vorher oder nicht, steht ihm das enorm im Weg.

    Also alles nicht so einfach.

    Was dein Schnapp-Problem angeht, würde ich generell auf allen alltagsebenen mal am Respekt arbeiten (z.B. auf seinen Platz gehen statt Leute in bodybildermanier anzustarren) und im Garten eine Leine dranlassen, damit zu ihn nicht anfasssen musst in der Situation. In ner 1m Leine verheddert der sich auch nicht.

  • Sorry, aber für mich klingt, das überhaupt nicht nach einem selbstsicheren Hund!

    Ich hab zwei DSH, davon ist die Große eher unsicher und der Jungspund selbstsicher. Dein Eddie hört sich von seinen Reaktionen her eher wie meine Große an.

    Als Beispiel: meine India (die Ältere) hab ich mit 2,5 Jahren vom Züchter gekauft, die wohnen in nem kleinen Kaff im Raum Göppingen, wo (im Gegensatz zu meinem Wohnort) kaum Autos fahren. Ausserdem wohnen sie so, dass sie eigentlich zum Spazieren gehen mit den Hunden nie die Strasse lang müssen. So war Indi Autos nicht so gewohnt, mit fahren ist spitze und das eigene Auto super, aber vorbei fahrende findet sie doof. Sie wich am Anfang eher zurück, ging dann aber schnell dazu über sich lieber imponierend groß zu machen und die Autos stellen zu wollen! Geht selbstverständlich gar nicht und wenn ich im Ort unterwegs bin, breche ich das Verhalten mit "Nein!" ab, war sie brav gibts ein kurzes Lob.

    Rassebedingt hat sie auch Schutztrieb, durch das eher unsichere Verhalten ist der auch stärker, als bei andern Hunden. Dieser wird aber von mir problemlos über Gehorsam und vorausschauendes Handeln kontrolliert. Ist für sie ein Geräusch, ein Objekt, oder ähnliches nicht ganz koscher, fängt sie sich schnell an imponierend groß zu machen, das klingt sehr nach deinem Eddie.

    Jule (Indis Nichte) hat das gar nicht nötig, hört oder sieht sie was, was sie nicht einordnen kann, ist sie neugierig und eher in freudiger Erwartungshaltung angespannt. Zuckt vielleicht mal kurz zurück, und entscheidet dann ob es doch langweilig ist oder weiteres Interesse wert. Passt ihr etwas nicht, z. B. das Röntgen gestern Abend, weil sie gestern Abend nach dem Spaziergang nur noch am Würgen war und dabei auch das getrunkene Wasser und Schleim hoch kam, macht sie ihren Unmut deutlich durch maulen, winden wie ein wildes Tier und auch leichtes knabbern mit den Zähnen, was vier Leute nötig machte zum Festhalten, aber sie ist danach augenblicklich wieder freundlich und verknüpft nichts negatives. Sie geht sofort wieder zu den Leuten und lässt überall anfassen und knuddeln.

    Ich denke dein Eddie hat in dem Moment deine Körpersprache als bedrohlich empfunden und hat deswegen abgeschnappt, da lese ich persönlich keinerlei Aufmüpfigkeit raus, sondern einen unsicheren Junghund, der eigentlich nicht weiß was man von ihm will! Deine gesamte Körpersprache in dem Moment, klingt auf jeden Fall so, schien sehr bedrohlich für den Hund. Anstupsen, mit dem Arm fuchteln und dann beugen und packen, wenn du in der Situation vielleicht auch noch etwas geladen warst, passt das ins Bild.

    Wie schon gesagt wurde, solche Rassen kompensieren (gerade wenn sie erwachsen werden/sind) Unsicherheit gern durch Imponiergehabe und im Zweifelsfall lieber nach vorn, als zurück! Die Idee mit der Hausleine find ich gut und man sollte bedenken, wenn der Hund flüchtet kann das auch Unsicherheit sein und nicht zwangsläufig ein pubertäres Machtspielchen!

    Du solltest die Haltung deines Hundes in solchen Situationen nochmal genau beobachten und objektiv beurteilen.

    LG Sara


  • Was dein Schnapp-Problem angeht, würde ich generell auf allen alltagsebenen mal am Respekt arbeiten (z.B. auf seinen Platz gehen statt Leute in bodybildermanier anzustarren) und im Garten eine Leine dranlassen, damit zu ihn nicht anfasssen musst in der Situation. In ner 1m Leine verheddert der sich auch nicht.

    Aber bitte ohne Schlaufe!

  • Man kann alle deine Fragen eigentlich zusammen genommen so beantworten:

    Genauer Hinschauen, schneller handeln, nicht immer nur reagieren, wenn was falsch läuft. Aktiv zeigen, was du möchtest. In diesem Fall: Sicherheit geben! Initiative übernehmen. Ihn nicht immer einfach alles machen lassen, wie er das eben möchte. Ich denke ja, das selbstständig im Garten rummachen, auch unter Aufsicht, ist nix.

    Nicht IN der Situation rumdoktern, sondern in anderen, in denen es "kein problem" gibt, den Rückruf so sehr verbessern, dass er unter großer Ablenkung dann iiiirgendwann auch klappt. Kein Problem reicht halt nicht.

    Besser sichern, mehr managen (z.B. Hausleine).

    Und nicht wundern, dass dein Hund sich verändert. Eine einfach Lösung gibt es nicht. Das dauert. Geduld Geduld Geduld. Konsequenz.
    Mach dir eine Vorstellung, was du deinem Hund beibringen möchtest, damit du nicht immer nur reagierst, sondern aktiv bist.

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