Medizinische Versorgung - was muss man leisten können?
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Ich erwarte von niemandem etwas...Meine Frage an @Samiko bezieht sich rein auf den Zusammenhang zwischen einer Insulin-Substitution beim Diabetiker und einer "Leidensverlängerung". Völlig unabhängig von evt. Kosten etc.
Für mich ist die Gabe von Insulin, inklusive der nötigen Kontrollen, Blutzuckermessungen, Risiko von Entzündungen, hyperglykämischen Schocks usw. durchaus ein schwerer Eingriff in das Leben des Tieres. Wie stark dieser ist, nun, dass ist sicherlich vom Tier abhängig. Ich kenne z.B. eine Katze die ihr Leben in einem Hundegitterkorb (so ein Zimmerkennelding) fristen muss, damit sie zweimal täglich fürs Insulin eingefangen werden kann. Einen Labbimix, der zur Behandlung von drei Menschen festgehalten werden muss. Und noch einige weitere Beispiele, die mich immer Abstand nehmen lassen würden von einer Diabetes Behandlung.
Natürlich, es gibt sicherlich Tiere, da mag es prächtig funktionieren. Aber dann wäre für mich das Kostenargument bei einem großen Hund das ausschlaggebende.
Aber natürlich, dann würde ich den finalen Weg gehen und den Hund nicht unbehandelt rumrennen lassen.Aber wie gesagt, dass soll jeder machen wie er meint. Wer mich deshalb für doof/fies/tierquälerisch hält, bitte.
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Letztendlich geht es doch um zwei Variabeln:
1. Wieviel Lebensqualität bekommt mein Hund zu welchen Preis?
2. Wieviel ist dieses Geld für mich wert?Man kann und muss nicht auf jede Eventualität vorbereitet sein und kann trotzdem ein verantwortungsbewusster und liebender Hundehalter sein. In erster Linie geht es darum, dem Tier Leid zu ersparen.
Meine Tiere bekommen die Medikamente, die sie brauchen, solange sie damit ein gutes Leben ("wie gesund") haben. Auch lebenslang, wenn´s sein muß.
Würde ich genauso unterschreiben wie auch die Tatsache, dass ich mich für den Hund nicht verschulden würde. Das widerspricht sich aus meiner Sicht auch nicht.
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Für mich ganz persönlich steht jedoch fest wenn ich die Verantwortung für ein Tier übernehme, dann auch wenn es krank ist.
Ich weiß bevor ich mir ein Tier hole, dass es passieren kann, dass es auch chronisch krank wird.
Bin ich der Meinung ich kann das nicht stemmen, hole ich mir kein Tier.
Nochmal das gilt für mich persönlich.Dann gib deine Tiere ab. Denn es kann die Zeit kommen wo du dieses Geld nicht hast, sei es weil du keine Arbeit mehr hast, die Familie nicht mehr einspringen kann aus diversen Gründe, etc.
Es kann soviel passieren im Leben. Je nach Schicksalsschlag steht man am Ende der Existenz, obwohl man es vorher immer gut hatte.Sicher, wer nicht mal eben 100 Euro irgendwo auftreiben kann, da sehe auch ich das kritisch.
Aber wer für Jahre 100 Euro extra im Monat mehr oder weniger einfach mal so überhat, wow... Hut ab, gute Berufswahl getroffen oder so.wenn er eben Diabetes hat, obwohl mit recht wenig Aufwand ein normales Leben drin wäre, gut.
Wenn. Genau. Je nach Diabetes und Ausprägung ist es eben nicht so einfach.
Die Mehrheit würde also behandeln, lebenslang. Und die Nebenwirkungen? Die Nachwirkungen? Die sind damit dann egal?
Hauptsache Hund lebt solange "wie gesund" bis die Nebenwirkungen offensichtlich werden? Je nach Nebenwirkung und Hund kann es ein sehr stilles Leiden sein das man nicht bemerkt.
Ich als Mensch kann zum Arzt gehen weil mein Magen durch die ganzen Medis einfach kaputt ist. Die Knochenschmerzen, die Eingriffe auch in die Psyche durch die jahrelange Einnahme, viele Dinge die man auch auf keinem Beipackzettel findet weil von den Langzeitnebenwirkungen einfach kaum einer was wissen will.
Der Hund nimmt vieles davon still hin. Geholfen ist ihm damit nicht. -
Das "ich würde es nicht machen" endet manchmal aber in dem Augenblick, wenn es der eigene Hund in der Realität ist und nicht nur Vorstellung...
Das "ich würde es machen" endet manchmal aber in dem Augenblick, wo es der eigene Hund in der Realität ist und nicht nur Vorstellung...
Ich bin ehrlich... Als Sams Bein so schlimm war und auch eine Amputation nicht zu 100% ausgeschlossen werden konnte, war der erste Gedanke: einschläfern..
Dann nach ein paar Tagen gingen die Gedanken eher in Richtung "versuchen würde ich es schon wollen..."Manches sagt sich leicht... Manchmal kann man sich nicht vorstellen, dass man jemals so handelt und man tut es doch..
Für meine Goldie Hündin war das tägliche Insulinspritzen kein Problem... Auch über Jahre hinweg..
Während die Behandlungen in der Klinik (nur Verbandswechsel) Sam an seine Grenzen gebracht haben..
Und auch jetzt ist die Physio für ihn der Horror und ich muss genau abwägen, was ich ihm zumuten kann...Wie immer gilt: pauschal kann man das oft nicht sehen... Jedes Leben ist anders, jedes Einkommen, jeder Mensch und jeder Hund...
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Ich möchte mal noch einwerfen, dass dieses "muss man sich leisten können" aber auch bei einigen HH ein "leisten wollen" ist. Sorry, aber sich permanent Leinen, Hundebettchen und sonstigen unnötigen Schnickschnack kaufen, und dann bei TA Kosten einknicken, find ich doch höchst fragwürdig.
Und ja -- das erleb ich so im Alltag regelmäßig. -
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Die pauschale Aussage, dass Diabetesbehandlung nur Leiden verlängert stimmt so einfach nicht. Das macht mich ehrlich sauer, da ich betroffen bin mit meiner Katze.
Jeder kann sich gerne meine leidende Katze anschauen, wenn er mag. Die guckt nicht mal von ihrem Napf auf wenn sie ihre Spritze bekommt und verbringt abgesehen vom pieksen den ganzen Tag mit stinknormalen Katzendingen, wie mein (gesunder) Kater auch.
Aber da ich ihr Leiden nur verlängere bin ich ja quasi auch nur ein bessere Tierquäler.Ich bin mir recht sicher, das meine Tierarztpraxis Sally nicht eingeschläfert hätte, hätte ich das damals bei Diagnosestellung verlangt.
Und natürlich kann es immer zu Situationen kommen, wo es finanziell nicht mehr machbar ist, auch wenn das Tier gut und lange leben könnte mit der Erkrankung. Aber für mich gehört es einfach dazu, dann alle Hebel in Bewegung zu setzen und ja auch bei mir selbst sparen.
Ich würde mich natürlich nicht Verschulden bis zur Privatinsolvenz, aber eine Diabetesbehandlung wird das so schnell nicht schaffen.
Wer das nicht möchte okay, der darf das für sich anders Handhaben.
Gut finden muss ich das nicht und sagen, dass ich das nicht so sehe darf ich auch.Und nochmal ich sage nicht, dass ich alles machen würde um mein Tier am Leben zu erhalten.
Aber da wird man nicht zusammen kommen und wie gesagt darf ja jeder handhaben wie er es für richtig hält.
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Es spricht doch hier keiner davon das er das von anderen ebenfalls so erwartet sondern jeder spricht von sich selbst !
Und für mich käme es ebenfalls niemals in Frage den Hund gehen zu lassen bloß weil es mir zu viel ist . Ich schaffe mir einen Hund an und muss dann auch alle Verantwortungen tragen die auf mich zukommen . Solche Sachen weiß man auch in der Regel bei der Anschaffung !
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Meine Vorsorge sieht so aus, dass ich für beide Hunde eine OP-Versicherung habe und möglichst regelmäßig Geld zurückgelegt wird. Zur Not könnte ich mir wohl auch noch Geld leihen. Auch regelmäßige Medikamente wären für mich ok. Ich würde kein Tier einschläfern, "nur" weil es Diabetes hat, außer man kann kein angenehmes Leben mehr garantieren.
Für mich wäre einfach die Lebensqualität wichtig, aber für mich muss auch ein gewissen Verhältnis da sein. Ich würde keinem 13 Jahre altem Hund eine Chemotherapie und eine wirklich große OP zumuten. Da würde ich einfach versuchen, die restliche Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten.
Wenn ich hier allerdings Geschichten höre, dass 800€ pro Monat gezahlt werden.. Ich bin da keineswegs dagegen und finde es toll, wenn man das stemmen kann, aber ich wage zu behaupten, dass das nur ein Bruchteil der Bevölkerung leisten kann. Soviel haben sehr viele nicht mal überhaupt zum Leben. Da ist es ja nicht mit "vom Mund absparen" getan. Trotzdem ist das für mich keine Voraussetzung, einen Hund halten zu können. Dann hätte ja kaum jemand einen Hund. Ich denke, es sollte zumindest irgendwie möglich sein, dass man auch mal größere Behandlungen bezahlen kann. Mag vielleicht naiv sein und man steht doof da, sollten doch mal regelmäßige Kosten von mehreren 100€ auftreten, aber nur weil der absolut schlimmste Fall eintreten könnte, möchte ich nicht auf Hundehaltung verzichten. Dann dürfte man sich im Leben ja theoretisch gar nichts mehr leisten. Kein Haus, kein teureres Auto, kein kostenintensives Hobby etc. Man könnte ja auch den Job verlieren und all das nicht mehr zahlen können. -
(...)Aber dann wäre für mich das Kostenargument bei einem großen Hund das ausschlaggebende.
Aber natürlich, dann würde ich den finalen Weg gehen und den Hund nicht unbehandelt rumrennen lassen.(...)Wenn ich dieses und auch deine anderen Argumente so lese, dann frage ich mich warum Du ausgerechnet einen Dobermann zu dir nimmst.
1. ein großer Hund, 2. ein Hund dessen Gesundheit zur Zeit auf sehr wackligen Beinen steht.
Sollte dein Hund dann die ersten Anzeichen einer DCM zeigen, muß er also den finalen Weg gehen.
(...)Aber wie gesagt, dass soll jeder machen wie er meint. Wer mich deshalb für doof/fies/tierquälerisch hält, bitte.
Ich finde diese Einstellung einfach nur traurig.
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Wenn ich dieses und auch deine anderen Argumente so lese, dann frage ich mich warum Du ausgerechnet einen Dobermann zu dir nimmst.
1. ein großer Hund, 2. ein Hund dessen Gesundheit zur Zeit auf sehr wackligen Beinen steht.Sollte dein Hund dann die ersten Anzeichen einer DCM zeigen, muß er also den finalen Weg gehen.
Ich finde diese Einstellung einfach nur traurig.
Wo liest du das denn? Nö, würde mich mal ernsthaft interessieren.
Oben ging es zum einen um eine Behandlung mit Insulin, was bei einem schweren Hund sehr schnell ins Geld geht, das heisst mittlerer dreistelliger Bereich im Monat.
Was sind denn für dich erste Anzeichen? Auffälliges EKG? Also okkulte Phase? Nö, da würde der Hund so mitlaufe. Oder die Phase des chronischen Herzversagens? Stimmt, dann wäre, je nach Ausprägung der Symptome, sehr schnell Schluss.
Ich kenne diverse Hunde, die vollgepumpt mit Medikamenten vor sich hinleiden. Auch durch die nicht unwesentlichen nebenwirkungen der Herzmedikamente.Da gehts allerdings nicht um die knapp 100€ für das "Rundum"-Medikamentenpaket in Dobermanngröße im Monat.
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