Medizinische Versorgung - was muss man leisten können?

  • Ich muss ganz ehrlich sagen, ich finde nicht, dass jeder Hundehalter verpflichtet sein muss, horrende Tierarztkosten zahlen zu müssen. Und eine Krankenversicherung abzuschliessen und, und, und.
    Gut, ich bin sowieso kein Freund von lebenslanger Medikamentengabe, Chemotherapie, Goldakupunktur und was es alle gibt. Daher bleiben da akute Geschehen, ein Unfall beispielsweise. Die meisten werden 1000€ im Notfall irgendwo borgen können. Wenn es darüber hinaus geht, nun, ich kann jeden verstehen, der sich nicht für ein Haustier verschulden will.
    Ein Bekannter von mir hat eine mit DCM diagnostizierte Dobihündin. Die darf solange mitlaufen wie es geht, bis ihre Lebensqualität eingeschränkt ist, dann ist Ende. Er gibt keine Medikamente, auch weil er es finanziell nicht mal eben leisten kann. Ich finde das völlig in Ordnung.


    Ich habe selber genug Geld auf der Kante, aber ich werde bestimmt nicht zigtausende € in ein Tier pumpen. Klingt vielleicht hart, aber ich finde man muss/darf auch irgendwo eine Grenze ziehen. Wo diese liegt, darf jeder selbst entscheiden. Wer eine fünfstellige Summe beim Tierarzt lassen möchte, bitte. Wer sich für eine Versicherung entscheidet, bitte.

  • Ich muss ganz ehrlich sagen, ich finde nicht, dass jeder Hundehalter verpflichtet sein muss, horrende Tierarztkosten zahlen zu müssen. Und eine Krankenversicherung abzuschliessen und, und, und.
    Gut, ich bin sowieso kein Freund von lebenslanger Medikamentengabe, Chemotherapie, Goldakupunktur und was es alle gibt. Daher bleiben da akute Geschehen, ein Unfall beispielsweise. Die meisten werden 1000€ im Notfall irgendwo borgen können. Wenn es darüber hinaus geht, nun, ich kann jeden verstehen, der sich nicht für ein Haustier verschulden will.
    Ein Bekannter von mir hat eine mit DCM diagnostizierte Dobihündin. Die darf solange mitlaufen wie es geht, bis ihre Lebensqualität eingeschränkt ist, dann ist Ende. Er gibt keine Medikamente, auch weil er es finanziell nicht mal eben leisten kann. Ich finde das völlig in Ordnung.


    Ich habe selber genug Geld auf der Kante, aber ich werde bestimmt nicht zigtausende € in ein Tier pumpen. Klingt vielleicht hart, aber ich finde man muss/darf auch irgendwo eine Grenze ziehen. Wo diese liegt, darf jeder selbst entscheiden. Wer eine fünfstellige Summe beim Tierarzt lassen möchte, bitte. Wer sich für eine Versicherung entscheidet, bitte.

    Also theoretisch hätte ein Hund/Tier keine Chance wenn er ein Leben lange Medikamente braucht ?
    Ich weiß doch von vorne herein , dass wenn ich mir ein Tier anschaffe es immer wieder dazu kommen könnte (evtl.) das er auf dauer Medikamente oder andere Sachen braucht !

  • Ich bin auch kein Freund von am Leben
    lassen ohne Rücksicht auf Verluste.
    Aber wenn relativ sicher ist, dass der Hund noch längere Zeit beschwerdefrei leben kann oder wenn es um die Behandlung chronischer Sachen geht, fühle ich mich verpflichtet, das zu tun.


    Bekannte von uns hatten ne Maine Coone mit Herzfehler. Sie gaben ihr keine Medikamente, weil zu teuer und zu aufwändig. Die Katze starb mit 9. Sorry, aber das finde ich ein No-Go. Mit Medis hätte sie vermutlich locker 12, 13 werden können.

  • Ich glaube auch nicht, das Samiko ihrem Hund z.B. Meds gegen sagen wir mal eine einsetzende Epilepsie verweigern würde.
    Wenn ich aber eine 3jährige 65kg-Bernhardinerhündin mein eigen nennen würde die einen schweren Herzschaden hat und schon auf Grund ihrer Größe mtl. Medies im Wert von 300 - 350€ bräuchte bin ich ganz auf ihrer Seite! Das kann nämlich noch Jahre gut gehen und ich könnte das nicht stemmen! Daher bin ich da voll auf ihrer Seite.


    Ich mache den Job ja nun schon sehr lange und beobachte in den letzten Jahren zunehmen, welchen Druck sich manche auferlegen (lassen), ein Tierleben um jeden Preis zu retten. Das hat definitiv etwas mit der verbesserten Lebenssituation zu tun. Der Stellenwert des "Luxuswesens" Haustier steigt. Wer es sich leisten kann - prima! Wenn das Tier aber zunehmend zum Kind-/Partnerersatz wird und sich dann auch noch hoch verschuldet wird finde ich das nur noch traurig!

  • Also hätte ich meinen Rüden, 50kg 2 Wochen nach seinem drittem Geburstag wegen seiner Herzschwäche (quasi eine leichte DCM) einschläfern lassen oder bitte was?


    Er bekommt seitdem jeden Tag Tabletten und andere "Aufbaumittel"Zur Zeit kostet mich das ca. 120 €. Aber ich habe einen fitten, mobilen Hund von 7,5 Jahren. Vor einem halben Jahr wurde das Herz deutlich schlechter und wir haben die Prognose bekommen, dass er vermutlich nur noch ein Jahr hätte. Also nochmal richtig in die Tasche gegriffen bei weiteren Maßnahmen und was ist? Das Herz hat sich wieder komplett gefangen und hatte bei der letzten Untersuchung die besten Werte, die er jemals hatte! Wenn wir es schaffen diese Werte zu halten, kann er damit alt werden.


    Wenn ich dran denke, ihn gerade mal mit 3 Jahren aufgegeben zu haben, nein, niemals! Und ja das würde ich bei anderen Tierhaltern auch verwerflich finden!

  • Oha!
    Lebenslange Medikamentengabe. Okay. Ich hab hier eine Diabetiker-Katze. Diabetes wurde mit 3 Jahren diagnostiziert. Sie bekommt jeden Tag zwei Insulinspritzen. Sonst lebt sie ganz normal.
    Ohne Insulin wäre das nicht der Fall und sie würde wohl nicht mehr sehr alt werden.
    Für mich wäre in keiner Sekunde in Frage gekommen sie deswegen einschläfern oder einfach so sterben zu lassen.


    Die Hündin meiner Eltern hat Epilepsie und bekommt deswegen seit Jahren Medikamente, damit sie keine Anfälle bekommt und wird diese Medikamente bis an ihr Lebensende bekommen und brauchen. Auch meine Eltern wären nie am den Gedanken der Maus diese Hilfe nicht zukommen zu lassen.
    Sonst ist der Hund fit und munter.

  • Ich glaube auch nicht, das Samiko ihrem Hund z.B. Meds gegen sagen wir mal eine einsetzende Epilepsie verweigern würde.
    Wenn ich aber eine 3jährige 65kg-Bernhardinerhündin mein eigen nennen würde die einen schweren Herzschaden hat und schon auf Grund ihrer Größe mtl. Medies im Wert von 300 - 350€ bräuchte bin ich ganz auf ihrer Seite! Das kann nämlich noch Jahre gut gehen und ich könnte das nicht stemmen! Daher bin ich da voll auf ihrer Seite.

    genau das meinte ich. Danke.
    Zumal medikamentöse Therapien gibt, die ich nicht für mein Tier wollen würde. Da gehört z.B. eine Diabetesbehandlung, aber auch eine Chemotherapie zu.
    Da Klaue ich dem Tier meiner Ansicht nach Lebensqualität. Viel ist im (Veterinär)medizinischem Bereich nichts anderes als ein Tod auf Raten. Ein verlängern des Leidens, weil die Gesellschaft (schön hier zu lesen) es so wünscht.

  • Ich finde, auch wenn ich jetzt wahrscheinlich gesteinigt werd, dass man auch sehen muss wo man selbst bleibt.
    Eine Bekannte hat 3 Hunde aus einem Wurf, zwei haben Diabetes und wegen Problemen mit der Hüfte machen 2 davon 2x pro Woche Wasserphysio. Damit liegen die Kosten auf Dauer bei 800,00€ monatlich nur für TA und Physio. Klar, die Hunde leben und nur ein Hund ist mit beiden Wehwehchen gestraft, ist ja schön und gut, aber ich könnte mir das auf Dauer nicht leisten, ohne jeden Cent 2x umzudrehen.


    Wenn es mal der Fall ist, dass es teuer wird, ist es noch zu stämmen, aber knapp 10.000€ im Jahr würde ich nicht ausgeben.

  • Es gibt mit Sicherheit Dinge, die ich nicht machen lassen würde. Aber, wenn ich an meinen Idefix denke, kann ich das Beispiel herzkranke Bernhardiner Hündin, die mit entsprechenden Medikamenten noch Jahre leben könnte, nicht mitgehen.


    Idefix, DJT-Mischling, fiel mir kurz nach seinem 3. Geburtstag um. Er kam relativ schnell wieder zu sich, war anscheinend wenig davon beeindruckt, außerdem war es Abend, wir hätten in die Tierklinik gemußt, also abwarten.


    Nächsten Morgen alles gut, bis er plötzlich nach dem Spaziergang wieder umfiel. Diesmal dauerte es länger, bis er wieder zu sich kam, ich ihn mir griff und ab zu unseren TÄ.


    Festgestellt wurde ein enorm vergrößertes Herz, wenig Hoffnung, aber ein Medikamentenversuch war es wert. Er bekam Fortekor und zur Herzmuskelstärkung Lanitop. Ich sollte ihn natürlich so ruhig wie möglich halten, ok, auch meine TÄ grinsten leicht ob ihrer Aussage, einen Terrier ruhig halten. Ich habe mich dafür entschieden, ihn so sein zu lassen wie er war. Laut, leicht aufbrausend und flink wie ein Wiesel.


    Kontrolluntersuchung, nach einem Jahr ohne besondere Vorkommnisse, ergab eine deutliche Zurückbildung des Herzens und guten Blutfluß. Wir machten weiter mit seinen Medikamenten.


    In den folgenden Jahren überstand er zwei Tumoroperationen, zwei Bauchspeicheldrüsenentzündungen. Nach den BSE kochte ich für ihn eine spezielle Diät.


    Idefix entschied sich dann im Alter von 16 1/2 Jahren auf meinem Schoß für immer einzuschlafen.


    Keiner meiner Neufundländer hat jemals solche TA-Kosten verursacht. Gut, mein ältester wurde knapp 13 Jahre alt, also kein so langes Leben wie ein Terrier. Mein "teuerster" war Woody mit seinen beiden Kreuzband-OPs.


    Wenn ich mir nun vorstelle, ich würde für Otto oder Bruno die Diagnose Herz bekommen, lebenslang Medikamente, aber, wie mit Idefix ein weitestgehend normales Leben, ich könnte nicht nein sagen.

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