Medizinische Versorgung - was muss man leisten können?

  • Genau so sehe ich das auch.

  • Heißt denn nicht eigentlich jedes geschlachtete Privatpferd ein Pferd weniger, dass extra zu dem Zweck aufgezogen werden muss?
    Oder ist das zu simpel gedacht?

  • Und der Mischling aus dem Tierheim wird dann nicht so krank?
    Und ich wüsste jetzt echt nicht, wo mir ein Hund 10.000 € an Kosten auf einen Schlag (dass man das über die Lebensdauer durchaus zusammenbekommt ist mir auch klar) veursachen soll, die Hälfte könnte ich mir gut vorstellen bei ner künstlichen Hüfte oder auch nem sehr komplizierten Unfall z.B. vom Auto angefahren oder Jagdunfall etc.

  • Das hat mit dem eigenen Pferd aber nix zu tun oder?Ich weiss ja nicht, wie die Pferdehalter hier im Forum das so sehen...aber haette ich ein Pferd, waere das fuer mich sicher kein Nutztier- auch wenn sie allgemein als solche gelten.


    Neee, war nur eine Erklärung wg. Nutztier.
    Meine sind im EP sowieso als "Nicht-Schlachtpferde" eingetragen, was nicht umkehrbar ist.
    In erster Linie bei mir, weil ich keinen Bock auf die Dokumentationspflicht habe :ops: und zum anderen ist diese Türe eben einfach zu.


    Es gibt viele Pferdeleute, die sich das zu nutze machen. Ein Schlachtpferd kann man immer schlachten lassen, egal, ob gesund oder nicht, es noch schmerzfrei leben kann oder nicht...dient dann ja der Lebensmittelgewinnung, wie eine Art Hintertüre, was selbstverständlich (aus)genutzt wird.


    Ich kenne sehr viele, die ihre Pferde als Schlachtpferd eingetragen haben, eben um sich diese Möglichkeit offen zu lassen. Die Pferdeliebe stirbt sehr schnell, wenn das Pferd plötzlich krank wird, nicht mal wg. der Kosten, sondern wg. der fehlenden Nutzbarkeit.
    Ich kann da nicht wirklich mitreden, meine Pferde sind "nutzlos" und ich habe Spaß dabei. xD Kann das allerdings auch so locker flockig sagen (dann ist es natürlich sehr leicht!), weil es problemlos machbar ist.


    Ein Nicht-Schlachtpferd kann nur bei Krankheit/Leiden (natürlich ne schwammige Angelegenheit, im Zweifelsfalle findet sich wahrscheinlich immer jemand) getötet werden, schlachten/schießen lassen geht meines Wissens weiterhin, kostet dann allerdings und es wird "entsorgt" bzw. je nach Kategorie wird es Tierfutter, was man auch nach dem einschläfern nicht selbst in der Hand hat.....etwas was ich sehr...hm...bedenklich finde, nicht wg. dem Aspekt des Futters, sondern weil schließlich genügend versch. Substanzen drin stecken.
    Sicherlich kann man einäschern lassen, beim Pferd/Pony allerdings mit horrende Kosten verbunden, ansonsten ist man logischerweise auf den Abdecker angewiesen bzw. ist man verpflichtet einen Nachweis zu haben, was mit dem toten Tier passiert ist...einfach verbuddeln ist naturgemäß "etwas" schwierig und sowieso verboten, leuchtet ja auch ein.



    Ich glaube Marula sprach das hier irgendwo schon an, wieso ein Pferd entsorgen und keinen Hund?! Ich gehe davon aus, auch anhand von Erzählungen aus dem Kollegenkreis meiner Tä (wir sind gut befreundet), dass es deutlich öfter vorkommt, als man denkt, dass Hunde/Katzen alleine aus Geldmangel eingeschläfert werden.
    Und mal ganz realitisch? Was will der TA denn machen? Der Hund hat Schmerzen, braucht eine Behandlung (das muss nicht mal die große 3000Euro OP sein) und es ist keinerlei Geld vorhanden?
    Da kann man noch froh sein, wenn der TA wenigstens einschläfert bzw. es kann/darf, weil die Leute überhaupt in die Praxis gekommen sind. Ich will gar nicht wissen, wie viele alleine aus finanziellen Gründen gar nicht erst zum TA hingehen und das Tier elendig daheim verreckt. :(

  • Und der Mischling aus dem Tierheim wird dann nicht so krank?
    Und ich wüsste jetzt echt nicht, wo mir ein Hund 10.000 € an Kosten auf einen Schlag (dass man das über die Lebensdauer durchaus zusammenbekommt ist mir auch klar) veursachen soll, die Hälfte könnte ich mir gut vorstellen bei ner künstlichen Hüfte oder auch nem sehr komplizierten Unfall z.B. vom Auto angefahren oder Jagdunfall etc.

    Naja... ist so realistisch, vorstellbar und wahrscheinlich wie 50.000 auf den Schlag beim Pferd....

  • Alle Eingriffe und Behandlungen am Pferd in dieser Preislage, die ich beobachtet habe, empfand ich zum
    Beispiel als tierschutzwidrig.


    Das Schlimmste war zum Beispiel eine Vollblutstute, die ich in den USA in einer Pferdeklinik kennengelernt hab, die dort noch von der Rennbahn aus hinkam. Ein Vorderbein war einfach komplett futsch. Knochen, Sehnen, tatsächlich alles abwärts des Karpalgelenks. Tja, man hat ja die Mittel, also wurde das geschient, unfassbar aufwändig, kostenintensiv mit Ausblick darauf, dass das Fesselgelenk nie wieder funktionsfähig wird, man aus ihr aber noch ein paar Fohlen ziehen kann, weil ihr Papier so gut ist.


    Mir fällt ehrlich (!) nichts ein, was einem normalen Pferd passieren könnte, das in solche Preisklassen geht...echt nicht! Selbst im Vollblutsport ist sowas ja die Ausnahme und da wird schon bei entsprechenden Pferden einiges mobilisiert.

  • Naja... ist so realistisch, vorstellbar und wahrscheinlich wie 50.000 auf den Schlag beim Pferd....

    Und deswegen muss das jetzt jeder Hundehalter einplanen, nur weil es mal vorkommen kann? So Leid es mir tut, aber wenn sowasw gravierendes ist ist irgendwo auch Ende, aber die setzt jeder wo anders. Ist ja schön, dass einige so priviligiert sind und solche Summen in der Hinterhand haben falls mal was vorkommt, ich wüsste nicht, wo ich das hernehmen soll wenn ich auch noch irgendwie leben möchte und nicht alles Geld für den Hund ausgebe (aber ok, wir reden hier mit einem Forum, wo man mindestens 20 Halsbänder, Leinen, 10 Körbchen, zig Zubehör etc. für nen Hund haben muss, sonst liebt man ihn ja nicht), aber das hängt auch wieder vom Lohnniveau ab, ein Chirurg oder Ingenieur in gehobener Position kann sich sowas sicherlich besser leisten.
    Viel Freude damit, noch Leute für die ganzen Tierschutzhunde zu finden, wenn man solche Forderungen an ein Zuhause stellt. (wie viele gehen denn zum Vermehrer, weil Tierheime noch immer nicht kapiert haben, dass man auch arbeiten gehen muss?)


    Man sollte irgendwo auf dem Teppich bleiben und ich halte übrigens auch kein Pferd, bevor sich wer Sorgen macht und ich würde aktuell auch mit schlechterer finanzieller Lage einiges für meine Hunde möglich machen, aber mein Auto nicht verkaufen und auch nicht unter die Brücke ziehen.

  • Und deswegen muss das jetzt jeder Hundehalter einplanen, nur weil es mal vorkommen kann? So Leid es mir tut, aber wenn sowasw gravierendes ist ist irgendwo auch Ende, aber die setzt jeder wo anders. Ist ja schön, dass einige so priviligiert sind und solche Summen in der Hinterhand haben falls mal was vorkommt, ich wüsste nicht, wo ich das hernehmen soll wenn ich auch noch irgendwie leben möchte und nicht alles Geld für den Hund ausgebe (aber ok, wir reden hier mit einem Forum, wo man mindestens 20 Halsbänder, Leinen, 10 Körbchen, zig Zubehör etc. für nen Hund haben muss, sonst liebt man ihn ja nicht), aber das hängt auch wieder vom Lohnniveau ab, ein Chirurg oder Ingenieur in gehobener Position kann sich sowas sicherlich besser leisten.Viel Freude damit, noch Leute für die ganzen Tierschutzhunde zu finden, wenn man solche Forderungen an ein Zuhause stellt. (wie viele gehen denn zum Vermehrer, weil Tierheime noch immer nicht kapiert haben, dass man auch arbeiten gehen muss?)


    Man sollte irgendwo auf dem Teppich bleiben und ich halte übrigens auch kein Pferd, bevor sich wer Sorgen macht und ich würde aktuell auch mit schlechterer finanzieller Lage einiges für meine Hunde möglich machen, aber mein Auto nicht verkaufen und auch nicht unter die Brücke ziehen.

    Oooops.... und ich dachte, die Ironie in meinem Beitrag wäre greifbar und auch wirklich für jeden zu erfassen gewesen....



    Wohl doch nicht...

  • Habe jetzt 8 Jahren ein eigenes Pferd und schon 12 Jahren mit Pferden zu tun . Und bis jetzt hatten wir noch nie 50 000 auf einmal . Das höchste war bis jetzt 7000 auf einmal . Wüsste jetzt auch spontan nicht was ein pferd anstellen muss um auf 50000 Euro zu kommen mit einer Verletzung ;-)

  • @Marula : Deine Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. Pferde die hier landläufig in Ställen als Reitpferd gehalten werden sind ebenso Hobby wie unsere Hunde und gewiss keine Nutztiere im Sinne der Fleischgewinnung. Natürlich gibt es, anders wie bei Hunden auch diese, aber das rechtfertigt wohl kaum dass man sein Freizeitpartner einfach austauscht wenn er teuer oder alt wird.
    Mich schmerzt dieser Gedanke und auch das andere Haustiere für dich offenbar einen anderen Stellenwert einnehmen als die Hunde.
    Man kann seinem Pferd nicht einfach den Status Haustier absprechen und als Nutztier deklarieren wenn es teuer wird.


    Da mir die Doppelmoral aber durchaus bewusst ist, gibt es für mich und meinen Hund nur Fleisch aus Weidehaltung und ohne Transportwege der Schlachttiere.

    Seit wann sind Nutztiere nur Tiere, die zur Lebensmittelgewinnung gehalten werden?


    Für dich ist dein Pferd ein Freizeitpartner, weil für dich der emotionale und soziale Aspekt im Vordergrund steht, für andere ist ihr Pferd ein Nutztier, weil der Nutzen den sie davon haben bei ihnen im Vordergrund steht.


    EIn Rind ist ja für die meisten Leute auch ein Nutztier, aber wenn sich jemand zwei Kühe hinters Haus stellt, ihnen täglich ihr Äpfelchen bringt und mit denen zirzensiche Lektionen übt, dann ist das für diese Person wahrscheinlich eher ein Freizeitpartner, wie für andere Leute ihr Pferd.
    Eine Kuh die der Milch wegen gehalten wird, da ist es keine Frage wie die einsortiert wird.
    Eine Herde Rinder, die zur Landschaftspflege gehalten werden? Nutztiere, oder was anderes?


    Die Grenzen sind da fließend. Tier ist Tier, die Designantion als Nutztier oder als Sozialpartner/Familienmitglied erfolgt hauptsächlich durch den Halter.



    Den "Status als Haustier" ordnest du deinem Pferd und Hund zu, aber nicht dem Huhn auf deinem Teller oder dem Rind im Napf von deinem Hund. Auch wenn das Rind aus Weidehaltung kam und es bis zu seinem Tod recht gut hatte, hätte es sicher noch zig Jahre schön auf der Weide leben können... genau wie ein unreitbares, aber sonst ganz fittes Pferd. Warum hat das Pferd ein Anrecht darauf und das Rind nicht?
    Warum darf der Bauer für dich ein gesundes, munteres Rind zum Schlachter bringen, aber ich darf kein ebensolches Pferd (unreitbar, aber sonst noch ganz gut drauf) zum Schlachter bringen?
    Geboren sind sie alle gleich.



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    Naja, und um mal wieder den Brückenschlag zu den Hunden zu kriegen:
    Da muss man sich eben auch klar werden, welchen Stellenwert das Tier für einen hat. Für immer mehr Leute einen sehr hohen (wie ja beim Pferd auch). Aber es gibt eben immer noch reichlich Leute, für die ist ein Hund es einfach nicht wert, dass man tausende von €s in tierärztliche Behandlungen steckt.
    Was bei mir in etwa die gleichen Gefühl auslöst wie bei dir wahrscheinlich das Schlachten lassen von schmerzfreien Pferden mit normaler Lebenserwartung!


    Aber letztlich finde ich vor allem wichtig, das das Tier zeitlebens nicht leiden muss UND das man, wenn man den Anspruch hat, medizinisch sehr viel möglich machen zu wollen für die eigenen Tiere, da auch eine realistische Vorstellung hat was das finanziell heißt.



    Es ist somit auch eine Gewissensfrage ob man sich als nicht so wohlhabender Mensch einen Hund anschaffen oder seinen Hund behalten "darf":
    Kann ich es mit meinem Gewissen vereinbaren, dass der Hund eben nur bis zu einer gewissen fianziellen Grenze behandelt werden wird und danach ist Schluss, auch wenn mehr möglich wäre?
    So ehrlich mit sich sind aber nunmal die meisten Leute nicht bzw beschäftigt man sich mit dieser unangenehmen Frage lieber erst, wenn die Bude schon brennt.
    Doof ists dann nur, wenn das Gewissen sich meldet und dann die Kohle nicht reicht für das, was man eigentlich gern möglich machen würde.

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