Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

  • Danke für deine Antwort, hat mir definitiv geholfen, nochmal über den genauen Vorgang nachzudenken. :bussi:


    Ich weiß nur nicht, wie ich Lucie dazu bringen kann, aufzuhören zu bellen. :ka:

  • bellen ist doch eine normale variante dem gegenüber klar zu machen: du bist mir unangenehm. bellen ist eine drohung, bringt man den hund immer wieder in solche situationen kann daraus auch beissen entstehen.


    der hund hört auf zu bellen wenn er keine furcht mehr vor kindern empfindet. das geht nur mit gegenkonditionierung, mit sicherem abstand.

  • oder auch in grossen, übersichtlichen parks. da kannst du distanzen gut selbst bestimmen und hast genügend platz zum ausweichen- zudem muss man sich auf offenem feld nicht fürchten dass jemand um die ecke kommt.

  • So, der Bericht vom TÄ-Besuch mit Katastrophe ist fertig.
    Bitte sehr.


    Am Montag war ja DER Tag. Der Tag des Grauens.
    Die blonde Katastrophe hatte Termin zum Blutabnehmen.
    Nachdem es ja letztes Mal ein wenig dumm gelaufen ist, bzgl. Zappelei, nervöser TÄ (was erzählt unsere Hofchefin der TÄ am Telefon auch, wie der Blonde drauf ist! :hust:), versauter Vene und Scheißegalspritze, die dazu führte, dass er sein Frühstück DURCH DEN MAULKORB HINDURCH ins Wartezimmer erbrach (ich wollte immer noch eine Bemerkung bei den Bewertungen hinterlassen, dass ein Hund sich mit dem Baskerville Ultra sogar problemlos übergeben kann ), waren wir alle gespannt, wie er sich dieses Mal anstellen würde, zumal er ja nun wusste, was passiert, wenn er DEN Laden wieder betritt.


    Also habe ich im Vorfeld schon mal alle Vorkehrungen getroffen, die möglich waren:
    1. Kein Frühstück für die Katastrophe, denn weder Kati noch ich hatten Lust, wieder das Wartezimmer zu putzen.
    2. Rescueglobuli in den Hund.
    3. Stirnriemen an den Maulkorb hängen.
    4. die Woche vorher fleißig immer wieder die Beine begrabbeln und den Kopf fixieren.


    So ausgerüstet, konnte eigentlich nicht viel passieren.
    Und was soll ich sagen? Der Blonde hat uns total geflasht. So ein elender Streberling, wirklich!


    Damit er nicht komplett durchdreht, wenn sein gewohnter Tagesablauf durcheinander kommt (immerhin kriegt er morgens nach dem Freilauf Frühstück serviert, statt dessen wurde heute auch noch sein Wassernapf geleert), bin ich mit ihm vor dem Aufbruch zur TÄ noch seine gewohnte Runde gegangen. Ganz ohne Leckerli. Er war trotzdem brav und anständig, hat die etwas entfernt vorbeifahrenden Radfahrer nicht angebellt, sprang bei einem plötzlich auftauchenden einzelnen Radler, vor dem wir ins Feld geflüchtet sind, nur zweimal kurz in die Leine, hielt aber die Klappe, und benahm sich auch sonst wie ein echter Sonnenschein.


    Weil es beim letzten Mal etwas schwierig gewesen war, den Blonden ins Auto zu befördern, haben wir ihn dieses Mal ausgetrickst: Kati hielt ihn an der Leine, ich stieg hinten ein, schnallte mich an und rief ihn dann. Wie der geölte Blitz hüpfte die Katastrophe ins Auto, ließ sich mit dem Kopf auf meinem Schoß nieder und harrte der Dinge, die da kamen.


    Bei der Praxis angekommen, checkte ich drinnen kurz die Lage, und weil die Luft rein war, kamen Kati und der Blondling auch gleich hinterher. Die TÄ wurde gebeten, dieses Mal bitte eine Vene am Hinterlauf zu nehmen, um den Hund nicht unnötig zu stressen, und dann ging es ins Behandlungszimmer. Trotz seiner kurzen Beine und dem etwas dicken Hinterteil schaffte der Blonde es allein auf meine Anweisung hin, auf den Tisch zu springen, ich hielt ihn vorn fest, Kati nahm die Rute und den Rest vom Hintern, die TÄ bekam einen Hinterlauf und los ging es. Rasieren, kein Problem. Vene anstechen, kein Problem.
    Nur das längere Festhalten des Beins fand er etwas uncool, und die TÄ ließ auch dieses Mal das Bein wieder los. Vorn hatte ich kein Problem, die Katastrophe kuschelte sich regelrecht in meine Arme, ließ sich nett kraulen und reagierte perfekt auf die Clickersalve. Kein Auszucken, keine Nervosität, gar nix.
    Durch die Zappelei mussten wir noch einmal den Lauf wechseln, aber auch den zweiten Hinterlauf überließ er der TÄ ohne zu murren. Schnell war die benötigte Menge Blut zusammen, der Blonde wurde abgewischt, weil das Fell doch einige Blutflecken abbekommen hatte, und schon durfte er vom Tisch und bekam von der TÄ (nicht ganz freiwillig, ich habe sie gezwungen ) eine Kaustange durch den MK gesteckt. Nach weniger als 10 Minuten nach Ankunft waren wir fertig und wieder im Auto auf dem Heimweg.
    Unterwegs musste ich ihm nur einmal kurz die Augen zuhalten, weil ich das Postauto gesehen hatte, das seine Runden fuhr, und ein Ausraster im fahrenden Auto ist nicht unbedingt etwas, das ich erleben muss.


    Ich kann gar nicht beschreiben, wie stolz ich auf meine kleinen plüschige Katastrophe bin, er hat das so toll gemacht, und mich ehrt das Vertrauen, das er in mich haben muss, um solche Schreckmomente in meiner Gegenwart ruhig durchzustehen. Hach, der Kleine ist schon ein toller Hund.

  • @Sunti
    Super das er das so toll gemacht hat ;).
    Warum nimmst du ihn nicht auf? ;D

    Die Katastrophe kann die Hundesprache nicht. Wenn er nicht weiß, was er tun soll, hackt er zu.
    Ich brauch meinen Spuk noch. Nee, geht leider nicht. Aber er wird sich auch an seinen neuen Halter so eng anschließen und Vertrauen aufbauen, wenn man ihm Zeit gibt. Das, was ich mache, ist halt Vorarbeit im Rahmen meiner Möglichkeiten.

  • Darauf passen wir schon auf. Hofchefin, seine betreuende Orga-Frau und ich werden jeden ernsthaften Bewerber genauer unter die Lupe nehmen als die NSA. Der Kleine braucht spezielle Menschen mit viel Erfahrung und Humor, und dieses Mal muss es ein Platz auf Lebenszeit werden.

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