Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

  • Das stimmt schon ,meine Eltern sehen das oft lockerer als ich ,ich bin eher vorsichtiger .
    Sie kenne zwar Amy gut genug ,aber sie machen sich nicht soviele Gedanken darum das was passieren könnte ,erst wenn was passiert denken sie nach.

  • Ja, ist hier auch so.
    Oder wäre...
    Das macht es für einen selber nicht einfacher.
    Und für den Hund auch nicht.

    Wobei ich halt auch immer ein wenig übervorsichtig bin. Da ich nun schon einige Situationen mit ihr durch habe. Ob das so vorteilhaft ist kann ich nicht sagen.
    Aber nach der Geschichte letzte Woche, wo ich nur knapp den beiden Kindern entkommen bin, wird mein Hund mal bis zum Feld Maulkorb tragen.
    Hoffe das schreckt ein wenig ab da ungefragt dran gehen zu wollen.

  • Bei uns läuft/lief es recht gut in letzter Zeit. Ruby wechselt immer öfter ganz von selbst die Seite an der Leine z.B. und dann ist sofort ihre Anspannung raus. Das find ich schon meeeega geil, wie sie sich zunehmend selber 'managt' und dann auch nicht unbedingt Blickkontakt zu mir sucht, sondern ganz selbstverständlich weitergeht und die Leute ignoriert.
    Ich finde es prinzipiell genial, dass dieser Hund sich so gut nehmen kann, was er braucht. Manchmal braucht sie Nachhilfe, aber grundsätzlich weiss der Dackelkopf schon ziemlich genau, was er will (wie sollte es auch anders sein :D ).

    Ihr 'Fehlverhalten' ist immer öfter von Frechsein und etwas übertriebenem Wachtrieb geleitet, das merke ich ziemlich deutlich. Das ist seeeehr viel einfacher zu managen als Unsicherheit/Angst! :headbash:

    Gestern wurde der Zwerg am Knie operiert, auch da war ich mächtig stolz auf sie. Leider wollte sie einmal abschnappen beim Katheter legen, wenn auch 'nur' maßregelnd und mit wenig Elan. Prinzipiell ist das sehr untypisch für sie, zum Glück.
    Ich verbuche es insgesamt trotzdem unter Erfolg, weil sie keine Panik hatte und keinen Aufstand gemacht hat.
    Es waren halt ihre heiligen Pfötchen, da ist Madame empfindlich... :roll:

    Aber Op gut gelaufen übrigens!

    Spoiler anzeigen

    CT vorher hat gezeigt: Wirbelsäule und alles TOP (wir hatten kürzlich einen Bandscheibenvorfall vermutet), auch das andere Knie sieht super aus.
    Der riesige Verband nervt sie, weil das Bein gestreckt verbunden wurde und sie dadurch sehr behindert. Sie stöhnt und seufzt dauernd, aber jetzt liegt sie gerade schnarchend zu meinen Füßen.

  • Achja, eventuell hat der CT auch offenbart, was die/eine Ursache ihrer Unsicherheit sein könnte:
    Es ist sehr, sehr wahrscheinlich, dass das Knie durch äußere Einwirkung verletzt wurde und keine angeborene Fehlstellung hat. Unfall, Tritt...
    Dass sie getreten wurde, hatten wir eh im Verdacht. Sie hatte am Anfang unfassbare Angst vor den Füßen meines Freundes und hat die regelrecht fixiert beim Ausweichen.
    Keine Ahnung, ist nur Spekulation, ergibt mMn aber Sinn.

  • Ich bin gestern zum ersten Mal mit Maulkorb durch die Siedlung. (war mir nach dem fast Zusammentreffen mit den beiden Kindern sicherer). Wir sind an zwei Menschen vorbei. Die Leine locker und relativ lang. Kein knurren, kein aufregen, es hat sie schlicht gar nicht interessiert dass da andere Menschen waren.

    Auch der Mann auf dem engen Stück Feldweg. Der da rum stand und laut mit mir gesprochen hat war nicht mal einen Blick wert.

    Was mir als Fazit sagt, dass ich diejenige bin die ein Problem für meinen Hund draus macht.

  • @Juliaundbalou An dem Knie? Ja, genau das wurde Montag operiert. Da der Hund eh in Narkose musste, haben wir noch die Computertomographie mitgenommen, weil wir vor ner Weile dachten, sie hätte zusätzlich auch was an der Wirbelsäule. Also Rücken gescannt und auch die Knie noch mal angeguckt.

    Die Verletzung, eine Kniescheibenverrenkung (Patellaluxation), tritt bei kleinen Hunden häufiger als angeborene Fehlstellung auf. Die Kniescheibe neigt dann dazu, zur Seite wegzurutschten, z.B. weil die 'Rinne', in der sie liegt, zu flach ist.
    CT hat aber, wie gesagt, gezeigt, dass ne angeborene Fehlstellung sehr unwahrscheinlich ist. Das andere Knie ist tip top in Ordnung, der Unterschied auf den Bildern war echt krass zu sehen. :omg:

    Aber ich will gar nicht drüber nachdenken, was genau da passiert ist. Neues Leben, neues Glück! Wird schon alles gut. =)

    @Biesa Das gesteht man sich nicht gern ein, aber klar, mein Hund ist auch ein laufendes Stimmungsbarometer. Vieles hängt an mir und meiner Einstellung. Aber statt zu denken "alles meine Schuld", versuche ich das zu nutzen. Es ist doch ne tolle Erkenntnis und damit ein Fortschritt, dass dir der Maulkorb Sicherheit gibt und Begegnungen dann besser laufen. Positive Erfahrungen sind das tollste Training!
    Ich find/fand es super anstrengend, in mich selbst Ruhe reinzukriegen... Gerade wenn man weiss, man 'muss' jetzt locker sein für den Hund. Entspannung unter Zwang, sozusagen. :dead: Aaaaber ich muss sagen, ich bin echt an meinem Hund gewachsen und dafür bin ich ihr auch dankbar.

  • @Biesa und @pingpong

    Das merke ich auch immer wieder. Wenn ich schon die Krise kriege, weil die Menschen schon so auffällig gleich Kontakt Suchen werden, reagiert Balou auch mehr über, als wenn ich ruhig weitergehe und ihn einfach an die Seite nehme, Hallo sage und schnell weitergehe.
    Da habe ich auch viel über mich gelernt.

  • Ich erziehe mich ja sogar zum super sozialen Optimisten um und blicke jedem Passanten offen und fröhlich entgegen, sofern ich das auf die Reihe kriege. Ehrlich! Das klappt! |)
    Ich fühl mich manchmal wie n verklatschter Buddhist, aber der Hund ist entspannter und ich muss zugeben, ich bin ein bisschen glücklicher so. Ich sag ja: Der Hund ist gut für mich.
    "Achtsamkeit für Hundehalter" wäre ein Kurs, den ich sofort buchen würde. :D

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