Brauche dingend hilfe!!

  • Wenn der Hund Regeln hat, und damit meine ich Orientierung, wenn er weiß, was er tun darf und was nicht, wird der Hund sein Verhalten schnell anpassen.


    Das hat nichts mit Levitenlesen zu tun: ich schrieb extra "wortlos Hausleine aufnehmen" und auf seinen Platz bringen. Damit gewinnt der Hund Orientierung.


    Dem Hund ein Alternativ-Verhalten aufzeigen - nämlich in sein Körbchen zu gehen und dort zu verbleiben. Damit ist er erst einmal aus der Situation raus. Darauf muss später aufgebaut werden und die Beziehung zu seinen Menschen/Besuchern gefördert werden.


    Aber erst einmal muss der Hund lernen, dass nicht er das Sagen hat, sondern seine Menschen.


    Und das hat jetzt nichts mit Chef raushängen, oder Rudelgedöns zu tun, sondern lediglich an einer Führung durch Menschen, die nun mal Hausregeln in ihrem Umfeld für den Hund aufstellen müssen, damit die Beziehung Hund/Mensch funktionieren kann.


    Dort wo der Mensch es versäumt Regeln aufzustellen, werden Hunde sich selbst orientieren und sich selbst ihre eigenen Regeln schaffen.



    @ Tastatur: ja, ich gebe Dir Recht. Habe ich wohl etwas missverstanden. Dann sollte der Laufstall nicht mitten im Fokus der Besucher und der Aktivitäten der Mitbewohner liegen, sondern eher in einer ruhigen Ecke.

  • Für mich sieht´s auch eher aus, als wär der Zwerg der Prinz im Hause.....


    Im Hundeverein hatten wir mal so ein Exemplar - Australian Silky Terrier, gleiche Größenordnung, und der fing auch an, Herrchen zu beißen, wenn dieser sich erdreistete, das Sofa für sich nutzen zu wollen, etc. Trainerin hat das dann für sich mal auf die Schnelle gelöst (endete erwartungsgemäß mit ein paar Löchern in der Hand, aber die hat sie in dem moment billigend in Kauf genommen.... *gg)
    - und im Laufe des Training mit dem Halter zusammen an dessen Verhalten gearbeitet: Konsequenz, Regeln einführen und durchsetzen, Lob für richtiges Verhalten etc. etc.


    Allerdings werde ich mich hier hüten, Tips als einzig richtig zu geben, bevor nicht jemand auf den Hund geguckt hat. Ein anständiger Trainer, der sich den Umgang mit dem Hund mal anguckt - wenn der Verdacht mit dem Prinzen nämlich stimmt und durch Beobachtung als sehr wahrscheinlicher Auslöser identifiziert werden kann, kann man sich ne Menge Untersuchungen und Werte und Tierarztkosten damit sparen.


    Solltet Ihr hier irgendwelchen Tips nachgehen, bevor ein Trainer drauf geguckt hat, fände ich das schon recht fahrlässig, da der Hund ja schon Erfahrungen gemacht hat damit, wie er sich bei Euch durchsetzen kann, und Ihr offenbar "machtlos" seid in der gegenwärtigen Situation. Er darf keine weiteren Erfolge mit diesem Verhalten mehr haben bei Euch, und darauf wäre der gesamte Umgang abzustellen.


    In so einem Fall gäb´s bei mir daher anfangs erstmal schlichtweg keine Situationen, in denen er mich in Frage stellen könnte, sodaß nichts passieren könnte. Sprich: ich verlange gar gar nichts, von dem ich weiß, ich kann es eh nicht durchsetzen. Sofa wird gesichert dagegen, daß der Zwerg raufgeht, dann brauche ich nicht mit Runterwerfen einzugreifen. Futter gibt´s, wenn ich den Napf hinstelle, und vorher wird Hund ins Sitz kommandiert, vorher gibt´s nix (ich häng an meinen Fingern). Den vollen Napf dann gleich als Bestätigung für´s Gehorchen nutzen. Was auch immer er haben wollte, es gäbe schlichtweg nichts mehr für ihn bei mir, ohne daß er was dafür tut. Einfach, um zu lernen, daß sich Benehmen lohnt.


    Ansonsten: Hausleine dran, damit man ihn ins Körbchen bringen kann - im Körbchen anleinen (irgendwo am Tischbein fixieren o.ä.), dann kann er auch das BLEIB-Kommando nicht ignorieren.


    Will ich nicht, daß er mir die Schuhe zerpflückt und kann ihn daran nicht hindern - dann sperr ich die Dinger halt mal ne Zeitlang weg, ganz einfach - keine direkte Konfrontation mehr.


    So setze ich mich durch, ohne irgendwelche Zwischenfälle zu provozieren - wenns denn das "Prinzensyndrom" :-) ist....
    Und dann eben langsam durch die Hintertüre, wenn ich merke, er spricht darauf an und fängt an, sich zu benehmen, dann kann ich wieder anfangen, ganz kleine Übungen zu machen in Sachen Gehorsam, diese bei Gelingen super bestätigen, und dann halt nach und nach ausbauen.


    Aber, wie gesagt, das ist jetzt erstmal nur ein Tip, wie ich es für mich anfangen würde in diesem Fall (und der ist ja nur ne Vermutung von mir!) - laßt auf jeden Fall nen Trainer mal live draufschauen, denn Ursachenforschung via Internet, wo kein Mensch Euren Umgang mit dem Hunde gesehen hat, ist immer ein zweischneidiges Schwert und kann böse nach hinten losgehen, wenn man von falschen Annahmen ausgeht.


    Wie oben beschrieben - wenn ich bei nem Hund, der aus Angst vorgeht, mit Strafen agiere, statt Vertrauen zu fördern, kann ich ihn damit gar "kaputt" machen, weil ihn das noch zusätzlich verunsichern wird. Wenn ich bei nem Hund, der echt nur Grenzen braucht, nicht mit der nötigen Konsequenz vorgehe, werde ich auch keinen Erfolg haben. Wenns an einer Krankheit liegen könnte und Euer Umgang normalerweise sehr konsequent ist, dann hilft es ihm nicht nur nicht, daran mittels Training zu arbeiten, sondern es könnte auch die Krankheit verschlimmern, weil sie nicht gleich behandelt würde.

  • Ich habe auch nichts von Rudelführer-Gedöns geschrieben. Aber meiner Meinung nach hat ein Hund Regeln, die ich aufstelle und Grenzen, die ich setze zu akzeptieren. Das hat nichts mit Rudekführer, etc. zu tun. Der der im Haus eben die Regeln macht, ist bei mir eben der Chef. Hat doch nix mit Rudelführer zu tun...


    Sorry, dann hab ich dich mißverstanden. Hatte auch kurz vorher wieder nen Streitgespräch mit meinem Nachbarn. Lieber Kerl an sich, aber noch von der "alten Schule" und kam mir wieder mit Alphawurf und ähnlichem Unsinn. Alles natürlich mehrmals untermalt mit "du mußt zeigen wer hier der Chef is" Ich hasse es wenn ich ihm mit Hund übern Weg laufe.


    @Grinsekatze1 , is ja nicht schlimm wenn man sich mißversteht, Hauptsache man schreibt miteinander und nicht aneinander vorbei. Da die Themenstarterin ja wieder zurück zu Eltern und Bruder gezogen ist,geh ich mal stark von aus das sie ihr eigenes Zimmer hat. Dort sollte Welpenstall oder Körbchen stehen. Da ihrer Meinung es mit den erneuten Einzug bei Eltern anfing, wird es wohl mit dem fehlenden Ruhebedürfniss zusammen hängen.
    Bei größeren Hunden würde ja mindestens einer den Vorschlag Kennel oder Box bringen und ich bin kein Freund davon. Obwohls denselben Zweck erfüllt, aber Hund muss doch Platz haben.

  • Ist jetzt eine ernst gemeinte Frage: Wenn ein Hund "der Prinz im Haus" ist, wieso beisst er dann automatisch? Was bedeutet für euch prinz sein?


    Für mich bedeutet das einen "verwöhnten" Hund. Der aus hundesicht viele tolle dinge bekommt und darf. Aber wieso sollte er deshalb beissen?

  • @Lichking, Kurz gesagt er beißt, weil niemand ihn gezeigt hat das er es nicht darf.
    Wenn vorher alles in Butter war und jetzt mit erneutem Einzug bei der Familie auftritt, kann man schon von ausgehen das es stressbedingt ist.

  • weil verwöhnt werden und alles dürfen gerne zu Größenwahn führt. Ausserdem ist so ein Leben wo man alles darf für einen Hund gar nicht so prickelnd. Er muss da dann nämlich auch sehr viel entscheiden und er bekommt damit Verantwortung die er vielleicht gar nicht übernehmen will und auch nicht übernehmen kann.


    Er darf zum Beispiel immer aufs Sofa (meine auch aber nur so als Beispiel) Er hat damit einen erhöhten Platz, der eine sehr gute Übersicht garantiert. Plötzlich merkt er, dass dies strategisch wertvoll ist, dass er da gar nicht mehr weg möchte und dass der Platz ja eigentlich seiner ist- zack packt er zu wenn jemand auch aufs Sofa will. Einfach eine Ressourcenverteidigung. Gibt es nun mehrere solcher Dinge in denen er gelernt hat dass er damit durchkommt, bzw er keine Konsequenzen bekommt, wird die schwelle zum aggressiven Verhalten immer und immer kleiner was dazu führt das er dieses Verhalten mehr und mehr zeigt denn es führt in ja zu seinen wie auch immer gearteten Zielen.


    Klar will kein Hund die Weltherrschaft an sich reissen, nur wenn niemand in der Familie sagt wo es lang geht, wird dies der Hund tun müssen. Denn ohne Führung und Disziplin ist ein Rudel aus Hundesicht dem Untergang geweiht und wenn es niemand tut, muss er eben ran ob er dazu in der Lage ist oder nicht spielt für ihn keine Rolle. Seine Führung erscheint ihm dann besser als gar keine Führung.


    Was kann man nun tun wenn es soweit gekommen ist das Prinzchen meint er wäre ein König? Schwierige Sache für einen Menschen ihn da sanft aber bestimmt vom Thron zu heben aber es ist möglich. Kleinigkeiten im Alltag, körperliche Auslastung und auch geistige Auslastung und dann wird es werden.


    Wichtig ist dass DU entscheidest wann er was tut und was er darf und was nicht. Mach dir eine Liste was ab sofort noch darf und was nicht. Du hast die Gewalt über sein Leben. Gassi, wann du willst, essen wann du willst, schlafen wo du es willst, ... pöbeln, verteidigen, aufpassen, schützen usw ist dein Job und den solltest du ernst nehmen, dann wird dein Hund es nicht mehr tun.


    Er hat auch niemanden in der Familie zu massregeln oder anzukläffen wenn ihm was nicht passt, zeig ihm dass du das nicht duldest, am besten bevor er in so eine situation kommen könnte. schick ihn auf seinen für ihn strategisch ungünstigen Platz und lass ihn dort, ruf ihn zu dir wenn dir danach ist aber nicht so lange er das will. Sollte es dennoch mal eskalieren, schnapp ihn dir kommentarlos und bring ihn auf seinen Platz (kleine Hausleine dir immer dran ist kann da echt helfen)


    Er wird diese Umstellung anfangs nicht witzig finden und dir nicht glauben wollen dass du nun seine Welt auf den Kopf stellst aber da hilft nur durchhalten, irgendwann nach einem halben Jahr oder so wirst du merken dass er sich so langsam zurücklehnt und dir vertraut.

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