Verhalten eines Rüdens nach der Kastra?!

  • Hallo ihr Lieben,


    ich darf meine TA zwar jederzeit bei Fragen auf dem Handy anrufen, aber für soooo dringlich halte ich das (noch) nicht, darum erstmal hier...


    Unser Rüde wurde heute kastriert . Er ist knapp 1,5 Jahre, kerngesund und seine Zähne wurden gleich mitgereinigt. Die Ärztin meinte im Nachhinein, dass sie echt viel Narkosemittel brauchte, damit er schläft...damit hätte sie schon manchmal 2 Hunde seiner Größe schlafen gelegt. xD


    Jedenfalls bekamen wir den Großen dann wieder - noch leicht torkelnd, aber eigenständig laufend. Wir müssen leider ca.20 Stufen nach oben, das ging mit Pause auch erstmal. Seitdem wir ihn wiederhaben fiept er aber 90% der Zeit. Seit nun 6-7 Stunden mit mal 1-2 Stunden Pause in denen er schläft. Ist das normal? Schmerzmittel hat er bekommen, das reicht bis morgen mittag, da gibt es Neues. Antibiotika gab es auch und reicht bis Freitag, da wird es via Spritze erneuert. Liege jetzt schon mit ihm im Schlafzimmer (wenn nicht mindestens Einer von meinem Freund und mir in Sichtweite ist wird sowieso gefiept) und da schläft er sogar grad ohne zu fiepen.


    Wir wollten ihn pullern lassen, aber das ist nicht möglich. Weiß nicht, ob er sich noch an den Kragen gewöhnen muss oder noch nicht richtig da ist - jedenfalls legt er sich sofort draußen hin und scharrt mit dem Kragen auf dem Boden. Da will er ein wenig robben. Treppen rauf geht gar nicht, denn er läuft nicht (sieht ja nix) und wenn man ihm den Kragen nach oben hält geht er sofort rückwärts oder bäumt sich auf. Runter geht halbwegs, aber bis vor die Tür kann ich ja nicht gehen, wenn er nicht mehr hoch kommt danach.


    Kennt ihr das Jaulen und diese Unbeholfenheit? Wie habt ihr das gemacht? Kann mir nicht vorstellen, dass ich die Einzige mit großem Hund und Treppen bin?
    Alle schreiben ja, dass das am nächsten Tag schon besser aussieht mit dem Fiepen, aber das Treppenproblem bleibt dann wahrscheinlich tortzdem?!


    Vielen Dank im Voraus!

  • Ganz einfach, wenn ihr rausgeht, Kragen aus. Da ist er ja ständig unter Beobachtung. Ansonsten kann es gut sein, dass die Narkose so lange nachwirkt, ist halt für euch schwierig mit der Treppe, aber eher nicht ungewöhnlich. Es gab vor kurzem in einem Thread was darüber, dass der Hund sich quasi so gegen die Narkose gewehrt hat, weil er einfach ein aktives Naturell hat. Die Aufwachphase war für diesen Hund dann auch deutlich schwieriger als für einen anderen Hund. Ich würde ihn einfach beobachten, schauen was der Kreislauf macht und bis morgen warten. Dann sollte es auf jeden Fall besser sein.

  • Vielen Dank für deine schnelle Antwort!


    Aktives Naturell trifft bei uns auch zu...und eigenwillig bis ziemlich stur ;)


    Haben wir auch schon überlegt - die Angst das Teil nicht wieder rauf zu bekommen ist da so ein bisschen das Problem, aber wenn ich das richtig sehe wird es bei uns nur "übergestülpt" und mit einer Mullbinde zusammengeknotet...sollten wir zu zweit hinbekommen. Werden wir wohl auch so machen, wenn das nicht besser wird mit der Krause. Haben in der Wohnung 3 Treppen zum Wohnzimmer hoch - nicht mal die geht er, aber daran werde ich es ja morgen sehen.

  • Das viele Schlafen nach einer Narkose ist normal. Manche Hunde fiepen und jaulen wohl auch noch in den Nachwehen - das habe ich bei meinen aber noch nie erlebt.


    Hier habe ich nur eine Kastration eines Rüden direkt miterlebt, den meiner Schwester, die hier im Urlaub war (es wurde ein Hodentumor festgestellt). Schmerzmittel hatte er nur direkt nach der OP, Kragen gab es auch nicht (mein TA verteilt die nur im Notfall, meist geht es ohne). Daher fiel schonmal der ganze Kragenstress weg. am OP-Tag wurde nichts gemacht, ausser mal pinkeln im Garten, ansonsten war der Hund in unserer Nähe am pennen.


    Warum trägt er den Kragen auch dann, wenn ihr dabei seid? Versucht er ständig, an die Wunde zu gelangen?

  • Uns wurde das gesagt, da er eben recht schnell ran kommt und Bakterien ja in die Wunde gelangen könnten. Sicherlich, unter Kontrolle kann man darüber nachdenken, aber uns wurde dazu geraten das Ding sozusagen 24h drum zu lassen. Nicht nur bei unserere TA sondern auch bei denen in der Umgebung (habe vorher mit ein zwei Leuten gesprochen, die auch eine Kastra hinter sich haben).... Ein paar Mal hat er schon versucht zu lecken und da ich zwar die komplette Woche jetzt zu Hause bin, man aber ja nicht dauernd nach dem Hund schaut, hielt ich das für erklärlich mit dem Kragen. Und wie gesagt, ein bisschen die Angst das Ding nicht wieder an zu bekommen ;)

  • Ist zwar schon einige Jahre her, aber ich habs erlebt und warne davor, den Kragen zu entfernen.
    Ich hatte ihn meinem Rüden auch entfernt, weil ich ja zuhause bei ihm war. Du kannst aber nicht jede Sekunde gucken.....jedenfalls hat er wohl an der Wundnaht geleckt oder gekratzt....und bekam eine ziemlich böse Entzündung. Zieh es lieber durch, ist ja nicht lange.

  • Denke auch, dass wir es so halten werden - in jedem Fall auch die ersten Tage! Sollte das mit den Treppen nicht klappen, dann müssen wir das eben dazu abnehmen. Habe gesehen, dass man die Kragen auch mit dem Halsband aufsetzen kann bzw. das ja eigentlich echt nicht so schwer ist... Mit einem Leckerli wird das schon funktionieren - er kennt das ja vom Geschirr, wo er mit dem Kopf durch muss.

  • Ich habe bei meiner hündin den Kragen abgenommen zum rausgehen. Da hat man sie ja an der Leine und im Auge. Hatten den Kragen auf nem Halsband. Da ging an und ausziehen ganz einfach. Klickverschluss öffnen, Kragen übern Kopf ziehen, Klickverschluss schließen und zum ausziehen eben umgekehrt.

  • Wen ihr den Kragen drauflasst, habt trotzdem immer ein Auge auf ihn....gerade wenn er den Kragen weiterhin eher schlecht akzeptiert (dann evtl. auch mal mit dem TA absprechen, ob ihr nicht auf einen Body oder eine aufblasbare Krause umsteigen könnt). Es gibt Hunde, die sich die tollsten Dinge einfallen lassen, um den Kragen loszuwerden und sich in Einzelfällen auch selbst dabei verletzen.


    Und solltest du dir im Laufe der Nacht doch noch unsicher wegen des Fiepens werden - sofern er nicht vollkommen K.o. durchschnarcht-, dann klingele einfach bei eurem TA durch, dafür ist er ja da.


    Morgen früh sieht die Welt bestimmt auch schon wieder ganz anders aus.

  • Ich bezweifle nicht, dass es den Kragen in Einzelfällen braucht, aber bei der Mehrheit der Hunde eben nicht. Die können aber durch den Kragen so irritiert werden, dass sie alles mögliche versuchen, und sich dabei auch verletzen. Man sollte so massive Stressfaktoren nur einsetzen, wenn sie wirklich nötig sind.

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