Qualzuchten

  • @bordy


    Natürlich kommt das in der Natur vor, es sterben laufend Tiere an Verletzungen oder erfrieren, verhungern etc. Aber warum soll ich das auf einen von mir gezüchteten und geplanten Wurf junger Hunde übertragen, wo mir doch alle Möglichkeiten der modernen Medizin offen stehen? Und vor allem nur in diesem einen Kontext?


    Wenn ein Tier wirklich mit so starken körperlichen Beeinträchtigungen, Schädigungen, Defekten etc. auf die Welt kommt, die ein unbeschwertes Leben unmöglich machen, ja, dann hat es nicht sollen sein. Dann schmeiß ich den Kleinen trotzdem nicht in die Ecke und lasse ihn da sterben, sondern lasse einen TA zum Einschläfern kommen. Aber wenn es eine Chance gibt, dann steht - zumindest für mich - ein Leben immer über irgendeiner Rassezugehörigkeit. Vielleicht schafft er es, vielleicht nicht...aber dann hat man es wenigstens versucht.


    Zitat

    Nicht wenige Probleme in den heutigen Populationen hat man erst, weil "Tierfreunde" solche Welpen durchpäppeln und dann eben nicht wenigstens so konsequent sind und die Welpen nicht weiter vermehren oder gar Zuchttiere raus zu nehmen, wenn sie öfters solche Probleme bringen.


    Da gehe ich auch mit dir konform. Aber das sind für mich einfach zwei Paar Schuhe. Einen Welpen aufzupäppeln anstatt ihn seinem Schicksal zu überlassen heißt für mich erst mal, die eigene Verantwortung gegenüber dem gezüchteten Tier wahrzunehmen. Das heißt doch aber nicht automatisch, dass man dann auch dessen späteren Einsatz in der Zucht befürwortet.


    Und sicherlich hat man keine 100%ige Sicherheit, dass ein ehemaliger Kümmerling nicht zur Zucht eingesetzt wird; aber als Züchter kann ich doch steuern, wohin ich einen solchen Hund vermittel. Das Risiko, dass die 6-köpfige Familie, der Student oder das Rentnerehepaar dann doch noch auf die Idee kommen, eine Hundezucht aufzumachen, halte ich für doch eher gering.

    • Neu

    Hi


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    • Wenn man züchtet, ist man für JEDES Tier, dass man quasi in die Welt setzt, verantwortlich!
      Einfach "der Natur ihren Lauf lassen" geht gar nicht!
      Entweder hat man genügend Hintern in der Büx, um seinem TA zu verklickern, dass dieses Tier keine Überlebenschance hat oder man tut, was man kann, um es durch zu kriegen.
      So ein Hund muß ja nicht (um spätere ZZL zu vermeiden) verkauft werden wie die anderen, man kann es an nichtzüchtende Freunde, Verwandte .... vermitteln.


      Abgesehen davon ist es oft einfach absolut nicht genetisch (also vererbbar) dass ein Welpe zu wenig trinkt, sondern vielleicht hat die Mutter irgendwie halb drauf gelegen, so dass er sich bei den Bemühungen an die Zitze zu kommen, die knappen Energie-Reserven verbraucht hat. Der Hund kann trotzdem genetisch und körperlich kerngesund sein!
      Da könnte man genauso gut einen Zuchthund aus der Zucht entfernen, der das Pech hatte, von einem Auto angefahren worden zu sein (ein ebenso zufälliges Ereignis).
      Saugwelpen sind (spätestens) von der Geburt an leidensfähig, das heißt, sie leiden, wenn sie keine Nahrung bekommen und langsam und elend vertrocknen und verhungern!
      Das TSchG verbietet eindeutig, ein Tier leiden zu lassen ohne vernünftigen Grund. Und die Tatsache, dass vielleicht ein späterer Besitzer mal irgendwann unter Umständen mit diesem Tier züchten möchte, ist absolut weit weg von einem vernünftigen Grund!


      Das ist wie die Bauern, die Katzenwelpen immer wieder, Jahr für Jahr totschlagen oder ersäufen, weil es zu mühsam ist, die Kätzinnnen zum kastrieren zu bringen!

    • TrueType: Prinzipiell die "sicherste" Methode und durchaus gängig bei zB männlichen Meerschweinchen. Hunde werden vom Züchter jedoch oftmals als Welpen mit wenigen Wochen/Monaten abgegeben.
      Frühkastration bei Hunden? Ich dachte, da wären wir wieder von weg.
      Eine Möglichkeit wäre zB eine Kastrations-Klausel im Abgabevertrag (wie man es häufig bei Hunden aus dem Tierschutz/Tierheim liest) .... nur ist die Durchführung des Eingriffs nicht "erzwingbar".


      vg bianca

    • ganz einfach: was ich nicht in der Zucht sehen will, verkaufe ich nur kastriert...

      ouuuuuuuuuuuuh und ist damit lebenslang aus dem DF ausgeschlossen :D

    • TrueType: Prinzipiell die "sicherste" Methode und durchaus gängig bei zB männlichen Meerschweinchen. Hunde werden vom Züchter jedoch oftmals als Welpen mit wenigen Wochen/Monaten abgegeben.
      Frühkastration bei Hunden? Ich dachte, da wären wir wieder von weg.
      Eine Möglichkeit wäre zB eine Kastrations-Klausel im Abgabevertrag (wie man es häufig bei Hunden aus dem Tierschutz/Tierheim liest) .... nur ist die Durchführung des Eingriffs nicht "erzwingbar".


      vg bianca


      Nicht dass ich eine Kastration eines Welpen befürworten würde... aber verrecken lassen finde ich noch schlimmer für den Welpen!

    • @bordy


      Natürlich kommt das in der Natur vor, es sterben laufend Tiere an Verletzungen oder erfrieren, verhungern etc. Aber warum soll ich das auf einen von mir gezüchteten und geplanten Wurf junger Hunde übertragen, wo mir doch alle Möglichkeiten der modernen Medizin offen stehen? Und vor allem nur in diesem einen Kontext?


      Wenn ein Tier wirklich mit so starken körperlichen Beeinträchtigungen, Schädigungen, Defekten etc. auf die Welt kommt, die ein unbeschwertes Leben unmöglich machen, ja, dann hat es nicht sollen sein. Dann schmeiß ich den Kleinen trotzdem nicht in die Ecke und lasse ihn da sterben, sondern lasse einen TA zum Einschläfern kommen. Aber wenn es eine Chance gibt, dann steht - zumindest für mich - ein Leben immer über irgendeiner Rassezugehörigkeit. Vielleicht schafft er es, vielleicht nicht...aber dann hat man es wenigstens versucht.


      Weil, siehe oben - häufig Tierärzte natürlich auch in die Kerbe schlagen, jeden Welpen durch zu ziehen und bis man zum einschläfern kommt, sind sie meistens schon Tod. Mein präferierter Weg wäre es auch, so einen Welpen einzuschläfern... aber a) erstmal nen Tierarzt finden und b) bekommt man doch dafür von den ganzen "Tierfreunden" genauso eine auf den Deckel.


      Nur warum soll ich denn bitte einen Welpen, der offensichtlich ein schwerwiegenderes Problem hat ( und das hat er , sonst würde er selbstständig trinken und die Mutter ihn nicht los werden wollen) weiter päppeln, um dann wahrscheinlich einen lebenslang kränklichen Hund zu haben.
      Das kann einem gefallen oder nicht, aber es ist schlicht natürlich das immer mal wieder Welpen geboren werden, die irgendein Problem haben und die es dann eben nicht schaffen. Wenn ich mit dieser Wirklichkeit nicht klar komme, dann nehme ich evtl besser Abstand vom Züchten.


      Es ist doch im Endeffekt auch bezeichnend - Rassen , bei denen es schlicht nicht üblich ist so einzugreifen, haben auch deutlich weniger Probleme mit im Endeffekt unter Normalbedingungen nicht lebensfähigen Welpen oder instinktschwachen Muttertieren. In anderen Ländern gibts das gar nicht und die Hunde sind diesbezüglich noch deutlich Instinktsicherer als hier, wo alles was medizinisch möglich ist getan wird um einen Welpen, der eigentlich nicht überleben sollte durchzubringen.
      Oftmals ist es für viele Züchter doch schon normal, dass man per Flasche zufüttert, die Welpen an die Zitzen angelegt werden und abgenabelt werden müssen.



      Mit 8 Wochen kastrieren ist auch eher suboptimal und bei solchen Kränklichen Hunden ist es das vielleicht lebenslang. Papiere gehören zum Hund und müssen mit ausgehändigt werden, "Not For Breed" vermerke gibts in D bei den meisten mir bekannten Verbänden eigentlich gar nicht , zumindest nicht im Welpenalter.


      Es soll ja auch Rentner und Familien mit Kindern geben, die züchten...

    • Natürlich!
      Wenn bei der Wurfabnahme ein Rüde nur einen Hoden hat, bekommt der auch ein Zuchtverbot in die Papiere geschrieben!


      Stimmt so einfach nicht, es wird im Wurfabnahmeprotokoll vermerkt. Der fehlende Hoden hat dann noch Zeit bis zur ZZL abzusteigen. Und erst wenn er dann noch nicht da währe gibt es ein Zuchtverbot. Bzw. kein vernünftiger Rüdenhalter geht mit einem Einhoder oder Keinhoder auf eine ZZL.

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