Qualzuchten
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AnniMalisch -
11. Januar 2015 um 18:38 -
Geschlossen
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Da erkennst du perfekt das Problem dieses Popular Sires. Und Rikah schrieb ja, der Züchter habe sich die Verpaarung selbst erlaubt. Er hatte demnach augenscheinlich entsprechend Einfluss in seinem Verein.
Und ja, natürlich ist so etwas zunächst verboten, aber eine Regel ist keine Regel, wenn es keine Ausnahmen gäbe
Okay, jetzt verstehe ich das auch
. Ich stehe bei sowas gerne auf dem Schlauch
.Danke für die Erklärung

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Hi,
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Da erkennst du perfekt das Problem dieses Popular Sires. Und Rikah schrieb ja, der Züchter habe sich die Verpaarung selbst erlaubt. Er hatte demnach augenscheinlich entsprechend Einfluss in seinem Verein.
Und ja, natürlich ist so etwas zunächst verboten, aber eine Regel ist keine Regel, wenn es keine Ausnahmen gäbe
Der Züchter war der italienische Vorsitzende.
Für die Verpaarung gab es die Züchtermedaillie in Gold vom VDH. -
Stimmt da eigentlich was am Stammbaum nicht oder wurden da Geschwister verpaart
?der Züchter habe sich die Verpaarung selbst erlaubt. Er hatte demnach augenscheinlich entsprechend Einfluss in seinem Verein.
Ich hab in einem anderen Thema schon mal was zu diesem Wurf geschrieben, wen der kleine Exkurs interessiert:Gino Gomez ist das Paradebeispiel dafür, was in der modernen Hundezucht im Argen liegt und da ist es mir egal, wie viele namhafte Züchter und Experten sich zu diesem Fehler haben hinreißen lassen.
Für alle Mitleser, die nicht in der Materie sind kurzer Abriss zu GG als Erklärung warum dieser Hund für so großen Unmut sorgt.
Gino war das Produkt einer Inzestverpaarung zweier Wurfgeschwister. Als wäre das nicht schon schlimm genug, stammten die Elterntiere aus einem Wurf der nicht gerade mit einer nennenswerten Lebenserwartung glänzen konnte (bevor hier wieder der Einwadn kommt... mir ist egal ob die Tiere an DCM, Krebs, MD oder sonst etwas starben, wenn der Älteste 7 Jahre wird, ist das kein Wurf auf dem man so ein experiment aufbauen sollte).
Da der Züchter und Eigentümer von Gino ein recht prominenter Herr war und ist, wurde dieses Experiment nicht nur geduldet, sondern der Hund wurde zum Hype.
Er sammelte Championatstitel wie andere Stöckchen und wurde DER Populare Sire seiner Generation. Ich weiß nicht auswendig, wie viele Würfe letztlich über ihn gezogen wurden, aber populationsgenetisch betrachtet war dieser extreme Einsatz des Rüden eine Katastrophe in der eher kleinen Population.
Jeder musste unbedingt einen Wurf mit GG ziehen und wenn man sich die Verbindungen heutzutage ansieht, ist es extrem schwer weitere Linienzucht auf Gino zu vermeiden.Mir ist unbegreiflich wie man diesen verantworrungslosen Masseneinsatz eines einzelnen Rüden als Züchter derart verharmlosen kann.
Und dabei möchte ich an dieser Stelle noch nicht einmal mit dem Argument um die Ecke kommen, dass viele der Meinung sind, dass Gino ein gesteigertes DCM Risiko vererbt hat. Die Aussage ist nicht bewiesen, aber auch ohne dieses "Zuckerl" war der Umgang mit der Zuchtverwendung dieses Hundes schlicht eine genetische Katastrophe. Auch wenn man vor 20 Jahren noch etwas anders zum Thema Inzucht stand, hätte man da im sinne verantwortungsvoller Zucht etwas weiter denken müssen.
Der Züchter war damals und bis zu seinem Tod im letzten Jahr Präsident des AIAD, des italienischen Dobermannzuchtvereins. -
Der Züchter war der italienische Vorsitzende.Für die Verpaarung gab es die Züchtermedaillie in Gold vom VDH.
Was? Echt? Es schaudert mich bei dem Gedanken, für einen solchen Mist eine goldene Züchtermedialle zu bekommen!
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Ich habe den Gino Gomez, also den Wufgeschwisterrüden des verlinkten Hundes, mal gegooglet.
Und ich bin schockiert

Laut dieser Seite:
Gino Gomez del Citone - Dobermann Database | Dobermann Review
hat der Rüde 222 Nachkommen. Als reine Inzucht aus meiner Sicht unverantwortlich!
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Die eine Urgroßmutter des Rüden (Haina del Citone) hat auch schon unfaßbar hohe Inzucht in der Abstammung. Bei den anderen hab ich nicht mehr geguckt, das reicht mir.
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222 in der Database.... wie viele es wirklich sind, wer weiß
Man kann sich jeden beliebigen Showstammbaum anschauen beim Dobermann, bei fast jedem findet man Gino oder Wurfgeschwister seiner Eltern im Stammbaum.
Allerdings galt es damals auch noch in weiten Kreisen als normal, wenn Hunde "ordentlich durchgezüchtet" waren. "Linienzuchtfrei" war damals eher verpönt.
Und selbst wenn der Rüde nicht aus Inzestverpaarung stammen würde, eine solche Deckquote ist bei der Populationsgröße des Dobermanns immer verantwortungslos.
Zumal man auch nicht ehrlich im Umgang mit der Gesundheit des Hundes war. Denn angeblich ist er ja bis heute nicht gestorben. Eines schönen Tages verschwand er einfach von heute auf morgen von der Bildfläche und man hat nie wieder was von ihm gesehen oder gehört.Mich überrascht im Übrigen auch dein Sinneswandel in der Hinsicht @Rikah du hast Engzucht doch eigentlich immer befürwortet.
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Man wird halt vernünftig. Du hast ja auch nen DSH und keinen neuen Dobi mehr.

Irrungen und Wirrungen

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Es wäre natürlich ein riesiger Gewinn, wenn Rüden in Privathand auch mehr decken würden, damit die Würfe eben nicht immer nur auf die gleichen 5-6 Rüden zurückfallen, die im Trend sind. Oft mangelt es dort an der richtigen Unterstützung und Management der Besitzer - denn bis ein Rüde zuverlässig deckt, braucht er oft Hilfe, Routine, passende Hündinnen ... oft bekommen interessante Rüden gar keine Hündinnen, weil sie Anflaufschwierigkeiten haben beim Decken. Das spricht sich rum und schwupps hat der Rüde seinen "Ruf weg" und keiner kommt mehr, weil jeder Angst hat mit einer leeren Hündin nach Hause zu fahren. Da bleibt dann evtl. gutes "Genmaterial" einfach liegen ...
Nun ja - erst mal müsste ein Züchter überhaupt WISSEN, dass es den Rüden gibt.
Mal ein paar Beispiele:
eine Vereinskollegin hat einen tollen GP Rüden - ich finde den einfach perfekt. Körperbau toll, Gesundheit toll, Farbe toll - braun, auch im Alter noch richtig braun ..... wird 17 und ist immer noch "fit". Also halt altersmässig fit. Keine Krankheiten oder so, aber eben nicht mehr so die Kondition, Ausdauer etc. Gehör lässt nach, Augen .....
Der Rüde hat das erste Mal gedeckt, da war er 8 oder 9. Warum? Er war einfach nicht bekannt. Sie hat ihn zwar zuchttauglich schreiben lassen, aber nicht ausgestellt. Nachdem er dann das erste Mal gedeckt hatte, dazu noch bei einer sehr bekannten Züchterin, kamen noch einige Züchter zum decken.Der Grossvater meiner Hündin ist fast schon ein "popular sire" zu nennen - ganz ohne Ausstellungskarriere, Titel oder so. Die Leute haben ihn nie ausgestellt - aber da seine Züchterin ihn bereits jung zum decken hatte, wurde er recht früh und schnell bekannt .... und entsprechend kamen die Anfragen.
Im ersteren Fall war es "Zufall", dass der unbekannte Rüde überhaupt zum Decken gekommen ist - Züchterin hat rumgefragt nach einem guten Rüden, der nicht so häufig zum Einsatz gekommen ist und auch interessante Blutlinien hat. Wäre diese eine Züchterin nicht gewesen - der Rüde wäre vielleicht nie zur Zucht verwendet worden - was doch ein Verlust gewesen wäre, wenn man das Drumherum bedenkt.
Hier müsste von Seiten der ZV mehr getan werden. Bsp. keine Zuchttauglichkeitsprüfungen auf AUsstellungen etc. mehr, sondern 2-3 Tage im Jahr, wo man dann seinen Hund zuchttauglich schreiben lassen kann. Mit einer Auflistung aller zuchttauglich geschriebenen Hunde in der nächsten ZV-Zeitschrift oder auf der Webseite.
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